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Inside The Cage Classics #64: WrestleMania XI – Die Invasion der Footballer

Kolumne

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Published on:
16.12.2014, 20:42 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Zwei Wochen lang musste sich unser WCW-Team nun mehr oder weniger durch zwei Shows quälen, kommen wir also zurück zu gutem Wrestling und der WWF. Moment mal, wir sind ja im Wrestlingjahr 1995, also kann das auch nicht so ganz stimmen oder? Wie die elfte Auflage des größten Ereignisses im Wrestlingkalender so bei Eddie und Mathias Rekasch ankam könnt Ihr nun lesen:

Wo kommen denn diese Ganzen Footballer her?

Eddie: Joa, gute Frage eigentlich. Man wollte einfach mal wieder das Interesse an einem PPV steigern, indem man Footballer in den Ring holt. Aber wieso dann auch ausgerechnet in den Main Event? Muss man wohl nicht verstehen. Klar endet es hier mit einem Face Sieg und das passt dann auch, aber das Match war das erwartete "okaye" Ding, das man einfach nicht wirklich braucht. Wieso nicht Pamela Anderson als Abschluss? Was ich vom Match halte kann man ja schon lesen, und auch wenn der Schritt dahinter sich erschließen lässt, so war es für mich dennoch Grütze, Lawrence Taylor im Main Event gegen Bam Bam Bigelow zu haben.

Mathias Rekasch: Das Match war einfach nur eine Schande für den PPV des Jahres. Bei RAW hätte ich es mir gefallen lassen und hätte es damals schon B-PPVs gegeben vielleicht auch als eines der mittleren Matches auf der Card. Doch Medienecho hin oder her, als letztes Match der Show des Jahres ging dies gar nicht. Die Tatsache, dass Taylor dann auch noch einer der schlechteren Non Wrestler in einem Match war, macht dies noch schlimmer. Leid tat es mir damals vor allem für Bam Bam Bigelow, der sicherlich nicht mehr seine beste Phase zu WWE-Zeiten hatte, aber deutlich besseres verdient hat als solch eine Farce. Erwähnenswert an dieser Stelle ist vielleicht noch die Tatsache, dass mit Steve McMichael noch ein späterer "Wrestler" und immerhin Four Horsemen Taylor begleitet hat.

Zwei Schönheiten und das Match des Abends

Eddie: Pamela Anderson und Jenny McCarthy sind ja in der Tat schön anzusehen, dennoch war die Kamera schon wirklich auffällig oft bei ihnen und ihren Oberweiten. Das hätte es doch gar nicht gebraucht, denn das Match zwischen den ehemaligen Partnern war doch wirklich stark. Mit 20 Minuten hat man hier einen wirklich guten Rahmen, damit sich die Story gut entfalten konnte und am Ende siegt Diesel und feiert mit Pam nochmal im Ring. Für Diesel war 1995 wohl das beste Jahr in seiner Karriere und Shawn Michaels sollte ja, gemessen an seinem Können im Ring, über jeden Zweifel erhaben sein. Es ist beiden auch gut gelungen hier einen möglichen Titelwechsel oft genug anzuteasen, was auch wirklich stark gemacht war. Gutes Match, hätte definitiv der Main Event sein sollen.

Mathias Rekasch: Eindeutig das Match des Abends und ein weiterer Beweis dafür, dass Diesel mit einem sehr guten Wrestler durchaus auch nette Matches bestreiten kann. Klar habe ich mir damals den Titelwechsel gewünscht, doch die ganze Art der Titelverteidigung und das Match an sich, haben so mehr Sinn gemacht. Diesel war der Held vieler Fans 1994/1995 nach der Trennung von HBK und seinem Run als Heavyweight Champion und war folgerichtig noch nicht lang genug Champion, um einen Titelwechsel zu rechtfertigen. Das mit den holden Damen stimmt natürlich auffallend, aber zumindest haben sie nicht groß gestört oder gar das Match überschattet. Praktisch war es ja auch ein Main Event und grundsätzlich bin ich kein Verfechter, dass ein Titlematch unbedingt den Abend abschließen muss, aber hier wäre es in der Tat aus oben erwähnten Gründen angemessen gewesen.

Bret Hart nimmt Rache an Bob Backlund

Eddie: Da dachte man zu Beginn des Kampfes noch an das sehr gute Match vom Vorjahr, doch nach nicht mal zehn Minuten wurde man eines besseren belehrt und man merkte, dass die Zeit nicht ausreichend war, um an die Qualität des ersten Kampfes heranzukommen. Klar war das gezeigte hier nicht schlecht, doch man hatte sich einfach größere Hoffnungen gemacht, nachdem man sich zuvor schon lange quälen musste (Dazu gleich mehr). Solide zehn Minuten vom Altmeister und dem Hitman, aber mehr war da nicht zu sehen und zu holen. Vielleicht wollte man aber auch dem Titelmatch nicht das Spotlight stehlen.

Mathias Rekasch: Wobei man aber auch einräumen muss, dass beim ersten Match der beiden einfach auch die Story rund um Owen Hart das Match noch einmal auf eine ganz andere Stufe gehoben hatte. Beide haben von der Technik her auch hier ein sehr gutes und verbissenes Match geliefert, welches der Fehde angemessen war. Das Highlight bleibt dennoch ihr anderes Match. Gute Unterhaltung hier bei WM, nicht mehr aber auch nicht weniger.

Was es sonst noch gab

Eddie: Ja, was gab es denn sonst noch? Ziemlich viel unbedeutendes Wrestling, das zwar nie weh tat, ok doch, beim Undertaker gegen King Kong Bundy tat das durchaus weh, aber es einfach so bedeutungslos und einer WrestleMania nicht würdig. Der Opener um die Allied Powers gegen die Blu Twins war schlecht, auch wenn ich als Kind die AP vergöttert habe. Razor Ramon und Jeff Jarrett sind auch nicht schlecht, doch auch die beiden konnten viel besser gegeneinander und der Titelwechsel von den Smoking Gunns zu Owen Hart und Yokozuna (Wer kam auf dieses Team?) war auch nicht wirklich gut.

Mathias Rekasch: Ach das Team von Owen und Yokozuna fand ich gar nicht so schlecht, auch wenn es natürlich ein wenig Schwund aus der Karriere von Owen Hart genommen hat, wenn man dies rückblickend so sieht. Der Titelwechsel war demnach logisch bei dieser Übermacht durch Yokozuna, das Match aber Durchschnitt. Das Intercontinental Title Match fand ich hingegen noch recht gut. Der Opener war eher schlecht und Lex Luger und The British Bulldog auch nicht unbedingt in ihrer besten Form. Unbedeutendes Tag Team Match trifft es wohl gut. Dann noch der übliche Sieg des Deadman, der hier natürlich keinen guten Gegner hat, aber zumindest für kleine Fans mal wieder überzeugend einen "Big Men" bezwingen konnte, wie es in den 90ern ja oft der Fall war.

Fazit

Eddie: Ja, ich weiß dass meine Punkte hier vielleicht etwas krass sind, aber für WrestleMania kann ich hier einfach nicht mehr als einen Punkt geben. Ja, ich setze an eine WM andere Maßstäbe als an eine In Your House Show vielleicht, und ja, es könnte sein, dass das vielleicht etwas übertrieben ist, aber ich hatte an der Show, abgesehen von Diesel gegen Shawn nicht wirklich Spaß, und das ist bei der größten Show des Jahres einfach mangelhaft und beinahe ungenügend.

Mathias Rekasch: Ganz so krass sehe ich es dann noch nicht. Der Opener war schlecht, das Match des Takers mau und das letzte Match des Abends (ich weigere mich es Main Event zu nennen) eine Frechheit. Dafür hatten wir aber zwei nette und ein sehr gutes Match. Da ich dennoch deutliche Abzüge im Vergleich zu anderen Shows geben möchte, bin ich hier immerhin bei drei Punkten.

Die PPV-Gesamtwertung