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Review: WWE 2K16 auf den aktuellen und vergangenen Generationen der Spielekonsolen

Review

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Published on:
25.12.2015, 23:30 
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Mit WWE 2K16 kam vor rund zwei Monaten das neueste Spiel der populären Wrestlingspiele-Reihe auf den Markt. Erneut war bzw. ist es für nicht nur für neue Konsolen-Generation erhältlich, sondern auch für die Besitzer von älteren Konsolen wie der Xbox 360 oder PlayStation 3 käuflich zu erwerben. Mit Eddie und Franjise blicken deshalb gleich zwei Leute, die im Besitz unterschiedlicher Konsolen-Generationen sind, auf das neueste Machwerk von World Wrestling Entertainment und 2K Sports. Viel Spaß!

Grafik

Eddie (PS3): Zu aller erst muss ich sagen, dass ich die WWE Reihe mittlerweile seit den Anfängen spiele, selbst manche Ausgaben, die ich durch die PS2 ausfallen lassen musste, konnte ich mittlerweile nachholen. Und es war immer schön zu sehen, wie sich die Grafik verbessert hat, das Gameplay und auch die Geschichten. Was einfach immer noch echt richtig schlimm aussieht sind die Zuschauer auf der PS3, innerhalb kürzester Zeit zählt man einen Menschen gut und gerne zehn Mal.

Franjise (PS4): Im Vergleich zu den Anfangszeiten ist die Grafik natürlich fantastisch und man muss schon sagen, dass viele Details, wie beispielsweise die Titelgürtel, inzwischen wirklich gut verarbeitet wurden. Was allerdings stark auffällt ist, dass manche Superstars deutlich mehr Zeit beim Body-Morphing verbracht haben als andere. Während Triple H dem Original z.B. verdammt ähnlich sieht, sieht man einigen Midcardern deutlich an, dass der Fokus nicht auf Ihnen lag. Alles in allem ist das aber Meckern auf hohem Niveau. Zwar gab es im Vergleich zum letzten Jahr keinen wirklichen Sprung nach vorne, aber viel echter kann man die WWE Superstars und Diven denke ich nicht wirken lassen.

Gameplay

Eddie (PS3): Was sehr schnell auffällt, und das sehr positiv, sind die kurzen Ladezeiten, egal ob mit einem CAW, in einer eigenen Arena, alles geht hier wirklich fix und man kann schnell mit dem eigentlichen Spiel starten. Abgesehen davon unterscheidet sich die 2k16 Ausgabe nicht von der 15er Version. Der Kontermodus, der sich wohl verändert haben soll (oder nur online?), ist ebenfalls der gleiche. Von daher gibt es eigentlich recht wenig, was einem rein vom Gameplay zum Kauf anregen würde, zumindest im Nachhinein gesehen.

Franjise (PS4): Ach, ich finde schon, dass sich im Vergleich zum Vorgänger ein paar Kleinigkeiten verbessert haben, zumindest bei den Nex-Gen-Konsolen. Da wären zum einen die von Eddie schon angesprochenen Ladezeiten, die wirklich kurz geworden sind. Damit zusammen hängt auch, dass es zwischen den einzelnen Entrances inzwischen keine Umschnitte mehr gibt, sondern es mit einer kurzen Einblendung der Kommentatoren quasi einen fließenden Übergang zwischen den Auftritten von Wrestler 1 und Wrestler 2 gibt. Darüber hinaus hat man die Möglichkeit, den Entrance seines Gegners per Knopfdruck mit einer Attacke zu unterbrechen, was ebenfalls ganz nett ist. Weiterhin finde ich, dass die Pin- und Submissionen-Funktionen optimiert wurden. Beim Abbrechen eines Covers muss man den X-Knopf nun zu einer bestimmten Zeit drücken und nicht eine Zeit lang halten, was es etwas einfacher macht. Und bei den Submissionen-Sequenzen geht es nun darum, mit seinem Balken per Steuerung des Joysticks über den des Gegners zu fahren. Gelingt einem das über mehrere Sekunden am Stück, ist der Aufgabegriff erfolgreich. Eine deutliche Steigerung zum bisherigen "drücke so schnell wie möglich Taste X"-Modus.

Was hingegen negativ auffällt, auch wenn das komisch klingt, ist der zugenommene Schwierigkeitsgrad. Ich persönlich spiele "nur" auf Normal, der zweitniedrigsten Stufe also. Und in dieser gelingt es 99% aller Gegner, nach dem ersten Signature und Finishing Move aus dem Cover auszukicken, was einfach zu viel des Guten ist. Kämpfe ich mit Kalisto gegen John Cena kann ich das ja verstehen, aber nicht, wenn mein Mann der laut Skill-Punkten deutlich überlegenere Wrestler ist. Da hat man es mit dem Realismus zu gut gemeint. Die erhöhte Schwierigkeit zeigt sich auch noch an der ein oder anderen Stelle, so etwa beim Entkommen aus dem Steel Cage oder bei der generell hohen Konterfrequenz. Liebt man als Spieler die Herausforderung, findet man sie hier. Hat man wie ich allerdings zuweilen eine kurze Leitung, wenn der Gegner "zu stark" ist, geht schnell die Lust verloren, weil das Auskicken nach dem ersten gegnerischen Finisher dann häufig eine Glückssache ist.

Storymodes

Eddie (PS3): Ein weiterer Wermutstropfen war für mich, dass es "nur" die Karriere von Steve Austin zu spielen gibt. Da gab es im Vorjahr immerhin zwei Showcase Modi (John Cena und die Triple H vs. Shawn Michaels Story) und den Who got NXT-Modus. Und auch als DLC gibt es ja wohl nur noch einen weiteren Showcase zum herunterladen. Ansonsten ist das natürlich immer eine Sache, ob man die zu spielenden Kämpfe selbst mal gesehen hat, denn dann ist es natürlich ein sehr cooles Gefühl. Austin war für mich schon immer einer meiner Lieblingswrestler und das war schon wirklich sehr cool, den King Of The Ring, das WrestleMania Match gegen Bret Hart oder den Titelgewinn etc. erneut zu "erleben", auch wenn es zum Teil schon arg viele Cutscenes gab und man wenig Matchfluss aufbauen konnte im Showcase Modus. Denn kaum ist man drin, gibt es die nächste "Aufgabe" oder ähnliches. Natürlich kann man das alles nach hinten ziehen indem man einfach mal weiterspielt ohne jetzt den Irish Whip zu machen, aber dann wäre der Showcase Modus ja wiederum komplett sinnlos in meinen Augen. Alles in allem ist das relativ schnell durchgespielt und bietet danach nochmal ein paar Bonuskämpfe an, in denen man noch weitere Inhalte freischalten kann.

Der Universe Mode ist ein klein wenig verbessert, allerdings interessiert mich dieser einfach nicht wirklich. Ich würde mir immer noch ein Remake des General Manager Mode wünschen, in dem man um Ratings etc. kämpfen musste zu SmackDown vs RAW Zeiten.

Franjise (PS4): Das Herzstück der Storymodi ist für mich der "My Career"-Modus, da er mit Abstand am meisten Zeit in Anspruch nimmt. Dieser ist nur leider für die ältere Generation der Spielekonsolen nicht verfügbar. Momentan stehe ich mehr oder weniger mitten auf meiner Karriereleiter und habe schon noch Motivation, diese weiter hochzuklettern. Das gefällt mir schon ganz gut, gleichwohl es mir eigentlich lieber wäre, wenn ich auch die Möglichkeit hätte, das Ganze mit einem aktuellen NXTler durchzuspielen. Primär kaufe ich mir solche Spiele nämlich wegen ihrer Nähe zu Realität, und so wäre ich schon gerne mit Sami Zayn auf die Reise gegangen, die dann letztendlich in einem WrestleMania-Main Event geendet hätte. Aber auch mit dem eigenen Charakter kann man eine Menge Spaß haben, da ja nicht nur die Entwicklung der Geschichte, sondern auch die der persönlichen Skills eine Rolle spielt und man den Eigenen Superstar mit der Zeit immer weiter entwickeln kann. Dafür gibt es definitiv einen Daumen nach oben.

Der Showcase-Modus ist für mich ein klassischer Fall von "Nice To Have". Mich persönlich reizt es wenig, den Aufstieg von Stone Cold Steve Austin nachzuspielen. Die ganzen Einspieler der damaligen Zeit sind zwar ganz nett, stören jedoch auch massiv den Spielfluss, ebenso wie die ständigen "Challenges" im Match. Ein Kampf ist praktisch von vorne bis hinten durchgescripted, was einem selbst verdammt wenig kreativen Freiraum lässt.

Den kreativen Freiraum hat man hingegen im WWE Universe-Modus. Persönlich fand ich, ebenso wie Eddie, den GM-Modus aus früheren Spielen besser, aber auch hier hat man noch genug Möglichkeiten, um sich nach eigenem Dafürhalten Stories zu basteln. Dies muss man dann aber auch mit vollem Herzen tun, denn wenn man den Computer die Matches bestimmen lässt, sieht man dann plötzlich Leute wie Triple H oder Stephanie McMahon regelmäßig auf Cards, weil man diese als aktive Superstars deklariert hat. Je nach persönlichen Präferenzen kann einem so etwas dann gefallen oder eben nicht.

Nachtrag Eddie: Den My Career Mode habe ich deshalb nicht beleuchtet, da es ihn auf der PS3 nicht gibt, falls dies manchen nicht klar ist. Natürlich ein weiterer Wermutstropfen der alten Konsole.

Create-Modes

Eddie (PS3): Auch hier muss ich sagen, hat sich für mich als Inhaber einer Old-Gen Konsole einfach nichts verändert, weshalb ich hier schon beinahe kommentarlos an Franjise übergeben kann. Es ist schön, dass man einen Wrestler und eine Arena erstellen kann, aber auch die weiterhin wenigen Masken sind mir persönlich, der gerne maskierte Wrestler erstellt, ein kleiner Dorn im Auge. Und auf viele manuelle Anpassungen habe ich einfach keine Lust und zu wenig Geduld dafür.

Franjise (PS4): Was sofort positiv ins Auge sticht sind die vielen Create-Modi. Denn neben den üblichen "Create A Superstar" und "Create An Entrance" gibt es in diesem Jahr auch endlich wieder die Möglichkeit, eigenen Arenen und Titel zu erstellen. Hierbei ist der eigenen Phantasie praktisch kaum eine Grenze gesetzt, denn es gibt wirklich verdammt viele Details, die man individuell anpassen kann. Bringt man genug Zeit und Bastellaune mit, kann man sich daran viele, viele Stunden aufhalten. Am Erstellen des eigenen Superstars / der eigenen Diva hat sich praktisch kaum etwas getan. Hier und da entfällt mal ein Kleidungsstück oder eine Frisur, gleichzeitig kommen an anderen Stellen wieder Optionen dazu. Zu meckern gibt es da alles in allem wenig.

Roster und Sonstiges

Eddie (PS3): Hier glaube ich kann man wohl nur positives über das Spiel sagen, denn 120 spielbare Charaktere, und da sind DLCs noch nicht miteingerechnet, ist schon eine starke Hausnummer. Egal ob Legenden, aktuelle Wrestler, die Leute von NXT, alle sind sie vertreten und man kann so einiges an Traumkämpfen, die es leider nie geben wird, selbst spielen.

Franjise (PS4): Ja, auf den ersten Blick klingen 120 spielbare Charaktere natürlich nach reichlich viel. Wenn man allerdings einmal genauer hinschaut wird man feststellen, dass die Vielfalt dann doch nicht ganz so tief ist. Es gibt allein schon drei verschiedene Steve Austins, drei verschiedene Stings, drei verschiedene Undertakers und sogar zwei Ausgaben von Stephanie McMahon. Und all das sind Dinge, die ich persönlich eigentlich nicht brauche. Gleichzeitig fehlen mir dann aber praktisch alle NXT-Damen, Charlotte, Becky Lynch und Sasha Banks eingeschlossen, oder auch erst kürzlich abgetretene Superstars wie Batista oder CM Punk. Das ist schon sehr schade, da sie ja nicht einmal als DLCs nachgereicht werden. Stattdessen bekommt man dann mit Trish Stratus, Lita und Co. weitere Legenden, die meinem Spielerlebnis dann nicht mehr viel geben. Ebenso wenig wie die unzähligen Titelgürtel, die Teil des Spiels sind. Ohne jetzt genau nachgezählt zu haben befinden sich glaube ich acht oder neun Varianten des WWE Titles im Game, was ich einfach nicht gebraucht hätte. Gleichwohl ich hier natürlich anerkenne, dass es da draußen bestimmt Gamer gibt, die auf solch nostalgische Details stehen und für die dieses Roster sicherlich funktioniert.


Fazit

Eddie (PS3): Alles in allem kann ich leider die Version für die PS3 nicht empfehlen. Hier stimmt einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis in keinster Weise. Wenn man den Kaufpreis und dann noch die DLC Gebühr hinzurechnet, dann ist das absolut utopisch für absolut keine Weiterentwicklung in der Grafik oder der Story und nur für das Roster würde ich diesen Preis wirklich nicht bezahlen wollen. Danke an dieser Stelle an 2K für das Rezensionsexemplar, doch nächstes Jahr, sofern ich keine PS4 besitze, werde ich mir das Spiel wirklich nicht zulegen, so hart das auch klingen mag.

Franjise (PS4): Ich sehe das Spiel mit gemischten Gefühlen. Erneut gibt es wirklich genug Dinge, die einem über kurz oder sogar lang Spielspaß geben. Sei es die wirklich gute Grafik, die aber eben nur bei Nex-Gen-Konsolen zur Geltung kommt, oder der Career-Modus, der eben über einen längeren Zeitraum für Vergnügen sorgen kann. Ist man ein Fan von WWE, besitzt eine PlayStation 4 und hat vorher noch nie ein Wrestling-Game gezockt, kann man an dieser Stelle wirklich bedenkenlos zugreifen. Sollte man sich von WWE 2K16 allerdings einen großen Sprung nach vorne erhoffen, wird man am Ende wohl leicht enttäuscht sein. Die (wieder) neu dazugekommenen Features, wie eben die erwähnten Create-Modi, wiegen den doch stattlichen Kaufpreis wohl nicht wirklich auf. Ebenso wenig wie das Roster, dass eben nur auf den ersten Blick beeindruckend klingt. Ich würde mir in den kommenden Jahren mehr Aktualität wünschen bzw. das man seitens 2KSports härter und schneller daran arbeitet, im Spiel fehlende Superstars und Divas als DLCs zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig gibt es sicherlich ein paar Features, die man weglassen oder zumindest ausdünnen kann.

Wie immer bedankt sich das Team von CAGEMATCH bei 2K Sports für die Bereitstellung der beiden Rezensions-Exemplare!