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Inside The Cage Classics #125: World War 3 1997 – Der Krieg wird heißer!

Kolumne

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Published on:
17.02.2016, 11:50 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
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Monatelang baute die WCW nun das World Title Match zwischen Hollywood Hogan und Sting auf. Doch bevor es diesen großen Kampf geben sollte, suchte die WCW erstmal einen Herausforderer für den Sieger des Matches. Bei World War 3 gab es wie immer das große Chaos in der Battle Royal, aber auch einige andere nette Matches. Aquifel und der WCWler haben sich die Show angesehen.

Battle Royal in drei Ringen

WCWler: 60 Mann waren angekündigt und nur 59 Mann nahmen teil, denn Kevin Nash tauchte einfach nicht auf. Auch die im Laufe des Abend angeschlagenen Ric Flair, Goldberg und Scotty Riggs tauchten nicht mehr auf, wurden aber ersetzt. So oder so tauchten hier wieder Wrestler auf, die sonst zum Stammpersonal der C-Shows Pro und Worldwide gehörten wie Chris Adams oder The Renegade, sowie Leute, die sich sonst nur bei Saturday Night dem Publikum zeigen durften wie Greg Valentine.
Nachdem in den letzten beiden Jahren immer wieder Wrestler freiwillig aus dem Ring gingen um am Ende wieder aufzutauchen, gab es dieses Jahr eine Regeländerung: Jedes Verlassen des Ringes und das Berühren des Hallenbodens führten zum Ausscheiden. Dafür durften die Wrestler munter von Ring zu Ring gehen und dort versuchen unter die letzten 5 zu kommen. Diese sollten dann nämlich alle in Ring 2 kommen und dann mit 15 Mann den Sieger auskämpfen.
Dieses Jahr war der Split Screen etwas übersichtlicher und so sah man, dass The Giant zu Beginn und das mit einem gebrochenen Daumen, gleich mal 4 Cruiserweights rauswarf. Es entwickelten sich naturgemäß drei große Brawls, wobei in Ring 1 die nWo in voller Stärke von 5 Mann überlebte. In Ring 3 waren zuvor Alex Wright, der Giant, Meng, Wrath und Steve McMichael übrig, wollten aber nicht warten und nach ein paar Momenten stand der Giant allein im Ring. Zuvor hatte er Meng mit einem Dropkick eliminiert. Auch die letzten 5 in Ring 2 hielten sich nicht an die Regeln und warfen Booker T raus. Und nachdem die nWo in Ring 1 blieb, standen sich 5 nWoler und 5 WCWler gegenüber. Dabei rettete der Giant dem angeschlagenen Diamond Dallas Page zweimal vorm Ausscheiden. Ein paar Minuten später hießen die letzten drei Wrestler Scott Hall, DDP und The Giant. Doch Hall wechselte den Ring, deutete auf den Eingang und das Match wurde vollkommen absurd: Als Nummer 60 kam der amtierende WCW World Heavyweight Champion Hulk Hogan in den Ring und versuchte ein Match gegen sich selbst zu gewinnen.
Wieder hieß es 2 vs. 2. Hogan slammte den Giant und während er Page aus dem Ring warf, seilte sich plötzlich Sting von der Decke ab. Hogan sah ihn, flüchtete aus dem Ring, Sting schlug Giant nieder und der Sieger Scott Hall schaute panisch zum Erzfeind der New World Order. Doch dieser zog sich die Maske ab und zeigte sich als Kevin Nash. Die nWo feierte, demütigte noch etwas DDP und damit endete der PPV.

Aquifel: Zu den Regeländerungen hat WCWler schon alles gesagt. Ich war nie ein Fan der World War Battle Royal. Zu chaotisch, so episch wie ein 0:0 in der Kreisliga und vollgestopft mit C-Stars... immerhin wurde hier die Übersicht im Split Screen verbessert.
Um nicht alles zu wiederholen halte ich mich mal an den Zeitpunkt, ab dem Hogan eingriff. Savage wurde gerade eliminiert und es hieß DDP & The Giant gegen Razor Ramon. Dann kam Hogan und der Booking Müll der WCW wenn es um die nWo ging, ging hier weiter. Als "Sting" hineinkam sah ein blinder mit Krückstock, dass dies Kevin Nash war. Und am Ende mal wieder der Beatdown gegen DDP... naja. Ich fand das Ende eher bescheiden und vorher bot die 3 Ring 60 Man Battle Royal mir einfach zu wenige Highlights und zu wenig gutes Wrestling, um das auszugleichen. Ich fasse mich kurz: Das war mal wieder nix.



Titelmatches und Erzrivalen

WCWler: Vier Titelmatches erwarteten den Zuschauer bei World War 3. Und es war alles dabei. Die Kämpfe um das Gold begannen mit dem Match um den TV Title. Hier hatte sich Saturn bei einer Ausgabe von Monday Nitro das erste Gold für das immer größer werdende Flock von Raven gesichert und hier bekam Disco Inferno die Chance den Titelverlust ungeschehen zu machen. Beide zeigten ein ordentliches Match, aber als Disco sich mit dem ganzen Flock anlegte, welches wie immer in der ersten Reihe saß, war der Spaß für ihn vorbei. Am Ende kann Saturn Disco nach einem Sprung in die Rings of Saturn nehmen und der Tänzer gibt auf.
Um die Tag Team Title traten zwei Wrestler an, mit denen man nicht gerechnet hatte. Steven Regal und Dave Taylor besiegten bei Nitro überraschend Harlem Heat und sicherten sich so ein Titelmatch gegen The Steiner Brothers. Die Briten zeigten erwartungsgemäß ein paar Heeltaktiken, konnten sich am Ende aber nicht durchsetzen. Der Steiner Bulldog brachte die Titelverteidigung in einem ordentlichen Match.
Mehr als dieses erwarteten die Fans vom Match um den Cruiserweight Title. Nach dem Titelwechsel beim Halloween Havoc im Vormonat konnte Eddie Guerrero sich den Titel bei einem Monday Nitro zurückholen. So versuchte es Rey Misterio jr. erneut den Titel zu gewinnen. Wieder gab es ein schnell geführtes Match mit einigen Nearfalls. Eddie, der sich öfter mit den Fans anlegte und sich immer wieder beim Ringrichter beschwerte, gewann nach dem Frogsplash. Kein schlechtes Match, aber der Kampf war Havoc war stärker.
Direkt danach stand der Kampf um den US Title auf dem Plan. Zwischen Curt Hennig und Ric Flair entstand nach dem Fall Brawl ja schon eine richtig harte Fehde. Hier trafen die Erzrivalen in einem No DQ Match aufeinander und beide nutzten diese Regel zu ihrem Vorteil. So brawlten sie durch die Fans, Hennig würgte Flair mit einem Kabel und Flair versuchte mit einem Stuhl das Bein seines Gegners zu brechen. Ein toller und harter Kampf, bei dem man den Nature Boy schon fast den Hass in den Augen richtig abnehmen konnte. Am Ende hatte Flair Hennig im Figure 4, doch Hennig bekam den US Belt zu greifen, löste mit einem Schlag auf Flairs Knie den Hold, schlug Flair dann bewusstlos und gewann das etwas zu lange Match per Pinfall.

Aquifel: TV Champion Saturn, ein Mann dessen In Ring Arbeit immer sehr gut war, traf im ersten Titelmatch auf den vorherigen Champ Disco Inferno. Der wurde ja gerne mal etwas unterbwertet. Das Match an sich war ganz in Ordnung, aber logischerweise war Discos Versuch, sich mit dem Ravens Flock anzulegen vergebens und in den Rings of Saturn hieß es dann aufgeben. Kein schlechtes Match, aber gerade Saturn kann bedeutend mehr.
Die überraschende Ansetzung im Tag Title Match tat wirklich gut. Taylor und Regal wirkten als Gegner frischer als Harlem Heat. Aber leider war ihr Standing nicht so stark, so dass die Steiners kaum überraschend verteidigen konnten. Trotzdem ein ordentliches Match und endlich mal etwas Abwechslung in der teilweise eintönigen Tag Team Szene.
Ein Rematch vom Vormonat gab es auch mit Rey Mysterio und Eddie Guerrero. Und nach dem absoluten Showstealer von Halloween Havoc, waren alle natürlich gespannt, was die beiden dieses Mal im petto hatten, zumal Eddie sich den Titel im Vorfeld zurückholen konnte. Was soll man dazu sagen? Logischerweise gab es wieder schnelle Action, so einige Nearfalls und einige wirklich nette Aktionen. An die Dramatik und Verbissenheit des Havoc Matches kamen beide natürlich nicht heran, aber gut war das Match trotzdem.
Danach gab es das letzte Titelmatch um den US Title. No DQ zwischen Flair und Hennig. Hier konnte man den Hass spüren und auch die Kommentatoren hatten weitere Anhaltspunkte, dass es um mehr als Hennigs Verrat an den Horsemen gehen könnte. So entfaltete sich ein harter und teilweise wilder Brawl, bei dem Hennig Flair Bein bearbeitete und am Ende durch den Titel aus dem Figure 4 entkommen konnte. Klar war das mit fast 18 Minuten etwas länger als nötig, aber trotzdem war es ein sehr ordentliches Match.



Höhen und Tiefen in den restlichen Fehden

WCWler: Positiv anzumerken ist, dass die restlichen vier Matches alle aus langen Fehden entstanden sind. Allerdings wechselten sich hier schlechte Matches mit guten Matches ab. Im Opener bekamen es Glacier und Ernest Miller mit Meng und The Barbarian zu tun. Nach einigen überraschenden Niederlagen der Faces of Fear bei den TV Shows gab es hier das Tag Team Match zur Fehde. Match war erwartungsgemäß sehr hart geführt, leider auch mit 9 Minuten etwas zu lang für die Fähigkeiten von Glacier und Miller und am Ende holte Meng den Sieg mit seinem Nervengriff.
Ein gutes Match war dann das erneute Aufeinandertreffen zwischen Ultimo Dragon und Yuji Nagata. Nagata und Sonny Onoo brachen dem Drachen beim Havoc die Hand und dieser feierte hier sein Comeback. Als besondere Klausel gab es hier, dass wenn Dragon gewinnt, er 5 Minuten im Ring mit Onoo bekommt. Der Drache wollte dieses Match unbedingt, war allerdings auch im Match gegen Nagata sehr auf Onoo konzentriert. Dieser nutzte das aus und kostete ihm den Sieg. Zuvor lenkte er Billy Silverman ab, so dass dieser nicht den Dragon Sleeper gegen Nagata sah. Es scheint, als ob Sonny Onoo den Mann gefunden hat, der ihm den Ultimo Dragon vom Hals halten kann...
So einen Helfer hätte Scotty Riggs wahrscheinlich auch gerne gehabt. Stattdessen legte er sich in den Vorwochen immer wieder mit dem Flock an und wurde immer wieder attackiert. Nachdem er nicht beitreten wollte, verpasste Raven ihm eine Augenverletzung, so dass Riggs hier mit einer Augenklappe antrat. Anzumerken ist noch, dass Raven "ohne" WCW-Vertrag antrat und dieses von der WCW nicht mehr geduldet wurde. Sollte Raven bis zum Nitro am nächsten Tag keinen Vertrag unterschreiben und nach WCW-Regeln kämpfen, ist dieses Match hier sein letztes für World Championship Wrestling. Gucken wir mal... Auf jeden Fall wurde dieser Kampf noch ohne Regeln ausgeführt und so setzten beide Gegenstände ein. Riggs dominierte erst, wurde dann aber schnell in seine Schranken verwiesen. Raven schnappte sich im Match das Mikro und bot an den Kampf zu beenden, wenn Riggs sich ihm endlich anschließt, da die Schmerzen von Riggs ihm, Raven, mehr weh tun, als Riggs selbst. Riggs antwortete jedoch nicht, bekam 3 DDTs ab und konnte nicht wieder aufstehen. Raven siegt und der Verlierer wurde von Van Hammer durch das Publikum weggetragen. Das Flock war damals ein fantastische Geschichte,
Ganz im Gegenteil zur Story rund um Steve McMichael. Dieser sollte gegen Goldberg, schlug ihn aber backstage mit einer Eisenstange nieder und holte sich hierbei auch seinen SuperBowl Ring wieder. Ohne Gegner forderte er nun jeden heraus und seine Frau schickte ihm Alex Wright in Ring. Auch dieses Mal zeigten beide kein gutes Match, Wright verlor durch den Tombstone Piledriver und verletzte sich dabei.

Aquifel: Der Opener hatte mit Meng natürlich einen legitimen Tough Guy und dementsprechend hart waren die Aktionen der Faces of Fear auch immer. Von Glacier und Ernest Millers Offense sah die der Faces auch gut aus. Abgesehen von Millers "Springboard Crossbody" gab es allerdings auch kaum Highlights und WCWler hat es schön ausgedrückt: Für 9 Minuten reichten die Skills von Glacier und Miller nicht wirklich. War nicht so meins.
Dann gab es noch ein Rematch vom Vormonat zwischen Ultimo Dragon und Yuji Nagata. Und wie zuvor wussten die beiden zu überzeugen. Die Onoon/Dragon Fehde war sowieso ganz unterhaltsam und recht verbissen. Die besondere Klausel versüßte das Ganze noch etwas, aber nach einem guten Match unterlag der Dragon, auch da er zu sehr auf Onoo konzentriert war. Schluß war hier noch nicht und mit Nagata hatte Onoo in der Tat jemanden gefunden, der den Dragon im Zaun halten konnte.
WCWler hat ja die Geschichte hinter dem nächsten Match schon beschrieben. Riggs gegen Raven fand ohne Regeln statt und so gab es natürlich auch etwas Hardcore Action, bevor Raven die Führung übernahm und Riggs mit 3 DDTs kampfunfähig machte. Zwar keine Hardcoreschlacht, wie die WWF oder die ECW sie boten, aber ganz nett gemacht und das Flock war eh eine coole Geschichte.
Steve McMichael und seine Fehde gegen Goldberg hingegen nicht. Goldberg wurde niedergeschlagen und Wright musste dann ran. Und erneut war das Match kein Genuss. Im Ernst, Mongo ging mir hier nur noch auf die Eier. Mit einem guten Mann wie Wright erneut einen Stinker zu produzieren und dann noch die Verletzung... Nein, Mongo war eine Schande für die Horsemen und fürs Wrestling.

Fazit

WCWler: Dieser PPV hatte wirklich Höhen und Tiefen. Gute Titelmatches um den United States und den Cruiserweight Title und die Match zwischen Nagata und Dragon sowie Raven und Riggs waren auch ganz ordentlich. Dazu war die Battle Royal unterhaltsamer und besser als in den Vorjahren. Ich gebe 6 Punkte.

Aquifel: Höhen und Tiefen trifft es gut. Es gab einiges, das gut war, einiges das man vergessen konnte. Dazu zähle ich auch die Battle Royal. Von daher bin ich nur bei 5 Punkten, denn auch die guten US und Cruiserweight Title Matches inklusive dem Nagata/Dragon und dem netten No DQ Match sind halt "nur" gut und nicht großartig.

Die PPV-Gesamtwertung