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Inside The Cage Classics #28: SuperBrawl 1992 – Sting zurück an der Spitze

Kolumne

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Published on:
09.04.2014, 16:00 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Nach dem eher enttäuschenden Jahresabschluss mit Starrcade 1991 stand im Februar 1992 der nächste WCW PPV auf dem Programm. Viel schlechter konnte es nicht mehr werden und die WCW gab sich wirklich auf Mühe eine gute Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Das Line-Up war vielversprechend und unsere beiden Kolumnisten JoMo und WCWler verfolgten den PPV aufmerksam.

Ein neuer WCW World Heavyweight Champion wird gekrönt!

JoMo: Das Title Match hatte durch das Finale bei Battle Bowl natürlich seine Berechtigung. Was man damals noch nicht wusste: Es sollte vorerst der letzte Auftritt von Lex Luger bei einem PPV der WCW sein. Er verließ World Championship Wrestling nach diesem PPV und schloss sich der World Bodybuilding Federation an. Ein Ableger, welcher sich als großer Flop herausstellen sollte. Das Match selbst gegen Sting war solide, aber auch nicht mehr. Ich war etwas überrascht, dass der Kampf so schnell vorbei war. 13 Minuten sind für einen Main-Event etwas zu knapp bemessen. Der Titlewechsel war auch ohne den Abgang von Luger die richtige Entscheidung. Luger hielt den Title recht lange und es war Zeit für etwas frischen Wind an der Spitze.

WCWler: Das war ein Titelwechsel zur rechten Zeit. Sting galt damals schon als das "Franchise der WCW" und die wurde verdient zum Titel gepusht. Dazu bekam die Ansetzung die Brisanz, dass sich hier zwei ehemalige beste Freunde gegenüberstanden. Im Jahr zuvor traten sie beim SuperBrawl noch als Tag Team gegen die Steiners im Ring und hier hatten sie erst ihr zweites und letztes (!) Singles Match bei einer Show, die auch im TV zu sehen war. Und das trotz ihrer langen gemeinsamen Karriere in der WCW.
Hier im Match war es Luger, der zuerst den Stinger attackierte und beide lieferten sich einen ordentlichen Kampf, in dem auch das Eingreifen von Harley Race zu Gunsten des Champions nicht von Erfolg gekrönt war. Nur das Ende kam etwas sehr plötzlich. Am Ende gewann Sting seinen ersten WCW World Title, seinen zweiten insgesamt.

Weitere sehenswerte Title Matches

JoMo: Holy Shit. Der Opener war für sehr lange Zeit der beste WCW Opener aller Zeiten. Vielleicht ist er auch der beste Eröffnungskampf in der Geschichte der WCW. Die Cruiserweight Division sollte in den 90er Jahren noch einige sehenswerte Kämpfe produzieren. Brian Pillman und Jushin Liger haben ein hervorragendes Verständnis und es macht einfach nur Spaß den Beiden bei der Arbeit zuzusehen. Der Titlewechsel zu Pillman war nachvollziehbar und er sollte ein würdiger Titleträger werden. Das Match um die WCW United States Heavyweight Championship zwischen Rick Rude und Ricky Steamboat war gut, aber noch nicht das höchste ihrer Schaffenskraft. Dafür war das Finish äußerst kreativ. Mir gefiel die komplette Geschichte rund um den Ninja, welcher von Madusa weggelockt wurde. Anschließend wurde er anscheinend von der Dangerous Alliance attackiert und Paul E. Dangerously kostete als verkleideter Ninja Steamboat den Sieg. Rund um gut geplant und abgewickelt.

WCWler: Also mir fällt wirklich kein besserer Opener ein. Und das obwohl die WCW so eine kleine Tradition mit gut anzusehenden Openern hatte. Dieses Match war der Wahnsinn. Es gab hier eigentlich alles: Technik, Matwrestling, High Flying Manöver und auch Submissionmoves. Gekrönt mit spannenden Nearfalls lieferten Liger und Pillman hier einen fantastischen Kampf ab. Der Titelwechsel war absolut in Ordnung. Beim US Title bin ich deiner Meinung. Der Kampf war gut und hatte eine gute Matchstory. So ging Steamboat auf den Arm von Rude und attackierte ihn vor allem in der ersten Matchhälfte sehr oft. Rude hingegen ging danach auf den Nacken des Drachen und beide verkauften es gut. Allerdings fehlte mir in dem Match etwas. Es gab doch recht viele lange Holds. Das Ende deutete sich aber sehr stark an. Mich verwunderte eher, dass Dangerously so lange so still stand.

Auch die Tag Team Division weiß zu gefallen

JoMo: Das WCW World Tag Team Title Match zwischen den Steiner Brothers und dem Team bestehend aus Arn Anderson und Bobby Eaton war ebenfalls sehr nett anzuschauen. Was mich vor allem beim Duo Anderson/Eaton begeisterte war, dass beide anerkannte Tag Team Spezialisten sind und nun selbst ein Team bildeten. Das Ende war ebenfalls gut gemacht. Um die Title bei der Alliance zu behalten wurde Rick Steiner mit Puder geblendet, woraufhin er aus Versehen den Ringrichter suplexte. Scott Steiner holt daraufhin eigentlich den Sieg für sein Team, doch dieser wurde nachträglich zurück genommen. Klingt nach dem typischen Finish des Bookers Dusty Rhodes. Ebenfalls ansehnlich war das Team Match zwischen Larry Zbyszko und Steve Austin gegen Barry Windham und Dustin Rhodes. Gerade das letztere Team gefiel mir immer sehr gut.

WCWler: Der Kampf um die Tag Team Titel war fantastisch. Die Steiners waren als Scott noch normal aussah eines der besten Tag Teams der Welt und ihre Gegner waren herausragende Tag Team Wrestler. Das zeigten sie hier auch. Es gab einige Dominanzphasen von beiden Teams wo ein Wrestler dann mal isoliert wurde, dann gab es tolle Double Team Moves, unterbrochene Nearfalls und es herrschte einfach eine tolle Chemie zwischen den vier Wrestlern. Das Finish allerdings war auch etwas unlogisch. Der zweite Ringrichter sieht zwar, dass sein Kollege am Boden liegt, aber den Grund dafür ignoriert er und macht einfach weiter. Das riecht wirklich nach Dusty Rhodes. Das Tag Team Match mit seinem Sohn hingegen, war toll mit einem klaren Finish. Dazu war es auch gut aufgebaut und beruhte auf eine Attacke gegen Windham beim Halloween Havoc 1991. Alle vier Wrestler konnten hier einiges zeigen und am Ende holte Windham mit dem Pin an Zbyszko den verdienten Sieg und konnte sich für die Attacke rächen.

Und sonst so?

JoMo: Der Rest war sehr belanglos. Der Rookie Marcus Alexander Bagwell durfte sein erstes PPV-Singles-Match gewinnen. Ron Simmons wurde weiter stark dargestellt und bekam nach einem Angriff von Abdullah The Butcher und Cactus Jack Hilfe vom im Publikum sitzenden Junkyard Dog. So wurde eine nette Midcard-Fehde aufgebaut. Einzig das Tag Team Match mit The Z-Man, Van Hammer, Richard Morton und Vinnie Vegas hätte man sich sparen können. Unglaublich übrigens das Kevin Nash drei Jahre später World Heavyweight Champion der WWF wurde. Hätte ich nach seinen Auftritten als Oz und Vinnie Vegas nie für möglich gehalten.

WCWler: Ich hätte mir den Kampf zwischen Jack und Simmons allerdings auch lieber geschenkt. Das war eher ein schwacher Kampf, der aber auch eher auf das Ende hin aufbaute. Das Nashmatch fand ich vor allen von Big Sexy ganz ok. Er war beweglich und hatte einige gute Aktionen. Wobei Nashmatches ja eh nie die Offenbarung waren, wenn kein geeigneter Gegner dabei war. So auch hier nicht. Bagwell gegen Terrence Taylor im neuen Gimmick des Taylor Made Man war ein Kampf mit einem überraschenden Ende. Bagwell gewann und lehnte im Vorfeld des Matches übrigens ab, von Taylor zu lernen. Wer weiß, wofür diese Entscheidung gut war...

Fazit

JoMo: Dieser PPV machte mir richtig Spaß. Es gab 2 sehr gute und 3 gute Matches. Neben den Matches wurde auch die Geschichte rund um den Ninja als roter Faden durch die Show gesponnen. Die Zeit verging wie im Flug und einen richtigen Ausreißer nach unten gab es eigentlich nicht. Solche PPVs sollte es vermehrt geben. Ich vergebe 8 Punkte.

WCWler: Das war ein guter PPV. Es gab bis auf das Nashmatch kein Fillermatch bzw. keinen Kampf, der keine Geschichte hatte. Dazu war die Matchqualität bei dieser Show richtig groß. Ich vergebe auch verdiente 8 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
SuperBrawl 1992: 8.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 8.0)
WrestleMania VII: 8.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 3:
Royal Rumble 1992: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch 7.0)
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)
WrestleWar 1991: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)

Platz 6:
Survivor Series 1990: 7.0 (Eddie: 8.0, JoMo 6.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III: 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 9:
Royal Rumble 1991: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 10:
SummerSlam 1990: 6.0 (JoMo: 6.0, Eddie: 6.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 13:
Tuesday in Texas: 5.5 (JoMo 5.0, Mathias Rekasch 6.0)
Halloween Havoc 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
SummerSlam 1991: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SuperBrawl 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 19:
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 22:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)

Platz 23:
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 24:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)
Survivor Series 1991: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 26:
Starrcade 1991: 3.0 (JoMo: 2.0, WCWler: 4.0)

Platz 27:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)

Platz 28:
Great American Bash 1991: 1.0 (JoMo: 1.0, WCWler: 1.0)