DeutschEnglish
Not logged in or registered. | Log In | Register | Password lost?

Inside The Cage Classics #107: WrestleMania 13: Heat – Austin und Bret liefern einen Klassiker

Kolumne

Article information
Published on:
13.10.2015, 09:26 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Es ist soweit. Der größter PPV des Jahres steht wieder an. Eddie und JoMo waren dabei und sollten einen wahren All-Time Klassiker erleben. Den gesamten PPV im Überblick seht ihr im Folgenden:

Bret vs. Austin + Titelwechsel im Main-Event

JoMo: Man muss schon sagen, dass die WrestleManias Ende der 90er Jahre wesentlich unspektakulärer wirkten als die der heutigen Zeit. Eine WrestleMania wirkte damals noch nicht so enorm wie ein mediales Großereignis. Dies sollte aber natürlich nicht verhindern, dass ein absoluter Klassiker an diesem Abend auf die Matte gezaubert wurde. Die große Fehde zwischen Bret Hart und Steve Austin sollte ihren finalen Höhepunkt in einem No Holdes Barred Submission Match erreichen. Um den Hass der beiden Athleten weiter zu verdeutlichen wurde kein normaler Ringrichter eingesetzt, sondern der eigentliche MMA-Fighter Ken Shamrock, welcher später noch Karriere als Wrestler machen sollte. In diesem Match sollte schlussendlich auch der legendäre Doppel-Turn vollführt werden. Ein blutender und geschlagener Steve Austin gab im Sharpshooter nicht auf und weigerte sich bis er bewusstlos wurde und das Match verlor. Damit erarbeitete er sich den Respekt der Fans. Der Hitman hingegen wollte seinen Griff nach dem Kampf nicht lösen und konnte letztlich nur von Shamrock weggezehrt werden, was Bret lautstarke Unmutsbekundungen der Fans einbrachte. Ein hervorragend ausgeführter Doppel-Turn, welcher uns interessante Folgewochen bringen sollte. Im Main-Event hatte Bret Hart dann noch einen weiteren Auftritt. Zu Beginn lederte er verbal gegen den Co-Kommentator Shawn Michaels und wurde letztlich mit einer Powerbomb vom amtierenden WWF World Heavyweight Champion Sycho Sid ruhig gestellt. Kurz darauf erschien Bret wieder und schlug Sid mit einem Stuhl nieder. Erneut wurde der Hitman aus der Halle gebracht, nur um zum Matchende wieder zu erscheinen und Sid einen Slingshot zu verpassen. Der Nutznießer war schließlich der Undertaker, welcher Sid mit dem Tombstone zur Matte brachte und auf diese Weise erneut WWF World Heavyweight Champion wurde. Leider ein eher schwacher Main-Event, aber nach Austin vs. Bret konnte man an diesem Abend auch nur die zweite Geige spielen.*

Eddie: Die erste WrestleMania, an der ich eine gewisse "Spektakel"-Atmosphäre erkenne, wird die 2000er sein, ich mag mich täuschen, aber sie war die erste vierstündige Ausgabe, hatte einen Live-Auftritt und so wirklich richtig groß aufgebaute Kämpfe. Aber hier war das Bret-Austin Match natürlich phänomenal. Unabhängig von der Atmosphäre des Events selbst. Hier stimmte einfach alles. Vom Wrestling über den Doppel-Turn hin zum Finish durch den Ringrichter Shamrock. Für mich ist das Match eines der besten aller Zeiten, nicht nur was die WrestleMania Kämpfe betrifft, sondern alles was ich bis dato gesehen hatte. Es besteht wohl kein Zweifel, dass es Austins Durchbruch war und sein bis dato bestes Match. Der King Of The Ring Sieg hatte ihn bekannt gemacht. Dieses Match schon fast unsterblich, doch da sollte ja noch viel viel mehr kommen von ihm. Dass Bret später dann in den Main Event eingreift hätte nicht sein müssen, immerhin ist der Undertaker eigentlich gut/stark genug, aber er wollte sich wohl noch für die Niederlage im Februar rächen und weiter als Heel etabliert werden. Der Titelwechsel zum Undertaker hin war allerdings definitiv eine richtige Entscheidung, denn sein Titelrun sollte ja noch ein sehr turbulentes Jahr 1997 einleiten. Der Mainer selbst war aber viel zu lang und viel zu langweilig, das Match war definitiv nicht gut.

Tag Team- und Six Man Tag Team-Action

JoMo: Der Co-Main-Event war ein Six Man Tag Team Chicago Street Fight zwischen der Nation of Domination und dem Team bestehend aus Ahmed Johnson und der Legion of Doom. Es ergab sich eigentlich ein für WWF-Verhältnisse untypisches Match, welches teilweise an die Hardcore Matches der ECW erinnerte. Es wurde letztlich zu einem munteren und durchaus unterhaltsamen Brawl. Mit den Siegern war ich am Ende nicht ganz einverstanden. Ich hätte einen Sieg der Nation of Domination mit einem dadurch verbundenen weiteren Push bevorzugt. Ebenfalls an diesem Abend mussten die WWF World Tag Team Champions Davey Boy Smith und Owen Hart ihre Titel gegen die Schützling von Paul Bearer, Mankind und Vader verteidigen. Zugegeben wirkte das Match leicht aus der Not geboren um eben vier große Namen auf die Matchcard zu bekommen. So war letztlich das Double Count Out Finish auch keine Überraschung. Man bekam ein solides Match zu sehen und keiner der vier Teilnehmer wurde durch eine klare Niederlage am Ende geschwächt. Grundsätzlich sei aber auch gesagt, dass unklare Matchenden gerade bei WrestleMania leicht unglücklich wirken.*

Eddie: Ja da muss ich auf jeden Fall zustimmen, das Six Man Tag Match war ziemlich cool gemacht. Als Kind damals war ich natürlich für Ahmed Johnson, den Face, doch heute betrachtet, wäre ein Sieg hier für die Nation die deutlich bessere Wahl gewesen, immerhin sollte Faarooq dieses Jahr auch noch ein Titelmatch bekommen, das hätte man so schonmal begründen können. Aber nunja, es war spaßig, eine gelungene Abwechslung und hat gepasst. Das Tag Title Match dagegen hat mir nicht wirklich gefallen, das war viel zu lang gezogen dafür dass es sowieso nur dahingewürfelt war und es fehlte einfach jegliche Spannung. Das Ende setzt dem ganzen dann natürlich das i-Tüpfelchen auf. Nein, hat mir nicht gefallen und da war ich froh, als es vorbei war.

Die sonstigen Matches

JoMo: Die langangelegte Fehde zwischen Hunter Hearst Helmsley und Goldust sollte an diesem Abend auch ihren Höhepunkt erreichen. Als Kompensation zu Marlena hatte sich der spätere Triple H inzwischen Chyna als Bodyguard/Managerin organisiert. Genau dieses Puzzleteil genügte Hunter um Marlena von Chyna bedrohen zu lassen. Goldust zeigte sich einen Moment unkonzentriert und nach einem Pedigree war Endstation. Weniger spektakulär war das WWF Intercontinental Title Match zwischen Rocky Maivia und dem Sultan (Fatu/Rikishi). Maivia sollte den Fans zu dieser Zeit als aalglattes Babyface aufgedrückt werden und das scheiterte. Die Fans wollten den Neuling nicht sehen und nur wenige Wochen später verlor Maivia den Titel und galt erstmal als gescheitert. Im Opener wurde eine Chance auf die WWF World Tag Team Title ausgekämpft. Dabei standen sich die Godwinns, die Headbangers, die New Blackjacks und das Team bestehend aus Doug Furnas und Philip LaFon gegenüber. Etwas überraschend setzten sich in einem kurzweiligen Matches die Headbangers durch und sicherten sich so das Title Match.*

Eddie: Dass Hunter hier Chyna an der Seite hat, fand ich gut, denn das Duo war wirklich eine starke Bereicherung für die WWF Midcard Mitte der 90er. Da sollten ja noch ein paar gute Fehden kommen. Dass sie genau die Quintessenz zum Sieg ist, ist clever gemacht und der Sieg für Hunter natürlich die richtige Wahl. The Rock war hier in der Tat noch ein krasser Grünschnabel, und das Match war auch nicht gut, das stimmt. Ich habe lange nicht gewusst, dass sein Cousin, Rikishi hinter dem Sultan steckte. Umso überraschender dass sie im Ring einfach nicht miteinander harmonierten wie ich finde. Der baldige Titelverlust war gut und dass aus Rocky Maivia noch ein so großer Name werden sollte, wie er es wurde hätte hier wohl niemand vermutet. Der Opener, oder auch das "Wer ist noch übrig"-Match hat mich auch nicht wirklich vom Hocker gerissen. Klar, es war kurzweilig und jedes Team hatte so seine Momente, doch vom Können würde ich hier außer LaFon und Furnas keines der Teams als Sieger sehen wollen. Die Headbangers sind zwar irgendwie Kult, aber nicht aufgrund ihrer herausragenden Leistungen.

Fazit

JoMo: Der PPV ist schwer zu bewerten. Auf der einen Seite lieferten Bret Hart und Steve Austin ein hervorragendes Match ab und sorgten für eines der besten Matches in der WWF-Geschichte. Zusätzlich war auch der Street Fight recht sehenswert. Auf der anderen Seite war der Main-Event für mich zu schwach und unspektakulär. Alle anderen Matches waren solide. Ich gebe 7 Punkte.

Eddie: Wow, das dürfte eines der ersten Male sein, in denen ich weniger Punkte bei ITC Classic vergebe. Denn für mich war hier nur ein Match sehenswert, sprich von drei Stunden haben mir nur 22, bzw. mit dem Six Man Tag 32 Minuten gefallen, alles andere war zum einen Langweilig, unspektakulär oder einfach nur da, das ist mir für eine der fünf Großveranstaltungen in den 90ern einfach zu wenig, 5 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung