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Hardcore Homecoming - An Extreme Reunion

Review

Article information
Published on:
12.04.2006, 22:44 
Category:
Author(s):
Hardcore Homecoming


Es ist der 10. Juni 2005. Wir befinden uns in der legendären ECW Arena in Philadelphia, Pennsylvania, USA und ein extrem emotionaler Event steht bevor. In der Luft liegt eine sehr gefühlsbetonte Stimmung und unzählige Fans sind in die ausverkaufte Halle gekommen um 'ihre' Promotion mit einer andächtigen Veranstaltung nochmal würdig zu Grabe zu tragen ...

Shane Douglas zeichnete sich als der Veranstalter dieses Events aus und stand somit in direkter Konkurrenz zur WWE, die 'ihren' ECW Event nur zwei Tage später abhalten sollten. Die Namensgebung der beiden ECW Memorial Shows finde ich im übrigen symbolisch sehr wertvoll. Das "Homecoming" schafft alleine vom Titel eine Art Vertrautheit und Nostalgie, die letzte Heimkehr zu alten Werten, während man hingegen WWE’s Shownamen "One Night Stand" in erster Linie mit nicht mehr als einmaligem und unpersönlichem Sex mit einer völlig Fremden assoziieren würde. Irgendwie sehr treffend in Hinsicht auf die Hintergründe der Events. Good job, Vince.


Einführung

Nachdem Joey Styles kurz die anstehenden Matches in einem Clip vorgestellt hat, folgt ein Interview mit Terry Funk, aufgezeichnet einen Monat zuvor. Funk erklärt, dass er körperlich nicht in der Lage wäre, an zwei so nah beieinander liegenden Events teilzunehmen und hat auch den gut dotierten Vertrag mit dem Angebot der WWE vorliegen. Während er erklärt, warum er trotz der hohen Gage den Hardcore Homecoming Event vorzieht, treibt es ihm die eine oder andere Träne ins Auge. Untermalen wird das ganze von andächtigen Klängen und die Atmosphäre ist sehr bewegend und lässt wohl jeden ECW Fan erschaudern ...

Anschließend beginnt der wirkliche Event und irgendwie ist alles so wie immer. Der Hat Guy steht mit seinem Kumpel in der ersten Reihe und Bob Ortiz kündigt Tod Gordon an, der sich im folgenden bei den Fans für ihr Kommen bedankt. Als nächstes betreten Cyrus und Joey Styles die Arena und die "Joey" Chants wollen einfach nicht abklingen. Weitere "Welcome Back" Chants lassen Joey sichtlich mit den Tränen kämpfen, die Atmosphäre ist dermaßen nostalgisch und euphorisch zugleich, es ist einfach unglaublich! Und ein plötzlich ertönendes "Well, well, well" lässt die Fans weiter explodieren. Joel F’N Gertner betritt die Halle und selbige steht Kopf! Nach einer Kostprobe seiner göttlich verbal befriedigenden Poesie in Form seiner eigenen Vorstellung folgen noch ein paar Worte von Cyrus. Nach einigen Beleidigungen reagiert Gertner auf die lauten Forderungen der Fans und Cyrus wird aus dem Ring geprügelt. Die Fans sind sichtlich zufrieden mit dieser Einführung und ich bin es auch. Wehmut und Vorfreude wurden perfekt gemischt und lassen die Show mehr als angemessen starten.


Simon Diamond & CW Anderson vs. Mikey Whipwreck & Chris Chetti

Mikey wird natürlich frenetisch empfangen, wie schon damals ist er der absolute Fav bei den Fans in der ehemaligen Bingo Hall. Das Tag Team mit Chris Chetti, dem ersten Absolventen des House Of Hardcore, der ehemaligen Trainigsschule der ECW, ist zwar nur zusammengewürfelt, aber das soll der Stimmung keinen Abbruch tun. Die Eingespieltheit zwischen Diamond und CW macht sich aber gleich bemerkbar und die beiden dominieren eine lange Zeit Chris Chetti im Ring. Nach dem Hot Tag zu Mikey und kurzem Durcheinander zeigen alle Teilnehmer ihre Trademarks, bis Mikey das Match doch recht schnell mit seinem Whippersnapper beenden kann ... Matchzeit: 7:50 Minuten.

Matchwertung: *3/4 - Nüchtern betrachtet war es ein kurzer relativ sauberer Opener mit klassischem Aufbau, nicht weniger und nicht mehr. Die Qualität hielt sich in Grenzen, aber die Fans sind vor allem Dank Mikey gut eingestimmt ...


Tracy Smothers (w/ JT Smith) vs. The Blue Meanie

Hier stellt man also zwei wirkliche Kultcharaktere gegeneinander, der Blue Meanie ist allerdings weitaus athletischer als früher. Die Paarung ist vom Unterhaltungswert her sehr interessant. Leider gibt es keine bWo Reunion zu bewundern, da Big Stevie Cool ja leider vertraglich an die WWE gebunden war/ist, aber zumindest konnte man zwei Mitglieder der Full Blooded Italians auftreiben, mit JT Smith sogar einen der Gründungsmitglieder ... Das Match selbst ist geprägt von Comedy Einlagen. Auch Ref John Finnegan bringt sich mit Bodyslam und Cover an Smothers mit ein. Dieser hat die Schnauze voll davon und fordert den Meanie wie schon vor vielen Jahren zu einem Dance Contest heraus. Smothers Tanzschritte lass ich mal unkommentiert stehen, man muss ihn einfach lieben. Nach einem ordentlichen Meanie-Dance beendet Smothers das ganze aber wieder. So kassiert er fast den Meaniesault, doch JT Smith knockt den Meanie mit einer Kette aus und Smothers holt sich mit ordentlicher Seil-Unterstützung den Cheap-Pin ... Matchzeit: 8:15 Minuten.

Matchwertung: ** - Reines Comedy Match, welches aber auch durchaus gelungen ist. Die Komik des Meanies scheint nur leider proportional zu seinem Gewicht abzunehmen, aber Smothers reisst das locker wieder raus. Tracy und die FBI Geste passen einfach zusammen wie Columbo und sein Trench Coat. Nicht zuletzt wenn Smothers diese Bewegung auch noch in seine Tänze mit einbaut. Einfach genial. Zwar kein wirkliches Wrestling Match hier, aber dafür klasse Unterhaltung.


Memorial Segment

Es folgt eine kleine Dia-Show mit Bildern von viel zu früh verstorbenen Helden aus vergangenen ECW Tagen. Der Reihe nach werden Louie Spicolli, Road Warrior Hawk, Big Dick Dudley, "Hotstuff" Eddie Gilbert, "Loose Cannon" Brian Pillman, "Flyboy" Rocco Rock, Pitbull #2 und Chris Candido gezeigt. Sehr tragisch, wenn einem diese Reihe von Menschen mit entsprechender Musikuntermalung nochmal vor Augen gehalten wird ... Auf jeden Fall betreten nun Rocco Rocks damaliger Tag Team Partner bei Public Enemy, Johnny Grunge ebenso wie Pitbull #1 Gary Wolfe und anschließend Tammy Lynn Sytch unter großen Beifall den Ring. Alle drei halten kurze Reden, bis Danny Doring und Roadkill auftauchen um Grunge und Pitbull zu attakieren. Als ich mich so langsam frage was der Dreck in einem solchen Segment soll, wird meine Frage auch schon beantwortet. Tammy called 911!! Dieser betritt unter tosendem Beifall den Ring und erledigt seinen damaligen Job immer noch in Perfektion. Choke Slam gegen beide Störenfriede, und Roadkill kassiert zudem noch den Drive-By von Grunge durch einen Tisch. Der Upfuck und Brüller des Abends folgt dann beim Jubelszenario. Der riesige 911 möchte die mittlerweile doch etwas gewichtigere Sunny auf seine Schulter heben, und bricht bei dem Versuch regelrecht zusammen. Göttlich und definitives Must-See! Joey Styles gröhlt fast eine Minute ins Mirkophon. Aber auch die im Ring Beteiligten sind sichtlich amüsiert. Anschließend beendet dann aber noch ein kurzes aber ernstes Gebet das Segment ...


Kid Kash vs. Too Cold Scorpio

Schon seit der Ankündigung dafür freue ich mich auf diese interessante Paarung und es soll wohl auch einen wrestlerischen Höhepunkt dieser Show stellen. Im Grunde treffen hier zwei Generationen des prestigeträchtigen ECW Television Titles aufeinander. Einerseits Scorpio, der großartige Regentschaften um ’95/’96 gegen Leute wie Dean Malenko, Eddie Guerrero und Mikey Whipwreck hatte. Andererseits Kid Kash der damalige Youngster, der den Titel 5 Jahre später gegen Ende der Promotion erringen konnte ... Beide zeigen auch einen hervorragenden Beginn mit schnellen Aktionen und etwas Chain-Wrestling. Nach der Anfangsphase verlagert sich das Geschehen nach Außerhalb und beiden brawlen auf die Rampe, bis Scorpio von dort runter in die Zuschauer befördert wird. Und Kid Kash springt mit einem Somersault Plancha hinterher!! Holy Shit! Kash zeigt ziemlich stiffe Kicks während des Matches aber Scorpio kommt zurück und zeigt seine Trademark Kombo - Powerbomb und ab auf Seil. Somersault Legdrop vom 2nd Rope! Und ein weiterer vom Top Rope! Aber es reicht noch nicht. Starke backflip-konter Sequenz nun in der Ecke und Kash trifft seinen Top Rope Moonsault! Aber ebenso wie seine anschließende Springboard Huracanrana bringt es nicht den gewünschten Erfolg. Scorpio fightet zurück - Superkick! Straight Jacket Powerbomb! Es folgt der 450 Splash!! 1 .. 2 .. 3 !! Und Scorpio schafft den Pin ... Matchzeit: ~ 17 Minuten.

Matchwertung: ***1/2 - Das Match hatte eigentlich alles was auch den damaligen TV Title ausmachte. Saubere Spots, gute Technik, Zuschauerbrawl und ein sehr heisses Finish. Meine Erwartungen wurden vollends erfüllt. Komplett sauber geworkt und zum Glück auch mit ordentlich Kampfzeit versehen stellt dieses Match das erste Highlight.


Bad Breed (Axl Rotten & Ian Rotten) vs. The Gangstanators (John Kronus & New Jack)

Nun geht’s aber endlich mit Hardcore Action weiter. Leider konnte Saturn wegen Verletzung nicht antreten und somit fiel tragischerweise die Reunion der legendären Eliminators flach. John Kronus musste somit eigentlich ein Handicap Match gegen die Rotten Brüder bestreiten, aber nachdem diese Kronus ordentlich blutig geprügelt haben, kommt endlich der von den Fans schon lange geforderte New Jack zum Ring! Und das Massaker kann beginnen ... Wie in alten Zeiten läuft New Jacks Entrance Mucke quasi während des kompletten Matches. New Jack selbst hat eine verdammt große Schere dabei und es dauert nicht lange bis alle vier Teilnehmer in Kopfregion völlig auslaufen, allen voran Kronus. Nachdem auch noch eine Gabel zum Einsatz kommt, folgt der Mark Out. Eine Scaffold Konstruktion wird zum Ring geschoben! Im weiteren Verlauf wird nun Ian Rotten auf einem Tisch mitten im Ring platziert - Und New Jack crasht von dem riesigen Scaffold punktgenau durch Ian und den Tisch!! E-C-Dub!! Das Match endet damit komischerweise in einem No Contest. Anschließend zeigt New Jack noch eine ihm typische Shoot-Promo, die ebenfalls zu unterhalten weiß … Matchzeit: ~ 11 Minuten.

Matchwertung: **1/2 - Ein absolute klassischer ECW Hardcore Brawl. Den Hobbypsychologen sei gesagt, dass es hier lediglich eine 'sinnlose' Waffenschlacht war und insgesamt wurde glaube ich keine einzige reine Wrestling Aktion gezeigt, aber das lässt sich bei der Intention des Kampfes durchaus verschmerzen. Denn diese wurde vollends erfüllt. Man hat den Leuten ordentlich Blut geboten, brutale Chairshots, Schnittwerkzeuge und einen richtigen Holy-Shit-Spot zum Ende. Das gehört zu einer anständigen ECW Show einfach dazu, und ich bin somit glücklich.


Justin Credible (w/ Jason) vs. "The New F’N Show" Jerry Lynn

Als nächstes also ein Match, das wirklich auf einer langen Fehde von damals aufbaut und beiden in ihrem Ansehen ordentlich geholfen hat. Laut Styles hatten sie ganze 21 Matches gegeneinander, bei einer 11-10 Bilanz für Credible. Jason sieht man den Alterungsprozess extrem an und vom "Sexiest Man On Earth" Gimmick ist nicht mehr viel übrig. Trotz allen genießt auch er es merklich die alten Posen von damals wieder auszupacken ...

Das Match startet gemächlich, bis letztendlich ein Chopduell der beiden entbrennt. Es dauert nicht lange und das Geschehen verlagert sich nach außerhalb, wo sich die beiden gegenseitig mit Clothelines über die Guardrail befördern. Lynn baut sich einen Tisch auf, rennt vom Apron aus darüber und springt per Somersault über die Guardrail auf Credible!! Dummerweise ziemlich daneben und Lynn klatscht brutal zwischen den Zuschauern auf den harten Boden. Zurück im Ring beginnt Credible nach einem DDT auf einen Stuhl zu bluten und wie auch bei Heatwave 2000 gegen Corino benutzt Lynn das Blut seines Gegners um sich eine Kriegsbemalung anzulegen! Nächster Mark-Out!! Jason mischt sich nun aber ein und mit Hilfe des Stuhles wird Lynn ordentlich bearbeitet. Aber alles von Powerbomb auf den Stuhl bis zu einem Black Hole Slam bringt Credible nicht den Sieg. Einen kurzen Aufwind von Lynn beendet Credible dann urplötzlich mit seinem "That’s Incredible" Tombstone Piledriver! Und Lynn schafft den Kick-Out!! Credible verunsichert, und kassiert den Cradle Piledriver! Und Kick-Out!! Beide schenken sich nichts, Credible fällt auf dem Top-Rope, Lynn steigt aufs Apron und ich fange an zu realisieren was da aufgebaut wird. Es folgt die Top-Rope Huracanrana nach draußen durch einen Tisch von Lynn!! Oh Shit! Wunderbarer Memorial-Spot der Fehde von damals, wenn man so will. Jason greift abermals ein, doch plötzlich taucht Jazz auf und gleicht Credibles Vorteil aus. Lynn nun mit dem Tombstone Ansatz, Konter von Credible, Konter von Lynn - und er zeigt einen Cradle Tombstone Piledriver!! 1 .. 2 .. 3 !! Jerry Lynn sichert sich den Sieg ... Matchzeit: 19:25 Minuten.

Matchwertung: *** - Hier fühlt man sich wirklich auch während des Matches in der Zeit zurück versetzt. Beide zeigen ein Match, dass auch genauso noch während ihrer Fehde hätte stattfinden können. Jason zwar mit vielen Eingriffen, aber das gehört nunmal dazu. Ebenso schön zu sehen, wie sogar verschieden Spots aus der alten Fehde wieder aufgegriffen wurden. Mit dem Hintergrund ihrer vergangenen Matches wirklich sehr gute Unterhaltung und nicht umsonst wohl Credibles beste Fehde seiner Karriere.


Raven (w/ Blue Meanie & The Muskateer) vs. The Sandman

Wie leider fast alle Entrances dieses Events wird auch der des Sandmans aus rechtlichen Gründen mit anderer Mucke überdeckt. In einem Splitscreen kommentiert der Sandman dafür seine Einzüge, während man sieht wie er mal wieder unzählige Fans gleich mit abfüllt ehe er sich blutüberströmt vom Dosenzerdrücken in den Ring begiebt. Tja, die Raven-Sandman Fehde. Für mich die vielleicht beste Fehde überhaupt in der ECW. Die Mind Games von Raven waren damals einfach atemberaubend wie z.B. Sandmans Sohn Tyler mit in die Story eingebaut wurde und dieser mit Raven Klamotten seinen Vater mehrfach zum verzweifeln brachte, oder ganz zu schweigen von der Kreuzigung des Sandmans. Alles Hollywood-reife Dramatik, die bei einer einzelnen Show leider nicht direkt mit eingebunden werden kann ...

Der Sandman beginnt aber gleich traditionsgemäß mit seinen Singapore Cane. Das ganze läuft schnell aus dem Ruder und die beiden brawlen außerhalb, wie es sein soll. Sandman kassiert einen Suplex auf eine Leiter und Raven beginnt wie immer früh zu bluten. Kurz darauf fliegt Raven dann durch einen Tisch in der Ringecke and the Sandman is runnin’ wild! Cane-Shots für alle! Der Singapore Cane beginnt mittlerweile schon auszufransen. Somersault-Senton auf ein Raven-Ladder-Sandwich! Tisch wird aufgebaut - Somersault Senton durch Raven und den Tisch!! Spektakuläre Spots werden geboten, aber der Meanie greift ein. Es folgen drei Meanie-Saults, da die ersten beiden nicht richtig treffen. Kick-Out! Der Sandman nun mit Chairshots. Helicopter mit der Leiter! DDT! Aber plötzlich greift der lebenslange Jobber Don E. Allen ein! WTF?!? Aber Mikey Whipwreck vertreibt ihn auch gleich wieder. Mikey holt zwei Bier raus, stösst mit dem Sandman an - Aber verpasst ihm urplötzlich den Whippersnapper! Cover Raven - 1 .. 2 .. 3 !! Matchzeit: ~ 12 Minuten.

Matchwertung: **3/4 - An sich ist es natürlich klasse, die beiden nochmal gegeneinander in einem 'ECW-Ring' zu sehen. Doch irgendwie fehlte etwas die Spannung einer aktuellen Fehde. Trotz allem wurde hier ein harter Brawl mit netten Spots geboten. Beide haben sich aufs übelste bekämpft, beendet durch ein früher typisches Raven-Screw-Finish. Das Problem dabei ist nur, warum Mikey? Bei einer einmaligen Show finde ich einen Turn ziemlich unpassend und hinterlässt einen komischen Nachgeschmack.


No Rope Barbed Wire – Three Way Dance
Terry Funk (w/ Tammy Lynn Sytch) vs. Shane Douglas (w/ Francine) vs. Sabu (w/ Bill Alfonso)


Es ist soweit. Der Main Event! DAS Rematch des legendären Three-Ways von "The Night The Line Was Crossed". Terry Funk betritt den Ring und fragt die Zuschauer, ob sie eben 20 Minuten Zeit hätten, "Because it’s time to get wired!!" Als ich das damals im Live-Ticker las, sind mir fast die Tränen gekommen. Barbed-Wire war zu der Zeit von der Pennsylvania State Comission strikt verboten, was natürlich besonders auch für diesen Event galt. Aber das Barbed-Wire wurde entgegen aller Auflagen herausgeholt und der Ring umgebaut. Terry Funk und Sabu nochmal in einem Barbed Wire Match, wie beim Klassiker von "Born To Be Wired". Unglaublich ...

Shane Douglas bringt dazu noch die Queen of Extreme Francine mit zum Ring, nachdem sich die beiden vor Jahren übelst zerstritten hatten. Die Fans danken Shane jetzt schon für den Event. Gleich zu Beginn folgt auch schon der bekannte Triple-Side-Headlock Spot und ohne auch nur irgendwelche Zeit zu verschwenden, machen alle drei einzeln Bekanntschaft mit dem Barbed Wire. Und die Gerüchte, dass es Fake Barbed-Wire wäre sind auf jeden Fall Schwachsinn. Denn die drei massakrieren sich völlig! Es dauert nur wenige Minuten bis bei allen drei der Blutverlust einsetzt und bei Sabu als einzigem ohne Shirt werden die Folgen an seinem Oberkörper heftig sichtbar. Teile von Funks Haar hängen am Barbed-Wire, sein Arm verfängt sich zwischenzeitlich übelst, Sabu muss sein Bein unter der zerissenen Hose tapen und auch Douglas muss einiges einstecken. Im folgenden klemmt sich Sabu sogar seinen Kopf auf übelste Weise zwischen den Barbed-Wire Strängen ein und auf einer ganzen Ringseite muss das Barbed-Wire abgekniffen werden um ihn zu befreien! Ein unglaubliches Massaker! Douglas knockt mehrere Referees aus und erklimmt eine aufgestellte Leiter .. doch plötzlich geht das Licht aus! Und im Ring steht Mick F’N Foley mit Ref-Shirt!! Die Fans drehen völlig durch! Mister Socko wird heraus geholt, aber die Fans nehmen das alles andere als gut an. Also schnappt sich Cactus etwas Barbed-Wire, wickelt es um Mister Socko und stopft Shane Douglas die Hardcore Socko in den Mund! Laute Cactus Jack Chants! Nach einem weiteren Chair Shot von Sabu an Douglas kann Funk diesen pinnen und somit eliminieren. Nach ein paar weiteren Minuten platziert Funk Sabu auf einem Tisch und erklimmt die Leiter! Soll etwa der berühmt berüchtigte Moonsault von der Leiter folgen? Höchstwahrscheinlich, aber die Leiter bricht völlig in sich zusammen, Sabu schnappt sich einen Stuhl, Atomic Arabian Facebuster und Cactus zählt bis drei!! Matchzeit: ~ 21 Minuten.

Matchwertung: ***1/2 - Absolut genialer Hardcore Brawl im alten ECW Stil. Zwar ohne technische Finessen, aber mit viel Brutalität und extremen Einsatz der eigenen Körper. Die drei zeigten wirklich nochmal Dramatik wie in alten Tagen und Funk und Sabu ließen Erinnerungen an "Born To Be Wired" wieder aufleben. Dazu noch der Überraschungsauftritt von Cactus Jack und die sehr emotionalen Szenen nach dem Match, als fast alle Beteiligten nochmal heraus kommen und sich gegenseitig und den Fans danken. Die Show schliesst dann mit einem blutenden Funk der unter lauten "Please Come Back" Chants mit Tod Gordon die Halle verlässt. Ein geradezu filmreifes Ende ...


DVD Bonus

Zuerst einmal muss noch erwähnt werden, dass sich vor jedem Match mindestens einer der Teilnehmer noch in einem kurzen Interview äußert, was ihm der Auftritt oder die damalige Liga bedeuteten. Überhaupt ist die Qualität und Aufmachung der DVDs außerordentlich professionell. An eigentlichen Extras mangelt es auch ebenso wenig. Es gibt einige der offiziellen Commercials des Events, Francine meldet sich zu Wort und es wird ihr erstes Treffen mit Shane Douglas backstage vor dem Event gezeigt, nachdem die beiden in fünf Jahren kein Wort miteinander gewechselt hatten. Für Einzelheiten dazu empfehle ich die "Forever Hardcore" Dokumentation. Auch der Blue Meanie wird noch interviewed und er spricht unter anderem auch über den Vorfall mit JBL bei WWE’s "ECW One Night Stand", zwei Tage nach Hardcore Homecoming. Axl Rotten gibt noch ein kleines Interview, des weiteren gibt es noch Szenen vor dem Einlass zu bewundern mit Axl und New Jack zwischen den Fans. Außerdem einige Aufnahmen innerhalb der Halle während des Einlasses sowie After-Show Aufnahmen inklusive einiger emotionaler Ansprachen die das ganze noch sehr gelungen abrunden.


Fazit: Classic Material right here. Zwar nicht gerade wegen hochqualitativem Wrestling, aber die Show hat einfach einen enorm hohen Nostalgie-Wert und die Stimmung während des kompletten Events ist einzigartig. Fans von Hardcore Wrestling und vor allem natürlich der ECW müssen hier eigentlich zwangsweise zugreifen, denn sie werden mit Erinnerungen geradezu überschüttet. Es ist ein wunderschöner Trip durch die alte (ECW-)Zeit, bei dem wirklich viel abgedeckt wird. Die Stimmung ist großartig und es wirkt so, als hätten sich die Leute und die Bingo Hall überhaupt nicht verändert. Der Event bietet dann auch alles von Comedy, Technik, über Andacht bis natürlich hin zu dem guten alten Hardcore Stil. Auch trotz dem Fehlen von vielen bekannten und wichtigen Gesichtern, hauptsächlich wegen WWE Verträgen, hat man das absolut Beste aus den Möglichkeiten gemacht und eine mehr als gelungene ECW Memorial Show auf die Beine gestellt. Danke Shane ...
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