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NJPW Circuit 2006 Final ~ Next Progress ~ - Tag 4

Review

Article information
Published on:
03.08.2007, 13:54 
Category:
Author(s):
NJPW Circuit 2006 Final ~ Next Progress ~ - Tag 4
2.12.2006 – Kyoto, Japan


Takashi Uwano vs. Mitsuhide Hirasawa
Dies hier ist das erste mit untergekommene Match, in dem Hirasawa ein wenig Farbe zeigt, auch wenn klar ist, dass der Young Lion noch einen weiten Weg vor sich hat. Seinem sonst so schlacksigen Körper sieht man ganz eindeutig an, dass er gerne mal mit Yujiro einen Sake hebt und auch seine Ringleistung bedarf noch reichlich Arbeit. Seine Spears, der Spinebuster und vor allem der coole Fireman Carry Slam sind allerdings ein netter Anfang für ein sich entwickelndes Moveset. Wir werden das weiterhin verfolgen. Uwano „von Choshus Gnaden“ ist in der Rolle des Young Lion Besiegers gut, aber völlig austauschbar.

Yujiro vs. Tetsuya Naito
Naito hat nach Hirasawa sein Debüt gegeben und ist doch schon so viel weiter als dieser. Seine Bewegungen anzusehen macht einfach Spaß, er ist die Inkarnaion des Young Lion Fighting Spirit und einfach eine Bereicherung für jedes Match. Kleines Schmuckstück von ihm ist hier ein Hip Toss direkt in den Cross Armbreaker. Dennoch ist Yujiro natürlich der Favorit, lässt Naito ein paar mal ordentlich auf die Matte krachen und beweist seine Überlegenheit. Mit diesen beiden hat New Japan zwei ganz heiße Eisen im Feuer. Yujiro in der Junior Division ist einfach genial, wenngleich der massige Kerl da wohl auf Dauer nicht bleiben wird. Match ist auch nur gekürzt gezeigt.

Koji Kanemoto & Wataru Inoue vs. Minoru & Prince Devitt
Oh man, da habe ich das Clipping gar nicht mitbekommen... Aber das wäre auch nicht mehr witzig gewesen, wenn die hier innerhalb von ein paar Minuten so ein Feuerwerk gezündet hätten. Gut, so habe ich halt den Aufbau verpasst und die schöne Hauptsequenz des Matches gesehen. Und, verdammt, ich werde mehr und mehr zum absoluten Devitt Fan! Der Ire hat einfach Feuer, ein cooles Moveset, In-Ring-Charisma und... keine Ahnung. Er ist echt gut drauf. Diese Undercard Tags mit ihm sind einfach toll, weil er wirklich Spaß macht. Über die anderen brauchen wir auch nicht groß Sprechen. Wataru schlüpft hier nicht in die Underdog Rolle, sodass es auch nicht all zu sehr auffällt, dass er ein ernsthaftes Image Problem vor sich her schiebt. So, und jetzt schnell weiter, denn das hier hat richtig Appetit gemacht.

Ryusuke Taguchi, Negro Casas & El Texano Jr. vs. Jushin Thunder Liger, Jado & Gedo
Leicht gekürzt, doch es wird deutlich, dass die beiden Luchadore den Genpool angenehm auffrischen und aus dem Standard NJPW Junior Trios Match #218 Alpha ein etwas ganz neues zaubern. Kein Standard NJPW Junior Trios Match! Casas neigt hier zwar dazu auch Aktionen zu sellen, die ihn gar nicht berührt haben, doch Texano zeigt sich wirklich als starke Ergänzung. Das Match dient übrigens dem Aufbau eines IWGP Junior Tag Titelkampfes zwischen Jado/Gedo und den Mexikanern, entsprechend ist hier noch eine Menge Feuer drin – bilinguales Trashtalking inklusive! Extrem kurzweilig.

Yuji Nagata & Naofumi Yamamoto vs. Shiro Koshinaka & Tomohiro Ishii
Gute Leistung: |||
Schwache Leistung: |
Hier zeigt sich ganz eindeutig, warum Naofumi in meiner Bewertung von Note 2 auf Note 4 abgerutscht ist: Ihm will nichts so recht gelingen, er ist irgendwie nur „da“, auch wenn das manchmal schon fast zu viel des Guten ist. Ishii, Koshinaka und Nagata ziehen das Match aber deutlich nach oben. Nagata und Ishii scheinen ohnehin nie einen wirklich schlechten Tag zu haben und Samurai Shiro ist in Tag Matches in seiner Rolle als GBH General einfach großartig. Koshinaka/Ishii sind eine meiner absoluten Lieblings GBH-Kombinationen, weil sie einfach immer Feuer in ein Match bringen. Geradezu ironisch wirkt es, dass Yamamoto hier am Ende sogar siegreich aus dem Match hervorgeht, doch zu seiner Verteidigung sei gesagt, dass die letzten Aktionen allesamt NICHT verbockt sind. Der Backdrop rockt immer noch. Auf der anderen Seite schien Koshinaka nach einem völlig daneben gegangenen DDT etwas länger zu überlegen, ob er den überhaupt verkaufen sollte. Sein Blick allein war schon Gold wert. Ach, ich wollte doch nicht weiter auf NaoYama rumhacken... Nein, Spaß beiseite, ich hoffe, dass Yamamoto baldigst wieder zu seiner Form findet. Ende 05/Anfang 06 hat es kaum was besseres im Puroresu gegeben, als ein NaoYama Match.

Masahiro Chono & Travis Tomko vs. Togi Makabe & Toru Yano
Lustige Anmerkung vorweg: Irgendwann will das Publikum Tomko anfeuern, ruft aber eher sowas wie „Tomoko“, was wiederum ein Mädchenname ist. Höhö. Davon ab weiß das Match zu gefallen. Es geht direkt mit einer Mikrofon-Einlage von Makabe los. Brawl. Chono am Mikro. Match. Selbstverständlich leben beide Parteien ihre Heel-Natur voll aus, BLACK jedoch werden in die Defensive gedrängt. Tomko, einen Kopf größer als alle anderen, wird dabei glaubwürdig von Yano und Makabe dominiert. Dass er den Löwenanteil des Matches für sein Team bestreitet ist auch gut, denn Tomko hat sich bei NJPW mittlerweile richtig eingelebt und den japanischen Stil adaptiert. Chono darf schließlich seine Signature Spots einbringen, aufräumen. Für die Schlussphase wacht das Publikum auf (Heel vs. Semi Heel zieht halt nicht so die Reaktionen...) und man fühlt sich schließlich gut unterhalten. Kein starkes Match, aber in dieser Form ist es auch keine echter Hänger. Makabe ist hier auf einer Zwischenstufe zu der genialen Heel Aura, welche ihn ein paar Monaten später umgeben wird.

NWA World Junior Heavyweight Title Match
Milano Collection AT vs. Tiger Mask (c)
Die beiden haben über Wochen eine heiße Fehde geführt, die hauptsächlich davon bestimmt war, dass Milano seinem Rivalen bei nahezu jeder Show die Maske zerrissen oder gestohlen hat. Nach einem ersten Match gegeneinander soll dieses hier das entscheidende sein. Titel steht gegen New Japan Karriere auf dem Spiel. Der große Fehler des Match passiert aber direkt zu Beginn. Man entscheidet sich für Legwork. Habe ja in einer anderen Review bereits angesprochen, dass sich Junior Heavyweight Kämpfe und Legwork nicht unbedingt blind vertragen. Genau das trübt hier das Bild. Milano bearbeitet des Tigers Bein wirklich ausdauernd, nur damit dieser schließlich gleich zweimal hintereinander mit vollem Tempo durch den Ring sprinten und der Tope Suicida auf Milano springen kann. Etwas unglücklich. Außer diesen beiden Patzern gibt sich Tiger Mask aber Mühe, erinnert immer wieder an das angeschlagene Bein. Schade, dass dies letztlich überhaupt gar nicht ins Finishi mit einfließt. Dennoch ist die Schlussphase heiß, zieht das Publikum ins Match und mich auch. Milano holt einige Near Falls, immerhin hatte auch ich im Vorfeld damit gerechnet, dass er das Match gewinnen würde. Schließlich gelingt Tiger Mask aber ein KRANKER Chickenwing Facelock Suplex. Der in dieser Situation dringend nötige Near Fall wird zugunsten eines Tiger Suplex ausgespart, der den Sieg bringt. Aufrund des nicht vorhandenen Cover Versuches vom Tiger nach dem Millenium Suplex ist das Ende nicht so stark, wie es hätte sein können. Nicht umsonst nennt man sowas heutzutage in manchen Kreisen „Tiger Mask Syndrom“. Mehrere harte Moves zum völlig unspektakulären Cover lassen den Verlierer vielleicht recht stark aussehen, sind aber wenig spannungsfördernd. Dennoch gutes Match, die Probeme habe ich ja angesprochen. Hätte mir auch noch ein wenig Maskenzerren gewünscht, weil es bei dem Aufbau einfach dazu gehören muss.

Shinsuke Nakamura & Giant Bernard vs. Manabu Nakanishi & Hiroshi Tanahashi
Die Welt ist schlecht, denn mitten in diesem wirklich heißen Match klingelt zweimal das Telefon und einmal gongt es ander Haustür. Argh. Wie auch immer. Das Match ist gekürzt, mittendrin, aber höchstens um ein paar Minuten. Ein bis drei Minuten würde ich sagen. Die Stärke dieses Kampfes ist, dass es keinen Durchhänger gibt, sondern die Action eben auch immer Action ist. Nakamura und Tanahashi stehen kurz vor ihrem IWGP Heavyweight Titelkampf. Bernard und Tanahashi sind auf Lebenszeit Rivalen; und Nakanishi hält sich hier auch nicht zurück. Harte Strikes, mitreißende Kräftemessen und vor allem eine deutlich längere Endphase als für New Japan Tags üblich machen dieses Match richtig stark. Am Ende gibt es zwei Near Falls, bei denen sogar ich eigentlich schon mit dem Ende gerechnet habe. Es sei betont, dass man dennoch WEIT vom Big Move Overkill entfernt ist. New Japan fährt in dieser Hinsicht eine clevere Strategie. Die meisten großen Matches verzichten auf eine Vielzahl an möglichen Near Fall Spots, sodass dann schon ein oder zwei knappe Kick Outs mehr ein Match wirklich von der Masse abheben können. Das klappt hier, das rundet diese durchweg gute Show perfekt ab.

Fazit: Erneut starke Show von New Japan. Wirklich hervor sticht nur der Main Event, doch das ist ja auch nicht unbedingt schlecht. Ich spreche für diese rundum gute Show eine normale Empfehlung aus. In Verbindung mit der darauf folgenden großen Dezember Show (Tanahashi vs. Nakamura) sicherlich eine Sinnvolle Anschaffung, denn der Main Event macht so richtig Lust auf den Titelkampf.

Eigentlich sollte auf dieser DVD zwar besagte Show mit dem IWGP Titelmatch sein, sodass ich mich eben ganz ordentlich gewundert habe, als sich der Main Event als Tag Team Match entpuppt hat, doch bereut habe ich das nicht. Muss ich wohl mal meinen DVD Trade rüffeln. ;)
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