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Inside The Cage Classics #132: WCW/nWo SuperBrawl VIII – Das große Rematch

Kolumne

Article information
Published on:
06.04.2016, 22:03 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Auch nach WrestleMania geht es mit unserer Klassikerserie weiter. Heute haben sich Eddie und der WCWler die achte Ausgabe vom WCW SuperBrawl aus dem Jahre 1998 angesehen und erwarten mit Spannung den Kampf um den WCW World Heavyweight Title. Wie dieser und die anderen Kämpfe beim PPV waren, lest ihr hier:

Hogan - Sting III

WCWler: Ein unklares Ende bei Starrcade, kein wirkliches Ende bei Nitro am Tag danach und eine fast endlosse Posse um den Status des WCW World Heavyweight Titles sorgten beim letzten PPV für eine Vakanz des Titels. Hollywood Hogan bezeichnete sich in den Vorwochen weiterhin als wahrer World Champion, aber seine Titellosigkeit sorgte für die ein oder andere Spannung in der New World Order. So war zum Beispiel Scott Hall mit der Ansetzung unzufrieden, da er schließlich einen sicheren Titelkampf für den SuperBrawl gewonnen hatte. Sting hingegen hatte in den letzten Shows vor dem PPV einige Matches gehabt und war weiterhin der große stille Retter der WCW. Und dann gab es noch die Kontroverse um den Ringrichter. Nick Patrick, der den Fast Count bei Starrcade nicht schnell zählte, war zwischenzeitlich suspendiert und wollte hier als erstes Match wieder den Main Event leiten. Es wurde aber dann doch erstmal Charles Robinson.
Das Match an sich war sehr komisch. Hogan war zuerst im Ring und Sting rannte bei seinem Auftritt zu Hogan und stürzte sich auf ihn. Allerdings konnte Hogan ihn mit seinem Mantel würgen, ihn mit seinem Gürtel schlagen und Sting war den Großteil des Matches ohne einen erfolgreichen Move. Es ging nach draußen, wo Sting in die Absperrung sprang und als er dann mal ein wenig Offensive zeigen durfte, erwischte er den Ringrichter bei einem Splash. So kam dann doch die Stunde von Nick Patrick. Allerdings beherrschte Hogan seinen Gegner weiter und meckerte Patrick mehrmals an, dass er zu langsam zählte. Hogan wollte dieses Mal wirklich einen Fast Count, aber Patrick zählte regulär. Nach mehreren Nearfalls konnte Sting dann mal einen Move zeigen und Hogan mit seinem Scorpion Death Drop zu Boden bringen. Hogan kickte allerdings dabei den Ringrichter zu Boden. Das nutzte die nWo um Sting zu attackieren, dieser wehrte sich aber gegen 4 Mann gleichzeitig. Etwas, was ihm alleine gegen Hogan zuvor meistens nie gelang... Während Sting beschäftigt war, kletterte Randy Savage aufs oberste Seil und zeigte mit einer Dose Farbe einen Elbow Drop gegen den immer noch ausgeschalteten Hogan. Sting pinnte Hogan danach, Nick Patrick zählte einen fairen 3 Count und Sting ist World Champion. Am Ende besprühte er Hogan noch mit den Lettern "WCW."
Diese ganze Geschichte ist recht schlecht gelaufen. Da taucht Sting nach einer Abwesenheit mit einem komplett neuen Gimmick auf und ist die einzige Person in Reihen der WCW vor der die nWo etwas Angst hat. Nach einem exzellenten Aufbau über ein ganzes Jahr gibt es dann Hogan gegen Sting und man versaut das Ende. Wenn man dann wenigstens die Geschichte danach einigermaßen gerettet hätte, wäre es ja ok gewesen, aber so findet hier ein Story ein gutes Ende, die man in den letzten zwei Monaten richtig versaut hat. Schade für Sting, denn richtig Impact hatte das hier nicht mehr.

Eddie: Die Story rund um die Ansetzung hat bei Souled Out ja bekanntlich gefühlt ewig gedauert. Den anderen Rest habe ich jetzt durch den WCWler "gelernt", da ich die TV Shows nicht anschaue. Das Match rein von der Matchqualität her war.. schlecht. Natürlich stehen sich hier Sting und Hogan gegenüber und man hat durchaus ein kleines Hype-Gefühl übertragen bekommen, doch das Match war nicht gut. Vom reinen "Wrestling" über das gefühlte Overbooking der Eingriffe und allem drum und dran war das einfach typisches WCW Chaos im Main Event, das mir nicht wirklich gefallen will. Vor allem, wieso gibt es einen Rope Break, wenn es scheinbar keine Regeln gibt? Dann prügelt Hogan ewig lange auf absolut langweilige Art auf Sting ein, der kommt zurück, es gibt Eingriffe, die er abwehren kann, Savage lässt die Sprühflasche im Ring zurück und geht. Am Ende gibt es keine weitere Aktion? Wieso attackiert Savage nicht mehr den Hulkster? Immerhin wurde er soeben aus der nWo geworfen. Alles total unverständlich für mich und WCWler hat zum Glück schon genug geschrieben, so erspare ich mir hier viel Worte. Beim nächsten Mal bekommt Scott Hall dann seinen versprochenen Titelkampf und in Summe betrachtet war es am Ende keine wirklich gute Titelregentschaft.


WCW vs. nWo:

WCWler: Natürlich gab es auch hier andere Kämpfe zwischen den Fraktionen. Es begann mit Randy Savage und Lex Luger. Beim Nitro vor dieser Show konnte beobachtet werden, wie sich beide auf dem Parkplatz miteinander unterhielten und dann von der nWo angegriffen wurden. Auch bei Thunder wurde Savage von seinen Kollegen aus der schwarz-weißen Fraktion bewusstlos geschlagen. "NWO 4 Life" war damals nicht für alle gültig. Trotz aller Schwierigkeiten innerhalb der New World Order musste sich Savage weiterhin mit seinem Erzfeind auseinandersetzen. Der hatte die Rippen verbunden und konnte den Macho Man erst noch nicht mal slammen. Diese Schwachstelle nutzte Savage in den No DQ Match natürlich aus und attackierte Luger an der Rippe. Beide brawlten etwas im Publikum, Ringrichter Mickie Jay wurde von Savage geschlagen und dann griff auch noch Elizabeth ein und piekste Luger beim Torture Rack ins Auge. Das Ende kam nachdem Savage von der nWo angegriffen wurde und Hogan mit der nWo zusah, wie Luger nach einem erneuten Torture Rack siegte. Dieses Match diente nur für die nWo-Story.
Das Tag Team Title Match war ein Witz. Die Steiner Brothers schienen ihre Schwierigkeiten überwunden zu haben und mussten hier gegen The Outsider ran. Rick Steiner begann das Match, dominierte und als die Outsider draußen waren, kniete Rick sich hin, bellte und Scott Steiner stand wie immer über ihm. Doch dieses Mal schaltete Scott Rick mit Double Axehandles aus und draußen kümmerte sich Dusty Rhodes um Ted DiBiase. Rick konnte zwar aus dem Pin dann noch auskicken, aber am Ende hatte er keine Chance. Scott Steiner überreichte die Titelgürtel und turnte zu New World Order. Das Muskelpaket hatte seinen eigenen Bruder verraten....

Eddie: Dieses No Disqualification Match.. Alter Falter. Natürlich geht es komplett um die Rippenverletzung, aber genau das ist es auch, was das Match so schlecht macht. Wie schon im Vormonat bei Souled Out ist das Match einfach nicht gut. Schlecht war vielleicht vorhin das falsche Wort, denn immerhin stimmt die Story dieses Mal, denn es gibt immerhin einen Eingriff und die nWo sieht nicht nur dumm beim Finish zu. Ich finde nur auch, der Eingriff hätte ohne Hogan sein sollen. Denn hat der gerade nicht eigentlich was besseres zu tun? Aber sei es drum, Match war da, war nicht gut, die Story war ok, mehr gibt das auch nicht her.
Ich hatte das Tag Team Title Match zwischen den Outsiders und den Steiner Brothers bereits auf irgendeiner WCW Compilation einmal gesehen, und was soll man sagen, es war eigentlich kein wirkliches Match sondern ein Angle. Dass sich die Steiners nicht mehr ganz einig sind, war ja bei Souled Out bereits zu sehen, aber hier der Verrat von Scott an Rick war schon echt eine kleine Sensation, denn nach über 9 Jahren als Tag Team kam der Split schon überraschend. Die Outsiders als Tag Champions gehen aber natürlich in Ordnung.


Die anderen Titelmatches

WCWler: Titelmatches gab es viele bei diesem PPV. Der begann auch mit einem und zwar dem ersten Kampf um den World Television Belt. Rick Martel hatte am Montag zuvor bei Nitro überraschend Booker T besiegt und so gab es hier nicht das Rematch, sondern der Sieger musste danach gegen den eigentlichen Herausforderer Saturn ran. Alle drei Männer hatten zuletzt immer wieder miteinander zu tun. Die Matches an sich waren ok. Das erste Match war ausgeglichen und T gewann den Titel wieder zurück nach dem Harlem Sidekick. Tragisch hierbei war, dass Martel sich so schwer verletzte, dass er für mehrere Monate ausfiel. Und dann verletzte er sich bei seinem Match danach wieder und musste die Karriere beenden. Das war kein gelungener Aufenthalt für Martel in der WCW. Booker T hatte allerdings keine Zeit auszuruhen und wurde direkt nach dem Titelgewinn von Saturn angegriffen und fand sich dann in den Rings of Saturn wieder. Das Match startete dann mit drei Nearfalls am Stück und einem Brawl um den Ring. Trotz des Vorteils für das Mitglied vom Flock gewann T wieder mit dem Sidekick.
Auch der Cruiserweight Title stand später auf dem Programm und hatte noch eine besondere Klausel. Chris Jericho gewährte Juventud Guerrera nur das Titelmatch, wenn dieser seine Maske auf Spiel setzte. Für einen Mexikaner natürlich ein sehr harte Klausel und trotzdem stimmte er zu. Bei den Wochenshows konnte Jericho Juvi schon mal demaskieren, aber der verhüllte sich recht schnell. Hier zeigten beide das beste Match des Abends. Jericho, der zuerst mit Titelgürtel um die Hüften kämpfte und ihn erst abnahm, als Juvi einen Dropkick gegen das Gold zeigte, wollte sich auszählen lassen. Aber Juve verlegte den Kampf kurzerhand nach draußen. Auffallend war, dass der Kanadier wieder viel Zeit mit dem Publikum verbrachte und sich eher mit den Fans anlegte, als sich um seinen Gegner zu kümmern. Doch hier brachte es ihm keinen Nachteil. Dem Mexikaner gelang dann sogar der vermeintliche Sieg nach einem 450° Splash vom Top Rope, aber Jerichos Hand war am Seil. Also kein Matchende. Es folgten Nearfalls, ein schöner Liontamer und der Sieg für Chris Jericho. Der "half" Guerrero dann beim Demaskieren und dieser bedankte sich vorher bei seinen Eltern für alles. Für einen Mexikaner sicher keine einfache Situation, aber diese Tradition verstand Eric Bischoff einfach nicht. Schade für Juvi.
Der Kampf um den US Title hatte einen komplett anderen Ansatz: Respekt! Diesen zollten sich Diamond Dallas Page und Chris Benoit in Kämpfen gegen den Flock und so bekam Benoit von Page einen Titelkampf. Das Match war ok und hatte einige interessante Pinvarianten und viele Nearfalls zu bieten. Am Ende konnte Page nach dem Diamond Cutter fast out of Nowhere gewinnen.

Eddie: Ich war erst einmal überrascht, als Martel mit dem Titel raus gekommen ist, da ich ja nur den Souled Out PPV gesehen habe, aber natürlich ist so eine Überraschung nicht schlecht. Das mit dem Karriereende wusste ich bis dato so auch nicht. Durchaus tragisch, auch wenn ich ihn 1998 nicht mehr brauchte, aber ein unbeabsichtigtes Karriereende ist immer doof. Zumal ich hier mit Martel wieder etwas besser warm wurde als noch bei Souled Out. Booker T ist ja bekannt, ein guter Wrestler zu sein, Saturn durchaus auch, so war das eine gute Show-Eröffnung, auch wenn man das von der WCW mit den Cruiserweights eigentlich besser gewohnt ist.
Das Cruiserweight Title Match, wenn ich davon schon schreibe, war definitiv das beste des Abends. Richtig gutes Wrestling und mit der Stipulation natürlich von extrem hoher Bedeutung. Und hätte ich das Match damals gesehen, hätte ich definitiv nie mit dem Sieg von Jericho gerechnet. Im Nachhinein weiß ich natürlich, dass Juvi auch ohne Maske gewrestlet hat, so war es wenig überraschend. Ich finde die WCW beziehungsweise Bischoff gehört im Nachhinein geohrfeigt, dass er die Tradition mit der Maske nicht geehrt und respektiert hat. Natürlich mussten weder Juvi hier noch Misterio später zustimmen, aber wenn man unter Vertrag steht, nunja. Schade darum.
Und ja, auch das US Title Match war echt gut und für mich das zweitbeste Match des Abends. Zwar harmonieren beide nicht immer im Match, doch die Story um Benoit, der noch keinen Titel gewinnen konnte, gefällt mir durchaus und spielt sich im Match durch. Große Zuschauerreaktion, als Benoit den Crossface ansetzen kann und am Ende gewinnt doch DDP, hat mir gut gefallen und fand ich wirklich spannend.


Stühle, Squashes und schlechtes Wrestling:

WCWler: Drei sonstige Matches hatte die Show noch zu bieten. La Parka und Disco Inferno lieferten sich in den letzten TV-Shows eine kleine Fehde rum ums Tanzen und attackierten sich gegenseitig. Schöne kleine Midcardfehde, die zeigte wie over La Parka war. Der wurde nämlich gefeiert bei seinen Tanzeinlagen, die beide hier im Match zeigten. Trotzdem verlor der Chairman der WCW am Ende, weil Disco ihm eine Aktion auf den Stuhl verpasste. Falscher Sieger meiner Meinung nach. Den richtigen Sieger gab es dann im nächsten Match, wo sich Brad Armstrong einerseits nach knapp zwei Jahren mal wieder auf einer PPV-Card in einem Einzelmatch wiederfand und andererseits in weniger als drei Minuten für Bill Goldberg hinlegen musste. Dieser war weiterhin ungeschlagen und gewann nach dem Jackhammer.
Als letzter Spross der Hartsippe tauchte der British Bulldog in der WCW auf. Nach dem großen Skandal von Montreal folgte der Brite seinem kanadischen Schwager nach Atlanta und legte sich gleich mit einem amerikanischen Footballspieler an. Bulldog und Steve McMichael griffen sich immer wieder an und so kam es hier zu einem Match. Einem schlechten Match. Denn es war mehr ein Brawl und nachdem der Brite Mongos Arm so schwächte, dass sein Piledriver nicht mehr möglich war, war der Ringrichter später der Meinung, dass Mongo während einem Arm Hold aufgegeben hatte. Der war anderer Meinung und attackierte Scott Dickenson. Eine Qual.

Eddie: Ich habe es letztes Mal schon geschrieben, La Parka ist money! Ich finde den Kerl einfach großartig und fasse es immer noch nicht, dass er keine großen Erfolge in der WCW feiern durfte. Ich kann mich bei dem Kampf auch überhaupt nicht entscheiden, ob das jetzt gut war oder nicht. Ich fand es durchaus kurzweilig, auch wenn ich mir mittendrin dachte, dass das echt lang gedauert hat. Ganz ok trifft es in Summe wohl am besten.
British Bulldog in der WCW war ja ein eher kurzes Intermezzo und so wirklich bedeutend war das ja wohl auch nicht. Und nach diesem ersten PPV Match ist das auch kein großes Wunder. Ich höre im Hinterkopf immer wieder "Minus Five Stars" und so ungefähr könnte das auch bewertet worden sein. Und was war das bitte für ein vermurkstes Finish? Nach so einem vermurksten Match? Meine Güte.


Fazit

WCWler: Diese Show war nicht gut. Das World Title Match war zu einseitig, der Kampf um die Tag Team Title war nichts und alleine das Match der Cruiserweights war mehr als ordentlich. Auf der anderen Seite steht ein Goldberg Squash und ein schlimmes Match mit McMichael und dem Bulldog. Ich gebe gerade noch 5 Punkte.

Eddie: Nicht gut trifft es ganz gut. Das Cruiserweight Match und das US Title Match alleine entschädigen einfach überhaupt nicht genug, um die Show auch nur einigermaßen gut zu machen. Ich gebe noch einen Punkt weniger wie der WCWler und gebe 4 Punkte.