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Inside The Cage Classics #52: Spring Stampede 1994 – Flair und Steamboat erinnern an vergangene Zeiten

Kolumne

Article information
Published on:
23.09.2014, 13:45 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Nach dem wir in der vorherigen Kolumne das große zehnjährige Jubiläum von WrestleMania beleuchtet haben, wechseln wir nun wieder die Promotion und befassen uns mit dem zweiten WCW PPV des Jahres 1994 – Spring Stampede. Eine Neukreation aus den Reihen der WCW. Was man neben dem Klassiker Flair vs. Steamboat sonst noch so präsentierte, erfahrt im Folgenden:

Flair vs. Steamboat - reloaded

JoMo: Ich fand es anfänglich etwas überraschend, dass man Ric Flair vs. Ricky Steamboat wieder auspackte. Selbstverständlich hatten die Beiden immer eine hervorragende Chemie und den ein oder anderen Klassiker geliefert, aber vor allem das Standing von Steamboat wurde im Vorjahr doch deutlich zurück geschraubt. So kam der plötzliche Main-Event-Push vom Dragon sehr überraschend, aber als Wrestlingfan nahm man das gerne so hin. Flair und Steamboat konnten an diesem Abend ihre ganz großen Matches nicht wiederholen, aber legten dennoch ein sehr sehenswertes Match aufs Parkett. Das unklare Finish führte zur Vakanz der WCW World Heavyweight Championship. Ein kurz darauf folgendes Re-Match bei Saturday Night konnte der Nature Boy letztlich gewinnen und erneut Champion werden.

WCWler: 5 Jahre zuvor, damals noch unter dem Banner der NWA, zeigten beide Männer eine der wrestlerisch besten Fehden in der Geschichte der NWA/WCW. In Chicago, der selben Stadt wie Spring Stampede 1994, gewann Steamboat damals bei Chi-Town Rumble 1989 den World Title vom Nature Boy. Es folgte ein großartiges Match über 60 Minuten beim sechsten Clash of the Champions im Free TV und den erneuten Titelwechsel bei WrestleWar. Diese großartige Matchserie wurde nun hier einmalig neu aufgelegt. Und beide Männer enttäuschten nicht. In über 30 Minuten zeigten sie ein großartiges und faires Match. Natürlich blutete der Nature Boy zum Ende hin, aber das gehörte damals ja schon dazu. Fast hätte es hier den Titelwechsel gegeben, aber Nick Patrick musste bei einer Aktion vom Drachen aus dem Weg springen, rutschte aus dem Ring und konnte den Pinfall nicht durchzählen. Das Ende mit dem Double Pin und der Diskussion zwischen Nick Patrick, einem zweiten Ringrichter, Randy Anderson und Commissioner Nick Bockwinkel war auch gut gemacht. Ein fantastisches Match der beiden Langzeitgegner.

Das Duell zweier Big Men und das Bunkhouse Match

JoMo: Das Match zwischen The Boss und Vader gefiel mir ausgesprochen gut. Die beiden Big Men kloppten 10 Minuten aufeinander ein und es machte wirklich Spaß sich dieses Match anzuschauen. Dadurch erkannte man erst wie gut Vader eigentlich war. Es war völlig egal ob der Gegner nun The Boss, Sting oder Ric Flair ist. Die Qualität der Matches stimmte immer. Auch das Bunkhouse Match zwischen Dustin Rhodes und Bunkhouse Buck konnte man sich anschauen. Meiner Meinung nach hätte die WCW damals aus Rhodes sogar etwas mehr herausholen können. Er war relativ over beim Publikum, allerdings verharrte er fast ein Jahr lang in seiner Fehde mit Col. Robert Parker und dessen wechselnden Klienten. Schade drum.

WCWler: Vader war wirklich ein Garant für tolle Matches. Hier war es ein eher ausgeglichenes Match, was der große Mann aus Colorado für sich entscheiden konnte. Interessant war hier noch, was nach dem Match passierte. Nachdem Harley Race The Boss beim letzten PPV an den Käfig kettete, nutzte dieser hier die Gelegenheit und verprügelte den ehemaligen World Champion mit seinem Schlagstock. Backstage wurden ihm daraufhin von Nick Bockwinkel die Handschellen, der Schlagstock und sogar der Name (!) abgenommen. The Boss war also nicht mehr The Boss. Sachen gab es damals... Das Match zwischen Rhodes und Buck war großartig. Beide schenkten sich nichts und beim PPV-Debüt des neuesten Schützling von Col. Parker durfte dieser auch einiges zeigen. In diesem harten Brawl gab es viele Schläge mit Stühlen und Gürteln. Nach einem Suplex von Rhodes gegen Parker in den Ring bekam auch der Manager einige Gürtelschläge ab. Am Ende bluteten beide sehr stark und Rhodes musste die Niederlage einstecken, da Buck einen Schlagring gereicht bekam und nach dessen Einsatz Rhodes pinnen konnte.

Der wilde Chicago Street Fight

JoMo: Als großer Fan der ECW und allgemein von Hardcore Wrestling fand ich das Aufeinandertreffen der Nasty Boys und dem Duo bestehend aus Cactus Jack und Maxx Payne einfach nur spaßig. Alle vier Herrschaften sind im Brawl-Sektor zu Hause und in einem Street Fight kann man die wrestlerischen Schwächen immer etwas besser kaschieren. Es war einfach die pure Unterhaltung und gottseidank sollte die Fehde auch noch etwas weiter gehen. Ich finde vor allem das folgende Zitat von unserem Review-Kollegen Kyle Fitta von 411mania absolut treffend: "The crowd loved every second, and so did I. Hateful, sadistic, intense, and most importantly - historical. This distinguished Foley as more than just a midcarder that feuded with Vader; it also set the tempo for Heyman's identical formula tag matches in ECW. The match might be short, but who cares? It is still awesome."

WCWler: Ein fantastischer Brawl. Dieses Match sollte genau das sein, was es war. Ein harter Street Fight zwischen zwei Brawlerteams und die vier Männer lieferten genau das ab. Tische, Stühle, Mülltonnen, ein Fanartikelstand und einige Schaufeln wurden hier in der ganzen Halle eingesetzt und gingen zum Teil auch zu Bruch. Am Ende verteidigten die Nasty Boys die Tag Team Title, um die es hier ging.

Title Matches und der Push des Johnny B. Badd

JoMo: Die restlichen Title Matches des Abends war irgendwie da, aber nichts wirklich Besonderes. Bei Lord Steven Regal vs. Brian Pillman wusste man direkt, dass es eine typische Regal-Time-Limit-Draw-Titelvertedigung wird. Der Sieg und Titlegewinn von Sting war so random und komplett uninteressant. Warum man diesen hier so unnötig verbraten hat, wusste man bestimmt selber nicht und zeigt den Stellenwert der WCW International Heavyweight Championship. Das WCW United States Heavyweight Title Match zwischen Steve Austin und The Great Muta blieb vieles schuldig. Das Match gefiel mir irgendwie nicht wirklich. Im Opener hingegen ging der Push von Johnny B. Badd weiter, welcher Diamond Dallas Page relativ locker besiegen durfte.

WCWler: Ich fand das TV Title Match mal wieder großartig. Pillman began schnell und hatte bald eine Schwachstelle mit dem Arm des Lords gefunden. Dieser kam aber besser ins Match und konnte einige Submissionmoves anbringen. Doch Pillman fand immer wieder einen Weg raus. Das er hier den Titel nicht gewann, hat er sich aber selbst zuzuschreiben. Wenn er so stark dominierte, dass Regal schlagbar war, da hat er es einfach nicht versucht. Er hätte Regal einfach mal pinnen müssen. Aber so wurde es ein gutes Match mit einem Unentschieden. Bei Stings Sieg muss ich dir widersprechen. Das Match war gut, hatte allerdings ein unbefriedigendes Ende, da Sting nur durch einen versehentlichen Stuhlschlag von Race gegen Rick Rude gewann. Allgemein war hier zuviel drum rum. Der Titelwechsel geht, wenn man das große Ganze der damaligen Zeit betrachtet, in Ordnung. Angesichts der großen Dinge die uns bald erwarten und dem Aspekt mit den Legenden für den nächsten PPV, war das hier schon fast ein Langzeitbooking für die WCW. Stellenwert hatte der Titel ja eh nie wirklich. Das US Title Match war wirklich nicht gut. Beide Männer haben nicht wirklich harmoniert und das Ende mit dem DQ Finish, weil Muta über das oberste Seil flog, war recht blöd gemacht. Die Aktionen sahen gut aus, aber es hätte besser sein müssen. Der Opener war ok und endete kurios. Badd war auf dem Top Rope, DDP fasste hier den Ringrichter an, der schubste ihn etwas in die Richtung seines Gegners und Badd konnte Page einrollen nach dem Sprung. Auch interessant die Diskussionen von Bobby Heenan und Tony Schiavone darüber, weil Heenan das alles für illegal hielt.

Fazit

JoMo: Das war eine verdammt starke Show. Flair vs. Steamboat, Vader vs. The Boss, Rhodes vs. Bunkhouse, Nasty Boys vs. Cactus/Payne. Diese vier Matches waren klasse. Die anderen Matches waren zwar nicht so stark, aber waren auch nicht schlecht. Für mich der beste PPV des Jahres und ich vergebe sehr gute 9 Punkte. Für mich neben der 93er Ausgabe des WCW Superbrawl der beste PPV unserer bisherigen ITC-Classics-Serie.

WCWler: Ja, es war ein toller PPV. Vielleicht war das Match um den International Title mit allem drum rum der einzige Tiefpunkt des Abends. Aber es gab den großartigen Main Event, drei fantastische Brawls und technisch klasse Wrestling mit dem Match um den TV Title. Und eben noch Stars wie Steve Austin und Great Muta auf der Card. Was will man mehr? Bester PPV des Jahres bis hierhin und ich gebe auch 9 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
Spring Stampede 1994: 9.0 (JoMo: 9.0, WCWler: 9.0)
SuperBrawl 1993: 9.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 10.0)

Platz 3:
WrestleMania X: 8.5 (Eddie: 9.0, JoMo: 8.0)

Platz 4:
SuperBrawl 1992: 8.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 8.0)
WrestleMania VII: 8.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 6:
Halloween Havoc 1993: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)
King of the Ring 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 7.0)
Royal Rumble 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, The Formless One 7.0)
Royal Rumble 1992: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch 7.0)
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)
WrestleWar 1991: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)

Platz 12:
Starrcade 1992: 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
SummerSlam 1992 7.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleWar 1992 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
Survivor Series 1990: 7.0 (Eddie: 8.0, JoMo 6.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III: 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 18:
Royal Rumble 1994: 6.5 (JoMo: 6.0, Eddie: 7.0)
Starrcade 1993: 6.5 (JoMo: 6.0, WCWler: 7.0)
Royal Rumble 1991: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleMania VIII: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 22:
SummerSlam 1990: 6.0 (JoMo: 6.0, Eddie: 6.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 26:
Survivor Series 1993: 5.5 (JoMo 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
Survivor Series 1992: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
The Great American Bash 1992: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Beach Blast 1992: 5.5 (JoMo: 6.0, WCWler 5.0)
Tuesday in Texas: 5.5 (JoMo 5.0, Mathias Rekasch 6.0)
Halloween Havoc 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
SummerSlam 1991: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SuperBrawl 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 35:
SuperBrawl 1994: 5.0 (JoMo: 4.0, WCWler: 6.0)
Fall Brawl 1993: 5.0 (JoMo: 5.0, WCWler: 5.0)
SummerSlam 1993: 5.0 (Mathias Rekasch: 5.0, Eddie: 5.0)
Beach Blast 1993: 5.0 (JoMo: 3.0, WCWler: 7.0)
Halloween Havoc 1992: 5.0 (The Formless One: 5.0, WCWler: 5.0)
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 43:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)
Slamboree 1993: 4.5 (JoMo: 4.0, WCWler: 5.0)

Platz 45:
WrestleMania IX: 4.0 (Eddie: 5.0 Punkte, Mathias Rekasch: 3.0)
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 47:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)
Survivor Series 1991: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 49:
Starrcade 1991: 3.0 (JoMo: 2.0, WCWler: 4.0)

Platz 50:
Battle Bowl 1993: 2.5 (JoMo: 3.0, WCWler: 2.0)

Platz 51:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)

Platz 52:
Great American Bash 1991: 1.0 (JoMo: 1.0, WCWler: 1.0)