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NJPW New Japan Cup 2006 - Tag 1

Review

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Published on:
16.11.2006, 22:01 
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NJPW New Japan Cup 2006 – 16. April 2006


Tiger Mask & Ryusuke Taguchi vs. Jushin Thunder Liger & Sangre Azteca

Absolutes (NJPW) Standard Junior Tag Match. Was nichts anderes heißt, als dass es ein gutes, kleines Match ist. Die vier unterhalten, ohne dabei zu viel preiszugeben. Liger und Azteca sind lustige Heels, besonders der Mexikaner macht beim zusehen einfach Spaß. Der ist es aber auch, der leichte Abstimmungsprobleme ins Match bringt und mit beiden Gegnern je einmal etwas verpatzt. Taguchi hingegen gefällt mir hier ganz gut, was es eigentlich unnötig macht, seine Mexiko-Exkursion in Frage zu stellen. Meistens finde ich nämlich, dass Taguchi ein wenig zu unsauber und zu unstiff arbeitet. Hier fällt das aber nicht auf, sodass ich mir auch nicht den Super Young Lion Junior zurückwünschen muss, der er einst war. (13:29)


Riki Choshu, Manabu Nakanishi & Takashi Iizuka vs. Tatsutoshi Goto, Togi Makabe & Black Strong Machine

Goto und Machine hassen Choshu. Der erwidert diese Gefühle. Makabe ist der PUNK, hasst grundsätzlich alles und jeden. Man füge einen gut aufgelegten Iizuka und MANABU~! hinzu und der Spaß kann beginnen. Dieses Six Man Tag wird nie langweilig. Vor dem Gong attackieren die Heel Veteranen Goto und Machine bereits ihren Erzrivalen Choshu. Der ist temperamentvoll wie eh und je, verzeiht das während des Match nicht mehr. Immer wieder gehen vor allem BSM und Riki aufeinanderlos, ob nun offiziell im Ring oder nicht. Das ist klasse und unterhält mich sehr. Takashi Iizuka ist außerdem „on fire“, begeistert mich mit einer guten Performance und vor allem mit einer Portion Aggression und Emotion. Makabe ist wild, tut damit seinen Teil und Nakanishi fügt sich ebenfalls ein. Alles in Allem ist dieses Match zwar ziemlich kurz, dafür aber auch sehr unterhaltsam. Stark. (9:20)


Koji Kanemoto & Wataru Inoue vs. Jado & Gedo

Es geht um einen IWGP Junior Heavyweight Tag Titelkampf, wenn mich mein Japanisch nicht trügt. Entsprechend sind beide Teams von Beginn an richtig heiß und bieten ein großartiges Tag Team Match. Dieses Aufeinandertreffen hat bereits im Vorjahr für zwei erstklassige Titelkämpfe gesorgt und bringt hier nicht einen Klon dieser Kämpfe hervor, sondern einen legitimen Nachfolger. Ich bin völlig begeistert. Alle laufen zu Höchtsform auf und auch ohne Blade-Job brilliert Inoue als „face in peril“. Noch besser wird das durch die Publikumsreaktionen. Vor allem die weiblichen Zuschauer stehen so was von hinter Kanemoto und Inoue, dass das Match davon lebt. Die Tag Team Spezialisten von der CTU auf der anderen Seite machen das, was sie am besten können: Inoue isolieren und mit allen Mitteln schwächen. Sie zielen auf dessen Arm und Schulter und Inoue vergisst auch nicht, diese Schwachstelle im Nachhinein zu verkaufen. Das alles ist nur die Basis für eine unheimlich geniale Schlussphase mit geschätzten hundert unerwarteten Wendungen. Mir gehen die Superlative aus, ich liebe dieses Match. Das Finish ist eines der genialsten, die ich seit langem gesehen habe und an Dramatik kaum zu überbieten. Allein dafür muss man diese Show gesehen haben. (20:31)


Hiroyoshi Tenzan & Giant Bernard vs. Toru Yano & Scott Norton

Norton und Bernard gegeneinander. Der alte Top Gaijin (bei seiner 100ten New Japan Tour!!!) und der neue Top Gaijin gegeneinander. Bernard stellt außerdem unter Beweis, dass er seine Rolle perfekt beherrscht. Er ist ein würdiger Nachfolger für Norton, mindestens. Das Match begeistert mich völlig, hauptsächlich ein Verdienst der beiden Amerikaner. Vermutlich sehe ich diesen Kampf durch die berühmte rosarote Brille – aber was soll’s? Für mich ist es dies ein perfektes Wrestling, das seinen Zweck vollkommen erfüllt. Tausend Sterne allein für das Matchende, welches mein Herz hat höher schlagen lassen. Aber wie gesagt: Vorsicht, hier kommt vermutlich der New Japan Mark in mir zur Geltung. Geschmackssache-Alarm... (12:08)


New Japan Cup 2006 – Round 1

Naofumi Yamamoto vs. Ryouji Sai

Hier erreicht DIE Fehde des ersten Halbjahres 2006 ihren Höhepunkt. Yamamoto und Sai brennen ein Feuerwerk ab, gespickt mit Emotionen, Härte und viel Hass. New Japan gegen Zero-1 in Perfektion. Das Match ist ein Muss – das Zweite dieser Show. Das Publikum ist voll dabei, pfeift Sai schon vor Matchbeginn aus. Yamamoto ist der Star des Abends, wird angefeuert wie keiner bisher bei dieser Show. YAMAMOTO LOVE~! Was hier abgeht ist kaum in Worte zu fassen und lässt mich wünschen, dass diese Fehde noch ihre Fortsetzung findet. Die Szenen nach dem Matchende fügen sich ins Bild und runden das hier als wirklich großartiges Pro-Wrestling ab. Es ist kein 30minütiger Klassiker, aber es ist in seinem Rahmen nicht zu toppen. (13:59)


New Japan Cup 2006 – Round 1

Yuji Nagata vs. Tomohiro Ishii

Dass man Nagata besser nicht provoziert haben zwar schon ganz andere feststellen müssen, doch wer wenn nicht Ishii sollte genau darauf pfeifen? Zwei Minuten schlägt der bullige Junior mit allem was er hat auf den beliebten Schwergewichtler ein – nur um es dann doppelt und dreifach zurückgezahlt zu bekommen. Ishii blutet aus dem Mund, wird mit einem Brainbuster ins Parkett (!!!) gebohrt und ist damit quasi totes Fleisch. Nagata zeigt aber keine Gnade, was sogar soweit geht, dass der Ringarzt Ishii durchcheckt. Das Publikum wirkt erschöpft vom großartigen Vorkampf, doch dadurch ist nur deutlicher zu hören, welche Wucht hier hinter jedem Schlag und Tritt steckt. Die Stiffness hier braucht sich vor nichts zu verstecken, was den Kampf allein schon rechtfertigt. Dazu kommt die altbekannte, aber immer wieder gute „junger Punk“ vs Senior Story. Letztere Rolle ist Nagata auf den Leib geschneidert, weshalb wir in Zukunft noch viel Freude mit ihm haben werden. (9:57)


New Japan Cup 2006 – Round 1

Masahiro Chono vs. Hiroshi Tanahashi

Das Match wird nicht ganz gezeigt, maximal die Hälfte. Aber von dem, was man zu sehen bekommt, wird deutlich, dass es kein guter Main Event dieser Show ist. Der Kampf ist langsam, setzt auf Submission Holds, bekommt jedoch dadurch keinerlei Richtung aufgedrückt. Da wünscht man sich doch, dass Tanahashi etwas bodenständiger kämpfen würde, vielleicht „Dragon Road“ originalgetreuer umsetzen. Der Sling Blade Finisher ist grauenhaft, warum tut es denn nicht der altehrwürdige Dragon Sleeper? Und warum nicht gezieltes Legwork um mit einem Figure Four Leglock zu punkten? Dann würde Tana vielleicht auch nicht von den männlichen Zuschauern ausgepfiffen. Um es kurz zu machen: Das Match leidet darunter, dass Tanahashi noch nicht ausgereift ist, Chono über seine besten Tage hinaus und der Kampf viel zu langatmig angesetzt ist. Kein guter Abschluss für eine sonst durchweg starke Show. (25:12)


Was sagt man also den Lesern einer Review nach einigen begeisternden Kämpfen und so einem schlechten Abschluss? Da diese Show zwei Matches beinhaltet, die ich für äußerst sehenswert halte und bis auf das letzte Match nie langweilig wird, möchte ich sie durchaus empfehlen. Wie schon die Auftaktshow des New Japan Cup aus dem Vorjahr wird gutes Wrestling geboten. Letztlich ist mein Urteil: eingeschränkte Empfehlung. Ein MOTYC, viele starke Matches, ein schwacher Main Event. New Japan Fans sollte diese Show nicht fehlen, Gelegenheitszuschauern würden wohl das Junior Tag Match und Yamamoto/Sai völlig ausreichen.

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