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Inside The Cage Classics #61: Royal Rumble 1995 – Dem Hauptmatch wird die Show gestohlen

Kolumne

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Published on:
25.11.2014, 16:45 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Nachdem in der vergangenen Woche unser User Aquifel und unser Teammitglied JoMo sich durch WCW Starrcade 1994 quälen mussten, haben Mathias Rekasch und Eddie diese Woche den Royal Rumble 1995 vor sich. Doch das eigentliche Hauptmatch geriet qualitativ leider arg ins Hintertreffen, doch alles der Reihe nach:

Die "Two-Men-Show" im Mainer

Eddie: Ich trage hier mal alle Hochkaräter aus dem Rumble Match zusammen: Shawn Michaels, Lex Luger, Owen Hart und The British Bulldog. Vier Leute, denen man in 1995 den Sieg auch zugetraut hätte. Wobei da Owen schon sehr nett mit eingereiht ist, also beinahe nur drei Leute. Denn nach der Demontage durch Diesel hat wohl niemand an einen Bob Backlund geglaubt, an einen King Kong Bundy, Mabel oder Rick Martel. Luger war in 1995 auch schon mehr in der Midcard. Also lief schon zu Beginn alles auf Bulldog-Michaels hinaus. Klar war dann das Booking um die beiden gut, aber es gab einfach wirklich keine ernst zu nehmende Konkurrenz. Das Finish selbst war dann aber superklasse. Es wurde ein sehr hohes Risiko gegangen, aber gerade nach dem Finish aus dem Vorjahr hat man sich hier nochmal wirklich etwas gutes einfallen lassen. In Summe ein solides Match, aber nicht mehr. Und das trotz des "Once in a year"-Bonus.

Mathias Rekasch: Ja, die Starpower war in den letzten Jahres sicherlich deutlich größer als im Jahre 1995 und mit der heutigen Sicht stimme ich Dir bei der Auswahl der möglichen Sieger zu. Und dennoch: Als sehr großer HBK-Fan - auch schon zu seinen Heel-Zeiten - habe ich das Rumble Match vor 19 Jahren abgefeiert und tue dies natürlich auch noch heute. Sein zweiter Erfolg war natürlich noch ein wenig emotionaler, dafür war dieser umso beeindruckender. Vor allem die Tatsache, dass beide das gesamte Match über dabei waren und dann noch ein solches Finish hinlegen, was dann in der Situation ja auch so funktionieren muss, war schon aller Ehre wert. Sicherlich gab es viele bessere Rumble Matches in der Folgezeit, aber für mich persönlich als Fan bleibt dieses Match immer positiv in Erinnerung.

Der WWF World Heavyweight Title erneut im Mittelpunkt

Eddie: Bret Hart gegen Diesel war eine richtig gute Matchserie, bei der kein Match enttäuschte. Und erneut ist es Owen Hart, der immer noch nicht so ganz über die Niederlage vom SummerSlam 1994 hinweg ist und erneut eingreift. Bei der Survivor Series kostet er Bret den Titel, hier sorgt er über Umwege für den No Contest und dafür, dass Bret sich den Titel nicht zurückholen kann. Das Storytelling im Match selbst und dem Drumherum hat mir wirklich auch heute noch gut gefallen. Es kann alles so simpel sein und dennoch in so langer Matchzeit nie langweilen. Immerhin geht das Ganze hier beinahe 30 Minuten. Absolute Empfehlung hierfür.

Mathias Rekasch: Hier kann ich mich Deiner Meinung nur anschließen. Ich mochte Diesel bei seinem ersten WWE-Run ohnehin sehr und fand ihn als Champion auch durchaus glaubwürdig und überzeugend. Erst später und vor allem nach seiner WCW-Zeit wirkte er doch deutlich schlechter. Das Match hier wird aber zusätzlich noch von einem gut aufgelegten Bret Hart und einem verbitterten Owen Hart getragen. Eine Fehde, die für mich eine der besten aller Zeiten war und die hier noch einmal fortgeführt wird. Schön, dass man hier langfristig gedacht hat. Die Titelverteidigung unter diesen Umständen ging auch in Ordnung und hatte ja auch eine langfristige Logik, wenn man sich den Gegner von Diesel bei WrestleMania anschaut, der ja den Rumble dafür gewann und auch in dieses Match eingriff.

Tag Team Turnierfinale

Eddie: Der Co-Mainer als Auflockerung zwischen dem Titelmatch und dem Royal Rumble war ebenfalls wirklich sehr gelungen. Klassische Heel-Face und Favoriten-Underdog Story, die absolut zündet und jedem damals wirklich gefallen musste. Ich habe den Sieg von Bob Holly und dem 1-2-3 Kid absolut gefeiert, nachdem sie keiner auf der Rechnung hatte. Auch hier sieht man, wie einfach das doch alles sein kann. Allzu viel gibt es zum Kampf aber auch nicht zu sagen, außer dass er eben gut war. Feelgood-Moment nach dem Schocker zuvor, passt.

Mathias Rekasch: Mich hat das Match nicht allzu sehr begeistert. Ich konnte mit Bob Holly, der sicherlich kein schlechter Wrestler ist, nie viel anfangen und überhaupt war diese Zeit wahrlich keine gute für die Tag Team Division in meinen Augen - auch wenn es hier später noch deutlich schlechtere geben sollte. Klar, für die Fans vor Ort, war dies ein guter Moment und ein versöhnlicher Teil der Show, doch es war nichts, was ich groß in Erinnerung behalten werde.

Was war sonst noch?

Eddie: Im Opener durfte sich Jeff Jarrett zum ersten Mal den Intercontinental Titel sichern. Und er und Razor Ramon bekamen hier auch ordentlich viel Zeit und konnten ein ebenfalls gutes Match zeigen. Klar war Jarrett damals der Heel, doch der Titelwechsel kam zum absolut richtigen Zeitpunkt meiner Meinung nach. Viel besser sollte ein Opener auch kaum sein, um nicht die Show zu stehlen, in dem Sinne hier alles richtig gemacht. Das letzte Match war The Undertaker gegen Irwin R. Schyster. Hier durfte sich der Undertaker beim Finanzbeamten für den Angriff bei der Survivor Series rächen. 12 Minuten sind vielleicht etwas viel, aber die stören auch nicht weiter.

Mathias Rekasch: Der Opener war für mich neben dem Match Hart/Diesel das Match des Abends. Die beiden haben sich einen tollen Kampf geliefert und Jarrett konnte hier seinen ersten WWF Titlerun starten. Eine schöne Rahmenhandlung war noch die Tatsache, dass Jarrett zwar das Match aber nicht den Titel gewann, dann aber Ramon in ein direktes weiteres Match quasselte und so schnell den Sieg einfahren konnte. Gute Überzeugungskraft von Jarrett und gute Darstellung von Ramon als Fighting Champion. Das Match des Takers gegen IRS war dann da und diente der Aufarbeitung der Series. War dafür absolut in Ordnung, aber auch kein Highlight.

Fazit

Eddie: Der Rumble gefiel mir trotz der vorhandenen Kritik etwas besser als die Survivor Series mit einem Must-See (Titelmatch), einem Must-See Finish (Rumble Match) und ansonstem gutem Wrestling, welches nie großartig wird, aber durch die Bank Spaß macht, gute 7 Punkte von mir.

Mathias Rekasch: Das Rumble Match war für mich natürlich als Fan ein Highlight. Die beiden Singles Matches um die Titel waren ebenfalls sehr gut und das Tag Team Match für die Fans vor Ort sicherlich sehr unterhaltsam. Dazu kommt ein solides Match des Takers. Ich fühlte mich insgesamt sehr gut unterhalten und gebe dem PPV daher ebenfalls 7 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung