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Inside The Cage Classics #146: WCW Road Wild 1998 – Wieder Prominente im Main Event

Kolumne

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Published on:
12.07.2016, 16:40 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Inside The Cage Classics #146: WCW Road Wild 1998 – Wieder Prominente im Main Event

Den zweiten Monat in Folge stand nun ein Prominenter im Main Event eines WCW PPVs. Ob Road Wild mit einem Talk Show Host besser wurde, als die Show im Vormonat mit zwei Basketballern? Aquifel und der WCWler haben sich die Show angesehen..




Prominenter Main Event II

WCWler: Nach dem Debakel im Vormonat lernte die WCW nichts dazu und bot wieder einen Hauptkampf mit einem Prominenten auf. Nachdem die nWo Hollywood sich schon vorm Bash at the Beach mit dem Host der Tonight Show, Jay Leno, anlegte, übertrieb es Eric Bischoff nach dem Juli PPV endgültig und trat bei Ausgaben von Monday Nitro und Thunder mit einer eigenen Talkshow auf. Zum Teil mit den selben Witzen, die Leno in seiner Show brachte. Und zu allem Überfluss wurden diese Segmente noch endlos wiederholt. Als Hollywood Hogan und Bischoff dann die echte Tonight Show kaperten und Diamond Dallas Page die Bösewichte vertrieb, stand der Main Event von Road Wild fest.
Das einzig positive an diesem Match war, dass Hogan und Page dieses Mal dazulernten und selbst die meiste Zeit im Ring verbrachten. Dazu war es nicht so lang wie das Match im Vormonat. Jay Leno zeigte hier einige Armhebel und am Ende trifft Hogan Bischoff mit einem Schlag, dieser bekommt vom Bandleader der Tonight Show einen Diamond Cutter und Jay Leno holt den Sieg. Anschließend attackiert die ganze nWo Hollywood das Siegerteam und Bill Goldberg rettet Page, Leno und Eubanks. Ein ganz schlechtes Spektakel.

Aquifel: Debakel im Vormonat trifft es gut. Die WCW tat anscheinend alles dafür einen miesen Mainer nach dem Nächsten rauszuzimmern, damit man damit die "Top 10" im Wrestling Business alleine stellen konnte. Statt den World Champ Goldberg in ein wirklich prestigeträchtiges Match zu stecken, wurden uns Jay Leno, Eric Bischoff und Hollywood Hogan geboten, die zu dieser Zeit von einem Main Event so weit hätten weg bleiben sollen, wie der MPAA von der ECW. Hogan und DDP standen zwar die meiste Zeit im Ring, aber DDP war nicht gerade der Ringgeneral, der einen alternden und satten Hogan zu einer Glanztat zeiehn konnte. Somit war es schön DDP zu sehen, das war es dann auch. Dass Leno versucht zu wrestlen ist lobenswert, sah aber lächerlich aus. Dass er damit sogar einen der größten Stars im Business "düpieren" kann, ist eine Schande. Dazu overbooking am Ende, Goldberg der alles rettet... ich bin versucht mir dann lieber nochmal den Tower of Doom oder Hogan/Warrior von Halloween Havoc 98 anzuschauen. Nicht weil die besser waren, aber da konnte ich mich wenigstens halb totlachen.


nWo gegen WCW

WCWler: Natürlich gab es auch in diesem Monat wieder Matches zwischen den Invasoren und der WCW. Es begann mit Brian Adams von den Schwarz-Weißen, der es mit Steve McMichael zu tun bekam. Es folgte eines der grauenhaftesten Matches auf der Card eines WCW PPVs, was selbst bei WCW pro eine Frechheit gewesen wär. Das Ende kam nach einem versauten Ref Bumb, wo Vincent statt McMichael Adams mit einem Stuhl trifft und der WCW-Wrestler mit einem Tombstone Piledriver gewann.
Dann gab es noch die Battle Royal zwischen Mitgliedern beider nWo-Fraktionen. Kurz vor dem PPV hat sich hier noch der WCW World Heavyweight Champion Bill Goldberg selbst in das Match gebookt und der Sinn dieses Matches wurde noch mehr ad Absurdum geführt. Der Champion störte sich nicht daran, zu welcher Fraktion seine Gegner gehörten und eliminierte 6 von 8 Gegnern. Nur The Giant eliminiert noch jemanden, während Kevin Nash sich selbst eliminierte, nachdem Goldberg Scott Hall aus dem Match warf. Zu guter Letzt zeigte Goldberg den Spear und den Jackhammer gegen den Giant und pinnte ihn in der Mitte des Rings. Was für eine Verschwendung für den World Champion...
Das dritte geplante Match zwischen den Steiner Brothers fand nie statt. Rick Steiner schlug Scott Steiner im Vorfeld mit einem Stuhl und so bekam dieser keine Freigabe. Es gab aber die Auflage der WCW-Oberen, dass dieses Match innerhalb von 45 Tagen, dann wohl bei Fall Brawl, nachgeholt werden muss. Als Scott aber von seiner Trage, wo er mit Verbänden, Sauerstoff und Halskrause lag, aufsprang, als Rick ihn jagte, ließ die Schmierenkomödie nur noch peinlicher erscheinen.


Aquifel: nWo gegen WCW... Zu diesem Zeitpunkt so interessant und spannend wie Tapete in Slow Motion beim Abblättern anzuschauen. Es wurde natürlich nicht interessanter, wenn Bryan Adams für die nWo Hollywood gegen Steve Mongo McMichael in den Ring stieg. Mongo war eh ein Schandfleck im Ring und Adams beste Tage waren auch schon lange vorbei. Mieses Match das selbst dem Main Event Konkurrenz machen konnte. Weshalb die WCW so einen Crap bookte... wahrscheinlich nur, da man dachte, dass die nWo der Shit schlechthin wäre.
Die Battle Royal war ebenfalls ein Witz. Weshalb man den World Champ in so ein Match bookt... wohl nur um ihn als Monster darzustellen, eliminierte er doch die meisten Gegner. Wrestlerisch war das natürlich auch nur ein Gegurke par excellence... nein, so etwas hat echt keinen Platz auf einem PPV verdient.
Das Steiner gegen Steiner Match fand gar nicht erst statt, weil Creative wieder tolle Booking Ideen hatte... mehr sage ich dazu nicht.

Der erbaulichere Teil:

WCWler: Der PPV startete mit einem harten Kampf zwischen den ehemaligen Mitgliedern der Faces of Fear. The Barbarian und Meng attackierten sich zuletzt immer mal wieder und zeigten hier ein Match, wo sich beide nichts schenkten. Es gab einen Piledriver, harte Headbutts und das Ende kam nach Mengs Nervengriff des Todes und dem anschließenden Pin. Doch Meng wurde dann von Jimmy Hart, Hugh Morrus und Barbarian angegriffen und Hart gelang sogar ein Splash vom Top Rope. Nach einem Moonsault von Morrus kam Jim Duggan Meng zur Rettung. Kein richtig schlechtes Match und die Fehde gefällt mir.
Das Tag Team Match zwischen The Public Enemy und The Dancing Fools startete als normales Match und wurde dann als No DQ Match plötzlich weitergeführt. Besonders Public Enemy nutzte das natürlich aus und es wurden Mülltonnen, ein Postkasten, eine Leiter, eine Spüle und natürlich Tische eingesetzt. Nach viel Chaos stritten sich Alex Wright und der Begleiter der Fools Tokyo Magnum, woraufhin beide gingen und Disco Inferno seinem Schicksal überließen und dieser die Niederlage einstecken musste.
Natürlich durfte auch ein Match mit dem Flock nicht fehlen. Hier traten Raven, Kanyon und Saturn in einem Triangle Match unter Raven's Rules gegeneinander an. Der Chef des Flocks ließ seine Gegner erstmal selbst kämpfen und schaute zu. Doch Kanyon und Saturn durchschauten das Spiel, zeigten Double Team Moves gegen Raven, hinderten sich dann aber gegenseitig am Pin. Das Match verlagerte sich auf den Asphalt der zwischen Rampe und Ring lag und auch auf die Stage. Kanyon verpasste einen Move von einem Lichtturm und war ausgeschaltet. Nach einem Death Valley Driver von Saturn mischten sich Lodi und Horace ein, doch dieser traf Raven mit dem Stoppschild. Nach einem weiteren Death Valley Driver gewann Saturn dann das Match. Ein schöner 3 Way.
Eher enttäuschend fand ich das Match zwischen Rey Mysterio Jr. und Psychosis. Hier ging es um die Position des #1-Contenders für den Cruiserweight Title. Die Matchstory war, dass Psychosis seinen Gegner am Boden halten wollte und sich dann selbst immer wieder mit dem Ringrichter anlegte. Am Ende gewann Mysterio das seltsame Cruiserweight Matchh mit einer Hurracanrana.
Der Gegner von Mysterio wurde dann in einem tollen Match zwischen Chris Jericho und Juventud Guerrera ermittelt. Jericho führte auch vor diesem PPV seine hervorragende Fehde mit Dean Malenko fort, der in diesem Match sogar Special Referee war. Das er dieses kann, bewies Malenko bei Thunder vor dem PPV und laut Mike Tenay zu Beginn seiner Karriere. Jericho hielt das natürlich alles für eine gemeine Verschwörung und nicht nur er, sondern auch Kommentator Tony Schiavone bemängelten zeitweise das Tempo von Malenkos Three Count. Trotz allem beherrschte Jericho das Match und kickte sogar aus dem Juvi Driver aus. Dann legte sich Jericho aber immer wieder mit Malenko an, der aber nicht reagierte. Als Malenko dann aber unabsichtlich von Juvi getroffen wurde, Jericho Juvi mit dem Gürtel schlug und dem Ringrichter eine Ohrfeige gab, reichte es dem Ice Man. Als er Juvi aus der Ecke zog und Jericho ihm einen Tritt verpasste, warf Malenko den Mexikaner gegen den Kanadier, Guerrero zeigte eine Headscissor und holte sich den Sieg und den Titel mit einem Pinfall. Am Ende des tollen Matches wurde Jericho noch vom Ringrichter Malenko geschlagen.
Booker T, der amtierende WCW World TV Champion, war durch eine Knieverletzung außer Gefecht gesetzt und so schnappte sich Stevie Ray mit einem dubiosen Brief den Titel und verteidigte ihn. Chavo Guerrero war nach der Niederlage gegen seinen Onkel inzwischen komplett durchgeknallt, kam mit einem Holzpferd zum Ring und behauptete auch TV Champion zu sein. Nach einem schlechten Match gewann Ray mit einem Slapjack und wurde von Eddie Guerrero daran gehindert Chavo weiter zu attackieren. Der schien aber nicht glücklich darüber zu sein.



Aquifel: Der Kampf zwischen den beiden ehemaligen Stablemates Meng und Barbarian war sicher sehr kurz gehalten, aber wie WCWler schon angedeutet hat, hart und knackig geführt. Eigentlich finde ich so kurze Matches meistens eher mies, aber bei so einem PPV nimmt man 5 gute Minuten gerne mit. Das Aftermath unterstrich nochmal die Verbissenheit der Fehde und ja, das wusste mir durchaus zu gefallen (gerade im Vergleich zu anderen Dingen bei Road Wild 98).
Danach gab es einen Tag Team Street Fight zwischen Public Enemy und den Dancing Fools bestehend aus Alex Wright und Disco Inferno. Joa, ich mag ja Street Fights und Rock und Grunge gehen ja vor allem in dieser Art Match auf. Dass das Material teilweise erst geholt werden musste, weshalb der Ref das Match so überhaupt weiterlaufen ließ... hmm, keine Ahnung. Ist aber auch egal, so wurde es ganz spaßig. Dass ECW und WWF das besser konnten merkte man allerdings auch. Trotzdem ganz nettes Match.
No DQ blieb es im Raven's Rules Triangle Match zwischen Raven, Saturn und Kanyon. Dieses Mal war der Hardcore Part von vorne herein gebooked. Matches um Raven und das Flock, insbesondere wenn Raven und Saturn involviert waren, versprachen ja immer zumindest interessant zu sein. So auch hier. Ordentliches Triangle Match mit einigem Chaos, viel Action außerhalb des Rings und einem am Ende siegreichen Saturn.
Direkt danach folgte Rey Mysterio Jr. gegen Psychosis. Es ging um den No.1 Contendership für den Cruiserweight Title und wie so häufig versuchte Rey's Gegner ihn am Boden zu halten. Klar, dass dies die beste Chance gegen einen High Flyer wie Rey war. Dennoch zog dies das Match runter und es war nicht so gut wie die unzähligen Rey gegen Ultimo Dragon Matches, die ja eine ähnliche Rezeptur hatten.
Stevie Rey, der für seinen verletzten Bruder antrat, bekam es mit Chavo zu tun. Wie traurig das Creative Team der WCW war, erkannte man an Chavo. So ein Booking-Quark. Das Match war selbstredend auch Humbug. Einzig erwähnenswert: Eddie half Chavo nach dem Match.
Dann folgte das Match des Abends: Das Cruiserweight-Title-Match (welch Wunder) zwischen Champion Chris Jericho und Juventud Guerrera. Interessant war hier vor allem Dean Malenkos Rolle als Special Guest Ref. . Seine Fehde mit Jericho war noch nicht zu Ende und nicht nur Jericho ging davon aus, Malenko wolle ihn den Titel kosten. Im Endeffekt sorgte Jericho am Ende des dynamischen Matches aber selbst dafür, dass Malenko "unfair" wurde. Wie gesagt, Match des Abends. Gut gebookter, spannender Kampf.


Fazit

WCWler: Dieser PPV war wieder nicht das Gelbe vom Ei. Die Shows aus Sturgis waren noch nie eine Offenbarung, aber hier gab einen schlechten Main Event und die großen Matches mit Beteiligung der nWo fanden nicht statt oder waren grauenvoll. Für mich konnte allein das Cruisweight Title Match und das Triangle Match richtig überzeugen. Ich gebe 4 Punkte.


Aquifel: Nicht das Gelbe vom Ei... Eier hatte die WCW schon, soetwas als PPV im Monday Night War zu bringen. Die ersten Matches und das Cruiserweight Title Match waren in Ordnung bis wirklich gut. Ohne den Rest wären das 7 Punkte gewesen. Aber alles mit nWo Beteiligung und Ray/Chavo war dermaßen hundsmiserabel, dass es ein Wunder ist, dass überhaupt noch jemand diesen Schmonz geguckt hat. Mit zugedrücktem Hühnerauge 3 Punkte, einfach da mich die nWo und das Booking zu diesem Zeitpunkt so genervt haben.

Die PPV-Gesamtwertung