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Interview mit Steve Corino (deutsch)

Interview

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Published on:
13.12.2012, 15:31 
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CAGEMATCH.de hatte die Chance, dem amtierenden ROH World Tag Team Champion Steve Corino im Rahmen unseres großen Specials für Final Battle 2012 ein paar Fragen zu stellen!


CAGEMATCH.de: Bevor wir richtig loslegen: Dankeschön für das Interview. Und dann steigen wir mit einer leichten Frage ein: Wie geht's dir - im Leben und auch körperlich nach den letzten Tapings von Ring of Honor? Die meisten von uns haben zwar noch nichts davon gesehen, aber du schriebst auf deiner Homepage, dass es ziemlich gefährlich war.

Steve Corino: Es ist mir eine Ehre. Ich fühle mich jeden Tag besser, auch wenn Rippen an sich ziemlich seltsam sind. Ich habe es im Wrestling achtzehneinhalb Jahre geschafft sie nicht zu verletzen, und so auch nie mitbekommen, dass jegliche Bewegung schmerzt, wenn du dir eine Rippenverletzung zuziehst. Es war anfangs sehr unangenehm zu wrestlen, zu trainieren, aber mittlerweile geht es jeden Tag ein bischen besser. Was das Leben an sich angeht, könnte es nicht besser sein. Ich bin seit Kurzem mit der Liebe meines Lebens verlobt und freue mich schon auf unsere Hochzeit am 8. März.

Ich glaube, dass du den Deutschen Wrestling Fans eng verbunden bist, immerhin bist du zwischen 2006 und 2010 für German Stampede Wrestling in den Ring gestiegen und hast sogar den GSW World Heavyweight Title gewonnen. Hast du irgendwelche besonderen Erinnerungen an deine Zeit hier bei uns, an Land und Leute? Irgendetwas was hervorsticht? Und wie sind eigentlich die Chancen dich erneut in Deutschland im Ring zu sehen?

Ich hatte einen Heidenspaß in Deutschland. Ich habe ausschließlich positive Erinnerungen an Deutschland. Die Fans waren immer gut zu mir und ich habe es genossen den deutschen Stil zu wrestlen. In den USA ist das deutsche Wrestling leider nicht so bekannt wie es sein sollte. Ich hatte richtig starke Matches mit Leuten wie Ares, Stevie Douglas, Bad Bones, Emil Sitoci und anderen. Ich bin natürlich immer bereit nach Deutschland zurückzukehren und habe bisher nur gutes von der wXw und Alex Wrights Liga gehört und gesehen - und ich glaube, dass die deutschen Fans sich auch über meine Rückkehr freuen würden. Naja, ich hoffe es zumindest.

Ein anderes Reiseland von dir war Japan. Mir fallen sofort deine Matches für Pro Wrestling ZERO1 und HUSTLE ein. Wie war deine Zeit in Japan und gibt es schon weitere Pläne für Monster C in Japan? Bist du noch in Kontakt mit japanischen Wrestlern?

Meine Zeit in Japan war fantastisch. Ich hatte unheimliches Glück, dass ich dort meinen Fuß zu einer Zeit in die Tür bekommen habe, als das Geschäft noch richtig gut lief. Mit 79 Touren in den letzten 11 Jahren kann ich mich glücklich schätzen Teil von etwas ganz Besonderem zu sein. Was Monster C angeht: es war ein spaßiger Charakter bei HUSTLE, aber die Liga gibt's ja nicht mehr. Ab und zu spiele ich Monster C aber doch noch in meiner Dreams Project Liga (www.DoYouLiveYourDREAMS.com). Ich toure immer noch durch Japan, aber nicht mehr so häufig wie früher. Zero1 ist mittlerweile eine ganz andere Liga als zwischen 2001 und 2008. Und ich bin ja auch älter geworden - und die langen Flüge bringen mich früher oder später um.

Die meisten unserer Leser kennen deinen Namen noch aus deiner Zeit bei Extreme Championship Wrestling, der Liga mit der besten Wertung in unserer Datenbank. Was denkst du als ehemaliger ECW World Heavyweight Champion über die alte ECW? Vermisst du die alten Zeiten? Und was glaubst du waren die Gründe für den Untergang der Promotion?

ECW war ein großartige Liga, um dort zu arbeiten und zu lernen, aber ich vermisse sie nicht. Im Pro-Wrestling musst du immer mehr lernen und dich immer weiterentwickeln. Ich bin stolz einer der ECW World Heavyweight Champions gewesen zu sein und erinner mich gerne an meine Zeit in der Liga. Die ECW hatte nie die Unterstützung durch Sponsoren wie es etwa WWE oder TNA haben, es ging also eigentlich immer ums blanke Überleben. Es überrascht mich, dass Paul Heyman mit einem schlechten TV-Deal und einem Geldgeber für die PPVs, der den Gewinn nicht in die Liga reinvestiert, die Liga so lange am Leben halten konnte wie er es geschafft hat.

Du hast WWE und TNA schon angesprochen, was hälst von den beiden Ligen? Verfolgst du überhaupt Ligen, für die du nicht selber in den Ring steigst?

Na klar, ich bin ja auch Wrestling-Fan. WWE und TNA machen einen guten Job, sie unterhalten die Fans. Ich schaffe es zwar nicht so oft die Shows zu gucken, wie ich eigentlich will, aber wenn ich es schaffe, dann unterhält es mich auch.

Nachdem wir uns nun über deine vergangenen Abenteuer erfahren haben, lass uns doch zum eigentlichen Aufhänger dieses Interviews kommen: Ring Of Honor. Du hast in den Jahren 2002 und 2003 regelmäßig für die Liga gewrestlet und bist in den folgenden Jahren ab und zu wieder in einen ROH-Ring gestiegen. Dann, endlich, im Jahr 2009 bist du zu ROH zurückgekehrt und bist seitdem fester Bestandteil der Liga. Was sind die Hauptunterschiede zwischen dem "alten" Ring of Honor und der aktuellen Liga? Was hälst du von der Entwicklung der Liga?

Ich hab ja eben schon angedeutet, dass man sich als Wrestler immer weiterentwickeln muss - und Ligen sind da nicht anders. ROH im Jahr 2002 war natürlich anders als ROH im Jahr 2012. Mittlerweile ist ROH eine eigene TV-Liga geworden, und nicht mehr die Hybrid-Alternative zur WWF aus dem Jahr 2002. Worauf die ROH-Fans sich aber immer verlassen können ist großartiges Wrestling.

Anno 2009 hast du dich mit einem Knall als Berater von Kevin Steen zurückgemeldet und standest sofort wieder im Mittelpunkt. Darauf folgte eine krasse und brutale Rivalität mit Kevin Steen, El Generico und Colt Cabana, die immer noch nicht beendet ist. Was sind deine Erinnerungen an diese epische Geschichte? Gibt es ein Match, einen Moment der hervorsticht, vor allem mit Colt Cabana?

Es war unglaublich. Das ganze Geschichte rund um Steen vs. Generico mit mir und Colt Cabana als Nebendarstellern war eine meiner Lieblingsgeschichten überhaupt. Jedes Match und jedes Segment war auf seine Art besonders. Ich wünschte ich könnte einen ganz besonderen Moment hervorheben, aber sie waren einfach all klasse.

Ich bin ehrlich gesagt ein großer Fan von deiner aktuellen Arbeit. Du hast eine großartige Chemie mit deinem aktuellen Partner Jimmy Jacobs, du brillierst als Kommentator und hast eine andauernde starke Präsenz im Ring. Es kommt so rüber, als würdest du dich richtig wohl fühlen und Spaß bei der Arbeit haben. Hast du in den letzten Jahren eine neue Einstellung zum Sport entwickelt oder macht es dir einfach nur verdammt viel Spaß böse zu sein? Welche Rolle spielen Steen und Jacobs aktuell in deinem Leben, abgesehen davon, dass sie deine Partner sind? Wer hat die Idee für den genialen Namen SCUM? Und die vielleicht wichtigste Frage: Hat Jimmy Jacobs wirklich gepiercte Nippel?

Ich wollte mich nicht auf meinem "King of Old School" Charakter ausruhen, und SCUM ist schön anders. Der ursprünliche Name der Gruppierung war "livE", aber wir konnten uns nicht auf Vermarktungsrechte einigen. Deswegen wurde dann SCUM vorgeschlagen. Seit einigen Jahren bin ich schon eng mit Kevin Steen befreundet und habe inzwischen die Rolle eingenommen, die 1999 Jack Victory als mein Mentor eingenommen hatte. Jimmy hingegen ist ein sehr seltsamer Typ. Hahaha. Aber ein cooler Typ. Wenn du einmal kapiert hast, was für ein Kerl er ist, dann kannst du ihn gar nicht mehr nicht mögen. Er ist sehr kreativ in allem was er tut. Jacobs und Steen waren zusammen eine große Hilfe und haben meine Karriere am Leben erhalten. Ich stehe bei beiden tief in der Schuld.

Am 16. Dezember steht Final Battle an und auf SCUM wartet die größte Herausforderung: Du und Jimmy werden den World Tag Team Title gegen die Briscoes und das aufstrebende Team von Caprice Coleman und Cedric Alexander verteidigen müssen. Ihr habt beide Teams in normalen Tag Team Matches schon geschlagen, jetzt müsst ihr gegen beide Teams gleichzeitig ran. Was hälst du von euren Gegnern?

Es wird eine Schlacht werden. Sowohl die Briscoes als auch C&C haben einen ganz anderen Stil als wir. Einzeln gegen die Teams anzutreten ist schon schwer genug, gegen beide gleichzeitig ran zu müssen wird richtig schwer - aber aufregend zugleich. Ich freue mich auf die Herausforderung.

Unsere letzte Frage: Was gibt es für Steve Corino noch zu tun? Hast du noch Ziele, die du erreichen willst? Wege, die du noch einschlagen willst? Gibt es gar schon irgendwelche Pläne die Stiefel an den Nagel zu hängen?

Sowas wie den Ruhestand gibt es im Pro-Wrestling nicht. Ich habe es ja schon zwei Mal versucht und kam beide Male wieder zurück. Ich bin jetzt fast 40, fühle mich aber sowohl physich als auch psychich besser als jemals zuvor. Ich kann dir echt nicht sagen, wann ich einen Gang zurückschalten werde, aber wenn ich selber mitentscheiden kann, dann wirst du mich in Zukunft häufiger am Kommentatorentisch sehen als bisher. Ich mag die Arbeit als Kommentator und glaube, dass Kevin Kelly und ich eine gute Chemie miteinander haben.


Okay. Ich glaube, dass das genug Fragen waren. Aber bevor wir dich entlassen, würden wir gerne noch unser klassisches Word Association Game mit dir spielen. Ich gebe dir ein paar Schlagwörter vor und du sagst einfach, was dir als erstes dazu einfällt:

Ring Of Honor: Meine Heimat
Jimmy Jacobs: Bester Partner seit CW Anderson
Homicide: Bester Rivale
Briscoes: Bestes Tag Team der Welt im Moment
Germany: Großartiges Land, großartige Fans
CAGEMATCH.de: Beste Deutsche Wrestling Seite
Ares: Ich hätte mir keinen besseren Schwager aussuchen können.
Paul Heyman: GENIE
Extreme Championship Wrestling: Schöne Erinnerungen, aber die Leute müssen auch loslassen können


CAGEMATCH.de möchte sich herzlichst bei Steve Corino für dieses ehrliche und informative Interview bedanken. Wir wünschen ihm außerdem Alles Gute für seine Hochzeit und viel Glück für seine Titelverteidigung bei Final Battle!
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