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Inside The Cage Classics #140: In Your House 22: Over The Edge – Steve Austin und Dude Love Teil II

Kolumne

Article information
Published on:
31.05.2016, 12:05 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Inside The Cage Classics #140: In Your House 22: Over The Edge – Steve Austin und Dude Love Teil II

Nach dem unklaren Ende ihres PPV-Matches im Vormonat durften Steve Austin und Dude Love erneut einen PPV gemeinsam headlinen. JoMo und Eddie schauten sich diesen an und kamen dabei zu folgendem Fazit:



Austin vs. Love – Gaspedal durchgedrückt!

JoMo: Das war ein Main-Event nach meinem Geschmack! Dude Love und der amtierende WWF Heavyweight Champion Steve Austin lieferten sich einen kleinen Klassiker. In diesem Match war wirklich alles dabei. Ein harter Brawl im Eingangsbereich bei einer sehenswerten Kulisse mit einigen Autos, ein schöne Matchsstory mit Involvierung von Special Referee Vince McMahon, den beiden Stooges Gerald Brisco und Pat Patterson und dem Undertaker, welche eine Art "Aufseher-Funktion" inne hatte und verhinderte, dass die Stooges gegen Steve Austin arbeiteten. Brisco und Patterson wurden zum Matchende hin mit zwei heftigen Chokeslams durch die Kommentatorenpulte geworfen. Wahnsinn, was die Beiden in ihrem Alter einsteckten. Vince McMahon wollte sich nicht lumpen lassen und nahm einen brutalen Chairshot von Dude Love in diesem Match. Am Ende konnte Austin schließlich mit dem Stunner gegen Dude Love punkten und zählte mit der Hand des ausgeknockten Vince McMahon den Three-Count durch. Man! Das hat Spaß gemacht.

Eddie: Dieses Match springt wirklich über die Klinge. Unfassbar, was Dude Love und Austin hier alles auspacken. Und obwohl ich mehr Fan davon bin, wenn das In-Ring-Produkt stimmt, als wenn das Entertainment stimmt, so kann man hier nichts falsch machen, denn dieser Mix ist einfach nur perfekt. Sei es das Brawling am Entrance, was wirklich nur sau stark war, sei es das Wrestling im Ring, was auch wirklich gut war, oder die Momente um den Undertaker, Patterson, Brisco und McMahon, die JoMo auch schon erwähnt hatte. Ein wirklicher Klassiker ist es für mich dann doch nicht unbedingt. Vielleicht in dem Sinne, dass es ein Paradebeispiel dafür ist, was den WWF Main Event in der Attitude Era ausmacht, aber nicht im Vergleich zu den ganz großen Wrestling Klassikern, bei denen das In-Ring-Produkt noch mehr stimmt. Aber meine Güte, das ist und bleibt ein Must-See Match! Wer es nicht gesehen hat, das WWE Network gibt es für knapp 11 Euro, einen Monat davon umsonst, zieht es Euch rein!

Ein sehr erfolgreich Abend für die Nation + Sable muss die WWF verlassen

JoMo: Die neue Nation mit der Doppelspitze aus The Rock und Owen Hart samt ihrer leicht modifizierten und jetzt noch besser wirkenden Einzugsmusik machte mir im Jahr 1998 viel Spaß. Owen Hart war wieder in seiner Paraderolle als Heel und überzeugte dort direkt wieder. Gemeinsam mit seinen Partnern D-Lo Brown und Kama konnte er ein Six Man Tag Team Match gegen Billy Gunn, The Road Dogg und Triple H für sich entscheiden. Das Match war als Co-Main-Event gut geeignet und machte durchaus Spaß. Matchtechnisch war das WWF Intercontinental Title Match zwischen dem Champion The Rock und Faarooq weniger sehenswert. Storylinetechnisch erfüllte es aber seinen Zweck, da Faarooq seinen Erzfeind bereits eine Stunde vor dem Match attackierte und so schwächte. Rocky konnte den Titel dann durch einen Pin mit seinen Beinen auf den Ringseilen doch noch verteidigen. Gut und kurz umgesetzt. Ein weiteres Highlight war das Loser Leaves Town Match zwischen Marc Mero und Sable. Letzterer wollte seine "Ex-Frau" aus ihrem Managervertrag entlassen, sofern diese gegen ihn gewinnen könnte. Mero zeigte dann beim PPV seine herzliche Seite und meinte, dass er Sable ihre Freiheit schenken würde. Er legte sich auf den Boden und Sable sollte ihn covern. Doch plötzlich rollte er die Diva ein und sorgte für ihren kurzzeitigen Abgang aus der WWF. Marc Mero als wirklich komplett arroganter Idiot wusste mir zu dieser Zeit richtig gut zu gefallen. Schade, dass man letztlich nicht mehr daraus gemacht hat.

Eddie: Hier scheiden sich dann allerdings die Geister, denn ich finde weder Owen Hart bei der Nation gut, noch fand ich das Match als etwas besonderes. Mit seinen 18 Minuten dauert es einfach viel zu lange. Denn auch wenn mit der Owen-Hunter Fehde und der Story rund um die Nation echt viel Inhalt drin steckt, so ist das Wrestling einfach "nur" ok, aber eben nichts, was mich jetzt vom Hocker reißt. Owen Hart ist hier in dieser Rolle für mich einfach so viel unter seinem eigentlichen Wert verkauft, denn er ist und bleibt ein absolut hervorragender Wrestler. Vielleicht lag es auch an seinen Partnern, die mich nicht unbedingt faszinieren. Kama Mustafa war auch irgendwo das schlechteste Gimmick vom späteren Godfather (dort ist das Gimmick einfach nur stark). D'Lo Brown war sowohl in seiner Zeit bei der WWF als auch viel später bei Ring Of Honor nie mehr als nur Standard für mich. Sorry. Und dann gab es zwischen Rock und Faarooq, die zwar noch mehr an Story hatten, dafür in fünf Minuten nicht wirklich viel zeigen dürfen, ein Match, das man einfach nur vergessen kann und sowieso wird.. Marc Mero konnte mich auch nie überzeugen. Ich war riesiger Johnny B. Badd Fan in seiner WCW Zeit, doch als Möchtegern-Boxer Mero, oder als der Heel, der er hier war, ging er an meinem Interesse komplett vorbei. Die Fehde war irgendwie ja ganz cool, vor allem da ich heute auch erst den Monday Night War Teil um die Diven gesehen habe, doch mehr als cool war das nicht und das, was man bei diesem PPV gesehen hat, war reine Storyline. Das ist soweit auch ok gewesen, aber den Rest entschädigt es einfach nicht ins positive.

Der Rest

JoMo: Ansonsten brachten Kane undVader ihre Fehde in einem Mask vs. Mask Match zu Ende. Für mich eine hirnrissige Ansetzung, da Vader auch zuvor schon ab und an mal seine Maske in einem Fight abnahm. Das Match wurde glücklicherweise kurz gehalten und Vader stellte sich in den Dienst der Promotion und brachte Kane mit dessen klaren Sieg weiter over. Der Opener zwischen LOD 2000 und den Disciples of Apocalypse fand ich jetzt nur bedingt interessant. Darf ich noch erwähnen, dass ich das "Kotz-Gimmick" von Droz absolut ekelhaft fand? Wer möchte denn bitte so etwas sehen? Auch das Aufeinandertreffen von Jeff Jarrett und Steve Blackman war recht farblos. Das Duo bestehend aus Jarrett und Tennessee Lee gefiel mir aber ausgesprochen gut. Auch schade, dass man hier nicht mehr daraus machte. Blieb nur noch ein Three on Two Handicap Match zwischen Kai En Tai und dem zusammengewürfelten Duo aus Taka Michinoku und Bradshaw. Das Match war eher langatmig und interessierte die anwesende Crowd auch kaum.

Eddie: Vader vs. Kane wurde in der Tat kurz gehalten, allerdings fühlten sich selbst diese sieben Minuten an, als wäre es eine viertel Stunde gewesen. Denn es passierte irgendwie nichts. Und ganz ehrlich, wer hat denn bitte daran geglaubt, dass der Main Event Jobber Vader gegen den vor etwas über einem halben Jahr debütierten Kane verliert? Richtig, niemand. Jeff Jarrett ist in der Tat ein guter Wrestler, das haben wir ja bereits bei den 1995er PPVs festgestellt, doch Steve Blackman ist auch so ein Fall. Und der Opener zwischen der LOD und den Disciples, die einfach nur schlecht sind, war eben genau das, schlecht. Das Handicap Match war aus nostalgischen Gründen um Funaki und Taka vielleicht ganz lustig, aber auch ebenfalls nicht gut.

Fazit

JoMo: Ich gebe dieser Show 7 Punkte. Das ist vielleicht etwas hoch gegriffen, aber mich hat dieser Main-Event echt umgehauen. Verdammt unterhaltsam. Zusätzlich waren das Six Man Tag Team Match und die Storys rund um den Intercontinental Titel und Sable/Marc Mero klasse. Attitude-Ära at its best.

Eddie: Wäre der Main Event nicht gewesen, dann wäre dieser PPV ganz weit unten in unserer Gesamtwertung gelandet. Ich fand das ganze so schrecklich langweilig bis zu diesem Match, dass ich beinahe eine Pause gebraucht hätte. Der Main Event sorgt aber schon deutlich für einen kleinen "Must-See" Charakter. Zumindest was eben den Main Event betrachtet. Vieles ist nicht schlecht, aber einfach langatmig oder uninteressant, 5 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung