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Inside The Cage Classics #55: Bash At The Beach 1994 – Hulkamania - wie sie leibt und lebt

Kolumne

Article information
Published on:
14.10.2014, 08:20 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Sonne. Strand. Meer. Und Hulkamania. Das viel umworbene WCW-Debüt von Hulk Hogan stand vor der Tür und da kommt Vorfreude auf. Oder auch nicht? Wie JoMo und WCWler das Comeback des Hulksters, bzw. den kompletten Juli PPV von World Championship Wrestling bewerten, erfahrt ihr im Folgenden:

Hulkamania runs wild

JoMo: Ich bin ehrlich und oute mich als Jemand, der sowohl als Kleinkind Hulk Hogan zu übertrieben und unrealistisch fand (wobei ich die 80er Jahre noch nicht live miterleben durfte), als auch in der späteren Zeit nie leiden konnte. Ich gehörte immer mehr dem Bret Hart oder Shawn Michaels Fanlager an. So machte es mir auch keinen Spaß bei diesem PPV die ganzen Clips, Pressekonferenzen, Backstageinterviews rund um Hulk Hogan zu sehen. Ich kann mit ihm einfach wenig anfangen. Erst 2 Jahre später schaffte er es für mich erstmals interessant zu werden, aber dazu kommen wir noch. Der amtierende WCW World Heavyweight Champion Ric Flair schien kein Problem für den Hulkster zu sein, welcher einfach mal durch den mehrmonatigen Titelträger marschierte und somit eigentlich Fans und Wrestler im Roster vor den Kopf gestoßen hat. Ach wie ich Creative Control-Klauseln doch hasse. Das Match selbst war eben typisch Hogan und dieses gekünstelte Aufbäumen am Ende samt Legdrop of Doom verursacht schon fast Würgereiz. Ich freue mich auf die kommenden 2 Jahre.

WCWler: Ich war auch nie der große Hulksterfan und habe Hogan hier zum ersten Mal überhaupt gesehen. Vom Aufbau her war das damals eine große Sache und hat der WCW zum ersten Mal richtig Medienpräsenz beschert. Immerhin kam DER Wrestler der 80er und frühen 90er nach einem knappen Jahr aus der Wrestlingpause zurück und trat dann noch in einer anderen Liga an. Und das erste Match hatte er dann noch gegen Ric Flair, in DEM Traumkampf vieler Wrestlingfans der damaligen Zeit. Zwar trafen beide bei Flairs Aufenthalt in der WWF bei House Shows gegeneinander an, aber für die große Bühne reichte es nicht. Angeblich gefielen Vince McMahon die Matches damals nicht. Und so musste man bis zum Juli 1994 warten. Einen Monat eher hat die WCW die Vertragsunterzeichnung von Hogan mit einer großen Parade in Disney World gefeiert und als das Match mit Ric Flair besiegelt wurde, war sogar Medienmogul und WCW-Eigentürmer Ted Turner dabei. All das verdeutlichte, was für ein großer Wurf dieser Deal für die WCW war. Und so fuhr man hier beim PPV auch noch eine Menge nebenbei auf. Mr. T stand bei Hogan in der Ecke und der Basketballer Shaquille O'Neil, passenderweise im Ort der Veranstaltung spielend, sollte nach dem Kampf den Titel überreichen.
Ric Flair hatte hingegen Sensuous Sherri in seiner Ecke und diese sollte noch eine Rolle spielen. Nach einem langsamen Beginn des Kampfes mit einigen Holds und Submissionmoves vom Hulkster, griff Sherri bei einem Pin gegen Flair ein und beförderte den Ringrichter gegen die Absperrung. So konnte sie Hogan einen Big Splash verpassen, bevor ein neuer Referee für Recht und Ordnung sorgen konnte. Sherri bekam vom Herausforderer eine Clothesline und dann musste der Champion seinen eigenen Finisher, den Figure Four 4 Leglock, erdulden. Aber natürlich nutzte das nichts. Auch ein Schlag mit einem Schlagring von Flair brachte nichts. So musste das Standardfinish bei Hogan entscheiden. Hochpumpen, Big Boot und Legdrop führten zum Sieg. Wrestlerisch gesehen war dieser Kampf mit sehr großer Wahrscheinlichkeit der beste Kampf von Hulk Hogan in der WCW. Und mit diesem Kampf gewann er den WCW World Heavyweight Title zum ersten Mal. Und es sollten noch 1.176 Tage mit Hogan als Champion folgen...

Titelverlust und das Ende eines Tag Teams

JoMo: In der letzten WCW Kolumne feierte ich noch den Titelgewinn von Cactus Jack und Kevin Sullivan – einen PPV später folgte bereits der Split des Tag Teams. Grundsätzlich spricht hier nichts dagegen, da die Beiden nun direkt gegeneinander fehden durften und so auch gute harte Matches herausspringen sollten. Die ausgewählten Nachfolger in Form von Pretty Wonderful sagten mir allerdings überhaupt nicht zu. Paul Orndorff befand sich meiner Meinung nach bereits über seinem Zenit und seine Matches erwiesen sich als zäh. Somit war der Wechsel in die Tag Team Division eigentlich eine gute Entscheidung, doch sein Partner Paul Roma war eine katastrophale Wahl. Bereits bei den Four Horseman gescheitert konnte er mich auch hier nicht überzeugen. Das Match dieser beiden Teams mit über 20 Minuten ging auch deutlich zu lange und zog sich somit wie Kaugummi.

WCWler: Mich überraschte, dass man hier ein recht normales Match zeigte. Es gab bis auf ein paar Ablenkungen und etwas Chaos am Ende nicht illegales in Form von Gegenständen. Das tat dem Tag Team Title gut, aber den Champions nicht. Man merkte hier schon sehr, dass Sullivan und Jack beileibe keine Techniker sind und hatten auch recht undankbare Gegner. Mit guten Gegnern waren Pretty Wunderful in der Lage, gute Matches zu zeigen. Dieser Kampf war aber nicht gut. Der Titelwechsel war, auch wenn er durch ein Eingriff von Roma zustande kam, nachvollziehbar und auch für die nächsten Monate sehr sinnvoll.

Zwei weitere Titelverteidigungen

JoMo: Neben den bereits angesprochenen Championships mussten auch Lord Steven Regal, amtierender WCW World Television Champion, und der aktuelle WCW United States Heavyweight Champion, Steve Austin, ihr Gold verteidigen. Regal bekam dabei mit Johnny B. Badd einen komplett gegensätzlichen Gegner, doch der knapp 10-minütge Opener gefiel mir eigentlich ganz gut. Auch das letzte große PPV-Match von Ricky Steamboat war wrestelerisch sehr ansprechend. Austin und Steamboat hatten eine sehr gute Chemie und sorgten für einen würdigen Abschied vom Dragon aus der großen Welt des Wrestlings. Zumindest was die Pay Per View Ebene betrifft. Leider viel zu früh, da Steamboat im Ring immer für hervorragende Matches sorgte.

WCWler: Im Opener gab es um den TV Title ein anderes Match, als wir es zuletzt gesehen haben. Es gab hier nicht nur Griffe und Submissionmanöver, sondern auch mal andere Moves wie einen schönen Dropkicker seiner Lordschaft. Ebenfalls anders war, dass es hier ein klares Ende gab und Regal nicht über das Zeitlimit seinen Titel verteidigte. Titelverteidigung geht ok und nach einem guten Match attackierte Johnny B.Badd Regals Begleiter Sir William. Den Lord störte das aber nicht und störte direkt nach dem Match eine Ehrung für die japanische Legende Antonio Inoki. Erwartet uns da etwa ein Kampf? Erwähnenswert ist noch, dass es eigentlich Lord Steven Regal gegen Sting geben sollte, dieser in der Vorwoche bei WCW Saturday Night aber von Ric Flair und Sherri verletzt wurde. Der Kampf um den US Title war eindeutig das beste Match des Abends. Die Matchstory war hier, dass Austin unbedingt disqualifiziert werden wollte und so den Titel verteidigen wollte. Austin warf Steamboat so zweimal über das oberste Seil, aber dieser rettete sich jeweils. Als Stunning Steve dann den Ringricher schubste, konnte Steamboat Randy Anderson so eben noch davon abhalten, dass er das Match beendet. Das Ende kam dann sehr plötzlich nach einem Einroller. Austin siegt und bleibt damit Champion.

Und sonst so?

JoMo: Bleiben nur noch zwei Kämpfe an diesem Abend. Grundsätzlich sei gesagt, dass ein PPV mit sechs Kämpfen fast etwas schlicht wirkt, doch die komplette Inszenierung rund um das Debüt des Hulksters nahm verdammt viel Zeit in Anspruch. Die Transformation von The Boss zu The Guardian Angel bewerte ich als totalen Trash. Die verwendete Erklärung, da er lt. WCW-Präsident Nick Bockwinkel seinen Schlagstock und seine Handschellen nicht mehr einsetzen darf und deshalb gleich seinen Namen und Outfit ändert, ist absolut selten dämlich. Für mich war dieser Gimmickwechsel der Genickbruch von Ray Traylors WCW-Karriere. Das erneute Aufeinadertreffen mit Vader kam dann leider auch nicht an die bisherigen durchaus sehenswerten Kämpfe dieser beiden Schwergewichte heran. Im Tag Team Match zwischen Bunkhouse Buck & Terry Funk vs. Arn Anderson & Dustin Rhodes schloss sich Double A letztlich dem Stable rund um Col. Robert Parker an und turnte mit einem harten DDT gegen seinen eigentlichen Partner, welcher danach noch einen harten Beatdown einstecken musste. Die Fehde der Rhodes gegen das Stud Stable. Für mich eine sehr nette Midcard-Fehde im Jahr 1994.

WCWler: Die Hogansache war etwas sehr lang. Das ist richtig. Aber ich fand es angemessen. Vader gegen den Angel war einfach ein schlechtes Match. Und die Schande hierbei ist, dass ein Mann wie Vader nun nur noch Midcard war. Das Ende war dazu ziemlich schlecht gemacht. Vader wollte nach einer Ablenkung des Ringrichters durch Harley Race seinen Gegner mit einem Schlagstock schlagen, doch der Angel konnte ihn daran hindern. Allerdings sah der Ringrichter Angel mit dem Stock und disqualifizierte ihn sofort. Ganz schlimm gemacht. Sehr gut gemacht hingegen war das Tag Team Match. Ok, der Turn von Double A gegen Rhodes war sehr vorhersehbar, aber das Match war gut. Rhodes musste hier im Vorfeld des Turns schon einiges einstecken und der DDT von Anderson war ziemlich hart durchgeführt. Dieses Match führt uns beim nächsten PPV aber zu einem großartigen Match.

Fazit

JoMo: Der PPV wirkt für mich als Hogan-Kritiker schlechter als er letztlich wirklich war. Die beiden finalen Matches waren nicht wirklich gut. Davor konnte man den PPV recht gut und entspannt anschauen. Ich gebe durchschnittliche 5 Punkte und freue mich auf WCW Fall Brawl ohne den Hulkster.

WCWler: Man merkte, dass die WCW hier im Vergleich zu den Vormonaten etwas großes vor hatte. Die Stage war größer, es gab große Screens im Eingangsbereich, man hatte große Namen als Gaststars und man baute seit Wochen das Debüt von Hulk Hogan auf. Das alles schaffte man. Dazu gab es nur ein richtig schlechtes Match mit Vader gegen The Guardian Angel und mit dem US Title Match hatte man noch ein richtig guten Kampf auf der Card. Dazu die historische Bedeutung mit dem ersten großen Kampf Flair-Hogan und dem Titelwechsel. Ich gebe 7 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
Spring Stampede 1994: 9.0 (JoMo: 9.0, WCWler: 9.0)
SuperBrawl 1993: 9.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 10.0)

Platz 3:
WrestleMania X: 8.5 (Eddie: 9.0, JoMo: 8.0)

Platz 4:
SuperBrawl 1992: 8.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 8.0)
WrestleMania VII: 8.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 6:
Halloween Havoc 1993: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)
King of the Ring 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 7.0)
Royal Rumble 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, The Formless One 7.0)
Royal Rumble 1992: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch 7.0)
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)
WrestleWar 1991: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)

Platz 12:
King of the Ring 1994: 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch: 7,0)
Starrcade 1992: 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
SummerSlam 1992 7.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleWar 1992 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
Survivor Series 1990: 7.0 (Eddie: 8.0, JoMo 6.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III: 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 19:
Royal Rumble 1994: 6.5 (JoMo: 6.0, Eddie: 7.0)
Starrcade 1993: 6.5 (JoMo: 6.0, WCWler: 7.0)
Royal Rumble 1991: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleMania VIII: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 23:
Bash At The Beach 1994: 6.0 (JoMo: 5.0, WCWler: 7.0)
SummerSlam 1990: 6.0 (JoMo: 6.0, Eddie: 6.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 27:
Slamboree 1994: 5.5 (JoMo: 6.0, WCWler: 5.0)
Survivor Series 1993: 5.5 (JoMo 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
Survivor Series 1992: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
The Great American Bash 1992: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Beach Blast 1992: 5.5 (JoMo: 6.0, WCWler 5.0)
Tuesday in Texas: 5.5 (JoMo 5.0, Mathias Rekasch 6.0)
Halloween Havoc 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
SummerSlam 1991: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SuperBrawl 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 38:
SuperBrawl 1994: 5.0 (JoMo: 4.0, WCWler: 6.0)
Fall Brawl 1993: 5.0 (JoMo: 5.0, WCWler: 5.0)
SummerSlam 1993: 5.0 (Mathias Rekasch: 5.0, Eddie: 5.0)
Beach Blast 1993: 5.0 (JoMo: 3.0, WCWler: 7.0)
Halloween Havoc 1992: 5.0 (The Formless One: 5.0, WCWler: 5.0)
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 46:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)
Slamboree 1993: 4.5 (JoMo: 4.0, WCWler: 5.0)

Platz 48:
WrestleMania IX: 4.0 (Eddie: 5.0 Punkte, Mathias Rekasch: 3.0)
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 50:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)
Survivor Series 1991: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 52:
Starrcade 1991: 3.0 (JoMo: 2.0, WCWler: 4.0)

Platz 53:
Battle Bowl 1993: 2.5 (JoMo: 3.0, WCWler: 2.0)

Platz 54:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)

Platz 55:
Great American Bash 1991: 1.0 (JoMo: 1.0, WCWler: 1.0)