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Inside The Cage Classics #69: Bash At The Beach 1995 – Sonne + Strand + Gute Laune – doch das Wrestling bleibt auf der Strecke

Kolumne

Article information
Published on:
20.01.2015, 10:10 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
JoMo und das neuste ITC-Classics-Teammitglied Aquifel haben sich wieder getroffen um im Januar etwas Sommerstimmung abzubekommen. Der WCW Bash At The Beach PPV fand an einem wunderschönen Strand direkt an der frischen Luft statt. Ein traumhaftes Bild. Wie der PPV ansonsten qualitativ abschnitt erfahrt ihr im Folgenden:

Hogan vs. Vader - das letzte Kapitel

JoMo: Soll ich sagen "endlich"? Ich war in der 90iger Jahren so ein großer Vader-Fan und umso mehr tat es weh wie wenig der einstige Top Heel von World Championship Wrestling in dieser Fehde gegen Hulk Hogan ausrichten durfte. Das Steel Cage Match war letztlich wenig Besonders und mit knapp 13 Minuten auch sehr kurz gehalten. Hogan wurde übrigens von Dennis Rodman zum Ring begleitet, welcher somit erstmals mit der WCW in Kontakt kam. Vader war am Ende geschlagen (es war übrigens sein letztes WCW PPV-Match) und geriet noch in eine kleine Konfrontation mit Ric Flair. Daraus wurde aber bekanntlich nichts mehr, denn der Mann aus den Rocky Mountains durfte uns schon bald bei der WWF verzücken.

Aquifel:

Endlich trifft es wirklich. Nach dem durchaus ganz ansehbaren Leather Strap Match der beiden bei Uncensored, ging es hier im Käfig endlich mal um den Titel. Vader war, neben Flair, schlichtweg der potentiell beste Heel der WCW, die Three Faces of Fear, die Vader Ende 94 den Spot "geklaut haben" (eher zugeschustert bekommen haben, aber egal), dagegen ein schlechter Witz. Trotzdem hat es so lange gedauert, bis man Hogan seinen Titel gegen Vader hat aufs Spiel setzen lassen. Aber Vaders bisherige Mühen für die Liga wurden mit Füßen getreten. Anstatt eine spannende Jagd Hogans nach dem Titel zu inszenieren, wurde Vader als "nur eine weitere Hürde" präsentiert, die Hogan dann doch recht gut meistern konnte. Somit steht am Ende nur wieder eine relativ klassische Hogan-in-der-WCW-"Show", die dieses Mal handwerklich sicher nicht schlecht, aber auch alles andere als berauschend ist. Dass Vader dann auch Richtung WWF ging (eine Fehde gegen Flair wäre wohl auch unter Wert verkauft worden) verwundert kaum. Schade drum. Hier wäre mehr drin gewesen.

Zahlreiche Title Matches

JoMo: Im Opener trafen sich Sting und Meng im einem Re-Match um die WCW United States Heavyweight Championship. Das Match dürfte etwa auf ähnlichem Niveau wie im Vormonat gewesen sein und am Ende setzte sich Sting erwartungsgemäß durch. Auch The Renegade war wieder mit von der Partie und musste mit ersten Negativreaktionen der Crowd fertig werden. Fertig werden konnte er aber auch mit Paul Orndorff, welchen er in nicht mal 7 Minuten klar besiegte um seine WCW World Television Championship zu verteidigen. Bleibt noch das Triangle Match um die WCW World Tag Team Title. Die Champions Harlem Heat konnten sich hierbei in einer akzeptablen Auseinandersetzung gegen die Nasty Boys und die Blue Bloods behaupten. Im Großen und Ganzen war das aber alles recht unspektakulär.

Aquifel:
Ja ja, die ganzen "schönen" Titelmatches. Wer sich beschwert, die aktuellen Mid-Card-Titlematches der WWE wären öde und belanglos... nun, rückblickend war es zu dieser Zeit in der WCW bei Leibe nicht besser. Sting und Meng eröffnen ganz solide mit ihrem Re-Match um den US Title. Vom Hocker reißen kann der zu erwartende Sieg Stings da auch herzlich wenig. Das TV Title Match mit The Renegade und Paul Orndorff gleich danach ist hingegen weit davon entfernt solide zu sein. The Renegade war als Kopie des Ultimate Warriors per se gar nicht so unendlich übel, wie er immer gemacht wird (gerade wenn man die sowieso zweifelhafte In-Ring Qualität des Originals bedenkt), aber er ist das perfekte Beispiel dafür, dass die Crowd nicht zwangsläufig drauf abfährt, wenn etwas, das früher funktioniert hat, halbarschig aufgewärmt wird. Das Match kann man jedenfalls vergessen. Besser ist da der Tag Title 3-Way. Gut 14 Minuten bieten Harlem Heat, die Blue Bloods und die Nastys solide Unterhaltung. Erinnerungswürdiges geschieht nicht, aber immerhin ist es eins der besseren Matches des Abends.

Flair vs. Savage und zwei echte Stinker

JoMo: Auch Randy Savage und Ric Flair trafen sich zu ihrem Re-Match. In einem speziellen Lifeguard Lumberjack Match durfte diesmal der Macho Man triumphieren. Das Match war jedoch merklich schlechter als der sehenswerte Main-Event vom Great American Bash. Ansonsten muss man mir bitte erklären aus welchem Grund das Match zwischen Jim Duggan und Kamala auf der PPV-Card landete. Das war grausig. Diamond Dallas Page durfte in einem weiteren sehr biederen Match Dave Sullivan "diamondcuttern" und somit die Fehde für sich entscheiden.

Aquifel:
Was man sich bei dem quasi Re-Match von DDP und Sullivan gedacht hat (quasi, da das Armdrücken aus dem Vormonat ja kein richtiges Match war), wissen wohl nicht einmal die Booker. Ich habe immer große Stücke auf DDP gehalten, einfach da ich ihn aufgrund seines Charismas sehr gerne gesehen habe. Weshalb er gerade gegen Dave Sullivan, der, mit Verlaub, nun alles andere als ein großes Talent oder interessant war, ran muss... wie gesagt, keine Ahnung. Jedenfalls war das Match genauso großer Murks (wenn nicht größerer) als das Arm Wrestling und das will was heißen. Wer im Jahre 1995 Kamala gegen Duggan sehen wollte, wird ebenfalls ungeklärt bleiben. 10 Jahre früher wäre das durchaus interessant gewesen, an dieser Stelle war das so überflüssig wie ein Kropf. Grausig trifft es perfekt. Immerhin gibt es mit dem Rematch zwischen Flair und Savage noch einen kleinen Lichtblick. Lumberjack-Matches sind zwar selten mein Fall, aber dafür ist das hier ganz solide gemacht. Auch wenn das Gimmick beide eher behindert, als dass es ihnen hilft.

Fazit

JoMo: Sehr kurze Absätze diesmal von mir. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht was ich groß schreiben soll. Bash At The Beach 1995 hatte eine super Location, aber das war es auch schon. Die Matches taten großteils nicht weh, aber waren komplett unspektakulär und uninteressant. 3 Punkte für das schöne Wetter.

Aquifel: Die tolle Location und das Wetter muss man in der Tat loben (auch wenn die WCW bei letzterem wohl kaum ihre Finger im Spiel hatte). Ich würde fast schon behaupten, dass das dem Bash at the Beach 95 einen ähnlichen Sympathiebonus (zumindest bei mir) einbringt, wie die Rom-Aufmachung Wrestlemania IX. Aber auch nur fast. Im Ring schwankt es zwischen Stinkern, belanglosem Mittelmaß und solidem Wrestling mit einer Menge verschwendetem Potential. 3 Punkte einfach da es bedeutend schlimmeres gibt.