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ZERO1-MAX AWA World GP Fire Festival '07 - Tag 9

Review

Article information
Published on:
20.01.2008, 11:14 
Category:
Author(s):
ZERO1-MAX AWA World GP Fire Festival '07 - Tag 9
Datum: 02.08.2007
Veranstaltungsort: Tokyo, Japan
Halle: Tokyo Korakuen Hall
Zuschauerzahl: ca. 1.800

Six Man Tag Team Match
Hercules Oosenga, Munenori Sawa & Osamu Namiguchi vs. Manabu Hara, Manabu Soya & THE ZEST
Schneller Opener, der mir jedoch die beiden interessantesten Paarungen ein wenig vorenthält. Einige Schnitte werden gemacht, doch letztlich kann nicht viel gefehlt haben von dem Match. Highlight ist eine kurze Sequenz zwischen den beiden Yuki Ishikawa Schülern Hara und Sawa, die zu Anfang ein kleines Feuerwerk zünden, danach aber nicht mehr so aufeinandertreffen. Die andere Paarung, die mich hier interessiert hätte wäre Soya/Oosenga gewesen. Soya ist ein richtiges Paket und hat seine Zukunft definitiv im Schwergewicht, wohingegen Oosenga ein wirklicher Zwerg ist. Der hat vielleicht die dünnsten Ärmchen, die ich bisher bei einem Wrestler gesehen habe. Und aufgrund einer gewissenen sadistischen Grundhaltung hätte ich die beiden gerne gemeinsam im Ring gesehen. Aber auch so ist dies ein guter Opener, fehlerfrei, flüssig und mit drei jungen Männern, deren Namen man sich merken sollte: Namiguchi, Hara und Sawa.

Fire Festival 2007 Block A Finalist Decision Five Way Match
Akitoshi Saito vs. Ikuto Hidaka vs. Ryouji Sai vs. Shinjiro Otani vs. Yutaka Yoshie
Das Match findet nach Elimination Regeln statt. Es ist nicht gekürzt, auch wenn man beim Anschauen genau diesen Eindruck bekommen kann. Es geht gleich in die Vollen und schon nach ein paar Minuten wird die Teilnehmerzahl dezimiert. Das Publikum ist für diesen Kampf ziemlich heiß, sodass die gebotenen Near Falls auch gut rüber kommen. Alles in Allem ein gut umgesetzter Sprint, ein echter „crowd pleaser“, wenn man so will. Schließlich wird auch noch mit dem natürlichen Charme des Juniors Hidaka im Heavyweight Turnier gespielt, was zu kreischenden Frauen im Publikum führt und einfach mitreißt. Hidaka zeigt sich hier in toller Form, auch wenn ich von ihm schon weniger starke Leistungen gesehen habe. In letzter Zeit ist er wirklich gut drauf und trägt maßgeblich dazu bei, dass dieser Entscheidungskampf unterm Strich wirklich gut gefällt.

Tag Team Match
Daisuke Sekimoto & Kohei Sato vs. Takao Omori & Yoshihito Sasaki
Sasaki wird von Zero1 mittlerweile als das Top Eigengewächs gepusht. Das Publikum hat ihn in dieser Rolle angenommen und Yoshihito zahlt dieses Vertrauen auch voll und ganz zurück. Dieses Match lebt von der sportlichen Rivalität zwischen ihm und dem starken Sekimoto, die zugleich auch bei Big Japan Tag Team Champions sind. Entsprechend prägen sie mit ihren knackigen Strike Duellen das Match und geben einen starken Vorgeschmack auf ein Singles Match. (Das hat übrigens im November 2007 stattgefunden und nicht enttäuscht...) Wieder gibt es kaum eine Anfangsphase, sondern es geht schnell hoch her. Mit diesem Stil sind die vorigen Matches höchst unterhaltsam gewesen und das bestätigt sich hier. Omori ist die Schwachstelle im Kampf, hat in meinen Augen kein zusammenhängendes Move Set, sodass er immer irgendwie schwach wirkt, wenn er als dominante Kraft im Ring auftritt. Wirklich schön ist das Teamwork vom „Team deadweight German“, Sekimoto und Sato, die zum Ende hin einige flüssige Abläufe präsentieren. Starkes Match, das sich nahtlos in den bisherigen Showverlauf einfügt.

Tag Team Match
Minoru Fujita, Munenori Sawa & Takuya Sugawara vs. Dick Togo, Masaaki Mochizuki & Tatsuhito Takaiwa
Ich gehe mit dem Hintergrund in dieses Match, dass mich Sugawara bisher noch nie überzeugen konnte und auch Fujita irgendwie zwischen und gut und schlecht schwankt. Sugawara bestätigt das hier auch, sieht vollkommen untrainiert aus, trägt eine grauenvolle Hochwasserschlaghose (unbeabsichtigt...) und wirkt in all seinen Aktionen einfach nur lasch. Wenn ein Mochizuki im Match ist und Leuten den Kopf vom Hals tritt, dann ein Sugi ankommt und sich bei jedem Dropkick und sonstwas auf den Oberschenkel klatscht, wirkt das lächerlich. Für das Match spricht, dass Sawa für sein Team im Mittelteil des Kampfes im Ring steht und erst ist in seinem Team in meinen Augen klar der beste Worker. Dieses Match hat übrigens einen Standardaufbau, springt nicht direkt zur Schlussphase. Am Ende gibt es für meine Geschmack zu viele harte Aktionen, die unverhältnismäßig schlecht verkauft werden, vor allen von Sugawara und Fujita. Bis auf Kleinigkeiten ist das Match sonst völlig in Ordnung und weiß auch zu unterhalten. Mich begeistert es nicht, weil die Abneigung gegen Sugawara sich beim Anschauen in den Vordergrund gedrängt hat. Wenn ein so schmächtiger Junior die Hose bis über den Bauchnabel hochziehen muss, um seinen Schwimmring zu verstecken, und sich bei ihm Schwabbelbrustansätze zeigen, dann muss er schon außergewöhnlich gut kämpfen, um mich zu überzeugen. Mochizuki ist der Mann des Matches, weil er sich als Vollprofi präsentiert und so einen klaren (positiven) Kontrast zu einem seiner Gegner bildet.

Fire Festival 2007 Final Match
Masato Tanaka vs. Ryouji Sai
Tanaka ist eine Kampfsau. In der ersten Hälfte des Matches vernichtet er Sai. Ab der ersten Minute geht des ehemalige ECW World Champion mit einer wunderbaren Intensität zu Werk und zwingt Sai, um jeden Zentimeter zu kämpfen. Dabei vermittelt er den unbedingten Willen, um jeden Preis seinen Vorjahreserfolg zu wiederholen und das Turnier zu gewinnen. Jedes Mittel ist dem Veteranen recht, der sich nun auf dem Höhepunkt seiner Karriere befindet. Ein Superfly Splash durch einen Tisch, Stuhlschläge und schließlich der gefürchtete Figure Four Leglock am Ringpfosten. Das ist der Übergang in Phase II des Matches, erbamungsloses Legwork Tanakas, mit einem langen Figure Four Spot in der Ringmitte. Ryoujis Bein ist nach unzähligen Attacken Masatos vollkommen vernichtet – nur wird dies nicht weiter genutzt. Sai schafft ein Comeback und lässt innerhalb weniger Minuten vollkommen vom Selling seines Beines ab, was das Match in seinem Kontext letztlich kaputt macht. Schaut man nun wieder nur ab der vierzehnten Minute in den Kampf rein, sieht man eine richtig heiße, lange Schlussphase, in der Underdog Ryouji Sai an seine Grenzen geht, um seinen zweiten Finalkampf gegen Tanaka nicht zu verlieren. Das zerstörte Knie spielt leider keine Rolle mehr, was besonders ärgelich ist, das Sais Offensive rund um seine Kicks und Kneestrikes aufgebaut ist. Ein Jammer, dass auch die letzte Chance zur Rehabilitation vertan wird. Tanaka weicht einem Double Foot Stomp aus und Sai springt volles Mett vom Seil auf die Bretter. Ein Schmerzensschrei und gekonntes Einbeinhüpfen hätte hier noch einiges wieder rausholen können – doch das bleibt aus. Obwohl beide Hälften des Matches für sich betrachtet großartig sind, kommt das Match nicht über ein „gut“ heraus. Wirklich hochgradig schade, dass hier kein Klassiker entstanden ist. Das Legwork ist nur Füllmaterial, bedeutungsloses Vorspiel für einen tollen Sprint zum Matchfinish. Way to go, Ryouji Sai.

Fazit:
Die Show beginnt richtig stark, hat dann für meinen Geschmack in dem Junior Six Man Tag einen Tiefpunkt, endet schließlich wieder mit einem guten Match. Das Turnierfinale erfüllt im Endeffekt genau meine Erwartungen. Einen echten Klassiker habe ich nicht erwartet, doch der Beigeschmack ist schon sehr bitter, denn eigentlich hatten Tanaka und Sai es wirklich in der Hand, hier ein denkwürdiges Finalmatch zu kreieren. Letztlich empfehle ich diese Show aber trotz der Makel, denn die sind stark von meiner Vorliebe für fehlerlose Ringpsychologie geprägt. Wer einfach gerne eine Show mit hohem Tempo und spannenden Kämpfen sehen mag, sollte hier zugreifen. Zudem wird der bei Zero1-MAX vorherrschende Wrestlingstil in allen Matches deutlich. Auf jeden Fall ist dieser Fire Festival Finaltag auch für Japan- oder Zero1-Einsteiger geeignet.
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