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Inside The Cage Classics #129: Royal Rumble 1998 – Steve Austin gegen den Rest der Welt

Kolumne

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Published on:
15.03.2016, 12:55 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Inside The Cage Classics #129: Royal Rumble 1998 – Steve Austin gegen den Rest der Welt



Willkommen im Wrestlingjahr 1998. Traditionsgemäß begrüßt uns der Royal Rumble in diesem neuen Jahr. Gesucht wurde wie fast immer der No. 1 Contender für WrestleMania XV. Ob dieser gefunden wurde und was die Card ansonsten noch bot, erfahrt ihr im Folgenden:

Steve Austin triumphiert

JoMo: Storylinetechnisch wurde der Royal Rumble 1998 wirklich sehr gut aufgebaut. Das Ganze lief unter dem Motto Steve Austin gegen den Rest der Welt. Für dieses Motto sorgte die Texas Rattlesnake aber auch selbst in den Wochen vor dem Royal Rumble. Er attackierte während der WWF Raw Sendungen einfach jeden, egal ob Publikumsliebling, egal ob Erzfeind oder Bösewicht. Für jeden Rosterkollegen hatte er einen Stunner im Angebot. Um diese Geschichte wurde dann auch beim eigentlichen PPV eine nette Geschichte mit vielen kleinen Sequenzen gestrickt. So suchten die Godwinns z. B. Backstage nach Austin, oder die Los Boricuas attackierten hinterrücks einen Glatzkopf, welcher sich dann jedoch als Skull entpuppte und zu einer großen Prügelei mit den Disciples of Apocalypse führte. Auch im eigentlichen Match kam Steve Austin dann durchs Publikum und konnte so direkt für die eine oder andere überraschende Eliminierung sorgen. Ganz nett war im Royal Rumble Match auch die Geschichte rund um Mick Foley als Mankind, Dude Love und Cactus Jack, sowie die Anfangssequenz mit Chainshaw Charlie aka Terry Funk und Cactus. The Rock gefiel mir sehr gut im Match und auch die gegenseitigen Angriffe der Nation of Domination Mitglieder im Match untereinander, welche mit der finalen Eliminierung des eigentlichen Chefs Faarooq durch The Rock endete. Ein Fingerzeig für den bald stattfindenden Führungswechsel innerhalb der Nation. Der Sieg von Austin am Ende ging absolut in Ordnung. Es wurde bewusst der Wrestler gepusht, welcher einfach polarisierte und welchen die Fans liebten. Etwas das heutzutage leider viel zu selten durchgeführt wird.

Eddie: Diese drei Dinge, die JoMo angesprochen hat, also die Story um Austin inklusive der Backstage Segmente, die Nation Of Domination und Cactus Jack gegen Chainsaw Charlie, das war aber auch schon alles, was dieser Rumble hervorgebracht hat. Ok, Owen Hart wird von Triple H und Chyna eliminiert, das sind dann vier Dinge, aber mehr ist hier nicht passiert. Als Kind war der Rumble immer schön und cool und eine Besonderheit. Aber wer bitteschön hätte denn aus diesem Teilnehmerfeld den Rumble gewinnen sollen? Alleine die Final Four, Dude Love, Faarooq, The Rock und Steve Austin. Den Rest kann man sowieso vergessen und von den Vieren könnten auch nur zwei realistisch zu WrestleMania gehen. Wobei selbst hier The Rock noch nicht so weit war, auch wenn er Intercontinental Champion war. Doch sein Push kommt ja auch erst noch. Bleibt also von Anfang an nur Austin. Klar war es "spannend" ob er überhaupt dabei sein würde, oder ob er nicht doch attackiert worden ist, aber als er dann kam war es wirklich sicher, wer das Ding gewinnt. Und bis dato hat man eigentlich nur gehofft, dass er noch raus kommt, denn jemand anderes im Main Event von WrestleMania? Also bitte. Für mich eines der schlechtesten Royal Rumble Kämpfe, einfach weil jegliche Spannung gefehlt hatte.

Kane verbrennt seinen Bruder

JoMo: Das Royal Rumble Match war aber nicht der eigentliche Main-Event der Show. Im letzten Match des Abends musste Shawn Michaels seine WWF World Heavyweight Championship in einem Casket Match gegen den Undertaker verteidigen. Es entstand ein durchaus interessantes Match und sollte für etliche Jahre das letzte Aufeinandertreffen dieser beiden Protagonisten sein. HBK verletzte sich direkt am Anfang des Matches, als er mit seinem Rücken auf den Sarg krachte und so nur wenige Monate später seine Stiefel vorerst an den Nagel hängen. Im Match kam es mal wieder zu einer Nachstellung der Geschehnisse vom Royal Rumble 1994. Die komplette D-Generation X, sowie die Los Borucias stürmten den Ring und versuchten den Deadman zu attackieren. Im Gegensatz zum damaligen Rumble erschien Kane und half völlig überraschend seinen Bruder und zerstörte gemeinsam mit dem Undertaker alle Heels. Plötzlich stellte sich Kane jedoch auch wieder gegen den Undertaker und beförderte diesen letztlich sogar in den Sarg. Mit letzter Kraft wurde dieser von Michaels geschlossen und die Titelverteidigung besiegelt. Während sich die D-X schnell aus dem Staub machte, schob den Kane den Sarg in den Eingangsbereich, nagelte diesen zu und hämmerte mit einer Axt diverse Löcher hinein. Anschließend wurde der Sarg noch mit Benzin übergroßen und angezündet. Der Undertaker sollte sich laut Kane genauso fühlen wie er. Somit war neben Austin vs. Michaels mit Kane vs. The Undertaker der zweite Main-Event für WrestleMania im Aufbau.

Eddie: Dieser Aufprall auf dem Sarg, meine Güte sah das schmerzhaft aus, das sieht man direkt. Ansonsten muss ich schon sagen, dass das Match echt gut war. Die Eingriffe gegen den Undertaker sorgten für einen ersten Überraschungseffekt, denn ich hätte nicht gedacht, dass die Story von 1994 nochmal wiederholt werden würde. Dass dann Kane seinem Bruder hilft war dann der zweite große Schocker. Nur um dann quasi selbst dafür zu sorgen, dass der Undertaker im Sarg landet. Großartige Plottwists in diesem Kampf und die Szenen nach dem Match sind wohl legendär, die kennt glaube ich jeder Wrestlingfan. Dieser brennende Sarg ey, das war ja noch krasser als der Titontron Einspieler von 1994. Das ist einfach schon sowas von Attitude Era, dass es mich einfach nur freut. Und auch wenn zu dem Zeitpunkt noch nicht klar war, ob der Undertaker da unversehrt rauskommt oder nicht, aber der Aufbau ist für zwei große Kämpfe für WrestleMania definitiv da, und genau das soll der Rumble ja bringen, also in diesem Kampf alles richtig gemacht.

Und sonst so?

JoMo: Im Opener gab es ein recht kurzweiliges Match zwischen Goldust und Vader. Ersterer stellte sich vor einigen Wochen gegen Marlena und wandte sich auf heftige verbale Art und Weise von ihr ab. Luna Vachon samt neuen Silikon-Brüsten war fortan die neue Begleitung des bizarren Charakters. Zusätzlich veränderte Goldust etwas sein Outfit und trat in den merkwürdigsten Formen als TAFKA Goldust an. Vader konnte sich hier letztlich durchsetzen, mit einen spektakulären Vader Bomb vom zweiten Ringseil während Luna an seinem Rücken hing. Überhaupt nicht gefiel mir das WWF World Tag Team Title Match zwischen den New Age Outlaws und der Legion of Doom, sowie das Six Man Tag Team Match der mexikanischen Midgets. Ich kann mit diesem Zirkus-Wrestling, wie bereits in den Vorkolumnen vermerkt, einfach nichts anfangen. Etwas besser fand ich das WWF Intercontinental Title Match zwischen The Rock und Ken Shamrock. Solides Match und sehr kreatives Ende, indem The Rocky kurz vor dem Finish einen Schlagring in die Hose von Shamrock steckte. Rock wurde nach dem Belly to Belly Suplex gepinnt, verlor eigentlich den Titel, wies den Ringrichter jedoch darauf hin und Shamrock wurde nachträglich disqualifiziert, woraufhin dieser ausrastete und den Ringrichter plättete.

Eddie: Alleine schön dieses TAFKA Gimmick, alter Schwede. Das hat mir einfach gar nicht zugesagt und das Match fand ich auch einfach sehr träge, ohne genau sagen zu können, woran das lag. Ich glaube einfach dass mich dieses Outfit einfach abgeschreckt hat. Und Vader war 1998 weder zu 100 Prozent motiviert, noch in seinem besten Karrierejahr. Beim Tag Team Title Match hatte ich beim In Your House PPV noch geschrieben, dass das Match ohne DQ ja ganz gut gewesen wäre, aber hier, ich habe keine Ahnung was zwischen den Teams passiert ist, aber hier passt gefühlt gar nichts zusammen. Es dauert zum Glück nicht lange, doch diese knapp acht Minuten sind einfach echt nicht gut. Die kleinen Mexikaner fand ich früher echt lustig und spektakulär. Was man als Kind nicht alles mag.. Aber mittlerweile merkt man einfach dieses Gehüpfe und Gebotche und das ist einfach auch nicht gut. Bis dato also ein echt schlechtes Rahmenprogramm. Wäre Shamrock gegen The Rock nicht gewesen, wäre ich echt angesäuert gewesen. So hat man immerhin noch knapp 11 Minuten gutes Wrestling, man merkt, was in The Rock so alles an Potenzial drin steckt und zum zweiten Mal in Folge verliert Shamrock durch DQ, weiterhin nicht geschwächt, im Gegenteil, sogar noch gestärkt, aber bald darf auch dieses Gimmick bitte sein Ende finden.

Fazit

JoMo: Mir hat der PPV gefallen. Das Royal Rumble war gut und hatte eine durchgehende Storyline, der Main-Event war nett und bot am Ende einen großen Schocker. Auch das IC Title Match, sowie den Opener konnte man sich anschauen. Ich geben gute 7 Punkte.

Eddie: Mir hat der PPV im Gegensatz zu JoMo nicht wirklich gefallen. Ich fand den Rumble nicht gut, und wenn das Rumble Match beim Royal Rumble nicht gut ist, ist eigentlich schon fast der ganze PPV unten durch, denn das ist einfach das Alleinstellungsmerkmal des PPVs, so bleibt mir nur der gute Main Event und das IC Title Match, doch das ist einfach für meinen Geschmack zu wenig. Von mir gibt es 5 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung