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Inside The Cage #757: WWE Extreme Rules 2014

Kolumne

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Published on:
06.05.2014, 22:55 
Category:
Series:


Seit 2010 findet nach WrestleMania traditionell die Nacht der extremen Regeln statt. Bei Extreme Rules standen gleich drei Matches als potentielle Main Events auf dem Plan, unter anderem die erste große Titelverteidigung von WWE World Heavyweight Champion Daniel Bryan gegen Kane. Ob das #YESMovement noch lebt und wie der Rest des Abends gelaufen ist, verraten euch wie immer Franjise und Steini.

Triple Threat Elimination Match: Cesaro (w/Paul Heyman) vs. Rob Van Dam vs. Jack Swagger (w/Zeb Colter)

Franjise: Das Triple Threat Match war der logische Opener und bot einen guten Einstieg in die Veranstaltung. Ich glaube zwar nach wie vor, dass Cesaro vs. Jack Swagger in einem Singles Match für mehr gutes Wrestling gesorgt hätte, dennoch konnte ich mich hiermit ganz gut anfreunden. Lustig war natürlich, dass die Kommentatoren offenbar keinerlei Ahnung hatten, dass es sich hierbei um ein Elimination Match handeln würde, weshalb es nach dem Pin an Swagger einiges an Verwirrung gab. Die danach folgende Schlussphase zwischen RVD und Cesaro war vornehmlich geprägt von den Standardaktionen der "Whole F'N Show", welche natürlich noch mit dem Einsatz der Tonne und dem daraus folgenden Van Daminator gekrönt wurden. Dass die Mülltonne Van Dam schließlich zum Verhängnis wurde hat mich gefreut, Cesaro ist der absolut richtige Sieger und kann wieder etwas mehr an Momentum mitnehmen. Ordentlicher Opener.

Steini: Ich war auch überrascht, als es auf einmal hieß, dass das Match unter Elimination-Regeln stattfinden würde, aber anscheinend nicht so überrascht wie Cole und Co, dabei wurde es ja von Lilian Garcia extra nochmals angekündigt. Wie dem auch sei, ich fand den Opener wirklich unterhaltsam. Klar hätte auch ich gerne ein längeres Singles Match zwischen Cesaro und Jack Swagger gesehen, doch RVD war in meinen Augen kein besonderer Störfaktor im Match. Vor allem das Finish, bei dem sich RVD anscheinend heftigst die Birne gestoßen hat, als er auf die Kante der Mülltonne prallte, brachte zum ersten Mal das Wort "extrem" in die Veranstaltung. Der Sieg Cesaros war absolut folgerichtig und geht in vollkommen in Ordnung, doch ich hoffe, dass er sich nun anderen Aufgaben stellen kann.

Two On One Handicap Match: Alexander Rusev (w/Lana) vs. R-Truth & Xavier Woods

Franjise: Also ich weiß ja nicht... Jetzt versucht die WWE also, ganz im Sinne des Kalten Krieges Alexander Rusev als bösen Russen zu verkaufen, weil er als Bulgare noch zu wenig Reaktionen zieht? Das ist doch schon von vornherein zum Scheitern verurteilt. Zumal er der Herausforderung eines cleanen Handicap Matches auch noch nicht gewachsen scheint, wieso sonst hätte er Xavier Woods bereits vor dem Kampf ausgeschaltet? Ne, das war gar nix, zumal ich ja immer noch nicht weiß, ob Rusev nun zwei Männer auf einmal besiegen kann. Die Frage, mit der mir dieses ach so glorreiche PPV-Match eigentlich schmackhaft gemacht wurde.

Steini: Alexander Rusev hat durchaus Potenzial, doch auch hier muss man, wie bei jedem Aufbau eines Big Mans, erstmal abwarten, bis er ordentliche Gegner vorgesetzt bekommt. Seien wir ehrlich, R-Truth und Xavier Woods sind nicht mehr als Kanonenfutter, und ob er sie jetzt einzelnd oder gemeinsam verdrischt, ist mir eigentlich egal. Das Endergebnis ist das Gleiche: Kicks, Suplex, Backbreaker, Samoan Drop, Aufgabe im Accolade, fertig. Konnte man machen, gehört aber auf keinen Fall auf eine PPV-Card.

Intercontinental Title Match: Big E (c) vs. Bad News Barrett

Franjise: Immerhin ging es nach dem Downer wieder bergauf. Denn Big E und Bad News Barrett boten ein nettes Midcard Title Match, welches sich in etwa in mein Erwartungsbild einreihen konnte. Dass es am Ende die vollkommen richtige Entscheidung war, dem Engländer den Titel zu geben, bewiesen die Zuschauerreaktionen. Denn Big E bekam einfach mal null Feedback aus der Crowd, was kein gutes Zeichen für den talentierten Hünen ist. Bleibt zu hoffen, dass die WWE langsam mal ein bisschen Gehirnschmalz in seine Person steckt, alles andere wäre nämlich Talentverschwendung. Barrett mit dem cleanen Sieg geht natürlich absolut klar und hoffentlich bekommt die IC Championship durch den wortgewandten Briten mal wieder etwas mehr Aufmerksamkeit.

Steini: Ich würde sogar soweit gehen, dass Big E bei seinen meisten Aktionen ausgebuht wurde und nicht nur kein Feedback von der Crowd bekam. Bad News Barretts neues Gimmick ist over wie Sau, warum auch immer. Ich hab nichts gegen Barrett, wirklich nicht, doch sein Gimmick ist auch nicht sonderlich einfallsreich. Ist jedoch egal, denn es wirkt ja anscheinend. Das Match war der erwartete, etwas härtere Schlagabtausch, den Barrett Gott sei Dank für sich entscheiden konnte. Ob das nun gut ist oder nicht, werden die kommenden Wochen entscheiden. Hoffen wir, dass er über seine Standard-Rematch-Titelverteidigung herauskommt und nicht sofort in der Irrelevanz verschwindet.

Six Man Tag Team Match: The Shield (Dean Ambrose, Roman Reigns & Seth Rollins) vs. Evolution (Batista, Randy Orton & Triple H)

Franjise: Für mich überraschend früh war dann das Six Man Tag Team Match an der Reihe. Aber an dieser Stelle der Card war es rückblickend betrachtet eigentlich perfekt positioniert. Die Anfangsphase, sprich die ersten zehn Minuten des Kampfes, bestanden aus einfachem Tag Team Wrestling, welches bei dieser Besetzung allerdings gar nicht wirklich schlecht ausfallen konnte. Mit dem Tag zu Roman Reigns wurden gleich mehrere Gänge hochgeschaltet, Superstars, Moves und Fäuste flogen durch die Gegend. Dabei hat man es geschafft, eigentlich alle Shield-Mitglieder stark darstellen zu lassen. Ambrose eher in der Anfangsphase/ dem Mittelteil des Matches, während Rollins und Reigns gegen Ende glänzen durften. Besonders die Tatsache, dass Reigns aus dem Pedigree und aus dem RKO (ok, da mit Hilfe) auskicken durfte, war stark. Danach hätte ich mich gar nicht mal mehr so über eine Niederlage der "Hounds Of Justice" geärgert, einfach weil die Darstellung stimmte. Das siegreiche Cover sowie der Dive-Spot von Rollins kurz davor setzen dem Ganzen natürlich noch das Sahnehäubchen auf und bieten gleichzeitig eine gute Grundlage, um Batistas vermeintliche Pause zu erklären. Beide Daumen nach oben für dieses Six Man Tag Team Match, welches dem Prädikat "extrem" sehr gut gerecht werden konnte.

Steini: Wenn ein Match meine Erwartungen erfüllt und sogar noch übertroffen hat, dann war es dieses. Auch ich war überrascht, dass dieses Match schon so früh auf der Card stattfand, da es eigentlich mein persönlicher Main Event war. Das soll jedoch keineswegs eine Kritik sein, denn es funktionierte auch hier wunderbar, um die Crowd gerade im meistens etwas langwierigeren Mittelteil einer Show bei Laune zu halten, und das wurde eindrucksvoll bewiesen. So standardmäßig die erste Hälfte des Matches auch rüberkam (normales Tag Match mit Isolierung des Faces und Hinarbeitung zum Hot Tag), so fulminant wurde es dann zum Schluss. Das Match entwickelte sich in meinen Augen zu einem Showcase des Shields, denn auch wenn Evolution öfters mal die Oberhand behielten und ihre Standardaktionen zeigten, so großartig kämpften sich Ambrose, Rollins und Reigns zurück. Ob das Crowd Brawling am Ende sein musste, sei mal dahingestellt, doch immerhin lieferte es mit dem Crossbody von Rollins von der Tribüne in meinen Augen den Spot des Abends. Außerdem diente es dazu, Batista und Reigns im Ring zu isolieren und somit Reigns dann auch die Möglichkeit zu geben, The Animal zu besiegen. Es war ganz klar das Match Of The Night und hat mehr als abgeliefert. Chapeau dafür!

Steel Cage Match: Bray Wyatt (w/Erick Rowan & Luke Harper) vs. John Cena

Franjise: Zwei Kracher in Folge? So war mein Gedanke, als gleich auf das Six Man Tag das Steel Cage Match folgen sollte. Doch Bray Wyatt & Anhang sowie John Cena sollten mich Lügen strafen, denn dieser Kampf war echt nicht dolle. Das fing schon damit an, dass Cena, der ja so unbedingt Wyatts Botschaft begraben wollte, schon nach wenigen Minuten versuchte, den Käfig zu verlassen und selbst zu fliehen. Dadurch hätte er natürlich ein riesiges Zeichen gesetzt... nicht. Damit verbunden waren natürlich die ersten Eingriffe von Rowan und Harper, die im Laufe des Matches immer mehr zunehmen und schließlich die Überhand gewinnen sollten. Dadurch kam keinerlei Fluss auf, ganz im Gegenteil. Fluchtversuch - Eingriff - Fluchtversuch - Eingriff. Anstatt dass John Cena einfach mal auf die Idee kommt, seinen Rivalen im Ring zu verhauen und dann zu pinnen?! Denn das er das sogar mit der ganzen Family kann hat er ja auch bewiesen, zuerst bei RAW und jetzt auch hier. Und als er das dann auch geschafft hat konnte natürlich nur noch eines Superman-Cena stoppen: richtig, Little Johnny! Dass sich Cena davon verstört zeigt und schließlich verliert ist ja normal - aber alles rund herum war einfach unfassbares Overbooking. Für mich sogar das schlechteste Match des Abends, wenn man den Two On One-Squash mal außen vorlässt, den ich nur bedingt als Match bezeichnen würde. Da hat die WWE meine Erwartungen leider arg unterboten, weswegen sich auch meine Vorfreude auf die wohl kommende Fortsetzung dieser Fehde gerade noch in Grenzen hält.

Steini: Meine Güte, war das Match langweilig. Dabei hatte ich eigentlich einige Erwartungen an dieses Match, und mit diesen hat Wyatt gegen Cena Limbo getanzt. Wie uneinfallsreich war denn bitte der Matchaufbau? Cena will öfters flüchten, doch wird dabei von Rowan und Harper aufgehalten. Schön und gut, das habe ich nicht anders erwartet. Aber wenn Cena doch oben auf dem Käfig sitzt oder sogar schon von außen dranhängt, warum um Himmels willen lässt er sich denn nicht einfach fallen? Aus Angst vor einer Verletzung? Was wäre denn im Sinne der Storyline wichtiger? Eine Verletzung, die er sich bei einem Sieg zugezogen hätte oder eine Niederlage, die ihn womöglich seine Fans und sein Vermächtnis kosten könnte? Gut, letzteres wird eh nie passieren, aber rein vom Kontext her war das schon alles mehr als fragwürdig. Und die Sache mit dem Kind setzt dem Ganzen ja noch die Krone auf. Klar, das war schon mehr als creepy, wenn auch total fake, als das Kind vor der Käfigtür stand und gesungen hat, aber warum ist er nicht zum Beispiel aus dem Käfig herausgegangen, um das Kind dem bösen Einfluss zu entreißen? Stattdessen kassiert er Sister Abigail, wird aber trotzdem NICHT gepinnt, weil Bray Wyatt den Käfig durch die Tür verlässt. Warum? Wenn jemand clean gepinnt werden kann, ohne dass er jedwedes Momentum verliert, dann ist John Cena. Nee, nee, das war überhaupt nichts. Zumindest gab es aber den richtigen Sieger.

WWE Divas Title Match: Paige (c) vs. Tamina Snuka

Franjise: Ja, ob man's glaubt oder nicht, aber nach John Cena vs. Bray Wyatt war ich froh, Paige und Tamina Snuka zu sehen. Klar, das Divas Title Match war jetzt keine Offenbarung. Aber hier bekam ich wenigstens genau das, was ich erwartet hatte: ein durchschnittliches Damen-Match, mit ein, zwei netten Aktionen und Paiges erster größeren Titelverteidigung. Geht an dieser Stelle, nämlich auch vor dem Main Event, vollkommen in Ordnung.

Steini: Franjises Worten habe ich nichts mehr groß hinzuzufügen. Es war ein Standard Divenmatch, bei dem für mich die eigentliche Überraschung war, dass Paige den Modified Scorpion Cross Lock ansetzen und somit Tamina zur Aufgabe zwingen konnte. Kann man definitiv machen und stärkt vor allem Paige in ihrer noch kurzen Regentschaft. Mal schauen, wer ihr als nächstes vorgesetzt wird.

WWE World Heavyweight Title Extreme Rules Match: Daniel Bryan (c) vs. Kane

Franjise: Erst einmal fand ich es schön, dass Daniel Bryan mit seiner ersten Titelverteidigung doch den Main Event des Special Events bestreiten durfte. Als Bryan- und vor allem Wrestling-Fan wird man sich sicherlich geärgert haben, dass der Champion sein Gold hier in einem Brawl und weniger in einem Match verteidigen durfte. Damit kann ich jedoch leben, da er diese Aufgabe ebenfalls gut gemeistert hat. Denn das ehemalige Team Hell No bot über die etwas mehr als zwanzig Minuten einen für mich unterhaltsamen Brawl, der durchaus das ein oder andere Highlight zu bieten hatte. Dabei rede ich natürlich vor allem vom Einsatz vom Gabelstapler und von der Finish-Sequenz. Da Bryan Kane ja irgendwie wieder in den Ring bekommen musste, macht der Einsatz des Gefährtes natürlich ebenso Sinn wie die Tatsache, dass Kane nach seinem Sturz durchs Feuer voller Schmerzen unkoordiniert in den Ring stürzt. Generell fand ich die persönliche, verbissene Fehde der beiden in diesem Match sehr gut umgesetzt und habe deswegen wenig am Main Event von Extreme Rules zu kritisieren. Einzig das Aftermath, als Kane wieder putzmunter da steht, fand ich etwas missglückt, da so auch ein wenig der Impact des brennenden Tisches verpuffte. Unter der Prämisse, dass die Rivalität noch in eine weitere Runde geht, kann ich das verstehen, zumal das so auch besser ist als ein No Contest. Etwas schade fand ich es dennoch, dass Extreme Rules nicht mit einem strahlenden Daniel Bryan Off Air ging.

Steini: Dieses Extreme Rules Match hat mich etwas in die Attitude Era zurückversetzt, denn dies war ein typischer No DQ Main Event der späten 90er Jahre. Es gab den Einsatz von diversen Foreign Objects, es gab die obligatorischen Signature Moves, aber es gab auch Spots, die man nicht so oft sehen kann. Da bleibt mir vor allem der Brawl in der Gorilla Position in Erinnerung, bei dem Kane Daniel Bryan erst in ein Becken voller Wasser drückt und dann einen Monitor nimmt und ihn in das Wasser schmeißt. Das hätte auch gut daneben gehen können. Dann gab es den obligatorischen Auto-Spot, bei dem strategisch günstig platziertes Auto demoliert wird, indem jemand einen Back Bodydrop auf die Motorhaube einstecken muss. Mitentscheidend im Match war die Sache mit dem Gabelstapler, welcher in meinen Augen vollkommen sinnig eingesetzt wurde. Das Finish hat mir auch gut gefallen, denn es war einfach mal wieder etwas anderes, etwas, was man seit vielen Jahren nicht mehr in der WWE gesehen hat. Klar, Kane hätte nicht unbedingt zurück in den Ring laufen müssen, um somit direkt das Running Knee abzubekommen, doch darüber kann ich hinwegsehen. Alles in allem gesehen, war das ein mehr als solider Brawl, der sich vielleicht zwischendurch etwas lang hingezogen hat, aber doch noch recht unterhaltsam war. Der Sieg Daniel Bryans war natürlich sonnenklar, doch warum man diese Fehde noch einen Monat weiterziehen muss, das verstehe ich noch nicht ganz.

Fazit:

Franjise: Das Niveau von WrestleMania XXX konnte die WWE mit diesem Pay Per View nicht ganz halten. Aber ich denke, dass war auch gar nicht die Richtvorgabe. Alles in allem bot Extreme Rules dann schon kurzweilige Action und wurde auch dem Motto der Veranstaltung an der ein oder anderen Stelle gerecht. Einzig das Steel Cage Match bleibt als richtige Enttäuschung im Gedächtnis, die meine Bewertung noch etwas nach unten beeinflusst. Ich schwanke zwischen sechs und sieben Punkten, wenn ich mich entscheiden müsste wäre es wohl die 6, die ich auf dem Bewertungsbogen ankreuzen würde.

Steini: Wenn man mal von dem grässlichen Steel Cage Match und dem sehr uninspirierten Rusev-Squash absieht, hatte man hier eine ziemlich solide Veranstaltung, deren Höhepunkt ganz klar das Six Man Tag Team Match zwischen Evolution und The Shield war. Auch der Rest konnte mich durchaus unterhalten, wobei das nicht mehr als Durchschnitt gewesen ist. Daher tendiere ich auch zu 6-7 Punkten.

In den Augen unserer beiden Schreiberlinge war Extreme Rules durchaus ein Event, den man sich anschauen konnte. Seht Ihr das ähnlich? Schreibt uns Eure Meinungen auf dem Board oder hier in den Kommentaren.