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Inside The Cage Classics #45: Halloween Havoc 1993 – Cactus Jack und Vader begeistern im Texas Death Match

Kolumne

Article information
Published on:
06.08.2014, 09:04 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Halloween-Zeit im Jahr 1993 und es stand der zweite WCW PPV in Folge bei unserer Kolumnenserie an. Die WCW hatte für diesen PPV ein sehr trashiges Opening-Video produziert in welchem Tony Schiavone als Vampir kleine Kinder erschreckte. So schlecht dieses Video auch war, sollte der PPV schon besser werden. JoMo und WCWler haben einen Blick auf den PPV geworfen und kamen dabei zu folgendem Fazit.

Cactus Jack und Vader liefern sich eine Schlacht

JoMo: Ich liebte die Fehde zwischen Cactus Jack und Vader. Beide Wrestler stehen dafür einfach Vollgas zu geben und den Gegner möglichst stark zuzusetzen. Natürlich hatten die beiden hierfür andere Stilrichtungen, aber genau das sorgte dafür, dass die Beiden so eine hervorragende Chemie miteinander hatten. Das "Glücksrad" sorgte an diesem Tag dafür, dass den Beiden ein Texas Death Match zugelost wurde. Es hätte wo wesentlich langweiligere Matcharten geben können. Ich erinnere hierbei an das langweilige Coal Miner's Glove Match zwischen Jake Roberts und Sting aus dem Vorjahr. Cactus und Vader hingegen prügelten sich hier über eine fast zu kurze Matchzeit fast windelweich. Der Sieg von Vader ging am Ende selbstverständlich in Ordnung, doch Cactus Jack hat in diesem Match und in dieser Fehde bewiesen, dass er durchaus geeignet für ein Main-Event-Programm ist und ich empfand es als extrem schade, dass die WCW den Cactus Jack Charakter danach nicht weiter gepusht hat.

WCWler: Bevor ich aufs Match eingehe, muss ich dir für die Einleitung widersprechen. Das Video zu Beginn war großartig. Jetzt zum Kampf. Die Stipulation fand ich auch gelungen und ermöglichte beiden Männern einen großartigen Brawl. Hier gab es Blut an beiden Wrestlern. Aber auch kein Wunder, da sie Stühle, einen Tisch und einen Pappkaktus einsetzten. Dazu kämpften beide in einem Grab mit Vaders Grabstein. Dieses stand in der großartigen Kulisse auf der Stage mit weiteren Grabsteinen. Neben der Rampe und dem Eingangsbereich brawlten beide sich auch durch das Publikum und schenkten sich nichts. Einziger Kritikpunkt war hier, dass das Ende für den Fehdenabschluss nicht clean war. Harley Race setzte einen Elektroschocker an und somit war Cactus Jack, der erste Wrestler, der in der WCW ein Match durch einen Teaser verlor. Aber ein großartiger Kampf.

Flair vs. Rude geht in die nächste Runde

JoMo: Mit Ric Flair vs. Rick Rude um die WCW International Heavyweight Championship ging hier eine weitere Fehde in die nächste Runde. Wie auch bereits im Vormonat bei Fall Brawl harmonierten die Beiden sehr gut und stellten ein gutes Match auf die Beine. Im ersten Match konnte Rude den Title durch den Einsatz eines Foreign Objects an sich reißen und auch diesmal wählte man wieder eine kontroverse Entscheidung. Diese gefiel mir an dieser Stelle dann jedoch überhaupt nicht. Es war das zweite Aufeinandertreffen und das zweite, diesmal sogar noch dämlichere, Matchende. Das hätte man wesentlich besser lösen können.

WCWler: Das Ende hier machte Sinn, aber es war blöd. Zwei Matches zwischen den beiden so enden zu lassen war nicht glücklich. Im Vorfeld wurde bekannt, dass das Big Gold Belt nun endgültig ein World Title sei und so gingen beide Männer auch in den Kampf. Sie schenkten sich nichts und dem Nature Boy gelangen sogar einige Aktionen vom Top Rope. Kam ja auch eher selten vor. Match war gut, wird aber durch das Ende runtergezogen.

Das ganze Gold steht auf dem Spiel

JoMo: Neben den beiden wichtigsten Championships der Liga standen auch die anderen drei Title auf dem Spiel. The Nasty Boys holten sich hierbei nach nur wenigen Tagen ihre WCW World Tag Team Championship von Marcus Alexander Bagwell und Too Cold Scorpio zurück. Das Match empfand ich wirklich als sehr sehenswert. Schönes Tag Team Wrestling. Lord Steven Regal und Davey Boy Smith duellierten sich zu einem Time Limit Draw. Es sollte der Beginn einer Phase werden, in welcher Regal öfters das Zeitlimit für Titleverteidigungen nutzte. Dustin Rhodes hingegen konnte sich gegen den verbliebenen Hollywood Blonde Steve Austin durchsetzen und seine WCW United States Heavyweight Championship verteidigen. Das Match war okay, aber ich hätte mir von den Beiden sogar noch etwas mehr erhofft.

WCWler: Es war sogar nur ein Tag, den Bagwell und Scorpio Gold um die Hüften tragen durften. Nachdem sie dank einem unaufmerksamen Ringrichter bei WCW Saturday Night am Vorabend die Titel gewannen, verloren sie sie hier direkt wieder, weil der Ringrichter erneut abgelenkt war. Am Ende also nur ein kleines Geschenk für die Zuschauer beim Taping der damals wichtigsten Show der Liga. Das Match war aber sehr gut gemacht, auch wenn hier zwei sehr unterschiedliche Stile der Teams aufeinander trafen. Das Match um den TV Title war das stärkste Wrestlingmatch des Abends. Man merkte hier, dass sowohl Regal, als auch der Bulldog zwei richtige Könner im Ring waren. Am Ende gab es, wie später sehr oft, das Finish, dass der Herausforderer zwei Sekunden vorm Ende des Zeitlimits den Pin ansetzte und ihn nicht mehr durchbekam. Aber es war immer wieder genial anzusehen. Rhodes gegen Austin hat mich enttäuscht, wenn ich ehrlich bin. Ich hab mir bei der Ankündigung ein richtig großes Match erwartet, aber sie zeigten ein recht schlichtes. Austin sellte in der Mitte des Matches eine Knieverletzung und konnte einmal sogar den Pinfall durchbringen, hatte dabei aber die Beine auf dem Seil. Das Ende war mit einem Einroller nach der direkten Fortsetzung hiernach recht billig. Austin konnte dann zwar mit dem Titel die Halle verlassen, aber Champion blieb Dustin Rhodes. Interessante Anmerkung noch: Jesse Ventura hatte hier hellseherische Fähigkeiten und kündigte Austin als "Wrestler der 90er" an. Wie Recht er damit haben sollte...

Was gab es sonst noch?

JoMo: Sting vs. Sid Vicious blieb hinter den Erwartungen zurück. Der Stinger schaffte es nicht aus Sid ein gutes Match herauszuholen. Aber wer schaffte das zu dieser Zeit schon? Paul Orndorff vs. Ricky Steamboat konnte man sich anschauen. Das Ende mit dem Headbutt von The Assassin war ganz nett umgesetzt. Der Opener war hingegen die Hölle für mich. Charlie Norris, The Equalizer, The Shockmaster und vor allem Ice-Train. Für mich damals die nervigsten und mit am wenigsten Talent gesegneten Wrestler im damaligen Roster.

WCWler: Ich bleib dabei: Die Matches von Sid sind nicht unbedingt meins. Hier hatte er mit Sting einen tollen Gegner, aber versagte wieder. Das einzig interessante hier war neben dem Sieg vom Stinger und dem Rang des "WCW-Franchise", den er hier verteidigte, der Eingriff von Col. Robert Parker. Dieser dachte, dass er Stings Bein festhält, nur um dann zu merken, dass er seinem eigenen Schützling behinderte. Sting nutzte die Verwirrung aus und rollte Sid ein. Orndorff gegen Steamboat war ein toller Kampf. Der Drache war hier sehr aggressiv und bearbeite über weite Teile des Matches den Arm seines Gegners. Mitten im Match ist die Verletzung, die Orndorff zuvor noch gut gesellt hatte, aber komplett weg und das Match geht normal weiter. Eine komische Mittelphase. Am Ende gewinnt Mr.Wunderful durch Count-Out. Ergebnis geht ok, aber das Ende wieder nicht. Der Opener war einfach sinnlos.

Fazit

JoMo: Ein rundum solider PPV, welcher man gut durchschauen konnte. Es gab die ein oder andere Schwächephase, aber insgesamt 3-4 sehenswerte Matches und vor allem der Main-Event war grandios. Für mich eindeutig unter den Top 5 Matches des Jahres. Ich vergebe gute und würdige 7 Punkte.

WCWler: Wenn man den Opener gestrichen hätte und eventuell ein oder zwei Matches klarer hätten enden lassen, wäre es der perfekte PPV gewesen. Aber so gab es den einen oder anderen seltsamen Moment in einigen Matches. Allerdings überwiegt hier das Positive wie der tolle Main Event, das TV-Title-Match oder auch das Match Orndorff-Steamboat zum Großteil. Dazu gab es die für den PPV übliche Deko am Eingang sowie verkleidete Kommentatoren und machte Lust auf Halloween. Was kann man für einen PPV mehr wollen. Ich gebe 8 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
SuperBrawl 1993: 9.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 10.0)

Platz 2:
SuperBrawl 1992: 8.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 8.0)
WrestleMania VII: 8.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 4:
Halloween Havoc 1993: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)
King of the Ring 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 7.0)
Royal Rumble 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, The Formless One 7.0)
Royal Rumble 1992: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch 7.0)
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)
WrestleWar 1991: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)

Platz 10:
Starrcade 1992: 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
SummerSlam 1992 7.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleWar 1992 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
Survivor Series 1990: 7.0 (Eddie: 8.0, JoMo 6.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III: 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 16:
Royal Rumble 1991: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleMania VIII: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 18:
SummerSlam 1990: 6.0 (JoMo: 6.0, Eddie: 6.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 21:
Survivor Series 1992: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
The Great American Bash 1992: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Beach Blast 1992: 5.5 (JoMo: 6.0, WCWler 5.0)
Tuesday in Texas: 5.5 (JoMo 5.0, Mathias Rekasch 6.0)
Halloween Havoc 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
SummerSlam 1991: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SuperBrawl 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 30:
Fall Brawl 1993: 5.0 (JoMo: 5.0, WCWler: 5.0)
SummerSlam 1993: 5.0 (Mathias Rekasch: 5.0, Eddie: 5.0)
Beach Blast 1993: 5.0 (JoMo: 3.0, WCWler: 7.0)
Halloween Havoc 1992: 5.0 (The Formless One: 5.0, WCWler: 5.0)
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 37:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)
Slamboree 1993: 4.5 (JoMo: 4.0, WCWler: 5.0)

Platz 39:
WrestleMania IX: 4.0 (Eddie: 5.0 Punkte, Mathias Rekasch: 3.0)
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 41:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)
Survivor Series 1991: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 43:
Starrcade 1991: 3.0 (JoMo: 2.0, WCWler: 4.0)

Platz 44:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)

Platz 45:
Great American Bash 1991: 1.0 (JoMo: 1.0, WCWler: 1.0)