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Das TNA-Jahr 2012 - Ein Rückblick

Kolumne

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Published on:
31.12.2012, 06:05 
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So es dauert nicht mehr lange, bis erneut ein Jahr vorbei ist. Total Nonstop Action Wrestling hat in diesem Jahr ihr 10 jähriges Jubiläum gefeiert und damit stellt das Jahr 2012 ein ganz Besonderes für die Liga von Dixie Carter dar. Deswegen wird der größte TNA Fan des Cageboards auf dieses Jahr zurückschauen, um am Ende ein Fazit ziehen zu können. Genesis habe ich nie geschaut und darum werde ich mit den Geschehnissen bis zu Against All Odds anfangen. Ich werde chronologisch auf die PPVs und auf die wichtigsten Ereignisse zwischen den PPVs eingehen. Ich werde auf die meisten Punkte nur kurz eingehen, weil das sonst eindeutig zu viel wäre.

Simpel, aber auch oft langweilig

Dies trifft für mich eigentlich auf dem Booking bis Lockdown oder sogar Sacrifice zu. TNA ist sehr oft wenig Risiken eingegangen. Das ist mir mittlerweile lieber, als das Overbooking im letzten Jahr. Damals empfand ich es jedoch zu oft als langweilig und ideenlos. Richtig fesseln konnte mich die Liga erst wieder, als man mit manchen Storyline wieder Risiken eingegangen ist und nicht nur das Booking ABC verwendet hat. Wie schon angedeutet: Fast ein Jahr später würde ich die damaligen Ausgaben wohl besser, aber nicht unbedingt gut finden. Eins muss man den Bookern aber auf jeden Fall lassen: Es hat den einzelnen Charakteren gut getan. Vor allem Bobby Roode durfte sich hervorragend entwickeln.

Das Erlebnis Großbritannien
Nein, ich habe die zweite Ausgabe, weil mein Interesse an TNA sank, nicht geschaut, und ob ich die erste Ausgabe in England komplett gesehen habe, weiß ich auch nicht mehr. Trotzdem war ich vollkommen begeistert: Diese Atmosphäre, die Arena, das Publikum, es hat einfach gepasst und ich bin sehr erfreut über die Tatsache, dass TNA im Januar wieder in Großbritannien veranstalten wird. Diese neue Umgebung wird die Shows auf jeden Fall aufwerten und Vorfreude ist durchaus berechtigt.

Against All Odds

Ich werde wohl nie verstehen, warum Against All Odds bei der Mehrheit so gut ankam. Vor allem Alex Shelley vs. Aries wurde von einigen abgefeiert. Wenn ich dann lese, dass manche es als Match des Jahres bezeichne, frage ich mich, ob sie überhaupt ein anderes Match der Liga in diesem Jahr gesehen haben. Der Start in die Show war leider sehr unglücklich. Sorensens Verletzung war echt schlimm und man kann nur hoffen, dass ihm nie wieder so etwas passiert. Ion hat sich wie ein richtiger Profi verhalten und verdient dafür auch Respekt. Styles vs. Kazarian bot außer ein paar netten Aktion nicht viel und Gunner vs. Garett Bischoff war eines der langweiligsten Matches des Jahres. Das war schon verdammt schwach und das sage ich, obwohl ich Gunner für keinen schlechten Worker halte. Der Mainevent wusste zum Glück zu überzeugen. Was will man auch bei den vier Teilnehmern anderes erwarten? Das Finish mit einem Roode, der Sting unglaublich gut provoziert, wusste vollkommen zu überzeugen. Ich habe dem PPV damals 5 Punkte gegeben und bin damit der Einzige in der Datenbank, der die Show so schlecht bewertet hat.

Die Road to Lockdown beginnt früh

Schon nach Against All Odds wurde, mit Bobby Roode vs. James Storm, das erste Match für Lockdown, den zweit größten PPV der Liga, angesetzt. Dies hat mich positiv überrascht. Das Match, welches zu dem Zeitpunkt jeder sehen wollte, wurde früh genug angesetzt, um möglichst viele Käufer zu gewinnen. Ich habe mal mit einem anderen CM Kollegen darüber geschrieben und er fand, dass man dadurch Victory Road als unwichtig darstellte. Das fand ich nicht, da Victory Road schon immer ein B-PPV war. Außerdem konnte man Storm und Sting noch einmal stärken, ohne sie gegeneinander antreten zu lassen. Ich habe nichts dagegen den Mainevent einer großen Show schon früher bekannt zu geben, da ich so weiß, was mich in den nächsten Monaten ungefähr erwartet.

Der Stinger dreht durch... und bringt Roode over

Sting war, nach James Storm, lange Zeit DER Gegner für Roode, seit dessen Turn. Sting nahm nach Bound For Glory die Rolle des General Managers ein und wusste als dieser zu überzeugen. Sei es in Dialogen mit den Jarretts oder in Konfrontationen mit Bobby Roode. Sting war der perfekte Mann um den Kanadier als Maineventer zu etablieren. Die Chemie zwischen den Beiden (außerhalb des Ringes) passte einfach. Wenn man an die ersten Monate von Roodes Titelregentschaft denkt, dann erinnere ich mich auch an die Rivalität mit der Ikone. So baute man den Mainevent für Victory Road interessant auf. Roode vs. Sting war eine Paarung, die dank des Aufbaus gar nicht mal so schlecht

Der Push des Garett Bischoffs

Mich hat keine Sache bei TNA zu der Zeit so sehr gestört, wie der Push des untalentierten Wrestlers des Rosters. Am Mikrofon ist so etwas wie Talent zu erkennen, doch im Ring braucht der Sohn von Eric Bischoff noch mindestens 3 Jahre Training bei OVW, um so etwas wie ein solides Match zeigen zu können. Ich bin, auch wenn meine Aussage hart ist, lieber ehrlich: Ohne den berühmten Vater wäre Garett Bischoff nie so weit gekommen und das wäre auch besser gewesen. Seine momentane Rolle bei TNA ist eindeutig besser, als seine damalige. Der Mann muss noch verdammt viel lernen und ich glaube nicht, dass ich je im Leben ein ordentliches Garett Bischoff Match sehen werde. Untalentierte Wrestler zu pushen ist eine Sache, denn man kann einen Push ja auch gut gestalten. Die ersten paar Monate waren gar nicht mal so schlecht, doch danach musste man ihn gegen große Stars wie Kurt Angle kämpfen lassen und spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte ich genug von der gesamten Geschichte.

Victory Road

Dieser PPV gefiel mir gleich viel besser, auch wenn das nicht viele so sehen. Ray vs. Storm war ein sehr kurzer Opener, sollte man aber nur bedingt mitzählen, da der Cowboy verletzt war. Ion vs. Aries wusste durch Kleinigkeiten überzeugt (Aries tweetet während dem Match) und auch der Rest der Midcard (bis auf das Gail Kim/Madison Rayne Desaster) wusste zu überzeugen. Crimson turnt endgültig gegen Matt Morgan, Devon kehrt zurück und gewinnt den TV Title und Styles & Anderson vs. Bad Influence war ein unterhaltsames Tag Team Match. Hardy und Angle liefern zwar wie immer einen Spot nach den anderen, sorgen jedoch trotzdem für tolle Unterhaltung und dann kam der Mainevent. Das Match war einfach nicht gut und auch Roode konnte nichts daran ändern. Dafür wusste das Finish zu überzeugen. Roode wird am Ende als der böseste Heel der Liga dargestellt und die Fans chanten sogar "Fire Bobby". Ich fühlte mich damals prima unterhalten und vergebe 8 Punkte.

Hogan kehrt zurück und wird General Manager

Nach dem Ende von Victory Road musste etwas passieren. Sting und Dixie Carter diskutierten dabei über die Geschehnisse und es gelang ihnen wirklich die Szenen wie einen Skandal wirken zulassen. Nur das Ergebnis der Promo könnte mich erst nicht überzeugen: Man wollte Hogan überreden, damit dieser General Manager wird. Zu oft sah man Hogan in dieser Rolle, um sich noch darauf zu freuen. Trotzdem war die Überzeugungsarbeit von Sting und vom gesamten Roster nett anzusehen, auch wenn es mich einfach nervt, dass Hogan immer als DIE Legende dargestellt werden muss, aber das wird sich wohl nie ändern.

Der Aufbau für den großen Storm vs. Roode Showdown

Ich habe es schon einmal in dieser Kolumne geschrieben: Roode vs. Storm war eine Paarung, die man zu diesem Zeitpunkt einfach sehen wollte und dann noch im Käfig. Ich habe mich drauf gefreut und habe trotzdem Kritikpunkte: Oft genug fehlten mir die direkten Konfrontationen zwischen den beiden ehemaligen Tag Team Partner. Die Fehde wurde dadurch zwar nicht schlecht, aber halt auch nicht großartig. Es sollte jedoch noch die letzte Promo vor dem PPV folgen und dieser war eine der besten des Jahres. Sie war grandios, intensiv und hat die gesamte Fehde noch einmal perfekt zusammengefasst. So hypt man ein Match perfekt und ich habe mich nur noch mehr auf das Aufeinandertreffen gefreut. Es war die direkte Konfrontation, auf die ich so lange gewartet habe. Spätestens da wurde einem klar, dass die Beiden die größten Stars der Liga werden können. Momentan gehören sie zu den größten Stars, doch die Beiden könnten noch Jahre lang Mainevents bestreiten und uns alle wunderbar unterhalten. Ich lese gerade noch die Kommentare zur Promo auf Youtube durch. Da steht, dass Bobby Roode Triple H und James Storm Shawn Michaels sei. Natürlich haben sie dieses Level noch nicht erreicht, aber sie haben so verdammt viel Potenzial. Ich hätte den Beiden nie solch grandiose Promos zugetraut.

Bischoff vs. Bischoff nähert sich dem Ende zu

Was ich sehr komisch fand: Erst kündigt man Gunner vs. Garett Bischoff an (was natürlich Sinn gemacht hätte) und dann ändert man die Pläne, nur um ein Lethal Lockdown Match anzusetzen. Das Bischoff ein Team in eine so bedeutungsvolle Matchart führen durfte, fand ich alles andere als gut, aber das Booking war nicht immer schlecht und RVD als letztes Mitglied war in diesem Moment eine nette Überraschung.

Der Bully legt sich mit dem großartigsten Mann an, der je gelebt hat

2012 war das Jahr des Austin Aries und nach Victory Road wurde klar, dass man noch Großes mit dem ehemaligen ROH World Champion vorhat. Bully Ray war, aufgrund seiner Niederlage gegen James Storm beim PPV, sauer und deswegen griff er vier X-Division Wrestler an, darunter auch Austin Aries. Damals habe ich die Attacke noch als willkürlich gewertet, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass man Austin Aries langsam in den Mainevent pusht. Ich sollte mich zum Glück täuschen. Die Fehde wusste zu gefallen und war perfekt um Aries aus der Midcard zu pushen. Eine sehr wichtige Fehde für A Double.

Lockdown

Lockdown würde ich heute, mit weniger Erwartungen, wohl ganz anders bewerten. Der Opener war nett, jedoch für ein Lethal Lockdown Match nur bedingt gut. Die Midcard fiel nicht unbedingt positiv, aber auch nicht negativ, auf. Interessant war nur, dass das Tag Team Title Match trotz den beiden Teams nur purer Durchschnitt war. Hardy vs. Angle ist lahmer gewesen, als erwartet, war aber trotzdem solide bis gut. Flair und Hogan stehlen mit ihrer Promo unnötig Zeit und dann kam der Mainevent. Ich wollte Storm siegen sehen und war danach verdammt sauer auf die Liga. Im Nachhinein wäre ein Sieg des Cowboys wirklich besser gewesen. Das Match war eindeutig schlechter, als erwartet, aber das alles würde ich jetzt wohl anders bewerten. Damals habe ich auf jeden Fall 4 Punkte für Lockdown gegeben.

Joseph Park sucht seinen Bruder

Abyss war nie ein schlechter Worker, aber nur selten jemand, von dem ich wirklich begeistert war. Das sollte sich in diesem Jahr ändern. Die Idee Abyss als Anwalt auftreten zu lassen, der seinen Bruder sucht, war so verrückt und in der Umsetzung dann unglaublich genial. Es war endlich wieder eine riskantere Fehde und durch diese Fehde stieg mein Interesse für die Liga wieder. Parks Mimik und Gestik ist verdammt stark und sorgt dafür, dass der Charakter Joseph Park nicht flopte, sondern perfekt beim Publikum ankam. Dieses Gimmick zeigt perfekt, wie gut der Mann hinter der Maske eigentlich schon immer gewesen ist und ich bin sehr froh, dass TNA diesen Schritt gegangen ist. Der Abyss Charakter ist schon längst ausgelutscht und das haben mittlerweile auch die Booker gemerkt. Ich freue mich schon darauf Joseph Park im nächsten Jahr weiterzuverfolgen.

RVD wird No.1 Contender

Ich hätte es schon fast verdrängt. Rob Van Dam ist einer dieser Worker, die ich einfach nicht mehr sehen will und die mittlerweile keine Titel mehr verdienen. Eins musste man TNA aber lassen: Man hat das Beste daraus gemacht. Die Fehde war, bis auf Van Dams arrogante Promo, vollkommen okay und Roodes Titel war nicht in Gefahr. Trotzdem will ich Rob Van Dam einfach nicht mehr im Mainevent sehen, da er diesen Spot einfach nicht mehr verdient. Besonders viel will ich zu dieser Fehde aber eh nicht schreiben. Kurz und schmerzlos beschreibt es ganz gut.

Open Fight Night und Gutcheck

TNA hat sich abgehoben und wirkt durch geschickte Erneuerungen nicht wie eine WWE Kopie. Die Carter Company wirkt auf mich mittlerweile einfach realistischer und vor allem ernsthafter. Wer das ganz große Entertainment will, der ist mit dem WWE Produkt bestimmt zufrieden, doch ich bevorzuge einfach die TNA Art und Weise. Die Backstagesegmente sind eine grandiose Abwechslung und sind einfach so viel besser, als die der Konkurrenz. Ich vermute ja, dass Eric Bischoff einen großen Anteil daran hat. Für was er auf jeden Fall verantwortlich war, ist das Open Fight Night und das Gutcheck Konzept. Die Ideen sind nicht schlecht und ich finde es gut, wenn man etwas ausprobiert. Die Gutcheck Idee ist bisher nur bedingt gut gewesen. Erst gewannen fast alle, und bis jetzt werden immer noch nur die wenigsten regelmäßig eingesetzt und das kann & darf nicht das Ziel der Schreiber gewesen sein. Man scheint sich zu bessern, auch wenn es in der letzten OFN keinen Gutcheck gab. Möglicherweise hat man das Konzept nach einem halben Jahr schon wieder fallen lassen.
Als gescheitert sehe ich das Open Fight Night Konzept. Zu unklar sind/waren die Regeln und dazu kommt, dass die Booker am Ende doch einen Weg finden, damit eine Herausforderung nicht zu einem Match führt. Außerdem muss theoretisch ja jeder, der eine Fehde hat, den Fehdengegner herausfordern, denn das wäre logisch. Gut wäre das natürlich nicht, aber logisch. Ich habe immer das Gefühl, dass OFN Ausgaben nicht wegen des Konzeptes gut waren, sondern trotz des Konzeptes und das spricht auf jeden Fall gegen die Idee. Ich würde diese Ausgaben nicht vermissen. So etwas auszuprobieren ist nicht schlecht, aber bisher ist man bei der Umsetzung gescheitert.

Sacrifice

Sacrifice war, trotz zwei guten Matches, purer Durchschnitt. Die gesamte Midcard wusste nicht zu überzeugen und dann kam Aries vs. Bully Ray: Ein klasse Match, welches eine tolle Geschichte erzählt hat, bei dem ich aber auch immer das Gefühl hätte, dass es mit mehr Zeit noch viel besser gewesen wäre. Angle vs. Styles war, wie erwartet gut und der Mainevent hätte schlimmer sein können. Roode hat gewonnen und RVD bestritt seitdem nie wieder einen Maienvent. 5 Punkte für Sacrifice.

AJ Styles & Dixie Carter in love?

So komisch das gesamte Szenario war, empfand diesen Teil der Geschichte (bis zur Ankunft einer gewissen Claire Lynch) als durchaus gelungen. Es kam immer wieder Stimmung auf und alle Beteiligten (sogar Dixie Carter) spielten ihre Rolle überzeugend. Daniels und Kazarian waren, wie ich finde, sogar grandios. Man glaubt es kaum, aber für mich wurden die Shows durch diese Storyline aufgewertet. Es war wieder etwas riskanter, doch trotzdem sehr unterhaltsam. Nach Slammiversary musste man leider alles zerstören. Bis dahin war ich aber zufrieden und das ist doch auch etwas.

IMPACT Wrestling goes live!

Warum waren in diesem Jahr viele Shows wirklich unterhaltsam? Unter anderem, weil sie live waren. Das Booking war plötzlich viel besser und ich kann nicht sagen warum. Waren die Schreiber plötzlich viel motivierter? Für die Stimmung in der Halle waren die Liveshows auf jeden Fall förderlich. Es war ein Schritt in die richtige Richtung und das hat man einfach verdammt oft gemerkt. Vor allem als man dann wieder nicht mehr live war. Die Qualität wurde automatisch schlechter. Ich hoffe, dass TNA nächstes Jahr wieder sehr oft live sendet, denn das was man während diesen Shows gesehen hat, wusste oft zu gefallen.

Slammiversary

An diese Show erinnere ich mich gerne zurück. Es begann mit einem tollen Match zwischen Samoa Joe und Austin Aries. Die Samoan Submission Machine war endlich wieder motiviert und Aries war wie immer klasse. Die Midcard war durchaus nett und über Crimsons Niederlage kann man streiten. Christian erscheint, trotz WWE Vertrages, beim PPV und Sting wird zum ersten Mitglied der TNA Hall of Fame. Styles, Angle, Kazarian und Daniels liefern eine actionreiches Tag Team Match, welches einfach nur klasse war. Der Mainevent war dann enttäuschend, doch trotzdem war das ein verdammt guter PPV. 8 Punkte für Slammiversary.

Das Aces & Eights Debüt

Nach einem tollen Slammiversary PPV, gab es eine ebenfalls gute IMPACT Wrestling Ausgabe. Am Ende dieser wurde Sting von 3 Maskierten Männer angegriffen. Diese Attacke stellt das Debüt der Aces & Eights Gruppierung dar und so begann eine durchaus nette Storyline. Die ersten Wochen fand ich nur bedingt gut, da sich alles zu sehr auf Hogan und Sting konzentrierte. Einige Wochen später entschloss man sich die Geschichte größer aufzuziehen und die Gruppierung mehrere Wrestler angreifen zu lassen. Erneut eine richtige Entscheidung und ab diesem Zeitpunkt, konnte ich gleich wieder mehr mit der Storyline anfangen. Immortal ist daran gescheitert, dass man das Stable wie eine Kopie der New World Order aufzog. Diesen Fehler hat man, zum Glück, nicht erneut gemacht, denn wer braucht wieder so etwas? Ich nicht.

Der Start der zweiten Bound For Glory Series

Die erste Bound For Glory Series war alles, aber nicht gut. Sie hat teilweise das Booking der Liga ganz gut wieder gespiegelt. Man glaube es kaum, aber anscheinend kann die Liga von Fehlern lernen. So wirkte das ganze Konzept gleich viel interessanter und vor allem durchdachter. Ich habe zur Bound For Glory Series schon mal eine ganze Kolumne geschrieben und deswegen werde ich mich hier recht kurz halten. Den Anfang fand ich auf jeden Fall unterhaltsam, vor allem weil man Storm als großen Rückkehrer hatte.

Austin Aries riskiert alles

Eines DER Highlights des Jahres. Es fing folgendermaßen an: Die erste IMPACT Wrestling Ausgabe nach Slammiversary fing mit einem Ultimate X Match zwischen Zema Ion, Chris Sabin (welcher sich dabei leider verletzte) und Austin Aries an. Letzterer gewann dieses und verteidigte somit erneut seinen Titel. Hogan kam heraus und gab Aries die Möglichkeit seines Lebens. Sollte er den X-Division Titel abgeben, würde er einen Titleshot gegen den World Heavyweight Champion Bobby Roode bekommen. Aries hatte genau sieben Tage, um über das Angebot nachzudenken. In der nächsten Ausgabe sollte er das Angebot annehmen, aber nur unter einer Bedingung. Jedes Jahr nach Slammiversary sollte der amtierende X-Division Champion die gleiche Möglichkeit bekommen. Das gesamte Szenario war originell und die perfekte Lösung, um Aries den Titel abzunehmen und ihn sofort in den Mainevent zu pushen. Roode vs. Aries war eine Must-See Paarung und das alles passte perfekt zum Thema des Destination X PPVs.

Das Claire Lynch Desaster

Eigentlich würde ich diesen Teil der Geschichte am liebsten endgültig vergessen. Ich halte mich deswegen am liebsten so kurz, wie nur möglich: Claire Lynch ist eine miserable Schauspielerin und das gesamte Szenario war einfach nur schrecklich. Warum haben Styles und Carter deswegen ihre jeweiligen Ehen aufs Spiel gesetzt? Warum haben sie ein so großes Geheimniss um das alles gemacht? Ich werde es wohl nie verstehen und vielleicht ist das, in diesem Fall, auch besser so. Eine durchaus unterhaltsame Storyline wurde dadurch zerstört.

Destination X

Hier haben wir ihn: Den besten PPV des Jahres. Das X-Division Turnier wusste meistens zu überzeugen und es war schön mal neue Gesichter zu sehen. Das Finale war zwar enttäuschend, hatte dafür aber den richtigen Sieger. Joe vs. Angle wusste zu überzeugen und hatte einen sehr überraschenden Sieger. Daniels vs. Styles ist intensiv, hart und verdammt gut und dann kam der Mainevent: Tolle Atmosphäre, prima Aufbau, geniale Charaktere und das Match des Jahres. Es benötigt kein Overkill, wenn man weiß, wie man Mimik und Gestik einsetzen muss. Roodes Titelregentschaft endet in einem wunderbaren Match, welches ich jedem Wrestlingfan empfehlen kann. Das war ein richtig, richtig guter PPV. 9 Punkte von mir für Destination X.

Storm: Ein Cowboy... und ein Verräter?

Andauernd Attacken und die Aces & Eights Storyline hätte mich auf Dauer wohl genervt, aber man hatte eine ganz besondere Idee, um die gesamte Geschichte noch interessanter zu gestalten: Storm wurde verdächtigt, weil man das Gefühl hatte, er würde für Aces & Eights arbeiten. Die Storyline zog sich wunderschön durch die Shows und machte einige BFG Series Match gleich viel interessanter. Schön war auch, dass die Vorwürfe zuerst von Bobby Roode kamen und man so deren Fehde fortgesetzt hat. Nach Hardcore Justice wurde sie dann aufgelöst, aber dafür, dass sie nur einen Monat lang ging, war sie wirklich unterhaltsam.

Ein Haufen guter Matches

Was mir dieses Jahr an der Bound For Glory Series so gefiel war, dass es viele nette bis gute TV Matches gab. Leute wie Styles, Angle, Joe, Bully Ray oder James Storm wussten einfach in vielen Matches zu überzeugen. Das hat die Shows, wie ich finde, verdammt aufgewertet. Dazu kommt, dass die Mainevents meistens eine kleine Geschichte hatten und deswegen nicht so willkürlich wirkten, wie noch ein Jahr zuvor. Hier hat man vieles richtig gemacht und die Series genutzt um die Shows aufzuwerten, Charaktere sich weiterentwickeln zu lassen und jeder Ausgabe einen roten Faden zu geben.

Hardcore Justice

Kurzweilige Action, das beschreibt den PPV doch ganz gut. Als richtig gut würde ich zwar nur den Mainevent, trotz Overbooking, bezeichnen, aber der Rest war trotzdem durchweg nett und meistens sogar unterhaltsam. Ein, zwei bessere Matches und ich würde Hardcore Justice sogar als gut bezeichnen. So würde ich gute 6 Punkte geben und finde, dass man sich die Show durchaus anschauen kann.

Der Endspurt der Bound For Glory Series

Die großen Matches folgten nach Hardcore Justice leider nicht mehr, aber schlecht waren sie trotzdem nicht. Der Endspurt war nicht so toll wie der Start des Turniers, aber trotzdem gut. Vor allem während den letzten Ausgaben wurde noch einmal deutlich, worum es eigentlich geht und das jedes Match zählt. Mit Bully Ray, James Storm, Samoa Joe und Jeff Hardy im Halbfinale konnte ich leben. Jeff Hardy hätte ich nicht unbedingt dort gebraucht, aber da gibt es auch schlimmere Möglichkeiten. Ich kann es nicht oft genug sagen: Es ist schön zu sehen, wie man aus den Fehlern gelernt hat.

Aries legt sich mit den Aces & Eights an

Auch der damalige World Champion legte sich mit der Gruppierung an. Schön war zu sehen, wie Hogan A Double als DEN Mann der Liga darstellte und genau so sollte es auch sein. Zwar unterlegte Aries öfters in Brawls der Gruppierung gab jedoch nie auf und zeigte sich immer als Kämpfer und ging am Ende gestärkt aus die Geschichte. So hat man es geschafft Aries weiter als Maineventer zu etablieren und als den Mittelpunkt der Liga darzustellen. Erwähnen sollte man noch, dass Hogan und Aries eine tolle Chemie miteinander haben. Immer wieder nett Promos mit den Beiden zu schauen.

Roode gibt anderen die Schuld und verschwindet

Was für ein genialer Heel Bobby Roode doch ist, hat er nach Hardcore Justice erneut gezeigt. Er hat den Ringrichtern, Austin Aries und Hulk Hogan die Schuld für seine Niederlage beim PPV gegeben. Danach deutete er einen Abgang an und dieser folgte auch. Zwar nur für einen Monat, doch diese Entwicklung war durchaus interessant. Bei No Surrender sollte der "It Factor" ja wieder zurückkehren.

No Surrender

Ein relativ kontroverser PPV. Über Jeff Hardy als Sieger der Series kann man streiten und ich kann jeden verstehen, der damit vollkommen unzufrieden ist. Ich war es nicht, aber glücklich darüber war ich auch nicht. Die Matches haben sich meistens sehr gezogen (genauso wie der Brawl zwischen Aries & Armbreaker). Das fand ich sehr schade, weil das meiste außerhalb der Matches für gute Unterhaltung sorgte. Ich hätte mir ein schöneres Ende für die Series gewünscht, kann darüber aber einigermaßen Hinwegesehen und gebe No Surrender 5 Punkte.

Aries ist neidisch auf Jeff Hardy

Der Aufbau für Aries vs. Hardy I ist komisch gewesen. Er war langsam, konstant und nicht unbedingt schlecht und dann sollte die letzte IMPACT Wrestling Ausgabe vor Bound For Glory folgen. Aries turnte Heel und hielte eine halbe Shoot Promo. Ich weiß ich immer noch nicht genau, was ich davon halten soll. Ich hätte Aries gerne länger als Face gesehen, aber der Mann ist als Heel genauso gut. Richtig Stimmung kam erst bei der letzten Show vor dem PPV auf und das sollte beim Aufbau des BFG Mainevents einfach nicht passieren. Ich hoffe, dass man das 2013 besser macht.

Roode vs. Storm wird immer schlechter

Oh man.. bei dieser Fehde hat man echt einiges falsch gemacht. Ihr Match hätte so groß wirken können, doch es wirkte eher aufgewärmt und schon fast unnötig. Das Interesse sank und wurde durch diverse Brawls einfach nicht interessanter. Da hat auch eine gute Promo nicht mehr geholfen, weil das Booking nicht mehr stimmte. Es sollte aber noch viel schlimmer werden. Vollkommen willkürlich wird, mit King Mo, ein Special Enforcer angesetzt. Das war einfach verdammt unnötig und hat dem Aufbau nur noch mehr geschadet. Ach TNA.. ich habe mich doch so sehr auf Storms Titelgewinn gegen Roode bei Bound For Glory gefreut, aber das wolltet ihr ja anscheinend nicht.

Big Time Feeling, wo bist du?

Ich habe ein paar Wochen vor Destination X damals mit dem Cagematch Kollegen Ray darüber geschrieben, dass die Road to Bound For Glory am Ende eh nie gut wird. Das war meine Erfahrung und Ray meinte nur, dass doch alles danach aussehe, als würde es dieses Mal werden. Man hatte keine schlechten Storylines, Roode als dominierenden Champion und am Ende hatte ich dann doch recht. Zu fast keinem Zeitpunkt wollte so etwas wie Big Time Feeling aufkommen. Das macht die Road to WrestleMania immer so verdammt unterhaltsam, aber bei TNA ist es immer das genaue Gegenteil. Es ist ja nicht so, als wäre der Aufbau für Bound For Glory grauenvoll gewesen, jedoch wäre so viel mehr möglich gewesen. Hätte man so gut gebookt wie im Sommer, dann wäre ich vollkommen zufrieden gewesen.

Bound For Glory:

Ich war mit dem Aufbau der größten TNA Show des Jahres alles andere als zufrieden, jedoch konnte mich der PPV vollkommen überzeugen. Man hatte 2 gute Matches und im Mainevent ein, wie ich finde, sehr gutes Match mit einer tollen Atmosphäre und es war zugleich das beste Hardy Match seit einer sehr langen Zeit. In der Midcard gab es keinerlei Ausfälle, einige nette Momente und nach dem Co-Mainevent gab es die damals schockierende Enthüllung von Devon als Aces & Eights Mitglied. Sehr gelungener PPV und ich vergebe 9 Punkte.

Nicht immer logisch, aber durchweg unterhaltsam

Die Shows bis zu Turning Point waren nicht immer logisch und vor allem war einiges einfach nicht nachvollziehbar, aber ich fühlte trotzdem immer verdammt gut unterhalten. Das muss man der Liga lassen. Die Unterhaltung stimmte einfach: Man hatte nette Matches, starke Promos und eine interessante Card für den nächsten PPV. Bei so verdammt guter Unterhaltung, muss nicht immer alles logisch sein um 7 Punkte zu geben. Leider sollte die Unterhaltung nach Turning Point wieder sinken.

Ray vs. Devon II?

Ach, wie habe ich mich auf diese Fehde nach Bound For Glory gefreut. Beide haben sich enorm verbessert (vor allem Bully Ray) und eine erneute Fehde, der ehemaligen Tag Team Partner wollte, ich unbedingt sehen. Es gab dazu noch eine richtig gute Promo zwischen den Beiden.. und dann setzte man Angle vs. Devon für Turning Point an. Das fand ich nicht unbedingt schlecht, da man nicht sofort Devon vs. Bully Ray bringen konnte, aber seitdem wurde die Fehde einfach nicht fortgesetzt und das ist verdammt schade, vor allem weil Bully Ray als Face rockt und Devon seine Rolle ebenfalls überzeugend spielt.

Hardy mit neuem Titel und gleichen Rivalen

Ja, ja, Hardy und der World Title. Mal hat er den Richtigen, mal hat er den Immortal Titel, mal hat er wieder den alten und dann bringt er plötzlich einen Neuen mit und hat auf einmal zwei Titel bei sich. Sein Gegner blieb aber der Gleiche und plötzlich wurde die Fehde richtig gut. Aries blühte als Heel auf und Hardy war in der Rolle, die am besten zu ihm passt. Es war relativ simpel, aber immer überzeugend und unterhaltsam. Dazu kam noch die Ansetzung eines Ladder Matches. Nach Bound For Glory wusste die Fehde eindeutig zu gefallen.

Turning Point

Und schon wieder bekam ich als TNA Fan einen tollen PPV geboten. Magnus vs. Joe war toll und ein prima Opener. DOC vs. Park wusste auch zu überzeugen, Devons Niederlage verstehe ich immer noch nicht und der Three Way war zwar gut, aber nicht so stark wie erwartet. Im Mainevent versuchten Hardy und Aries alles, um ihrer Gesundheit zu schaden. Das Match bot viele starke Spots und war für mich eines der besten Matches des Jahres. Turning Point hätte an einigen Stellen besser sein können, schaffte es jedoch trotzdem mich zu überzeugen. 7 Punkte von mir für Turning Point.

Styles vs. Daniels: One more time

Noch ein finales Match zwischen Daniels und AJ Styles? Really? Wer freut sich denn darauf? Die Fehde ging eindeutig zu lang und allein in diesem Jahr gab es diese Paarung zu oft. Ihr Match bei Destination X 2011 sollte doch auch ihr Letztes sein, oder? Ich hoffe einfach darauf, dass ich diese Paarung nicht noch einmal sehen muss, denn ich habe sie satt. Die Promos gingen wie immer okay, aber diese Fehde brauche ich ebenfalls nicht mehr.

Und wer bekommt das Titelmatch? Nicht James Storm.

Ach, da könnte der Cowboy einen schon glatt leidtun. Da gewinnt er bei Turning Point einen Titelshot gegen Jeff Hardy und verliert ihn ein paar Tage später gegen seinen Erzrivalen, Bobby Roode, und das nur, weil er sich provozieren lassen hat. Immer wieder interessant zu sehen, wie unbedeutend die PPVs gemacht werden. Es wurde aber noch besser: Storm hat sich nicht einmal über seine Niederlage gegen Roode aufregt. Wer braucht denn schon Titelmatches, wenn man Bier trinken kann, oder?

Brooke Hogan wird zu Miss Bully Ray

Man hat es wirklich gemacht. Die Schreiber haben wirklich eine Beziehung zwischen Bully Ray und Brooke Hogan gebookt. Geht es noch unpassender? Der Hulkster ist wohl auch meiner Meinung und kann sich, warum auch immer, nicht damit anfreunden. Durch Aries wurden die Promos zwar unterhaltsam, aber die Storyline bleibt Quatsch. Wäre die Geschichte zumindest nachvollziehbar, aber nein, nicht einmal das gelingt der Liga. Das hat mir echt die Shows verdorben.

Final Resolution:

Die Definition von purer Durchschnitt. Der Aufbau war ärgerlich und das Wrestling war nur bedingt besser. Es war einfach zu oft langweilig und zog sich. Vor allem bei Daniels vs. Styles hatte ich diesen Eindruck. Ray vs. Aries hätte viel besser sein können, stellt jedoch trotzdem das Match des Abends dar. 5 Punkte finde ich persönlich durchaus gerecht. Eine tolle Show sieht vollkommen anders aus.

Aries, Roode, Hardy: Eine Menge Probleme und ein Ziel

Ich mag einigermaßen komplexe Storylines und genau das habe ich hier geboten bekommen. Es ist zwar komisch, dass es Hogan nicht stört, wenn zwei seiner Stopstars mit den Aces & Eights verhandeln (ach stimmt, der Hulkster muss sich ja um seine erwachsene Tochter sorgen), aber ansonsten weiß die Fehde zu überzeugen. Hardy vs. Aries III wurde schnell und gut aufgebaut und bei Genesis wird es wahrscheinlich einen Three Way geben. Es ist schön zu sehen, dass Roode und Aries weiterhin im Mainevent mitspielen dürfen und Jeff Hardy war schon mal eindeutig schlechter.

Jeder kann Aces & Eights besiegen

Mittlerweile könnte sogar ich die Gruppierung besiegen. Wer bookt den bitte so etwas? Kann man eine solche Gruppierung noch ungefährlicher darstellen? Ich will es gar nicht erst wissen. Die Storyline war bis zu Turning Point so verdammt gut und danach wurde sie immer schlechter. Vielleicht bringt Stings Rückkehr am 3. Januar ja etwas. Ich kann es nur hoffen.

Fazit:

So, ich könnte natürlich nicht zu allem meine Meinung abgeben, denn dann wäre diese Kolumne doppelt so lang. Nein, es war noch lange kein perfektes Jahr (wenn es so etwas überhaupt gibt), doch die Liga hat dafür eindeutig an Identität gewonnen. Aries, Bully Ray, James Storm und Bobby Roode im Mainevent zu sehen ist einfach immer wieder unterhaltsam. Einige PPVs wussten leider nicht zu überzeugen, doch dafür gab es auch 3, meiner Meinung nach, sehr gut PPVs. TNA geht momentan den richtigen Weg und könnte in 2 Jahren ein verdammt gutes Produkt produzieren. Ich freue mich darauf und verabschiede mich hiermit. Wie immer würde mich eure Meinung interessieren.