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Inside The Cage Classics #74: In Your House 4 – Great White North – Wenn das Wort B-PPV nicht mehr ausreicht

Kolumne

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Published on:
25.02.2015, 16:40 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Nach langer Zeit haben sich JoMo und Mathias mal wieder zusammengetan um gemeinsam einen PPV zu bewerten. Im großen weiten Norden in Manitoba, Kanada ging der vierte In Your House PPV über die Bühne. Die Bewertung der Großveranstaltungen findet ihr im Folgenden:

Diesel und sein neuer Herausforderer

JoMo: Das Aufeinandertreffen zwischen dem WWF World Heavyweight Champion Diesel und dem British Bulldog war eine logische Konsequenz der vergangenen Monate. Der Bulldog turnte in den Sommermonaten gegen Diesel und schloss sich dem Camp Cornette an. In den Folgewochen spitzte sich die Fehde etwas zu und letztendlich war man froh, dass nicht mehr King Mabel der Gegner von Big Daddy Cool war. Das Match konnte letztlich den akzeptablen Aufbau des Duells nicht mehr halten. Beide Wrestler boten durchschnittliche Haushaltskost ohne ihre Komfortzone zu verlassen. Das ganze wirkte wie ein durchgespieltes House-Show-Match. Für einen Pay Per View war mir das eindeutig zu wenig. Das unklare Ende via Disqualifikation machte das Fazit auch nicht besser.

Mathias:Die Fehde war eigentlich wirklich nicht schlecht, der Turn vom Bulldog ein nachvollziehbarer Schritt, doch das Match war einfach nur Durchschnitt. Klar im Gegenzug zu Mabel war dies eine deutliche Steigerung, aber auch hier konnte man sehen, dass Diesel sicherlich Mitte der 90er gut im Form war, aber eben doch nicht mit jedem ein gutes Match zeigen konnte, wenn man da an Shawn Michaels oder Bret Hart denkt. Das Ende war dann auch nicht gerade kreativ, aber ich kann die Entscheidung, den Bulldog hier nicht klar verlieren zu lassen, sondern weiterhin als glaubhaften Kontrahenten darzustellen, durchaus verstehen.

Razor's Freud und Leid

JoMo: Razor Ramon hatte an diesem Abend wirklich einen sehr wechselhaften Ablauf. Zuerst trat er gemeinsam mit seinem Freund 1-2-3 Kid um die WWF World Tag Team Title gegen die Smoking Gunns an. Das Duo hatte die Titel eigentlich schon gewonnen, als der Kid sich selbst einwechselte um den Sieg zu holen und durch einen Roll-Up prompt das Match verlor. Nach dem attackierte ein frustrierter 1-2-3 Kid (eigentlich Face) noch die Sieger und musste von Razor gestoppt werden. Die Spannung zwischen den beiden Freunden war hier deutlich erkennbar. Im späteren Verlauf der Show wurde Dean Douglas zum neuen WWF Intercontinental Champion gekürt, da Shawn Michaels den Titel verletzungsbedingt abgeben musste. Douglas musste den Titel jedoch direkt gegen Razor verteidigen und scheiterte prompt. Ein wechselhafter Abend für Razor endete somit mit einem Erfolg, doch auch zu diesen beiden Matches kann man sagen: "PPV-Matches auf House-Show-Niveau". 0815 Kost ohne etwas Besonderes.

Mathias: Der Streit zwischen Ramon und dem Kid war ja schon in den Vorwochen zu erkennen, da der 1-2-3 Kid sich immer wieder erfolglos versuchte zu profilieren. Das Match war auch kein Straßenfeger und wirkte auch sehr vorausgeplant. Positiv kann man sicherlich die Leistung von Kid hier ansehen, der endlich etwas Profil bekam durch seine wütende Art. Was der direkte Titelwechsel zu Ramon gegen Douglas dann sollte, verstehe ich auch heute noch nicht. Douglas hatte sicherlich ein beschissenes Gimmick, war aber in den 90ern ein durchaus guter Wrestler, dem ich einen Run als Intercontinental Champion durchaus zugetraut hätte. So bleibt es bei einer guten Darstellung von Michaels als gebrochener Mann, der sicherlich vor allem viele weibliche Fans zu Tränen gerührt hat.

Der belanglose Rest und das Goldust Debüt

JoMo: Das Duell der Schwergewichter zwischen King Mabel und Yokozuna war jetzt wenig spektakulär. Immerhin traute sich die damalige WWF auch mal Heel gegen Heel zu stellen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke fast, dass könnte das erste mal bei einem WWF PPV gewesen sein. Der Push von Hunter Hearst Helmsley ging in die nächste Runde und er durfte sich an diesem Abend gegen Fatu durchsetzen. Helmsley war zu dieser Zeit immer noch ungeschlagen und zog als versnobter Heel relativ gute Unmutsreaktionen des Publikums. Eine komplette Neuheit auf der Wrestlingbühne war wahrscheinlich das neue Gimmick von Dustin Rhodes in Form von Goldust. Als ich dieses "Wesen" erstmals sah war ich schon leicht verstört. Rhodes spielte das Gimmick aber mit soviel Selbstbewusstsein und brachte den Charakter vorzüglich bei den Zuschauern over. Die Reaktionen bei seinem Debüt gegen Marty Jannetty waren noch etwas verhalten. Mit fortlaufender Charakterzeichnung sollte das Publikum in den kommenden Monaten das Gimmick vollständig akzeptieren.

Mathias: Auch der Rest der Card war wirklich uninteressant. Fatu vs. Helmsley war ein Opener, der nun wirklich kaum einen mitreißen konnte, das Match von Yokozuna und Mabel war verständlicher Weise nur insofern interessant als das man mal die Lasttauglichkeit des Rings testen konnte. Am Besten fand ich da noch das Duell von Goldust gegen Jannetty, zumal Goldust schon ein interessanter Charakter zu dieser Zeit war und Marty mit ihm ein interessantes Match aufgebaut hat.

Fazit

JoMo:In Your House soll hauptsächlich ein B-PPV sein. Daran ist auch gar nichts auszusetzen. Dennoch hätte man versuchen können die Show auch wie einen PPV wirken zu lassen. Bis auf das Goldust-Debüt wirkte alles wie eine House Show Card ohne großartige Überraschungen. Mehr als 3 Punkte sind hier wirklich nicht drin.

Mathias: Wie schon bei deinen Meinungen kann ich Dir auch nur bei der Bewertung zustimmen. Es ist alles gesagt und mit 3 Punkten ist man bei dieser Show sicherlich gut bedient.

Die PPV-Gesamtwertung