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Inside The Cage Classics #40: Slamboree 1993 – A Legends Reunion

Kolumne

Article information
Published on:
01.07.2014, 16:24 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Im Mai des Jahres 1993 sollte ein neuer PPV der WCW an den Start gehen. Slamboree. Das Anfangskonzept von Slamboree war, dass sehr viele alte und bekannte Gesichter, sowie absolute Legenden anwesend waren. Teils um zu kämpfen, teils um geehrt zu werden. Die beiden Kolumnisten JoMo und WCWler haben sich den Pay Per View angesehen und kamen dabei zu folgendem Fazit:

Das Konzept von Slamboree

JoMo: Die Grundsatzidee ist ja an sich gar nicht so schlecht. Warum sollte man nicht einen Tag im Jahr dazu nutzen um die großen Legenden des Sports zu ehren? Es spricht auch nichts dagegen dies in Form einer Hall of Fame zu tun, wie teils geschehen an diesem Abend. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob man die Legenden dann so extrem in einen PPV einbinden muss. Die drei Legenden-Kämpfe mögen nostalgisch interessant gewesen sein, aber das war es dann auch. Der PPV "Slamboree" sollte uns noch lange erhalten bleiben, das Konzept Legends Reunion dagegen nur noch im Folgejahr und in einem extrem ausgedünnten Form im Jahr 1995. Grundsätzlich war diese Entscheidung richtig, wie ich finde.

WCWler: Wenn man als Wrestlingliga die Idee hat, die eigene Historie zu erinnern und dabei verdiente Wrestler in die neue Hall of Fame aufzunehmen, dann ist das eine gute Idee. Wenn man die Altstars dann allerdings auch kämpfen lässt und diese Matches auch noch lange gehen, dann hat man sich verkalkuliert. Das Konzept, wie es hier ausgeführt wurde, funktionierte absolut nicht. Und vor allem war die Ehrung viel zu lang in der Show.

Beide World Championships stehen auf dem Spiel + Reunion der Four Horseman

JoMo: Auch an diesem Abend standen mal wieder beide World Championships auf dem Spiel. Der Main-Event war schließlich Davey Boy Smith gegen den amtierenden WCW World Heavyweight Champion Vader. Ein durchaus akzeptabler Main-Event, jedoch kam das Aufeinandertreffen nicht an Vaders große Kämpfe gegen Sting ran. Das leider stattgefundene unklare Ende stellt einem zum Ende des PPV dann auch nicht wirklich zufrieden. Im anderen Kampf musste NWA World Heavyweight Champion Barry Windham sein Gold gegen Arn Anderson verteidigen. Anderson war vorher noch an der Neugründung der Four Horseman beteiligt. Neben den bisherigen legendären Mitgliedern Ric Flair und Ole Anderson kam ein neuer vierter Mann hinzu, da Tully Blanchard die Einladung angeblich abgesagt hatte. Die Auswahlkriterien bei der Suche nach diesem Mann waren aber wohl sehr fragwürdig, denn wie sonst sollte man auf Paul Roma kommen. Eine absolute Enttäuschung! Das Match von Arn Anderson selbst an diesem Abend war ok, aber auch nichts Besonderes. Es diente ja letztlich ausschließlich um die Fehde zwischen Flair und Windham weiter voranzutreiben und das gelang durchaus.

WCWler: Mir hat der Main Event gefallen. Allerdings war das Finish blöd, weil ein DQ-Ende im Main Event ist nie gelungen. Dazu schien mit Davey Boy Smith bei den Fans auch nicht wirklich over zu sein. Aber ok. Vader verliert zwar, aber verteidigt damit dem Titel. War abzusehen.
Angesichts der Reunion der Horseman war auch das Ende im zweiten Titelmatch abzusehen. Denn natürlich baute sich alles auf Flair gegen Windham auf. Trotzdem war dieser Kampf gut anzusehen. Überhaupt ist dieses Match für mich das erste ordentliche Match um den NWA World Title seit er bei WCW PPVs ausgekämpft wird. Windham als Sieger ist absolut in Ordnung. Bemerkenswert und auch ein wenig schade ist allerdings, dass Arn Anderson hier sein einziges Match um einen World Heavyweight Title bei einem PPV hatte. Er hätte einen Run als Champion verdient gehabt. Dazu ist schön, dass die Horseman sich gerade im Vorfeld dieses Legenden-PPVs wieder zusammengefunden haben. Trotzdem hat Paul Roma absolut nichts in dieser Gruppierung zu suchen gehabt.

Legenden im Ring

JoMo: Ich möchte mir hier jetzt nicht die Mühe machen und alle Legenden aufzählen, welche an diesem Tag aktiv in den Ring gestiegen sind, denn das wäre den Aufwand einfach nicht wert. Es gab ein Singles, ein Tag Team und ein Six Man Tag Team Match und keines davon wusste wirklich zu gefallen. Nostalgisch mag das bestimmt alles einwandfrei gewesen sein, aber es nahm den Wrestlern des aktuellen Rostern einfach zu viel Zeit weg, sodass diese großteils gar nicht auf der Card landeten. Dann lieber eine Legends Battle Royal wie bei WrestleMania X-7. Das ist für den kurzweiligen Spaßfaktor eindeutig die bessere Lösung.

WCWler: Diese Legendenkämpfe waren alle schlecht. Wirklich alle. Das beste von Matches war noch Dory Funk jr. gegen Nick Bockwinkel was im Jahre 1975 wahrscheinlich DER Kassenschlager schlecht hin gewesen wäre. NWA gegen AWA. Aber in 1993 in der WCW war es so na ja. Das Tag Team hatte den Vorteil, dass es unter 5 Minuten dauerte. Beim Six Man Tag war aber alles verloren. Keine gute Lösung mit den Legenden.

Sting, The Prisoner, Sid Vicious, Dos Hombres und sonstige Kuriositäten

JoMo: Sting konnte einem wirklich leidtun. Da wird ein Kopfgeld auf den Jungen ausgesetzt und eigentlich plante die WCW Scott Norton einzusetzen. Aufgrund vertraglicher Verpflichtungen in Japan fiel dieser aus und man holte als Ersatzgegner The Prisoner aka Nailz. Dies führte zum wohlmöglich schlechtesten Match des Jahres 1993. Sting konnte hierfür relativ wenig. Er wurde ja 2 Drittel des Kampfes nahezu zu Tode gewürgt. So ein Schwachsinn. Sid Vicious kehrte nach seinem WWF-Run zurück und bekam gleich wieder einen ordentlichen Push und squashte Van Hammer innerhalb weniger Sekunden. Etwas enttäuschend war der Fehdenabschluss zwischen The Hollywood Blondes und dem Duo bestehend aus Ricky Steamboat und Shane Douglas. Letzterer verließ kurz vor dem PPV die Promotion, um sich Eastern Championship Wrestling anzuschließen. Aus diesem Grund wurde kurzfristig das Dos Hombres Gimmick gebastelt. Während Steamboat wirklich unter einer Maske steckte, füllte Tom Zenk den zweiten Maskenmann aus. Vielleicht lag es an dem Kostümen, doch Steamboat und Zenk kamen nie wirklich ins Match und auch die beiden Teams konnten keine Chemie entwickeln um ein sehenswertes Match zu zaubern.

WCWler: Sting dürfte hier eines seiner schlechtesten WCW PPV-Matches ever in mehr knapp 15 Jahren gehabt haben. Wenn nicht sogar das schlechteste. Ironischerweise ließ die WCW den Mann, der kein halbes Jahr zuvor aus der WWF flog, weil er Vince McMahon versuchte zu erwürgen, hier ein Match mit vielen Würgegriffen worken. Toll gemacht, WCW. Wenigstens gewann Sting. Das Tag Team Match fand ich in Ordnung. Zwar konnten beide Teams nicht an die vorhergehenden Begegnungen in der Fehde anknüpfen, aber das Match war gut. Viele Nearfalls und einen sehr schönen Cross Body von Steamboat gegen die Blondes vom Käfig. Das Ende war eine perfekte Zusammenarbeit der Blondes und brachte den verdienten Sieg.

Fazit

JoMo: Viele Legenden. Viel Durchschnitt. Wenig Spektakuläres. So lässt sich WCW Slamboree 1993 wohl in wenigen Worten zusammenfassen. Ich versuchte die gesamten 2 ½ Stunden über irgendwie ein PPV-Feeling zu bekommen, doch scheiterte durchgehend. Der Main-Event rettet den PPV für mich vor der totalen Katastrophe. 4 Punkte.

WCWler: Das war keine schöne Show. Hätte es nur die letzten drei Matches gegeben, wäre es eine sehr schöne Großveranstaltung gewesen. Aber leider gab es noch viel, viel mehr. Und das zog sich teilweise unfassbar lang. Nach dem hervorragenden letzten PPV ein ganz großer Rückschritt für die Promotion aus Atlanta. Ich gebe 5 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
SuperBrawl 1993: 9.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 10.0)

Platz 2:
SuperBrawl 1992: 8.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 8.0)
WrestleMania VII: 8.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 4:
Royal Rumble 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, The Formless One 7.0)
Royal Rumble 1992: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch 7.0)
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)
WrestleWar 1991: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)

Platz 8:
Starrcade 1992: 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
SummerSlam 1992 7.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleWar 1992 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
Survivor Series 1990: 7.0 (Eddie: 8.0, JoMo 6.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III: 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 14:
Royal Rumble 1991: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleMania VIII: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 16:
SummerSlam 1990: 6.0 (JoMo: 6.0, Eddie: 6.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 19:
Survivor Series 1992: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
The Great American Bash 1992: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Beach Blast 1992: 5.5 (JoMo: 6.0, WCWler 5.0)
Tuesday in Texas: 5.5 (JoMo 5.0, Mathias Rekasch 6.0)
Halloween Havoc 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
SummerSlam 1991: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SuperBrawl 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 28:
Halloween Havoc 1992: (The Formless One: 5.0, WCWler: 5.0)
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 32:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)
Slamboree 1993: 4.5 (JoMo: 4.0, WCWler: 5.0)

Platz 34:
WrestleMania IX: 4.0 (Eddie: 5.0 Punkte, Mathias Rekasch: 3.0)
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 36:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)
Survivor Series 1991: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 38:
Starrcade 1991: 3.0 (JoMo: 2.0, WCWler: 4.0)

Platz 39:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)

Platz 40:
Great American Bash 1991: 1.0 (JoMo: 1.0, WCWler: 1.0)