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Inside The Console: WWE SmackDown! vs. RAW 2011

Review

Article information
Published on:
14.11.2010, 20:48 
Category:
Series:
Wie bereits im letzten Jahr war CAGEMATCH.de auch 2010 wieder bei Videospielverleger THQ in Krefeld vor Ort. Einmal mehr durfte das neue SmackDown vs. RAW bereits kurz vor dem Veröffentlichungsdatum ausführlich auf Xbox 360 und PlayStation 3 angespielt werden. Vanni und stallownage haben sich für euch auf den Weg gemacht und berichten nun in Form einer Sonderausgabe von Inside The Cage (mit dem irrwitzigen, fulminanten und allerorts abgefeierten Namen „Inside The Console“) was sich beim 2011er-Ableger der Reihe getan hat, nicht aber, ohne sich das Spiel auch nach dem Release noch einmal vorgenommen zu haben.

Neues Jahr, neue Modi

stallownage: Keine Ausgabe von SmackDown vs. RAW kommt ohne neue Features daher. Egal ob sinnvoll oder nicht, von reinen Rosterupdates ist man als Fan der Reihe bisher weitestgehend verschont geblieben. Allerdings hat die Reihe mit der 2010er-Ausgabe bereits zahlreiche neue Inhalte eingeführt, die dieses Jahr lediglich verbessert bzw. ausgebaut wurden. Einen ähnlichen Sprung sollte man also nicht erwarten. Kern des Ganzen ist 2011 das ausgebaute Rivalen-Feature vom letzten Jahr. Dort konnte man sich für alle Modi außerhalb der Road To Wrestlemania indivuell einstellen, wer mit wem befreundet bzw. befeindet ist, so dass es in normalen Exhibition-Matches des Öfteren zu Eingriffen der jeweiligen Parteien kommen konnte. Das Ganze war natürlich relativ flach und schnell witzlos. Der neue WWE Welt–Modus simuliert daher resultierend aus euren Einstellungen eine eigene Liga, die sich im Hintergrund des Spiels stetig weiterentwickelt. Je nachdem welche Matches ihr allein oder mit Freunden bestreitet, liest das Spiel die teilnehmenden Superstars aus und stellt sie auch in den Weeklys des Welt-Modus gegeneinander. Im Hauptmenü findet ihr daher jederzeit eine Option, die euch anzeigt, dass z.B. gerade RAW stattfindet. Ein simpler Klick und ihr befindet euch auf der Card und könnt entweder diverse Matches darauf spielen oder diese einfach nach eigenen Wünschen editieren. Alles was ihr tut, beeinflusst die Card zukünftiger Shows. Zeigt euch die aktuelle RAW-Ausgabe beispielsweise ein Match zwischen John Cena und Edge an, könnt ihr das Match nun spielen, aber auch vorher die Teilnehmer ändern. Schließlich kommt es zu Chris Jericho vs. Edge und das Spiel assoziiert die beiden miteinander. Bei der nächsten RAW-Show könnten die beiden sich also wieder gegenüberstehen. Vielleicht in einem Titelmatch, vielleicht aber auch in einem Tag Team Match. Fehden beispielsweise der Undertaker und Batista in der „WWE-Welt“ gegeneinander und man spielt Taker vs. Michaels, kann es am Ende des Matches durchaus dazu kommen, dass Batista sich einschaltet oder sich einen Staredown mit dem Undertaker liefert. Anderorts hetzte mir Mr McMahon nach einem gewonnen Match noch Vladimir Kozlov auf den Hals. Irgendwas passiert beinahe immer. Abgesehen davon dürfen nun gänzlich eigene Matchstipulations kreiert werden. Ein Iron Man Match im Käfig beispielsweise. Oder First Blood unter den äußeren Bedingungen eines Inferno Matches. Komplette Freiheit hat man hierbei aber leider nicht. Leitermatches können nämlich nicht miteingebracht werden. Warum auch immer.

Vanni: Ich bin von den neuen Modi sehr angetan, vor allem, was den WWE-Welt Modus angeht. Der macht wirklich Spaß und fördert auch die Langzeitmotivation. Normale Exhibition-Matches spiele ich eigentlich gar nicht mehr, meistens stürze ich mich einfach in den Welt-Modus und spiele eine neue Show durch. Vor allem, wenn man noch heruntergeladene CAWs mit einbaut, bringt das Ganze einen gewissen Spaß mit sich, wenn auch mal ein Kurt Angle oder ein AJ Styles die WWE wieder unsicher machen. Dazu kommt, dass es immer mal wieder Cutscenes gibt, die man so noch nicht gesehen hat. Ob nun ein Tag Team Partner gegen seinen Freund turnt oder aber kurzfristig die Stipulation des Matches noch abgeändert wird oder der eigentliche Teilnehmer wegen einer Verletzung nicht antreten kann, zu sehen gibt es eigentlich immer was. Mit den Ranglisten der jeweiligen Gürtel gibt es auch immer sinnvolle, neue Herausforderer für die Titel und auch die Pay Per Views übernehmen stimming das Konzept. So hat man bei Bragging Rights ein Tag Team Match mit SmackDown! vs. RAW im Main Event und bei Extreme Rules ist der Name ebenfalls Programm. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass ich so mit Wrestlern spiele, die ich sonst vermutlich nicht anrühren würde. Cryme Tyme würden mich beispielsweise relativ kalt lassen, wenn sie bei SmackDown! nicht gegeneinander fehden würden, gleiches gilt für andere Superstars wie Chavo Guerrero oder so. Auch wenn der Modus noch lange nicht perfekt und ausgereift ist - Titel können nur bei PPVs verteidigt werden, getrennte Tag Teams können nur manuell wieder hergestellt werden - ist er auf jeden Fall eine sinnvolle Neuerung, die im nächsten Jahr gerne erweitert werden darf. Gleiches gilt für den Matchcreator, der auch nicht schlecht ist, aber noch ausgebaut werden kann.

Never change a winning team

stallownage: Oftmals bei einem SmackDown-Spiel die wichtigere Frage: Welche Features hat man beibehalten? Wie bereits erwähnt, am Grundgerüst hat sich im Vergleich zum direkten Vorläufer nicht viel geändert. An Matcharten ist auf den ersten Blick nichts weggefallen, die Modi sind bis auf die WWE-Welt ebenfalls dieselben. Der Story-Designer aus dem Vorjahr ist immer noch enthalten und hat einige neue Segmente und Voreinstellungen spendiert bekommen, die umfangreichen Editor-Optionen für Superstars, Finisher und Entrances sind immer noch enthalten und die Kostüme der Stars lassen sich auch wieder umfärben. Neu ist: Aus dem Netz heruntergeladene Wrestler dürfen nachträglich verändert worden. Passt euch also der Finisher eures aus dem Internet gezogenen Hollywood Hogan nicht, verpasst ihr ihm einfach einen anderen, profitiert aber immer noch von der Mühe Anderer, was bspw. das Aussehen dieses erstellten Hulksters betrifft. Ebenso dürfen nun Custom Soundtracks von eurer Festplatte als Entrance-Themes verwendet werden. Stellt ihr eure selbstgemachten Stars aber zum Download bereit, verfügen diese beim Empfänger natürlich nicht mehr über eure Themes. Aus rechtlichen Gründen, versteht sich. Der Road To Wrestlemania-Modus ist ebenfalls noch mit von der Partie. Stories zu Chris Jericho, Christian, John Cena, Rey Mysterio und dem Undertaker dürfen hier bespielt werden. Letztere ist eine Streak-Breaking-Storyline gegen den Deadman. Zur Auswahl stehen Kofi Kingston, Dolph Ziggler, John Morrison, R-Truth und ein selbsterstellter Wrestler. Besonderheit ist hierbei nun, dass man nicht mehr von einem Lockerroom aus die ganze Geschichte managed, sondern aktiv aus der Third-Person-Perspektive im Backstagebereich rumläuft, verschiedene Superstars ansprechen oder anpöbeln kann und Zutritt zu diversen Räumlichkeiten hat, wie dem Lockerroom, dem Arzt-Zimmer, dem Büro des General Managers und natürlich der Arena. Des Weiteren erhält euer Charakter nach jedem Kampf Erfahrungspunkte, die beim Arzt in vier verschiedenen Kategorien und jeweils fünf Leveln verteilt werden dürfen. Leider ist der Backstage-Bereich recht fad gestaltet und die Abläufe ähneln sich bereits nach kurzer Zeit zu sehr. Jeder Superstar, den ihr anpöbelt, wird euch zu einem Backstage-Brawl herausfordern, der gefühlt viel weniger Interaktion zulässt als früher. Manche Superstars helfen euch später, andere wollen nichts mit euch zu tun haben. Das Prinzip bleibt immer gleich. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kamera bereits nach kurzer Zeit nervt und Kopfschmerzen verursacht. Pluspunkte für die Idee, aber Feintuning wäre hier noch schwer angebracht. Immerhin gibt es aber einige alternative Pfade, sodass mehrfaches Durchspielen sich letztlich doch lohnt. Zu guter Letzt darf noch positiv angemerkt werden, dass der unsinnige Karriere-Modus zum Hochleveln der selbsterstellten Wrestler verschwunden ist. Die Punkte können mit einem kostengünstigen Online-Addon nun frei reguliert werden.

Vanni: Ja, da kann ich dir eigentlich nur zustimmen. Der Road to Wrestlemania-Modus ist nett gemeint, aber wirklich keine Offenbarung. Die Storys stimmen, weil man bei Rey Mysterio mal eine andere Seite des Highflyers sehen kann, man bei Christians Story ein wenig Retro-Feeling bekommt und auch die Streakbreaker-Storyline richtig nett umgesetzt ist. Die anderen Modi wurden sinnvoll aufgearbeitet und erweitert, sodass man nun vielerlei Optionen zur Verfügung stehen hat. Alles soweit eigentlich ganz nett.

Gameplay und Steuerung

stallownage: Während an den Modi stetig gefeilt wird, scheint sich das Gameplay der Reihe seit Jahren nicht zu verändern. Seit Einführung der Doppelstick-Steuerung in der 2007er Edition ist das Grundgerüst der Spielbarkeit stets beim Alten geblieben und es wurden lediglich Detailänderungen vorgenommen. Besonders prägnant ist bei der aktuellen Ausgabe die Möglichkeit zu wahren Konterserien. Wer also bei Grifftechniken ausgekontert wird, hat nun die Möglichkeit noch mal einen Gegenkonter anzusetzen und so weiter. Ebenfalls neu ist die Physik der Gegenstände. Tische zerbrechen nun beispielsweise auf unterschiedliche Art und Weise, Stühle können durch die Gegend geschmissen werden und verfangen sich beispielsweise in den Ringseilen und Leitern lassen sich nun auch überall anlehnen, nicht nur in der Ringecke. Die Steuerung wurde ein wenig verändert. Etwa sorgt der B-Knopf nun für Pinfalls und nicht wie vorher der rechte Stick. Auch frontal ausgeführte Finisher muss man meist nicht mehr mit einem Tritt in die Magengrube vorbereiten. Die Y-Einblendung erscheint nun auch wenn man einfach nur vor dem Gegner verweilt. Anfangs ungewohnt, geht die Veränderung aber schnell in Fleisch und Blut über. Sonst scheint sich recht wenig verändert zu haben, wer sich im beibehaltenen Trainingsmodus im Hauptmenü austobt, wird feststellen, wie unfassbar viel mal wieder möglich ist. Zumindest solange man nicht auf Legende spielt und sich auf einfachste Techniken konzentrieren muss, aus Angst vor gegnerischen Kontern. Nett sind die neuartigen Pinkombos, die sich mit gehaltenem B-Knopf etwa während einem Vertical-Suplex auslösen lassen. Landet euer Gegner auf der Matte, wird sofort der Pinversuch ausgeführt. Außerdem dürfen Managern am Ring nun mit der RB-Taste und dem Steuerkreuz Kommandos gegeben werden. Etwa auf den Apron steigen oder einen Stuhl in den Ring schmeißen. Online darf nun auch der Royal Rumble in Angriff genommen werden. Wer rausfliegt, bekommt einfach den nächsten Entrance zugeteilt. Die Neuerungen bestehen zwar nur im Detail, fügen sich aber sinnvoll ein.

Vanni: So siehts aus. Der Teufel liegt im Detail. Die neue Waffenphysik ist recht schön anzusehen, ebenso wie die Konterreihen. Dazu kommt, dass nicht nur der Royal Rumble online spielbar ist, sondern sämtliche Matches mit Ausnahme des Matchcreators. So kann man in diesem Jahr beispielsweise auch in einem Scramble Match einen Sieger auskämpfen. Die Konter sind teilweise richtig schick anzusehen und die Steuerung nach wie vor recht schnell erlernt. Neu ist auch die Möglichkeit, einen Pin zu kontern und durchzurollen, womit manchmal ein verloren geglaubtes Match schnell noch auf den Kopf gestellt werden kann.

Technisch noch zeitgemäß?

stallownage: Optisch hat sich einmal mehr nicht viel verändert. Es gibt wieder mal ein paar neue Animationen zu bestaunen und der Detailgrad wurde etwas erhöht. So lassen sich im Road to Wrestlemania-Modus backstage in günstigen Kamera-Perspektiven sogar Pickel und Hautunreinheiten bei den Superstars erkennen. Weiterhin scheinen die Figuren stärker zu glänzen. Enttäuscht hat uns der Backstage-Bereich im RTWM-Modus, der leider sehr kahl und detailarm daherkommt. Von der ungünstigen Kamera mal abgesehen. Ein neuer Grafikstil wäre wirklich mal angebracht. Allerdings könnte eine optische Anlehnung an die UFC-Spiele etwa, den Comicflair der Shows zerstören. Ein zweischneidiges Schwert also. Was die Kommentare angeht, hat man den Eindruck, sie leisten sich gefühlt mehr Schnitzer als zuvor. Zunächst gibt es für jede Show nur noch Cole und Lawler als Kommentatorenteam und abgesehen davon, hat man die veränderten Gesinnungen der Charaktere scheinbar nicht berücksichtigt. Randy Orton wird etwa weiterhin als „most despised person“ in der WWE bezeichnet. Den Vogel schießen allerdings die schlecht übersetzten Zitate im Ladebildschirm ab. „Ich bin the Miz und ich bin der Beste.“ ist beim ersten Mal noch unfreiwillig komisch, lässt einen später aber nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Vanni: "Shawn Michaels hat das Gebäude verlassen." ist aber auch nicht gerade ein Highlight, da hast du leider recht. Wenn man sich die Grafik aber gerade im Vergleich zum Vorgänger ansieht, merkt man in meinen Augen schon eine große Verbesserung. Blut bleibt nun am Stuhl kleben und die Wrestlermodelle wurden verbessert, Randy Orton oder der Undertaker sehen so zum Beispiel richtig gut aus. Insgesamt bin ich mit der Optik eigentlich nach wie vor zufrieden, ich würde mir eher eine englische Sprache im Menü wünschen.

Fazit:

stallownage: Verschlimmbessert hat sich nichts, verbessert allerdings auch nicht so viel wie im letzten Jahr. Die zahlreichen Neuerungen aus der 2010er-Version werden bei WWE SmackDown vs. RAW 2011 konsequent aufgegriffen und im Detail erweitert. Heraus sticht dabei der WWE-Welt-Modus, der abgesehen von seinem dämlich klingenden Namen, den Exhibition-Matches auch für Singleplayer eine Relevanz zuspricht und mit beinahe komplett freikreierbaren Matchstipulations aufwartet. Abgesehen davon werden den kreativen Köpfen unter uns vertiefendere Möglichkeiten zur Auslebung der Phantasien gestattet und es ist endlich nicht mehr nötig, seine eigenen Superstars aufwändig hochzuleveln. Ein ewiger Wehrmutstropfen besteht aber nach wie vor. Das Roster ist einfach nicht auf dem aktuellen Stand. Die Community-Inhalte gleichen diesen Schwachpunkt zwar etwas aus, es wäre aber dennoch wünschenswert, wenn THQ es irgendwie hinbekommen würde, den Roster-Cut etwas später als wie bisher kurz nach Wrestlemania anzusetzen. So wirkt das Spiel Ende des Jahres einfach schon zu veraltet.

Vanni: Ich muss sagen, dass ich das Roster eigentlich in Ordnung finde. Fehlen tun eigentlich nur Nexus, Bryan und Del Rio, sonst sind eigentlich die meisten relevanten Charaktere der WWE enthalten. Von daher passt das schon, gerade weil Nexus noch in einem DLC nachgereicht werden wird und es ja auch im Internet gute CAW-Bauer gibt. Von daher bin ich recht zufrieden und immer noch recht angetan von dem Spiel, das mir viel Spaß macht und mich auch noch einige Zeit an meine XBox binden wird.

Das war unser Special zu WWE SmackDown vs. RAW 2011. Wir hoffen, euch bei eurer Kaufentscheidung unter die Arme greifen zu können, bedanken uns bei THQ Deutschland einmal mehr für die Gastfreundlichkeit und senden noch einen persönlichen Gruß an Cageboard-User Kuffi. Dieser war wie schon im letzten Jahr auch diesmal wieder vor Ort und hat fleißig Pinfalls eingesteckt. Im nächsten Jahr hoffentlich wieder!