Inside The Cage #740: IMPACT Wrestling #505

Nach dem teilweise doch recht kontrovers diskutierten Pay Per View Lockdown am letzten Wochenende ging TNA am Donnerstag wieder zum regulären Wochenshow-Betrieb über. Dabei gba es natürlich auch die Auswirkungen der Großveranstaltung zu sehen. Vanni und Franjise haben in dieser Woche zugeschaut und ihre Meinung hinterlassen.

Magnus hat sich ein Monster gekauft

Vanni: Es war ja irgendwie klar, dass es auf so eine Erklärung hinaus laufen würde... Aber sie überzeugt mich einfach nicht. Abyss ist nun also wieder das Monster, trägt ‘ne Maske, ‘nen anderen Anzug und lässt sich von Magnus rum kommandieren. Öhm... ja. Und warum das Ganze? Wegen des Geldes? Das ist doch Käse. Immerhin war die Anfangspromo an sich durchaus in Ordnung, weil auch MVP hier mal wieder sehr gut gefallen hat. Das macht das Booking dahinter nicht logischer oder besser, die ganze Sache aber immerhin ein wenig ansehnlicher und unterhaltsamer. Dass sowohl Samoa Joe als auch Eric Young dann ein Hühnchen mit dem Monster zu rupfen haben, ist klar, auch wenn diese Ankündigung, dass EY sich dann nächste Woche an Abyss ketten lässt, nicht die geringste Vorfreude, sondern eher schlimmste Befürchtungen in mir weckt. Magnus bleibt als Champion ein Witz, dass er dann auch offen so behandelt wird, macht es ebenfalls nicht besser. Ja, promotechnisch ist das alles ganz nett. Ich kann aber mein Gehirn nicht auf ein so geringes Minimum herunter fahren, dass mir das alles komplett scheiß egal wäre, was da passiert. Und deswegen ist es schwer für mich, das alles zu akzeptieren oder hinzunehmen.

Franjise: Magnus als Champion gehört schnellstens abgelöst. Man hat es doch tatsächlich geschafft, einen jungen Mann, der alles mitbringt, was es zu einem Weltmeister braucht, nach nur wenigen Monaten komplett zu begraben. Und jetzt hat er mit Abyss ein Monster an der Seite, welches leider auch schon lange keinen Fan mehr hinter dem Ofen hervorholt. Zumal es doch eh nur eine Frage der Zeit ist, bis sich diese Zweckgemeinschaft wieder auflösen wird. Bei allem dem bookingtechnischem Kauderwelsch konnte MVPs gute Performance am Mikrofon dann leider auch nicht mehr viel retten. Das Samoa Joe nun ein Rematch bekommt ist logisch, allerdings schreit diese ganze Handschellen-Stipulation doch schon wieder nach kompletten Vince Russo-Bullshit-Booking in der kommenden Woche. So sehr ich auch versuche, dem Ganzen etwas langfristig Positives abzugewinnen... es will mir einfach nicht gelingen.

Bewegung in der Knockouts Division

Vanni: Erst passiert gar nichts in der Damenregion bei TNA und dann haut man direkt Feuer für drei Wochen raus. Ein neues Knockout debütiert (auch wenn sie nicht wirklich auf sich aufmerksam machen konnte und eher nur eine Randerscheinung war), Gail Kim und Lei D Tapa geraten aneinander und auch Angelina Love kommt zurück. Das ist alles auf jeden Fall gut und bringt Bewegung und Abwechslung herein, die man eigentlich auch bitter gebraucht hat, aber es wirkte auf einmal halt alles viel und hätte vielleicht anders dosiert werden können. Sei's drum, darüber kann ich an dieser Stelle hinwegsehen. Gerade Kim und Tapa finde ich nämlich interessant, weil es ja eigentlich nur eine Frage der Zeit war, bis die gegeneinander turnen. Und da ich die Beautiful People in ihrer ursprünglichen Form durchaus mochte, fand ich die kleine Aussprache auch ganz nett und bin mal gespannt, ob man hier in den kommenden Wochen nun auch direkt einen Turn bringt oder ob man eventuell wirklich eine Reunion anstrebt. Kann der Division alles nicht schaden und ist somit doch positiv zu bewerten.

Franjise: Bei dem Damen hat man in der Tat den Fehler gemacht, zu viel auf einmal rauszuhauen. Besonders das Debüt von Brittany ist dadurch gänzlich untergegangen, was für die junge Dame sicherlich schade ist. Dafür gab es zwei andere Entwicklungen, die ich doch eher positiv gestimmt aufgenommen habe. Der Turn von Tapa gegen Kim kam für mich doch früher als erwartet, was aber keinesfalls schlecht sein muss. Die ehemalige Knockouts Championesse hat praktisch alles besiegt, was es zu besiegen gab und bekommt mit ihrer ehemaligen Leibwächterin nun ein großes Kaliber vorgesetzt. Darf man gerne so machen, ebenfalls wie die Rückkehr von Angelina Love ganz ordentlich umgesetzt war. Ähnlich wie Vanni konnte ich den Beautiful People früher schon recht viel abgewinne, die Gruppierung war damals als Heel-Fraktion unfassbar unterhaltsam. Interessant natürlich, dass man hierbei die aktuelle Titelträgerin der Division Madison Rayne außen vor ließ, da sie ja früher ebenfalls an der Seite der blonden Kanadierin stand. Ich denke, da hat man in dieser Woche eine ganz gute Grundlage für die kommenden Episoden gelegt.

Bully Ray wird attackiert und revanchiert sich

Vanni: Auch bei allem, was um Bully Ray passiert ist, hätte man eigentlich genug Material für zwei oder drei Shows gehabt. Stattdessen kassiert Bully Ray und teilt aus und das Ganze in ein und derselben Show. Fand ich daher auch ein wenig befremdlich. Warum die Attacke der Heels nicht ein wenig sellen, für die Show keinen Auftritt mehr absolvieren und sich dann in der nächsten Woche eben die Leute einzeln heraus picken und dann attackieren? Das war ja durchaus klug, denn Bully wird mit jedem einzelnen der Heels auf jeden Fall fertig, nur alle auf einmal waren sie eben zu viel. Kann man also so bringen, wirkte aber eben erneut überladen. Und auch hier hat mich die Erklärung des Bullys absolut nicht überzeugt. Und überhaupt, ist der Bully jetzt Face? Tweener? Whatever?

Franjise: So so, Bully Ray hat Team Dixie bei Lockdown also verraten, um Bobby Roode zu retten... Hä? Mal abgesehen von all dem anderen Ungereimtheiten, die mein Kollege gerade schon so schön aufzählte, war dieser Punkt der, an dem ich mich am meisten sauer aufgestoßen habe. Denn das war alles, nur keine vernünftige Erklärung. Klar, der Mann aus New York hat schon recht wenn er sagt, dass das Business keine weitere Dixie Carter braucht. Dennoch wirkte das alles doch noch sehr befremdlich und vor allem nichtssagend, da man nach wie vor nicht so richtig weiß, was denn nun dahinter steht. Sicher bleiben auch hier die folgenden Shows abzuwarten, Vorfreude auf ein etwaiges Programm zwischen Ray und Roode wurde bei mir jedoch nicht geweckt.

Ein Tribut für Dixie Carter

Vanni: Es war schon herrlich, wie Rockstar Spud und Ethan Carter III den Tribut für Dixie inszeniert haben und es dabei so erscheinen ließen, dass sie komplett von uns gegangen sei. Auch wenn das Segment insgesamt sicherlich recht lang war, war es aber dennoch ziemlich unterhaltsam. Und passte am Ende dann auch mit der Rückkehr von Bobby Lashley, der Konfrontation mit Carter und damit verbunden dem Hype für die kommende Woche zusammen. Ich bin durchaus auf das Match zwischen Lashley und Carter gespannt, zum einen, weil ich sehen will, wie sich Lashley nach einiger Abwesenheit schlägt und zum anderen, weil ich gespannt bin, ob Carters Undefeated Streak nun reißen wird. Schließlich hat er noch kein Singles Match verloren, andererseits kann ich mir aber nicht vorstellen, dass man Lashley direkt mit einer Niederlage starten lassen wird. Daher bin ich doch zumindest interessiert, auch wenn man sicherlich keinen Klassiker erwarten kann.

Franjise: Wird Lashley Ethan Carter III tatsächlich seine erste Niederlage beibringen? Eine Frage, die ich mir bei TNA inzwischen gar nicht mehr wirklich stelle, weil ich bei solchen Ansetzungen nicht mehr wirklich an ein cleanes Finish glauben kann. Bezeichnend. Das die Liga aber auch weiß, wie Unterhaltung funktionieren kann, bewies sie mit diesem Segment. Rockstar Spud und EC3 waren in diesem Segment einfach göttlich. Spuds Liebesbekundungen, Carters Mimiken und schließlich die Liebkosungen, die der ehemalige Chief Of Staff dem großen Dixie Carter-Bild entgegenbrachten – das war schon alles einfach köstlich und brachte mich mehr als einmal zum Schmunzeln. Am Ende war diese ganze Szenerie vielleicht etwas zu lang, aber dennoch mein Highlight der dieswöchigen IMPACT Wreslting-Ausgabe.

Ein Re-Match und Willow gibt sein Debüt

Vanni: Tja, und dann gab es noch ein wenig Repitition vom Pay Per View. Mr. Anderson revanchiert sich in wenigen Minuten für seine PPV-Niederlage und Willow wird jetzt offiziell als "Alter Ego" von Jeff Hardy bezeichnet, geht aggressiver zur Werke, lacht schräg, hat aber das gleiche Moveset. WARUM DAS GANZE? Das wird mir nicht erklärt und ich glaube, es weiß auch niemand. Und das macht die ganze Sache doch irgendwie vollkommen Banane. Wenn jeder weiß, dass es Jeff Hardy ist, warum dann das andere Gimmick? Warum ist Jeff Hardy überhaupt wieder bei der Liga, der er vor ein paar Monaten erzürnt verließ? Und ist er jetzt komplett verrückt? Warum beantwortet mir niemand diese Fragen? Das und viel mehr (hoffentlich) in der nächsten Ausgabe von IMPACT Wrestling. Ernsthaft, das fand ich grausam.

Franjise: Gut, die Erklärung für Jeff Hardys Rückkehr liegt sicher ganz klar in der neuen Machtsituation. Schließlich hat er bei seinem Abgang klargestellt, dass er mit Dixie Carter und der Gesamtsituation unzufrieden ist. Eine Gesamtsituation, die sich unter MVP nun hoffentlich wieder verbessern wird. Aber gerade deswegen ist für mich nicht nachvollziehbar, warum er nun eine Maske tragen und schrill lachen muss, wenn eh jeder weiß und auch wissen darf, dass es Hardy ist. Zumal TNA ja auch noch so blöd ist, sowohl Jeff Hardy als auch Willow auf der eigenen Rosterpage zu führen, ähnlich wie Abyss und Joseph Park. Man man man, da fragt man sich doch, wer sich so einen Mist ausdenkt. Genauso wie die Tatsache, dass nach dem ersten Pay Per View nach fast sechs Monaten Rivalitäten, die eigentlich bei jener Großveranstaltung beendet gehörten, fortgesetzt werden. So gesehen im World Title Picture, aber auch Samuel Shaw vs. Mr. Anderson geht in die nächste Runde, sodass deren Lockdown-Match praktisch schon wieder für nichtig erklärt wurde. Mich würde nicht überraschen, sollte diese und auch andere Fehden weiter fortgesetzt werden. Da brauch sich dann keiner mehr wundern, wenn die Pay Per Views nur noch von knapp über 1.000 Zuschauern besucht werden.

Fazit:

Vanni: Naja. Technisch war IMPACT Wrestling in dieser Woche denke ich auch in Ordnung, jedenfalls hat man sich nicht über 90 Minuten hinweg gelangweilt. Aber es gibt einfach immer noch so viel Quatsch, der da passiert, so viel doofes Russo-Booking, so viele nicht beantwortete Fragen (und das ist manchmal sicherlich gut, hier aber nicht) und das schlägt sich dann eben doch negativ auf die Show nieder. Daher kann ich da auch nur mit Wohlwollen ein "befriedigend minus" vergeben. Und dabei habe ich auch noch gutmütig übersehen, dass es kaum Wrestling in der Show gab...

Franjise: Ja, diese Show war kurzweilig. Das lag aber nicht an guter Unterhaltung mit sehenswertem Wrestling, sondern an dem vielen Inhalt, der gezeigt wurde. Und dieser war, wie bereits aus meinen ausführlichen Äußerungen zu entnehmen war, bei weitem nicht immer fehlerfrei. Was mich nicht in die größten Tiefen des Bewertungssystems greifen lässt war das Thank Your Dixie-Segment sowie die interessanten Entwicklungen in der Knockouts Division. Diese bescheren IMPACT Wrestling immerhin noch 4 Punkte

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