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Was wurde eigentlich aus den Teilnehmern von WWE Tough Enough? Teil 1 – Die Sieger

Historischer Artikel

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Published on:
02.04.2011, 11:46 
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Was wurde eigentlich aus ...? (All entries of this article series)
Seit Februar 2010 versucht die WWE ihren Mangel an Jungstars auszugleichen, indem sie bei NXT den "Next Breakout Star" suchen. Die Grundidee eines Showkonzepts, in dem junge Wrestler - meist mit Independenterfahrung - um einen Platz im Hauptroster der WWE kämpfen, ist keinesfalls neu. Zwischen 2001 und 2004 standen solche Jungspunde vor der Frage: "Are You Tough Enough?"

Nach siebenjähriger Abstinenz kehrt das Konzept Tough Enough am kommenden Montag ins WWE-TV zurück (Cagematch berichtete). Da mag bei so manchem Fan die Frage aufkommen: Was wurde eigentlich aus den Teilnehmern von Tough Enough? Dieser Frage wollen wir in einer zweiteiligen Ausgabe von "Was wurde eigentlich aus…?" nachgehen. Beginnen möchten wir mit den Siegern.

Staffel I

Maven: Für den ersten männlichen Sieger von WWF Tough Enough ging es bereits kurz nach seinem Sieg in die Hauptshows. Zum Einstieg durfte er sich direkt mit einem seiner Trainer messen – der Human Suplex Machine Tazz. Nach zwei Lehrstunden im Ring gelang ihm hierbei ein Überraschungserfolg, mit dem er sich den Respekt seines anderen Trainers Al Snow verdiente. Nach einem kurzen Abstecher ins Development System kehrte er ins Hauptroster zurück und vor ihm lag ein vierjähriges Engagement bei der McMahon Company. In dieser Zeit gelang ihm allerdings nicht der ganz große Wurf - drei Mal durfte er sich den in seinem Wert umstrittenen Hardcore Title umschnallen. Doch eine Sache dürfte seinen Fans in Erinnerung geblieben sein: Beim Royal Rumble 2002 wurde Maven die Ehre zu Teil, den Undertaker aus dem Match werfen zu dürfen. Dieser ließ sich das allerdings nicht gefallen und fertigte Maven an Ort und Stelle ab. Nach seiner Entlassung in Stamford war von Maven Huffman dann auch nicht mehr allzu viel zu sehen. Er nahm ein paar Indybookings an und trat in einigen Houseshows für Total Nonstop Action Wrestling an, bevor er im Jahr 2007 im zarten Alter von 30 Jahren die Wrestlingstiefel an den Nagel hängte.

Nidia: Der weiblichen Siegerin der ersten Staffel erging es ähnlich, wie ihrem männlichen Pendant. Auch sie war in die Auseinandersetzung mit Tazz involviert. Auch ihr blieb der Aufstieg in höhere Regionen der seinerzeit noch weit besser besetzten und teurer verkauften Damen-Division verwehrt. Zu den bekannteren Angles gehört vielleicht noch eine Auseinandersetzung mit Jamie Noble, in der er eine durch ihn selbst verschuldete Erblindung Nidias für seine Zwecke nutzte. Privat war sie lange Zeit mit Kurt Angles Bruder Eric Angle liiert. Für ihre Karriere war diese Verbindung letztlich aber auch nicht weiter förderlich, denn sie wurde bereits im November 2004 von der WWE entlassen. Anschließend folgten dann noch wenige Independent Auftritte in Australien, Mexiko und Europa, bevor die ehemalige Nachtklubtänzerin ihre Karriere nach nur knapp vier Jahren wieder beendete.

Staffel II

Jackie Gayda: Sie war in der WWE zumeist als Valet zu sehen. Die wenigen Matches bestritt sie größtenteils an der Seite von Rico beziehungsweise ihrem späteren Ehemann Charlie Haas. Bei diesem Werdegang ist es nicht verwunderlich, dass Erfolge in Form von Titeln hier ausblieben. Gayda verließ die WWE im Jahr 2005 und absolvierte im Folgejahr nur noch wenige Auftritte in den Indys sowie Europa und Mexiko, bevor auch sie ihre Karriere in jungen Jahren beendete. Heute ist sie im Bodybuilding-Bereich tätig.

Linda Miles: Die Liste der kurzen Tough Enough Karrieren findet auch in der vergleichsweise hünenhaften Frau aus Cincinnati, Ohio ihre Fortsetzung. Nach dem Erfolg bei Tough Enough wurde sie im Jahr 2003 unter dem Gimmicknamen "Shaniqua" den Basham Brothers als Managerin zur Seite gestellt. Die Gimmicks waren hierbei mit einem S/M-Touch versehen, indem sie und auch die Bashams Lederoutfits trugen und Shaniqua stets mit einer "Neunschwänzigen Katze", einer Peitsche, bewaffnet zum Ring kam. Shaniquas Engagement verhalf den Bashams im Herbst 2003 zu ihrem ersten Gewinn der WWE Tag Team Titel. Doch als man diese im Frühjahr 2004 wieder verlor, hatte die WWE keine Verwendung mehr für Shaniqua, sie wurde zurück zur damaligen Farmliga Ohio Valley Wrestling geschickt und kurz darauf entlassen.

Staffel III

John Morrison: Er ist der einzige Tough Enough Sieger, der bis heute bei WWE unter Vertrag steht. Nach seinen Sieg trat er unter seinem bürgerlichen Namen John Hennigan zunächst mit dem anderen Sieger dieser Staffel, Matt Cappotelli, im Tag Team Tough Enough an. Über Auftritte bei den C-Shows Heat und Velocity kamen sie hierbei allerdings nicht hinaus. Das Jahr 2004, welches einen Gimmicknamenwechsel mit sich brachte, verbrachte Johnny Nitro, wie er sich fortan nannte, größtenteils in der Development Liga Ohio Valley Wrestling. Seinen Job bei der WWE verlor er storylinemäßig in einem Match gegen Eugene. Im Frühjahr 2005 kehrte er als Teil des Stables MNM, bestehend aus ihm, Melina und Joey Mercury, zur WWE zurück. In dieser Konstellation gewann er dreimal die WWE Tag Team Championship. In den Jahren 2006 und 2007 hatte Morrison einen kleinen Run als Singles Wrestler, als er sich zweimal den Intercontinental Title umschnallen konnte. Diesen Erfolg wiederholte er 2009 noch ein drittes Mal. Im Jahr 2007 gewann er die ECW Championship. Hierbei profitierte er von der Tragödie um Chris Benoit, der an jenem Wochenende eigentlich den Titel hätte gewinnen sollen, aber aus bekannten Gründen nicht zum Pay Per View erschienen war. Morrison nahm seinen Platz ein und besiegte CM Punk. Im Anschluss an diese Regentschaft ging es für ihn in der Tag Team Szene weiter. Diesmal an der Seite eines weiteren Tough Enough Schülers – The Miz. Mit ihm gewann er noch zwei weitere Male die Tag Team Titel. Sein Team mit Mike Mizanin war es auch, das den Entertainer in ihm hervorbrachte – in ihrer eigenen Internet-Show, dem "Dirt Sheet". Zwar durfte Morrison in jüngster Vergangenheit auch schon das ein oder andere Match in Richtung Main Event bestreiten, das ganz große Rampenlicht blieb ihm aber bislang verwehrt.

Matt Cappotelli: Ihn kann man mit Fug und Recht als Unglücksraben unter den Tough Enough Siegern bezeichnen. Viele Fans beschreiben ihn als sympathischen Typen und guten Techniker, der als Face bei der hier schon oft erwähnten Farmliga Ohio Valley Wrestling glänzen konnte und gemeinsam mit dem späteren John Morrison auch einige Auftritte in den C-Shows der WWE absolvierte. Doch kurz vor seiner endgültigen Berufung ins Hauptroster schlug im Jahre 2005 das Schicksal hart zu – Diagnose: Gehirntumor! Zwar konnte der Tumor im Jahre 2007 vollständig entfernt werden, der Traum von einer erfolgreichen Wrestlingkarriere in der WWE war damit jedoch ausgeträumt.

Staffel IV

Daniel Puder: Der bisher letzte Sieger reiht sich dann eher wieder in die Liste der weniger bahnbrechenden Tough Enough Sieger ein. Nach der vierten Staffel Tough Enough, bei der er durch einen Shoot gegen Kurt Angle für Aufregung sorgte, als er ihn in einem Match ohne Absprache in den Keylock nahm, wurde es in Stamford schnell wieder still um den heute 29jährigen Kalifornier. Nach dem Royal Rumble 2005 wurde er zu OVW geschickt und bald darauf entlassen. War er zwischen 2008 und 2010 noch vereinzelt bei Ring of Honor und in Japan aktiv, widmet er sich heute vorwiegend seiner Karriere im MMA-Bereich.

Doch nicht nur die Sieger der einzelnen Staffeln sollen hier im Rampenlicht stehen. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den bekanntesten übrigen Teilnehmern. Unter ihnen ein Mann, dessen WWE Karriere bei Tough Enough IV begann und ihn sieben Jahre später - am kommenden Sonntag - in einen der Main Events von WrestleMania führte.