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Inside The Cage Classics #135: WrestleMania XIV – Steve Austin erklimmt die Spitze

Kolumne

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Inside The Cage Classics #135: WrestleMania XIV – Steve Austin erklimmt die Spitze

Es ist wieder soweit. Bereits zum vierzehnten mal in unserer Kolumnenserie. WRESTLEMANIA. Zeitgleich wohl auch die erste WrestleMania der Attitude-Ära. Über den genauen Startzeitpunkt dieser Ära gibt es ja durchaus verschiedene Meinungen. JoMo der WCWler haben sich den PPV angesehen und kamen zu folgendem Fazit:



The Austin Era Has Begun

JoMo: Die Worte der Überschrift gesprochen durch Jim Ross dürften wohl jedem Wrestlingfan noch in den Ohren klingen. Die Umsetzung der Main-Event-Storyline, sowohl im Aufbau der Fehde, sowie auch in der Abwicklung beim PPV selbst war einfach sehr gut umgesetzt. Mike Tyson schloss sich im Vorfeld zu WrestleMania der D-Generation X an und war für den Main-Event bei WrestleMania als Special Outside Referee eingeteilt. Wenig überraschend ging der tatsächliche Ringrichter im Match zu Boden und Tyson sollte für die Entscheidung eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Steve Austin und Shawn Michaels zeigten vorher ein akzeptables Match, welches jedoch aufgrund der körperlichen Verfassung des Heartbreak Kids kein Klassiker werden sollte. Die Rattlesnake punktete zum Matchende mit dem Stunner und Tyson slidete in den Ring und zählte den Count bis 3 durch. Steve Austin war somit neuer WWF World Heavyweight Champion. Michaels beschwerte sich im Anschluss beim Box-Champion über dessen Entscheidung und schubste ihn sogar. Einen Schlag blockte Tyson dann allerdings ab und schlug Michaels nieder. Das von Jim Ross gebrüllte "TYSON TYSON TYSON" sollte einem ähnlich wie die Überschrift noch heute im Ohr liegen.

WCWler: Das war ein toller Main Event. Das Match selbst hat mir gut gefallen, da ich eh immer was für Matches von Austin übrig habe. Die Storyline mit Mike Tyson bescherte der WWE viel öffentliche Aufmerksamkeit und hatte auch einige Wendungen wie sein Turn zur D-X zu bieten Diese wurde hier, in Gestalt von HHH und Chyna, während des Matches backstage geschickt, so dass es fast ein faires Match geben konnte. Doch Tyson griff ein, schlug Austin einmal und beförderte ihn später wieder in den Ring. Die Matchstory hier war, dass HBK klar auf das angeschlagene Bein der Rattlesnake ging und ihn so am Stunner hindern wollte. Doch der konterte die Sweet Chin Music beinahe sofort in den Stunner und Tyson zählte den Pinfall durch. Am Ende war es dann also ein Betrug an Shawn Michaels und Austin und Tyson feierten zusammen. Michaels musste dann noch lernen, dass man sich mit Tyson besser nicht anlegt und wurde mit einem heftigem Schlag zu Boden geschickt. Und die Austin Era, wie Jim Ross so schön sagte, sollte nicht nur die WWE, sondern die ganze Wrestlingwelt verändern.

Das Bruderduell & ein Müllcontainer führt zum Titelwechsel

JoMo: Die heißeste Storyline im Vorfeld des PPVs war eigentlich die über Monate aufgebaute Fehde der beiden Brüder, Undertaker und Kane. Man musste diese Storyline einfach mögen, weil so enorm viel richtig gemacht wurde. Der Undertaker war interessant wie seit Jahren nicht mehr und mit Kane erschuf man aus dem Nichts ein nahezu unbesiegbares Monster, welches direkt eine enorme Glaubwürdigkeit mitbrachte. Leider konnten die hohen Erwartungen vom Match selbst nicht erfüllt werden. Die beiden Riese lieferten sich ein langsames, teils langweiliges Match, bei welchem nur das Finis überzeugen konnte. Kane konnte sich aus zwei Tombstone Piledrivern befreien und musste sich erst nach dem Dritten geschlagen geben. Sehr gutes Booking! Eine nette Abwechslung war das Dumpster Match um die WWF World Tag Team Championship. Die New Age Outlaws mussten ihre Titel gegen Cactus Jack und Chainsaw Charlie verteidigen. Es entstand ein netter und wilder Brawl, welcher sich dann auch vom Ring weg und in den Backstagebereich verlagerte. Dort gelang es den beiden Hardcore Legenden die amtierenden Champions in einen Container zu befördern und zwar mithilfe eines Gabelstaplers. Ich schrieb ja schon vorab das Wort "wild". Dennoch war es spaßig anzuschauen und hatten durch den Titelgewinn von Foley und Funk einen kleinen Feel-Good-Moment.

WCWler: Die Fehde zwischen dem Undertaker und Kane fand ich damals fantastisch. Kane debütierte aus dem Nichts mit einer glaubhaften Geschichte, die von Paul Bearer erzählt wurde und trotz aller Attacken weigerte sich der Undertaker über Monate gegen seinen Bruder antreten zu wollen. Doch hier war es ihm einfach genug. Im Co Main Event von WrestleMania XIV gab es das erste Match der beiden Brüder! Im Vorfeld bekam Pete Rose, ein Baseballspieler, von Kane einen Piledriver und dann konnte der Undertaker mit vielen Druiden in die Halle kommen. Beide standen sich gegenüber und Kane gelangen dann einige eindrucksvolle Moves gegen den Taker, die man so zuvor noch nicht gesehen hatte. Dazu folgten Attacken mit der Ringtreppe und von Paul Bearer. Der Undertaker scheiterte dann später mit einem spektakulären Sprung über die Seile und zerlegte den spanischen Kommentatorentisch. Die Endphase war spannend mit einigen Kontern und Nearfalls nach verschiedenen Piledrivern. Nach dem dritten war Kane dann auch ausgeschaltet, zeigte sich aber nach der Niederlage als schlechter Verlierer und zeigte noch einen Tombstone auf einen Stuhl. Am Ende setzte sich, der bei WrestleMania weiter ungeschlagene Undertaker, aber wieder auf.
Das Dumpster Match hat mir nicht gefallen. Sicher passte es in die Storyline, da Jack und Funk bei RAW in einer Mülltonne die Rampe runter geflogen sind. Aber das war hier ein großer Comedybrawl und alleine das Ende war gut gemacht, wo Funk die Outlaws mit einem Gabelstabler in den Müllcontainer beförderte. Titelwechsel geht in Ordnung.

Was sonst noch passierte?

JoMo: Ken Shamrock wurde bei diesem PPV als durchgeknallter Charakter dargestellt. Eigentlich gewann er bereits die WWF Intercontinental Championship von The Rock löste dann jedoch den Anklelock nicht und wurde deshalb disqualifiziert. Eigentlich keine gute Lösung für WrestleMania, doch die Zerstörung der kompletten Nation of Domination durch einen austickenden Shamrock war doch ganz nett. Sable überzeugte bei ihrem In-Ring Debüt im Team mit Marc Mero gegen Goldust und Luna Vachon. Nach einem krachenden TKO konnte Sable Luna in diesem Match pinnen. Das WWF European Title Match zwischen Triple H und Owen Hart war ganz gut und auch die Story rund um Chyna, welche an Sgt. Slaughter gekettet war und am Ende durch einen Puderwurf doch in das Match eingreifen konnte, war nett. Das WWF Light Heavyweight Title Match zwischen Taka Michinoku und Aguila war ok, aber bei weitem nicht mit den sehenswerten Cruiserweight Matches der WCW zu vergleichen. Im Opener stand eine große Tag Team Battle Royal auf dem Programm, welche chaotisch und undurchsichtig war. Die Neuauflage von Hawk und Animal als LOD 2000 mit Sunny als Managerin begeisterte mich nur bedingt und war zusammengefasst wenigstens gut umgesetzt.

WCWler: Das Ende vom IC Title Match hat mir nicht gefallen, weil es eben, wie JoMo schon schrieb, keine gute Lösung für WrestleMania war. Das Match selbst war eher belanglos, spiegelte aber schon die Charakter der beiden Männer wieder. Einerseits der durchgeknallte Shamrock und andererseits The Rock, der sich noch selbst finden musste. Die Attacken am Ende gegen die Ringrichter und die Nation war in Ordnung, aber dafür hätte The Rock nicht tappen müssen. Beim Mixed Tag Team Match Match hat mich Sable überrascht. Ich hatte es schlechter erwartet. Natürlich gewann das Faceteam hier.
Die Story um den europäischen Titel war ganz ok. Die Geschichte mit Chyna und Slaughter war in Ordnung und Owen Hart war ja eh der Erzfeind der D-X gewesen. Das Match war auch ok und das Ende war ok. Trotz allem war Chyna der entscheidende Faktor und Owen Hart wurde wieder um den Titel gebracht. Wrestlerisch gesehen war das Match um den Light Heavyweight Title sicher das Match des Abends. Aber beide zeigten hier nichts besonderes und lag doch einige Stufen unter den guten Matches aus der WCW in der Gewichtsklasse. Die Titelverteidigung geht aber absolut in Ordnung, da der Japaner einfach besser war. Das Comeback der Legion of Doom in der Battle Royal war sehr überraschend und hatte so fast keinen großen Impact. Zwar gewannen die Rückkehrer hier, aber das Match selbst war ein großes Chaos.

Fazit

JoMo: Mir hat diese WrestleMania leider nicht wirklich gefallen. Klar, der Main-Event war gut auch das Tag Team Title Match, sowie das Match zwischen Owen und HHH waren ansehnlich. Es war aber auch viel "Schrott" auf der Card und gerade Kane vs. Undertaker enttäuschte leistungstechnisch doch schon sehr. Ich gebe 5 Punkte.

WCWler: Ich fand diese WrestleMania in Ordnung. Die letzten beiden Matches lieferten das ab, was sie sollten: Das erste Match der Brüder und der Beginn einer neuen Ära. Der Rest war teilweise in Ordnung wie das Match zwischen HHH und Owen Hart oder das Light Heavyweight Title Match. Ich gebe 6 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung