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Inside The Cage Classics #85: In Your House VII – Eine Prothese entscheidet den Main-Event

Kolumne

Article information
Published on:
12.05.2015, 23:38 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Direkt nach dem größten PPV des Jahres für die World Wrestling Federation legte man mit der bereits siebten In Your House Ausgabe nach. Zwei große Stars der letzten Jahre traten bei diesem PPV ein letztes mal auf. Was ansonsten noch passierte und wie unsere Kolumnisten JoMo und Mathias die Show so fanden – erfahrt im Folgenden:

Beste Kumpels im Duell

JoMo: Der Main-Event zwischen dem amtierenden WWF World Heavyweight Champion Shawn Michaels und Diesel war wild. Das No Holds Barred Match war sehr spaßig anzuschauen und man fühlte sich gut unterhalten. Man wusste ja damals noch nicht so recht, dass es sich um das vorerst finale PPV-Match von Kevin Nash handeln sollte, aber es war möglicherweise neben seinen Duellen mit Bret Hart sein Bestes. Die Beiden schonten sich in diesem Kampf wirklich kein bisschen und gerade die Jacknife Powerbomb durch das Kommentatorenpult war für die damalige Zeit ein kleiner Schockmoment. Dieser Moment sollte noch ein weiteres mal kommen, als Diesel zum Matchende, den im Publikum sitzenden Mad Dog Vachon die Beinprothese abriss, und einsetzen wollte. Shawn konnte jedoch kontern – schlug Diesel die Prothese wie einen Baseballschläger über den Schädel – und sicherte sich mit der folgenden Sweet Chin Music in einem spaßigen Match den Sieg.

Mathias: Man merkt in diesem Match recht deutlich, wenn man es inzwischen mit dem Blick eine kleinen Kenners betrachtet, dass sich hier zwei Leute im Ring gegenüber standen, die sich mögen. So wirkt das harte Match natürlich richtig glaubwürdig, da die beiden sich vertraut haben. Ja, einige Moves waren Mitte der 90er noch sehr ungewöhnlich von der Härte her, zumindest in dieser Company. Bei der Qualität stimmt ich mit Dir überein, denn es war definitiv eines der besseren Matches von Big Daddy Cool. Schade, dass er kurz darauf die Segel in Richtung WCW setzte und meines Erachtens dann nie wieder an alte Zeiten anknüpfen konnte, auch wenn er dort durchaus erfolgreich war. Der Run von Michaels sollte natürlich noch weitergehen und so war der Ausgang in diesem Match natürlich klar und dennoch sehr gut umgesetzt.

Zwei Titel stehen auf dem Spiel

JoMo: Die anderen beiden Title Matches des Abends waren dann leider weniger ansehnlich. Das Tag Team Match zwischen den Godwinns und den Body Donnas um die WWF World Tag Team Championship war zwar passend für die Story rund um Phineas und Sunny, doch das Match war leider sehr mau. Im Nachhinein denke ich mir auf jeden Fall immer wieder wie dämlich, wohl gemerkt dämlich und nicht kreativ, man sein muss um die beiden Godwinns PIG UND HOG zu nennen. Vernünftige Storys und weniger solche Dinge wären besser gewesen. Das WWF Intercontinental Title Match zwischen dem Champion Goldust und dem Ultimate Warrior war wirklich bizarr. Es hat wenig mit Wrestling zu tun, sondern war eher eine Showeinlage, die auch nicht wirklich zum Warrior und seinem Charakter passte. Am Ende haute Goldust einfach ab, verlor das Match, blieb aber durch Countout weiter Champion. Das war Nichts.

Mathias: Ich würde Dir hier gerne widersprechen, kann es aber leider nicht. Die ganze Fehde rund um Sunny mit den Godwinns, den Body Donnas und ja später auch noch den Smoking Guns war nie mein Fall und damit konnte mich auch dieses Match nicht im Ansatz unterhalten. Auch die Fehde vom Warrior und von Goldust passte so gar nicht zusammen und es war absolut richtig dies so enden zu lassen, da der Warrior seinen Sieg bekam, zum Glück an dieser Stelle aber nicht Champion wurde.

Der Abschied des Bad Guy und der Tag Team Opener

JoMo: Der Opener lautete an diesem Abend Ahmed Johnson & Jake Roberts gegen Owen Hart und The British Bulldog. Mit nahezu 14 Minuten war es ein vergleichsweise langes Match, bei welchem es irgendwie nicht wirklich klicken wollte. Es war alles ganz solide, doch auch relativ unspektakulär. Am Ende wurde The Snake mit dem Tennisschläger von Jim Cornette so verletzt, dass er in einem Boston Crab des Bulldogs aufgeben musste. Ja gut. Wems gefällt. Außerdem ging an diesem Abend auch der Push von Vader in die nächste Runde. Razor Ramon kehrte nach zweimonatiger Suspendierung zurück und sein bekannter Name wurde direkt genutzt um den Hünen aus den Rocky Mountains weiter over zu bekommen. Kein schlechter Plan, da Razor die WWF nach der Show sowieso verlassen sollte. Das Match war ganz ok und diente nur zur Überbrückung für Vader, bis der storylinetechnisch von ihm verletzte Yokozuna zum nächsten PPV zurückkehren sollte.

Mathias: Für einen Opener war das Tag Team Match in meinen Augen noch in Ordnung. Es hat mich schon ein wenig unterhalten, war aber nicht weiter groß von Bedeutung. Das Match von Vader und Ramon hat mir wirklich gut gefallen. Damals war es für mich schon überraschend, dass Vader hier gewinnen konnte, aber mit dem Hintergrund war dies natürlich perfekt geplant, da Vader solch einen Sieg gebrauchen konnte und man Ramon nicht mehr geschadet hat. Wenn man dann weiter schaut, dann hat dies alles aber auch Vader nicht viel genutzt, denn am Ende konnte er nie die Strahlkraft entwickeln, die er bei WCW hatte. Dennoch hat man an diesem Abend genau richtig gehandelt und den Fans zudem neben dem Main Event ein gutes Match geboten.

Fazit

JoMo: Es war im Grunde eine One-Match-Show. Der Main-Event war klasse. Der Rest der Show komplett unspektakulär und man hätte nichts verpasst, wenn man einfach bis zum Main-Event vorgespult hätte. Ich gebe 5 Punkte, welche aber nahezu nur durch das vorerst finale Aufeinandertreffen von HBK und Diesel entstanden sind.

Mathias: Bezeichnend, dass das sehr gute und das gute Match der Show von Leuten mitbestritten wurde, die die Company kurz darauf verlassen haben. Die anderen Title Matches waren lahm und der Opener nicht mehr als vernünftiger Durchschnitt. So bleiben hier für mich am Ende dennoch 6 Punkte übrig, da es insgesamt bei nur 5 Matches dann auch etwas über dem Durchschnitt war.

Die PPV-Gesamtwertung