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Teil 2: Ein RAW-Rating aufgedröselt

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Published on:
10.09.2011, 12:54 
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Ein Blick auf die Zuschauerzahlen von World Wrestling Entertainment (All entries of this article series)
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Den Verantwortlichen hinter den Kulissen der WWE ist bekannt, dass in den nächsten Wochen schwere Geschütze von der Konkurrenz aufgefahren werden. Natürlich wird die Promotion nie zugeben, dass Sitcoms, Casting Shows oder Football-Spiele direkte Konkurrenz von RAW sind. Öffentlich gesteht die Promotion sich ja noch einmal ein, dass UFC ein Konkurrent ist.

Hinter geschlossenen Türen sieht das natürlich anders aus. Die WWE als solche ist sich durchaus bewusst, dass der Quotenkampf alljährlich im Herbst hart war, ist und wieder werden wird. Da die Liga es nicht geschafft hat über den relativ konkurrenzfreien Sommer Zuschauer hinzuzugewinnen, muss sie nun umso mehr um jeden Bestandszuschauer kämpfen. Wenn die Rede von einem relativ konkurrenzfreien Sommer ist, ist damit natürlich gemeint, dass die großen Network-Sender (ABC, CBS, FOX, NBC & The CW) kaum Erstausstrahlungen bringen, keine Footballspiele am Montagabend übertragen werden und allenfalls die Kabelsender neue Serien und neue Folgen von bekannten Serien ausstrahlen.

Die WWE reagiert - wie erwartet - mit panischem Aktionismus, um RAW interessanter zu machen. Doch um die im dritten Teil folgende Übersicht von hoffentlich quotensteigernden Maßnahmen komplett verstehen zu können, müssen wir zunächst einen Blick auf das Hauptproblem der Liga werfen: Es werden keine neuen Stars kreiert. Exemplarisch kann man das an den Zuschauerzahlen und dem Rating von WWE Monday Night RAW #952 sehen.

Insgesamt fuhr diese Ausgabe der Flagschiff-Show ein Rating von 3.0 Punkten ein. Dieser Wert, der sich aus dem Durchschnitt der acht Viertelstunden (Q1 bis Q8) und dem Overrun - der Überziehung - errechnet, täuscht jedoch. Ein Blick auf die einzelnen Viertelstunden verdeutlicht das. Alle folgenden Zahlen stammenden aus dem Wrestling Observer Newsletter.

  • Q1: Die Redeveranstaltung im Ring zu Beginn der Show mit Alberto Del Rio, John Cena, CM Punk und Triple H kam auf ein Rating von 3.29 Punkten.

  • Q2: 777.000 Zuschauer schalteten vor oder während dem folgenden Match zwischen Alberto und R-Truth um oder aus.

  • Q3: Beim Match zwischen Nikki Bella und Eve Torres änderte sich die Zuschauerzahl nicht.

  • Q4: Das Match zwischen Jack Swagger und Alex Riley verlor weitere 105.000 Zuschauer und erzielte nur noch ein Rating von 2.72 Punkten - eines der niedrigsten des ganzen Jahres.

  • Q5: Triple H, Kevin Nash und CM Punk in einer weiteren Gesprächsrunde im Ring gewann 597.000 Zuschauer. Dieser Zuschauersprung ist für diesen Sendeplatz, den Beginn der zweiten Stunde um 22 Uhr Ortszeit an der Ostküste, lediglich ein wenig besser als der langjährige Durchschnitt.

  • Q6: Das Tag Team Title Match zwischen Otunga & McGillicutty auf der einen sowie Bourne & Kingston auf der anderen Seite verlor wieder 494.000 Zuschauer - obwohl zwei sogenannte Pubikumslieblinge gegen zwei der heißesten Heels des letzten Sommers antraten und sogar den Titel gewinnen konnten.

  • Q7: Zu The Miz' und R-Truth' Promo schalteten wieder 148.000 Zuschauer mehr ein.

  • Q8 + Overrun: Der Main Event zwischen Cena und Punk gewann 1,18 Millionen Zuschauer und kam im Overrun auf ein Rating von 3.65 Punkten, was natürlich beides ein außerordentlicher Erfolg ist.

Doch was sagen uns diese Zahlen? Ganz einfach: Jeder, der nicht Cena, Hunter, Punk oder Nash heißt ist für die WWE-Fans relativ uninteressant. Natürlich schalten nicht alle um oder aus, wenn jemand anders zu sehen ist, aber die Zuschauerverluste der Viertel zwischen den Segmenten der Topstars von RAW ist nicht zu beschönigen. Einzig Miz und Truth konnten dem Trend entgegensteuern und Zuschauer gewinnen - aber vermutlich auch nur, weil das Viertel vorher soviele verloren hatte und es kaum noch schlechter ging.

Dieser Trend ist übrigens Woche für Woche zu beobachten, also kein Einzelfall. Es ist der WWE nicht gelungen die zweite und dritte Garde der RAW Stars als interessant darzustellen. Viele Fans finden sie sogar so uninterresant, dass sie umschalten, wenn jemand, der nicht Triple H, John Cena, CM Punk oder Kevin Nash heißt, im Bild ist. Es sei an dieser Stelle kurz angemerkt, dass nichts darauf hinweist, dass Kevin Nash tatsächlich ein Zuschauermagnet ist. Er war einfach nur immer zusammen mit den drei anderen Stars im Ring, was dazu führt, dass er hier mit aufgelistet werden muss.

Der dritte Teil, in dem der panische Aktionismus der WWE beleuchtet wird folgt am Mittwoch.

Ein Blick auf die Zuschauerzahlen von World Wrestling Entertainment
Teil 1: Konkurrenz behindert das Geschäft
Teil 2: Ein RAW-Rating aufgedröselt
Teil 3: Panischer Aktionismus
Teil 4: Der klassische Monday Night War ist vorbei