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Inside The Cage Classics #102: Royal Rumble 1997 – Ein erster Screwjob gegen den Hitman

Kolumne

Article information
Published on:
08.09.2015, 08:49 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Ein weiteres Wrestlingjahr haben wir hinter uns gelassen. Das Jahr 1997 steht bereits in den Startlöchern und unaufhaltsam nähern wir uns damit auch der Attitude-Ära. Den Jahresauftakt machte wie gewohnt der Royal Rumble. Eddie und JoMo nahmen sich etwas Zeit für den PPV und kamen dabei zu folgendem Fazit:

Austin schummelt sich zum Sieg

JoMo: Die 97er Variante des Royal Rumble Matches war ganz interessant, aber gehört jetzt eher nicht in meine Top10 an Royal Rumble Matches. Die Auftritte der ganzen Mexikaner wirkten vollkommen random, auch wenn die WWF damals intensiv mit der AAA zusammenarbeitete um der Cruiserweight Division der WCW nachzueifern. Ein Plan, welcher letztlich vollkommen scheitern sollte. Es gab während des Matches aber durchaus einige nette Sequenzen. So u. a. der Auftritt von Jerry Lawler, welcher direkt durch Bret Hart eliminiert wurde und dann einfach wieder seinem Job am Kommentatorenpult nachging, als wäre nichts passiert. Steve Austin arbeitete in diesem Match weiter an seiner Glaubwürdigkeit und durfte etliche Superstars nach draußen befördern. Am Ende sah alles nach einem Sieg von Bret Hart aus, welcher auch Austin bereits eliminieren konnte. Dies wurde von den Ringrichtern jedoch nicht gesehen, da diese von einer Prügelei der bereits eliminierten Mankind, Vader und Undertaker abgelenkt wurden. Während Bret als Diesel eliminiert, schlich sich Austin wieder in den Ring und sorgte für das Ausscheiden des Hitman und seinen eigenen Sieg. Ein erster kleiner, aber natürlich abgesprochener Screwjob gegen den Hitman. Bret Hart ging danach lautstark auf Vince McMahon los, welcher am Kommentatorenpult saß und zu der Situation nichts sagte. Steve Austin sollte letztlich kein WWF World Heavyweight Title Match bekommen, aber das arbeiten wir bei den beiden folgenden Kolumnen noch ab.

Eddie: Das Problem am 97er Rumble ist erneut die mangelnde Starbesetzung. Denn viele Leute hätten den eh nicht gewinnen können. Im Endeffekt nur 4 Leute: Bret Hart, Steve Austin, The Undertaker und mit Abstrichen Mankind. Vader zähle ich da schon nicht mehr dazu, der war nach dem SummerSlam 1996 für mich aus dem Rennen wieder raus. Die Szene, als Austin auf dem Turnbuckle sitzt und auf die nicht vorhandene Uhr sieht ist für mich diejenige, an die ich mich am meisten erinnere. Wenn die Fehde zwischen Hart und Austin hier nicht gewesen wäre, dann wäre der Rumble aber sowas von in Vergessenheit geraten, dass man sich fragen würde, ob es den PPV überhaupt gab. Der Sieg von Austin ist der erste kleine Ritterschlag, der ihn in diesem Jahr noch sehr weit bringen soll. Vor allem ist es die Art und Weise, die es einfach nochmal besonders macht. Und dass er kein Titelmatch bekommt bei WM ist ja auch logisch und folgerichtig, aber einfach auch clever aufgearbeitet. Da freue ich mich auf die folgenden PPVs im WWF Kalender.

Shawn Michaels triumphiert in seiner Heimat

JoMo: Der eigentlich Main-Event des Abends war nicht das Royal Rumble Match, sondern das Re-Match zwischen Shawn Michaels und Sycho Sid um die WWF World Heavyweight Championship. Während der Heartbreakkid im November bei der Survivor Series im Madison Square Garden in New York City noch von den Fans ausgebuht wurde – standen die über 60.000 Zuschauer im Alamodome in San Antonio, Texas vollends hinter ihrem Lokalmatadoren. Das Re-Match war für meine Bedürfnisse dann jedoch etwas zu kurz geraten. In nicht einmal 14 Minuten konnte sich Michaels durchsetzen und zum zweiten mal WWF World Heavyweight Champion werden. Dabei stellte man das Finish aus dem November noch einmal nach. Diesmal setzte HBK eine Kamera ein. Aus dem folgenden Cover konnte sich Sid zwar noch befreien, doch nach einer daraufhin folgenden Sweet Chin Music war das Match letztlich vorbei.

Eddie: Wieso man Michaels hier mit einem mehr oder minder Heel-Move, also der Kamera, fast gewinnen lässt, erschließt sich mir irgendwie nicht. Hier hätte man Michaels für die Allgemeinheit mit Kämpferherz eventuell noch einmal als Face retten können, so gibt man das auf und belässt es bei der Lokalcrowd, die Michaels bejubeln darf. Mich störte die Matchzeit nicht, denn ich fand das Match bei der Series nicht 100% überzeugend. Aufgrund der Crowd damals und den damit verbundenen Entwicklungen interessant und durchaus cool, aber wrestlerisch eben nicht auf einem Top Niveau. So kann man in kürzerer Zeit das Match nochmal kompakter gestalten und ich fand es dadurch erneut nicht schlecht, was bei einem Sid-Kampf schonmal positiv ist. Wobei der ja sowieso ein Phänomen ist. Trotzdem, dass er wirklich kein unbedingt guter Wrestler war, konnte er in seinem Handlungsspektrum dennoch überzeugen.

Was sonst noch so passierte:

JoMo: Eigentlich nicht viel. Der Opener ging mit 17 Minuten länger als der Main-Event. Irgendwie merkwürdig. In einem soliden Match konnte Hunter Hearst Helmsley hier seine WWF Intercontinental Championship gegen Goldust verteidigen. Dafür küsste er kurz Marlena und sorgte so für die nötige Ablenkung des Goldjungen. Das Match zwischen dem Undertaker und Vader um die Fehde von Ersterem gegen Paul Bearer voranzutreiben war absolut unspektakulär, endete jedoch etwas überraschend mit einem Sieg von Vader. Richtig katastrophal fand ich das Six Man Tag Team Match der AAA-Gaststars. Das ganze wirkte wie eine Zirkusveranstaltung ohne zu erkennende Brisanz. Lucha Libre ist ja schön und gut, aber das war hier dann doch eine Spur zu kirmesartig. Einzig Hector Garza wirkte hier nicht wie ein Zirkusakteur.

Eddie: Ich überbiete das "eigentlich nicht viel" von JoMo zu einem Nichts. Ganz ehrlich, das AAA-Match, das unsäglich langweilige Goldust-HHH Match und nur Vader gegen den Undertaker war für mich hier irgendwie interessant. Wobei das dann ein paar Minuten zu lange war. Wieso ich auf der Hauptseite bisher gesagt habe, dass der Rumble Starpotenzial hatte und das Six Man Tag eine schöne Abwechslung war, weiß ich nicht. Denn auch wenn es eine Abwechslung war, so ging hier doch einiges schief in den Aktionen und so ganz gefallen konnte mir das heute nicht mehr.

Fazit

JoMo: Eigentlich liebe ich den Royal Rumble PPV und vor allem das Royal Rumble Match selbst. Das ist wohl auch der Grund warum ich für diesen Pay Per View 6 Punkte vergebe. Die sonstige Card war unspektakulär und wenig aufregend. Das Royal Rumble Match konnte man entspannt ansehen und mit dem Ende hatte man immerhin einen kleinen Schocker.

Eddie: Hätte man wie gesagt nicht Austin und Bret Hart, so würde man sich fragen, ob 1997 denn wirklich einen Royal Rumble PPV hatte. Dennoch ist die Matchart Royal Rumble eine Once-In-A-Year Veranstaltung, so dass es doch immer wieder dennoch Spaß macht, den PPV zu sehen und so komme ich in Summe wie JoMo auch auf 6 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung