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Inside The Cage Classics #116: Bash at the Beach 1997 – Wrestling with Stars

Kolumne

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Published on:
15.12.2015, 20:15 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
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Inside The Cage Classics #116: Bash at the Beach 1997 – Wrestling with Stars

Nach dem Einsatz von NFL-Stars hatte die WCW für den Juli 1997 sich mal in einer anderen Sportart umgesehen. Dennis Rodman, vielleicht einer der skandalträchtigsten NBA-Profis aller Zeiten, stieg im Main Event als Mitglied der New World Order in den Ring. War es Wrestling oder mehr Klamauk? Aquifel und der WCWler haben sich die Show für euch angesehen.:

Rodman und Hogan gegen die WCW:

WCWler: Dennis Rodman war seit einigen Wochen schon nWo-Mitglied, tauchte bei Nitro auf und sorgte auch schon für einige Matchausgänge. Nun sollte er also sein viel erwartetes Debüt im Wrestlingring als Partner von Hollywood Hogan geben. Von Seiten der WCW traten Lex Luger und The Giant an. Hogan und Luger begannen sehr langsam und als Rodman dann im Ring stand, zeigte er doch tatsächlich einen Armdrag, woraufhin die US-Kommentatoren fast ausrasteten. Wrestlerisch war dieses Match einer der miesesten Main Events der WCW PPV Geschichte, von der Story her, war es recht gut gemacht. Das Ende allerdings kam wieder nicht ohne einen Eingriff zustande. Ein Mann, der wie Sting maskiert war, wahrscheinlich Kevin Nash, kam in die Halle, schlug den Giant, aber da der Ringrichter zuvor ausgeschaltet wurde, hatte es keine wirkliche Auswirkung. Hogan traf unabsichtlich Rodman mit einer Aktion, Luger nahm den World Champion in den Torture Rack und der herbeigeeilte Nick Patrick erklärte das Team der WCW zu Siegern. Am Ende mussten auch Rodman und Randy Savage Lugers Finisher einstecken.

Aquifel: Dennis Rodman im Ring... die WCW war anscheinend fest der Überzeugung Promis einzubinden sei eine klasse Idee. In Segmenten und so gerne, aber bitte doch nicht im Ring. Ein Athlet ist nicht gleich ein guter Wrestler und trotz eines Armdrags seitens Rodmans hat sich hier gezeigt, weshalb dem so ist. Die Story mag ja passend gemacht gewesen sein, aber wrestlerisch war das unterste Kajüte. Denn neben Rodman steht nunmal der erste Teilzeitchampion der Wrestling Geschichte: Hollywood Hogan. Wie sollten Luger und der Giant die beiden denn zu einem guten Match ziehen, wenn sie dafür selber starke und versierte Gegner brauchten? Story und Name-Dropping zählten allerdings mehr, als wrestlerische Qualität. Wäre vorher nicht noch das US Title Match gewesen, wäre das hier das Lowlight des Abends. In Sachen Main Event war das aber nichts. WCWler hat es treffend beschrieben: Eines der miesesten WCW PPV Main Events ever, ganz oben mit dem Tower of Doom Match, Sting gegen Hogan bei Starrcade (dazu kommen wir ja bald) und der Hogan/Warrior-Katastrophe.

Große Fehden...:

WCWler: In den Vormonaten hatten sich einige große Fehden aufgebaut. So fehdeten Randy Savege und Diamond Dallas Page schon länger miteinander. Hier sollte es ein Tag Team Match geben. Savage hatte sich Scott Hall auf seine Seite geholt, der nach einer "Verletzung" von Kevin Nash ohne Partner dastand. DDP hingegen wollte seinen Partner erst beim PPV bekannt geben. Und der hatte es durchaus in sich. Nach fast drei Jahren ohne ein Match tauchte Curt Hennig am Montag vor dem PPV bei Nitro auf und wurde hier gleich der Partner von DDP. Allerdings sollte Page mit seiner Wahl nicht glücklich werden, da Hennig mitten im Match backstage ging. Hall und Savage hatten danach leichtes Spiel mit Page. Zuvor gab es aber noch eine schöne Szene, wo Hall Hennig seinen Zahnstocher ins Gesicht schnippte und dafür den Kaugummi abbekam.

Deutlich länger ging die Fehde zwischen Kevin Sullivan und Chris Benoit. Die beiden Erzfeinde hatten ihr erstes Match im Mai 1996 und steigerten sich seitdem immer weiter. Bei diesem PPV hatte es nun allerdings die Sonderregel, dass der Verlierer seine Karriere in der WCW beenden musste. Jacqueline und Jimmy Hart griffen beide für Sullivan ein. Am Ende schlug Jacqueline aber absichtlich Sullivan einen Holzstuhl über den Kopf, Benoit kann seinen Headbutt zeigen und die Karriere von Kevin Sullivan ist in der WCW beendet. Ein Ende was mich etwas ratlos zurück lässt, da der Eingriff nicht erklärt wurde. Sullivan geht dann unter Tränen mit Jimmy Hart zurück.

Nicht ganz so lange, aber nicht weniger intensiv, fehdeten Ric Flair und Roddy Piper miteinander. Nachdem Flair im Vormonat das Tag Team verlassen hatte, legten sich die beiden Legenden miteinander an. Piper brachte schnell einige Schläge durch, Flair attackierte Pipers Knie und beide tauschen den Figure 4 Leglock aus. Nachdem Flair sich dann aus dem Sleeperhold befreien konnte, nahm Piper dem Nature Boy einen Schlagring ab und setzte ihn ein- Allerdings griffen dann die Horseman ein und Piper wurde erst von einem Headbutt von Benoit getroffen, bevor Steve McMichael einen Piledriver zeigte. Am Ende nützte der Eingriff aber nichts, da Flair im Sleeperhold aufgeben musste. Sehr unterhaltsam gemacht.

Aquifel:

Die heißeste Fehde und der neben Sting interessanteste Teil der nWo/WCW Fehde war ohne Frage DDP gegen Randy Savage. Nach zwei tollen Singles Matches holten sich hier beide Verstärkung: Auf Seiten der nWo Scott Hall, auf Seiten der WCW der zum Wrestling zurückkehrende Curt Hennig. Das Match begann recht wild und war auch alles andere als schlecht, aber es bot keinen Vergleich zu den Singles Matches. Hennig turnte sozusagen und überließ DDP seinem Schicksal, was insgesamt ein durchaus passables Mittel war, die Fehde am Laufen zu halten und Savage einen Sieg zu geben ohen DDP zu schwächen. Soweit so nett.

Sullivan/Benoit kann man guten Gewissens als eine nicht uninteressante Fehde beschreiben. "Groß" vielleicht nur bedingt, denn ich habe selten jemand über sie in Erinnerungen schwelgen hören. So oder so, intensiv war sie und ich fand die Matches auch immer ganz unterhaltsam. So auch hier. Wie so oft in der Vergangenheit entlud sich ein wilder Brawl zwischen beiden, viele Leute griffen ein und am End hieß der Sieger Benoit und Sullivan musste die WCW verlassen. Weshalb Jacqueline geturnt ist? Ich weiß es auch nicht. Dem chaotisch-trashigen Fun tut das jedenfalls keinen Abbruch.

Flair und Piper hatten auch noch eine Rechnung offen. Die beiden Veteranen legten gleich demenstprechend hitzig los. Nach und nach entwickelte sich ein ganz solides Match, bei dem Flair sich gegen Ende versuchte durch unfaire Methoden einen Vorteil zu verschaffen. Auch die Horsemen griffen ein. Doch nicht mit Piper, der am Ende, allen Hindernissen zum Trotz, erfolgreich den Sleeper durchbringen konnte. Ganz unterhaltsam, aber auch nicht mehr als ganz nett.

...Titelmatches...:

WCWler: Zwei Titelmatches standen am Abend des Bash at the Beach auf dem Programm. Zuerst musste Chris Jericho seinen frisch gewonnenen Cruiserweight Title gegen den Ultimo Dragon verteidigen. Beide zeigten ein schnelles Match und hatten ein paar Mal die gleiche Idee, was die Moves angeht. Jericho konnte dann dominanter werden, erreichte Nearfalls, zeigte wunderschöne Aktionen vom Top Rope und konnte am Ende nach einer Victory Roll den Titel verteidigen. Gutes Match in 13 Minuten, was allein durch die Versuche den anderen auszählen zu lassen etwas schlechter war, als es hätte sein können.

Das andere Titelmatch war die Titelverteidigung von Jeff Jarrett gegen Steve McMichael. Double J hatte sich von den Horseman losgesagt, oder besser gesagt die Horseman von ihm, hatte aber Debra McMichael mitgenommen. So hatte der ehemalige NFL-Star noch einen anderen Grund für dieses Match. Es wurde ein recht schlechtes Match, in dem JJ ein paar Football Tackles zeigte und am Ende mit einem Kofferschlag gewann und weiter US Champ blieb.

Aquifel: Bei Jericho und dem Dragon war klar, dass es ein gutes Match wird. Beide boten Highflying, Technik, Nearfalls, aber auch, wie ähnlich sie sich teilweise im Stil sein können (WCWler hat es mit den gleichen Ideen angesprochen). Erneut ein Beweis dafür, weshalb die Cruiserweighter insgesamt immer mehr an Bedeutung gewannen, denn die wrestlerische Qualität zeigte sich vor allem bei Ihnen. Wenig überraschend mit dem 6 Man Tag das Match des Abends, auch wenn es "nur" 13 Minuten ging.

Double J, Steve McMichael und die Horsemen... irgendwie fand ich das dermaßen uninteressant und die Matches zumeist auch so gurkig, dass ich hier nichts erwartet habe. Und, oh Wunder, ich habe auch nicht mehr bekommen. Mongo war anfangs ja ganz witzig, hier nur noch nervtötend. Die Horsemen haben unter seiner Beteiligung eher gelitten, als alles andere, Double J konnte nie sein Potential entfalten und insgesamt war die Fehde ungefähr so mies wie dieses Match. Selbst bei den Schwächen in den "großen" Matches ist das hier das Lowlight des Abends.

...und der Rest:

WCWler: Die restliche Card hatte Höhen und Tiefen zu bieten. Einerseits gab es ein tolles Six Man Tag Team Match zwischen Hector Garza, Juventud Guerrera & Lizmark Jr. auf der einen, sowie La Parka, Psychosis & Villano IV auf der anderen Seite. Dieses Match war ein Lucha Libre Match und hatte dementsprechend viel Action und Chaos. Es gab viele Teamaktionen und waghalsige Sprünge, sowie die kleine Geschichte, dass La Parka immer von den eigenen Männern eine Aktion einstecken musste. So auch am Ende des Kampfes, als Villano V, der am Montag zuvor bei Nitro debütierte, mit Villano IV tauschte und als frischer Mann natürlich einen Vorteil für sein Team brachte. Aber er traf La Parka und Hector Garza staubte den Sieg nach einem Dropkick und einem Standing Moonsault ab. Tolles Match, was gerne länger hätte sein können.

Der mieseste Opener seit Monaten bei einem WCW PPV wurde von Wrath und Mortis sowie Glacier und Ernest Miller bestritten. Nach zwei schlechten Singles Matches in den Vormonaten und einem Eingriff von Miller im ersten der beiden Kämpfe, gab es nun ein Tag Team Match. Der Kampf war sehr kicklastig und am Ende verlieren Glacier und Miller, wodurch Glacier nicht mehr ungeschlagen ist.

Etwas besser war später am Abend der Kampf zwischen The Steiner Brothers und nWo Japan. Masahiro Chono und The Great Muta vertraten die schwarz-weißen Farben in Japan und zeigten hier mit den Steiners ein ordentliches, aber kein richtig gutes Match. Am Ende gewannen die Amerikaner und wurden so die Herausforderer für The Outsiders.

Hervorzuheben ist noch, dass Raven bei diesem PPV zum ersten Mal wirklich gesprochen hat und eine wirre Promo ablieferte. Zuvor hatte er schon mal bei Nitro in der ersten Reihe gesessen. Was er wohl vor hat?

Aquifel:

Höhen und Tiefen... gut, wirkliche Tiefen sehe ich hier nicht unbedingt. Die Höhen sind aber schnell gefunden: Das 6 Man Tag. Wie bereits erwähnt mit dem Cruiserweight Title Match das beste des Abends. Spektakuläre Action verstand sich mit 6 Luchadores hier fast von selbst, es gab den von WCWler angesprochenen Running Gag und allgemein machte das wie immer etwas her. Etwas mehr Zeit wäre schön gewesen, aber auch so ein starkes Midcardmatch, dass für spätere Entäuschungen entschädigen konnte.

Der Opener zwischen Wrath und Mortis auf der einen und Glacier und Ernest Miller auf der anderen versprach im Vorfeld nichts Gutes. Etliche miese Singles Matches eilten voraus bis The Cat Glacier zu Hilfe eilte. Hier dann halt als Tag Team Partner. Dementsprechend gab es hier viele nur bedingt überzeugende Pseudo-Martial Arts Einlagen. Trotzdem war das Match, gerade nach dem Singles Gedönse davor, alles anderes als grausig. Kein Vergleich zu den Cruiserweight Openern, aber doch noch in Ordnung, gerade da die Dramaturgie zu gefallen wusste.

Die nWo trat in Form von Masa Chono und Muta gegen die Steiners an. Man muss hart sagen, dass man von zwei japanischen Legenden und den Steiners an sich mehr erwarten muss als 10 solide Minuten, aber mehr Zeit bekamen sie nunmal nicht. Von daher war das definitiv nicht schlecht, aber auch nicht so groß, wie es hätte sein können.

Ravens Promo... ja, etwas wirr war das schon. Konnte Raven besser, aber immerhin unterstrich das, wie undurchsichtig sein Alter Ego nunmal war. Hier war das Ganze aber erstmal nur von geringerer Beeutung.



Fazit

WCWler: Das Cruiserweight Title Match war toll, genau wie das Match der Mexikaner. Und sonst gab es vom Unterhaltungswert her ein paar schöne Kämpfe. Wrestlerisch war das aber alles nichts. Ich gebe 5 Punkte, weil mich die Show zeitweise unterhielt und sie Spaß machte, aber es auch Matches gab, wo man sich durch quälen musste.

Aquifel: Mit dem hundsmiserablen Main Event und dem noch schlechteren US Title Match erweist sich die WCW einen Bärendienst. Denn der Rest ist stets ganz unterhaltsam bzw. nett oder im Falle des Cruiserweight Titles und des 6 Man Tags sogar richtig stark. Knappe 6 Punkte.