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Inside The Cage Classics #57: Fall Brawl 1994 – Rhodes Family vs. Stud Stable in den War Games

Kolumne

Article information
Published on:
28.10.2014, 10:25 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Das Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel zwischen World Championship Wrestling und der World Wrestling Federation geht in die nächste Runde. Diesmal präsentiert uns das WCW-Lager einen weiteren PPV und wir dürfen uns dabei sogar auf einen weiteren Einsatz der War Games freuen. Wie der PPV qualitativ in Summe abschloss erfahrt ihr nun von JoMo und WCWler.

War Games: The Match Beyond

JoMo: In Sachen Storytelling gefiel mir World Championship Wrestling vor allem im Midcard-Bereich im Jahr 1994 sehr gut. Die Fehde zwischen Dustin Rhodes und dem Stud Stable war über Monate konsequent aufgebaut und hat einige Highlights (einige Matches, als auch den Turn von Arn Anderson ). Es gab letztlich kein besseres Match um die Fehde zum eigentlichen Höhepunkt zu treiben als die beliebten War Games (leider beendete man die Fehde im Anschluss jedoch nicht). Neben seinen Vater Dusty Rhodes bekam The Natural auch noch Unterstützung von den dadurch frisch zu Publikumslieblingen geturnten Nasty Boys. Dusty Rhodes überzeugte die Beiden damit, dass ein Match innerhalb der War Games "nasty enough" für Brian Knobbs und Jerry Sags wäre. Die War Games selbst kamen dann jedoch nicht an die Vorjahre heran – auch die aktive Beteiligung von Col. Robert Parker erschien nicht unbedingt als perfekt. Ich kenne auf jeden Fall keinen Mann, der so schön schwitzt wie Robert Parker. Der Erfolg an dieser Stelle war auf jeden Fall sehr wichtig für Dustin Rhodes, da er in den Vormonaten sehr häufig als Verlierer aus den Matches gehen musste und so wenigstens etwas Rache üben konnte.

WCWler: Es waren keine guten War Games, die uns im Jahre 1994 präsentiert wurden. Sei es von Teilnehmern wie Col. Parker, der als Manager nichts in einem Ring zu suchen hatte, oder Dusty Rhodes und vor allen Dingen Terry Funk, die beide schon lange über ihren Zenit waren zu diesem Zeitpunkt. Immerhin hatten man so die schöne Geschichte, dass mit Rhodes und Anderson zwei Wrestler dabei waren, die schon bei der ersten Auflage der War Games in der Zelle waren. Das Match war dann auch nichts Tolles. Erwähnenswerte Aktionen waren dann allerdings, wie Jerry Sags Terry Funk einen Piledriver zwischen die Ringe verpasst und der Altstar plötzlich in die Lücke rutscht. Am Ende verliert das Stud Stable durch den Manager, der im Figure Four Leglock von Dustin Rhodes einige Attacken der Nastys über sich ergehen lassen musste und dann aufgab. Bemerkenswert ist noch, dass es die erste War Games seit Jahren (oder gar überhaupt) war, die ohne Blut auskam. Die neue Ausrichtung nach dem HoganDebüt lässt grüßen.

Vader sichert sich Title Match

JoMo: Bei der Ansetzung "Triangle Elimination Match" hatte ich eigentlich die Hoffnung auf ein schönes Triple Threat Elimination Match. Mitte der 90er Jahre war dies jedoch noch nicht so populär und so trafen via Münzwurf erst Vader und The Guardian Angel aufeinander, bevor anschließend Sting gegen den Sieger antreten durfte. Nach dem der vorherige Big Bossman relativ flott nach 7 Minuten ausschied, durften sich Sting und Vader mal wieder knapp 23 Minuten im Ring duellieren. Auch hier zeigten die Beiden wieder eine starke Leistung, doch nach knapp 2 Jahren war so langsam die Luft aus dem Duell heraus. Das Ende war jedoch interessant. The Guardian Angel kostete dem Stinger aus Versehen den Sieg und sicherte somit eigentlich seinen Erzfeind Vader ein zukünftiges WCW World Heavyweight Title Match.

WCWler: Eine komische Ansetzung. Aber so kamen wir wenigstens in den Genuss einer Neuauflage von Sting gegen Vader ohne einen schlechteren Wrestler im Ring. Dieser, der Guardian Angel, wurde schnell und klar von Vader abgefertigt (nach unzähligen Versuchen konnte Vader mal nach einem Headbutt von Harley Race gewinnen) und wir kamen zum erwarteten guten Match. Allerdings reichte es wirklich nicht mehr an die Glanzzeit zurück, da beide eben nicht mehr so viel zeigten an diesem Abend. Schade. Sting gegen Vader ging zwei mal in die Verlängerung und am Ende zerstörte der Mann aus den Rockys den Publikumsliebling und konnte mit Hilfe der Ringrichterablenkung durch den Angel und einem Schlag eines mysteriösen Mannes in Schwarz (dieser hatte Hulk Hogan beim Clash of the Champions XXIIX im Vormonat verletzt) sich das Titelmatch für die Zukunft sichern.

Der fragwürdige Umgang mit Steve Austin und Abschied von Cactus Jack

JoMo: Der Rücktritt von Ricky Steamboat aufgrund seinen schweren Rückenverletzung war nach Rick Rudes Rücktritt bereits das zweite tragische Karriereende im Jahr 1994. Anstatt die WCW United States Heavyweight Championship direkt neu auskämpfen zu lassen, übergab man den Titel zurück an vorherigen TitelträgerSteve Austin. Bereits hier musste ich mit den Kopf schütteln. Endgültig schossen die WCW-Verantwortlichen den Vogel jedoch ab, als Jim Duggan als Überraschungsgegner für Stunning Steve debütierte und diesen in 35 Sekunden zerstörte und neuer WCW United States Heavyweight Champion wurde. Etwas kurz geriet an diesem Abend das Loser Leaves Town Match zwischen Cactus Jack und Kevin Sullivan. Letzterer beendete das Match letztlich erfolgreich und ein unzufriedener Mick Foley (er war damals sehr enttäuscht, dass er nach seinem kurzzeitigen Main-Event Push wieder in der Midcard verschwand) entwickelte sich in Japan und bei Extreme Championship Wrestling zum vollendeten Hardcore-Wrestler. Über seine anschließende Karriere bei der heutigen WWE wissen wir alle Bescheid. Austin und Foley in einem Abschnitt "fertigt" World Championship Wrestling zwei der größten Stars der 90er Jahre sang- und klanglos ab. Im Nachhinein betrachtet wirklich unglaublich.

WCWler: Die Vergabe vom US Title an Austin fand ich nicht schlimm. Er war der Herausforderer, der Champion konnte nicht mehr kämpfen und so bekommt er den Titel. Natürlich hätte es auch ohne Austin als Blitzchampion funktioniert, aber na ja. Das 'Match' gegen Duggan und dessen Auftauchen überhaupt war lächerlich. So kann man einem Mann, den man in den letzten Monaten erst im Tag Team und dann als Einzelwrestler so gut aufgebaut hat, auch wegwerfen. Und das alles durch den Zweiten der noch unzähligen Hoganfreunde, die noch in die WCW kommen sollten. Das Ende für Cactus Jack war ebenfalls recht einfallslos weggeworfen. Ein Loser Leaves Match nach einer Fehde über keine zwei Monate? Am Ende musste Jack dann also die WCW verlassen und sollte Monate später in einer kleinen Liga im Norden im Keller wohnen. Na dann...

Und sonst so?

JoMo: Bleiben nur noch zwei Title Matches noch an diesem Abend. Johnny B. Badd beendete in einem durchaus soliden Kampf die Titelregentschaft von Lord Steven Regal als WCW World Television Champion. Weniger gefiel mir das WCW World Tag Team Title Match. Ich konnte mit den damaligen Champions Paul Orndorff (über seinem Zenit) und Paul Roma (untalentiert und uninteressant) einfach nichts anfangen. Mit Stars And Stripes hatten die Beiden auch nicht die besten Gegner erwischt und auf diese Weise wurde das ganze eher zu einen trägen Veranstaltung.

WCWler: Das TV Title Match war, wie eigentlich fast immer für mich, ein richtig schönes Match. Badd hatte den Titel damals richtig verdient und beide zeigten in diesem Rematch vom Bash at the Beach, dass sie eine gute Ringchemie hatten und dementsprechend auch gut mit dem Publikum spielen konnten Am Ende also ein verdienter Titelwechsel. Diesen hätten Stars And Stripes auch gerne gehabt. Allerdings blieb ihnen das in einem recht schlichten, aber gut anzusehenden Kampf gegen die Champions verwehrt. Sonst ist noch zu erwähnen, dass es ein Telefongespräch zwischen dem amtierenden WCW World Heavyweight Champion Hulk Hogan, der mit einem verletzten Knie nach dem Clash ausfiel und in der Reha war, mit dem Real World Champion Ric Flair, der in Las Vegas mit dem von Hogan entwendeten Titelgürtel und vier Frauen saß. Nature Boy halt. Am Ende des Gesprächs, bzw. eines nachfolgenden Interviews mit WCW Commisioner Nick Bockwinkel stand ein Titelmatch zwischen Hogan und Flair beim Halloween Havoc. Ric Flair, der nach dem Clash spontan seine Karriere beendet hatte, und Hogan setzten für dieses Match ihre Karriere aufs Spiel. Bockwinkel entschied dann noch, dass das Match im Stahlkäfig stattfinden sollte. Da hat sicher jemand SummerSlam geguckt.

Fazit

JoMo: Dieser PPV ist nicht einfach zu bewerten. Wir bekamen immerhin eine Pause von Hulk Hogan. Die War Games konnten das Niveau der Vorjahre jedoch nicht halten. Dafür waren das Triangle Elimination Match und das WCW World Television Title Match ganz sehenswert. Die Fehlentscheidungen rund um Steve Austin und Cactus Jack sind wirklich heftig und vor allem das dominante Debüt von Jim Duggan war doch verdammt nervig. Mehr als 4 Punkte möchte ich an dieser Stelle wirklich nicht geben.

WCWler: Das war kein guter PPV. Aber auch kein Totalausfall. Die War Games waren ansehnlich, der Opener klasse, es gab Sting gegen Vader und die Weichen für den nächsten PPV und die Zeit danach wurde gestellt. Aber es gab auch das Debakel mit Duggan und Austin und einiges andere. Ich gebe 5 Punkte für diese Show.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
Spring Stampede 1994: 9.0 (JoMo: 9.0, WCWler: 9.0)
SuperBrawl 1993: 9.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 10.0)

Platz 3:
WrestleMania X: 8.5 (Eddie: 9.0, JoMo: 8.0)

Platz 4:
SuperBrawl 1992: 8.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 8.0)
WrestleMania VII: 8.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 6:
Halloween Havoc 1993: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)
King of the Ring 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 7.0)
Royal Rumble 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, The Formless One 7.0)
Royal Rumble 1992: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch 7.0)
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)
WrestleWar 1991: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)

Platz 12:
King of the Ring 1994: 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch: 7,0)
Starrcade 1992: 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
SummerSlam 1992 7.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleWar 1992 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
Survivor Series 1990: 7.0 (Eddie: 8.0, JoMo 6.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III: 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 19:
SummerSlam 1994: 6.5 (Mathias Rekasch: 6.0, WCWler: 7.0)
Royal Rumble 1994: 6.5 (JoMo: 6.0, Eddie: 7.0)
Starrcade 1993: 6.5 (JoMo: 6.0, WCWler: 7.0)
Royal Rumble 1991: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleMania VIII: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 24:
Bash At The Beach 1994: 6.0 (JoMo: 5.0, WCWler: 7.0)
SummerSlam 1990: 6.0 (JoMo: 6.0, Eddie: 6.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 28:
Slamboree 1994: 5.5 (JoMo: 6.0, WCWler: 5.0)
Survivor Series 1993: 5.5 (JoMo 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
Survivor Series 1992: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
The Great American Bash 1992: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Beach Blast 1992: 5.5 (JoMo: 6.0, WCWler 5.0)
Tuesday in Texas: 5.5 (JoMo 5.0, Mathias Rekasch 6.0)
Halloween Havoc 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
SummerSlam 1991: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SuperBrawl 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 39:
SuperBrawl 1994: 5.0 (JoMo: 4.0, WCWler: 6.0)
Fall Brawl 1993: 5.0 (JoMo: 5.0, WCWler: 5.0)
SummerSlam 1993: 5.0 (Mathias Rekasch: 5.0, Eddie: 5.0)
Beach Blast 1993: 5.0 (JoMo: 3.0, WCWler: 7.0)
Halloween Havoc 1992: 5.0 (The Formless One: 5.0, WCWler: 5.0)
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 47:
Fall Brawl 1994: 4.5 (JoMo: 4.0, WCWler: 5.0)
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)
Slamboree 1993: 4.5 (JoMo: 4.0, WCWler: 5.0)

Platz 50:
WrestleMania IX: 4.0 (Eddie: 5.0 Punkte, Mathias Rekasch: 3.0)
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 52:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)
Survivor Series 1991: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 54:
Starrcade 1991: 3.0 (JoMo: 2.0, WCWler: 4.0)

Platz 55:
Battle Bowl 1993: 2.5 (JoMo: 3.0, WCWler: 2.0)

Platz 56:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)

Platz 57:
Great American Bash 1991: 1.0 (JoMo: 1.0, WCWler: 1.0)