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NJPW G1 Climax 2006 Final Day

Review

Article information
Published on:
02.08.2007, 14:20 
Category:
Author(s):
NJPW G1 Climax 2006 - Tag 6
13.08.2006, Tokyo Ryugoku Kokugikan


Minoru & Prince Devitt vs. Wataru Inoue & Yujiro
Willkommen zur Devitt-Show. Nicht nur, dass sein Arctic Monkeys Theme die Welt rockt, nein, auch Devitt selbst rockt dieses Match. Ein absolut gelungener Start in die Show. Kurz, knackig, fehrlerlos und mit einem jungen Iren, der das Sumo Hall Publikum mit starken Aktionen beeindruckt. Dazu eine Mini-Fehde mit Wataru, die dem Kampf noch mehr Würze verleiht. Habe ich Yujiro schon gelobt? Sollte ich, denn auch er wird in Zukunft ein ganz großer werden. Perfekter Opener, weil er einen direkt auf eine Action geladene Wrestling Show einstimmt.

G1 Climax 2006 Semi Final Match
Satoshi Kojima vs. Koji Kanemoto

Kojima darf hier seine sadistische Ader ausleben. Er darf sich an Kanemoto für all die Schmerzen rächen, welche er selbst zu seiner Young Lion Zeit vom älteren Koji zugefügt bekommen hat. Aber dieses Match ist eigentlich komplett auf Kanemoto zugeschnitten. Der Junior, der im Schwergewichtsturnier bin ins Halbfinale gekommen ist. Der Junior, der einfach nicht damit zufrieden ist, Spielball seiner schwereren Gegner zu sein. Er steckt ein, platziert ab und an seine Mini-Comebacks, stellt sich immer wieder dem Strike Duell... Und bringt Kojima schließlich sogar an den Rand der Niederlage! Das Publikum in Tokyo Ryogoku Kokugikan ist vernarrt in ihren Kanemoto, der gegen All Japans Kojima den NJPW Ring verteidigt. Satoshi wiederum nimmt alle großen Moves von Kanemoto, verkauft den Ankle Hold als absolut gefährlichen Finisher. Gutes Match, dass seinen Zweck nicht ganz perfekt erfüllt, aber doch nahe dran ist.

G1 Climax 2006 Semi Final Match
Giant Bernard vs. Hiroyoshi Tenzan

Das zweite Halbfinale ist wiederum eine Art krasses Gegenteil zu Kojima/Kanemoto. Das hier ist Bernard Show, nur dass dem letztlich viel zu wenig gegönnt wird. Das Match besteht eigentlich nur aus einem relativ unspannenden ersten Teil, in dem einfach mit dem enormen Größen- und Massenunterschied gespielt wird; und einem viel zu kurzen zweiten Teil, in dem mit größeren Aktionen Spannung und vor allem Zuschauerinteresse aufgebaut wird. Für ein Halbfinale ist das hier meiner Meinung nach zu wenig. Bernard kann das besser und Tenzan konnte es auf jeden Fall auch einmal besser. Hoffentlich hängt er sich im Finale etwas mehr rein.

Jushin Thunder Liger, Jado & Gedo vs. Tiger Mask, El Samurai & Ryusuke Taguchi
Das hier ist Version 186a des Standard New Japan Junior Matches zwischen einer beliebigen CTU Kombination und einer beliebigen Sekigun Kombination. Gut, aber letztlich nichts Besonderes. Relativ einfach strukturiert und ohne große Near Fall Sequenz. Highlight des Kampfes ist der Hot Tag zu Tiger Mask, der dann einige schöne Einlagen bringt. Mir geht es so, dass ich diese Matches gut anschauen kann, es jedoch letztlich meistens wenig Unterschied macht, ob sie nun dabei sind oder nicht.

Shiro Koshinaka & Togi Makabe vs. Toru Yano & Tomohiro Ishii
Von Juni bis Ende September haben sich diese beiden Teams eine blutige Fehde geliefert und so ganz nebenbei New Japans Tag Team Division wiederbelebt. Hier zeigen sie, warum die Fehde so ein Erfolg geworden ist. Zwar bleibt der Kampf ausnahmsweise mal unblutig, die restliche Action ist aber absolut unterhaltsam, weist keine größeren Fehler auf und begeistert mit Intensität. Damit meine ich nicht nur die krachenden Lariats von Ishii und Makabe, sondern die vielen Provokationen zwischen allen Teilnehmern. Man merkt einfach, dass in diesem Match mehr steckt, dass hier eine echte Rivalität zwischen zwei Teams fortgesetzt wird. So werden Yano und Ishii schon bei ihrem Entrance attackiert, zeigen jedoch selbst immer wieder Koshinakas Hip Attack gegen dessen Partner. Absolutes Non-Tournament Highlight an diesem Abend, dass sich vor den Halbfinals schon mal nicht verstecken braucht. Wer immer noch keine Lust drauf hat: Unprotected Headbutts gibt es en masse von Koshinaka, Ishii und Yano!!!

Takashi Iizuka & Naofumi Yamamoto vs. Hiroshi Tanahashi & Yuji Nagata
Nagata gegen Iizuka ist für mich immer eine Ansetzung, über die ich mich freuen kann. Schon im Vorfeld, denn bei den beiden macht es immer Spaß, zuzuschauen. Yamamoto ist hier noch ein ganzes Stück davon entfernt, sein Feuer zu verlieren und Tanahashi blüht nach seinem IWGP Titelgewinn in diesem Zeitraum ohnehin auf. Das Ergebnis ist ein wirklich gutes Tag Team Match mit guten Publikumsreaktionen. Klarer MVP des Kampfes ist für mich Nagata, der bei seinen Strikes vor allem gegen seinen angestammten Tag Team Partner Yamamoto ordentlich hinlangt. Der Young Lion darf aber auch gut austeilen, zeigt einen gewissen Fortschritt aus seiner erste G1 Turnierteilnahme. Wie gesagt: gutes Match.

Riki Choshu, Manabu Nakanishi & Akebono vs. Masahiro Chono, Milano Collection AT & Yoshihiro Takayama
Spektakel, Spektakel. Aber nicht so unterhaltsam, wie es wirklich gut wäre. Akebono passt nicht in den Pro-Wrestling Ring und Milano nicht in dieses Match mit Schwergewichtlern. Es sind zwar alle bemüht, einen gewissen Unterhaltungswert zu erreichen, doch so richtig klappen will das einfach nicht. Die Abstimmung ist da einfach nicht gut genug und bei manchem Teilnehmer sind vielleicht auch einfach die überdimensionalen Brüste im Weg. *hust* Nein, ehrlich gesagt habe ich Akebono auch schon unterhaltsam gefunden, hier jedoch nicht. Milano ist wirklich nur Kanonenfutter und geht entsprechend schnell unter. Eine Near Fall Sequenz gibt es deshalb zum Schluss auch nicht, sodass auch da keine Rettung für das Match zu finden ist. Schade drum, erste Enttäuschung der Show. In Anbetracht der Tatsache, dass nur noch das Turnierfinale auf dem Plan steht, wird es wohl hoffentlich auch die einzige Enttäuschung bleiben.

G1 Climax 2006 Final Match
Satoshi Kojima vs. Hiroyoshi Tenzan

Tenzan in einem großen Singles Match. Drauf einstellen, damit abfinden. Irgendwie bin ich Tenzan-Big Matches einfach satt. Der Mann langweilt mich, weil ich genau weiß, was mich erwartet. Das trübt hier vor allem die Anfangsphase in meinem Empfinden. Den „body“ des Matches füllt jedoch Kojima mit einwandfreier Dominanz aus, sodass ich besser reinkomme ins Match. Schließlich beginnt die Schlussphase, die auch bei Tenzan nur ganz selten enttäuscht. Zunächst spult der Vokuhila-Fan sein übliches Trademark-Programm ab, ohne große Innovation oder mitreißende Emotionen. Tenzan halt. Kaum ballert im Kojima ernsthaft eine Lariat um die Ohren, geht das Publikum gleich ganz anders ab. Es sei aber erwähnt, dass die Zuschauer in der Sumo Hall auf Tenzan und G1 Climax Finalkämpfe stehen, somit ohnehin sehr produktiv zum Match beitragen. Wirklich stark wird die Schlussphase, als Tenzan mal aus der Routine ausbricht, Kojis Lariat-Arm zu brei schlägt. Weiterer Lichtblick ist die TTD Variation zum Schluss. Unter dem Strich ist dieses G1 Finale ein starkes Match, jedoch deutlich weniger emotional als frühere Kämpfe und auch nicht ganz so gut wie die meisten Turnierfinals in den letzten Jahren. (Tenzan hat zwar schon immer eine einschläfernde Wirkung auf mich gehabt, doch mit jedem Turniersieg wird diese schlimmer...) Dass Tenzan den Turniersieg nicht unbedingt verdient, beweist er auch im Finale gleich zweimal. Zunächst bringt er Kojima beinahe um, als der ihm bei einem Powerbomb-Ansatz wegrutscht und um ein Haar eine lupenreine Ganso Bomb kassiert hätte. Nochmal gut gegangen. Auch einen TTD zum Schluss versemmelt Tenzan beinahe. Kritik an Kojima, um hier nicht zu einseitig zu wirken: Der One Count kurz vor Feierabend hätte nicht sein müssen, da wär der heiße Near Fall wirklich schöner gewesen. Sowas läuft in meinem Buch jedoch als grundsätzliches Problem heutigen Pro-Wrestlings, da muss man einfach auf bessere Zeiten hoffen oder so.

Fazit: Die Show ist stark, keine Frage. Das Rahmenprogramm für die G1 Turnierkämpfe erfüllt seinen Zweck perfekt – mit einer Ausnahme in Form des Six Man Spektakels. Kojima überzeugt in den Turniermatches. Wer nun auch noch Tenzan gerne sieht, der muss diese Finalshow haben. Wer Tenzan absolut hasst, lässt besser die Finger davon. Wer schweren Herzens mit ihm Leben kann, so wie ich, macht nichts falsch, wenn er die Show ansieht.
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