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Inside The Cage Classics #149: In Your House 24: Breakdown – Austin unterliegt den Brüdern

Kolumne

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Published on:
02.08.2016, 11:15 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Die fünftletzte Ausgabe von WWF In Your House stand im September 1998 auf dem Programm und schlechter konnten die Vorzeichen für Steve Austin nicht sein. Er musste seinen Titel gegen Kane und den Undertaker verteidigen. Ob er es schaffte erfahrt im Review von Eddie und JoMo.

Wer ist WWF Heavyweight Champion? + die unterhaltsame Story rund um die Runnels

JoMo: Grundsätzlich wurde die Storyline rund um WWF Heavyweight Champion Steve Austin und Vince McMahon gut erzählt. McMahon wollte unbedingt, dass Austin den Titel abgibt und setzte deswegen ein Triple Threat Match gegen den Undertaker und Kane an. Zeitgleich fügte er noch eine Stipulation hinzu, dass sich die beiden Brüder nicht gegenseitig pinnen durften. Es entwickelte sich somit ein Handicap Match, welches mit 22 Minuten viel zu lang dauerte und sowas von langatmig und uninteressant war. Die Brüder könnten Austin nach langer Gegenwehr mit einem Double Chokeslam zeitgleich pinnen und ein zufriedener Vince McMahon sprintete mit dem Titel aus der Halle und ließ die beiden Brüder verdutzt zurück. Immerhin wurde die Story zwischen Austin und McMahon gut weitergeführt. Wrestlerisch war das Aufeinandertreffen von Dustin Runnels und Val Venis eher unansehnlich an diesem Abend, aber die Story rundherum war Midcard-Gold im Jahr 1998. Der Pornostar spannte Runnels, welcher mit einem Pseudo-Priester-Gimmick unterwegs war, dessen Frau Terri Runnels aus und mit ihr seinen neusten Film zu drehen. Runnels verlor an diesem Abend, aber bekam seine Rache, indem er zu seinem Goldust-Charakter zurückkehrte und die Fehde erfolgreich abschloss. Weiterführend spielte in dieser Story auch noch eine Schwangerschaft von Terri eine Rolle, sowie die daraus resultierende Gründung der Pretty Mean Sisters. Wie gesagt, absolutes Midcard-Gold.

Eddie: Die Ansetzung eines Triple Threat Matches ist natürlich immer etwas, um den Champion zu entthronen, ohne ihm zu schaden. Und dass es dann direkt einen Double Pin mit zwei Champions gibt, ist natürlich ein krasser Cliffhanger. Zudem mit der Vakantierung direkt danach. Dass das Wrestling nicht das beste sein wird, durfte man erwarten, dass es sich aber auf 22 Minuten erstreckt, hatte ich so nicht erwartet. Was man aber bekam war ein typisches Attitude-Era Brawling, es war hald eben nur auf eine zu lange Zeit ausgedehnt. Das wäre mit 15 Minuten ein knackiges Match gewesen, so wurde es unnötig gestreckt. Aber wie gesagt, das Ende lässt so einiges Spekulationen zu und die Austin-McMahon Saga geht weiter. Rund um die Geschichte von Goldust und Val Venis hat JoMo eigentlich alles gesagt, die Story war Comedy-Gold, das Match war nicht allzu prickelnd auf wrestlerischer Ebene. Als Comedy-Auflockerung aber dann doch ganz ok.

Brawling pur im Käfig + erfolgreicher D-X Abend

JoMo: Für das Match des Abends waren diesmal drei der heißesten Charaktere im Sommer 1998 zuständig. The Rock in seinen ersten Schritten als Peoples Champion, welchen es in diesem Match gelang erstmals alle Fans lautstark hinter sich zu bekommen - Mankind, welcher nach seinem Dude Love Run als Heel wieder zum liebenswürdigen Publikumsliebling wurde und zeitgleich so wunderschön verbissen und naiv agierte – und Ken Shamrock, welcher den Wandel vom Face zum Heel durchmachte und als absolut gefährliches und durchgeknalltes Individuum überzeugte. Im Nachhinein könnte man annehmen die Zukunft der WWF stand sich hier gegenüber und man hatte nicht ganz Unrecht. Mit Ausnahme von Shamrock schafften es die Teilnehmer an die Spitze der Promotion. Rocky konnte sich zur Freude der Fans letztlich durchsetzen und wurde somit auf dem Papier No. 1 Contender auf die WWF World Heavyweight Championship. Während Triple H eine schwere Knieverletzung auskurierte, traten seine Stablekollegen Billy Gunn, The Road Dogg und X-Pac in einem Six Man Tag Team Match gegen Jeff Jarrett und dessen Bodyguards Southern Justice an um diese Fehde final zu beenden. Die Faces konnten sich schließlich auch durchsetzen, Southern Justice verschwand von der Bildfläche und Jeff Jarrett bekam danach Debra McMichael als Managerin an seine Seite.

Eddie: Die Geschichte von Ken Shamrock innerhalb der letzten drei PPVs ist ja auch irgendwie lustig. Vom Keller in den Octagon, in den richtigen Käfig. Und ich muss gestehen, dass Ken Shamrock hier auch irgendwie mein MVP des Kampfes war. Zwar fand ich die Kampfzeit auch hier etwas hochgegriffen, doch die Fans waren vor Ort so richtig im Kampf drin. Und The Rock als Sieger ist die beste Option gewesen. Wenn ich jetzt schon an die bevorstehenden großen Aufeinandertreffen von The Rock mit Mankind oder dann mit Austin denke, dann freue ich mich schon! Da stehen uns großartige Main Events bevor! Das Six Man Tag Match war so ein Ding. Das In-Ring-Geschehen war nicht so prickelnd, doch wenn man jetzt weiß, dass Southern Justice weg sind und es für Double J endlich nach oben geht, dann ist das Match richtig gut. Als Co-Mainer vielleicht auch etwas falsch platziert.

Und sonst so:

JoMo: Ich musste wirklich lange überlegen welches Match ich als zweites Match im Vorpunkt bespreche, weil einfach so viel Uninteressantes Teil dieser Card war. Einzig sehenswert war noch der Opener zwischen Owen Hart und Edge, in welchem Owen den kanadischen Jungstar zu seinem ersten sehenswerten Singles Match in der WWF ziehen konnte. Interessant war noch das Falls Count Anywhere Match zwischen Bradshaw und Vader, welcher für Ersteren als Sprungbrett und für Zweiten als PPV-Abschied in der WWF dienen sollte. Klappt bei Bradshaw nur bedingt und Vader war die fehlende Motivation anzumerken. Die restlichen drei Matches waren alles keine Schenkelklopfer, sondern ganz schwere Kost. D-Lo Brown und Gangrel hatten genauso wenig Chemie zusammen wie Darren Drozdov und Marc Mero. Bleibt noch das Tag Team Match zwischen Too Much und Scorpio / Al Snow. Auch hier gab es nichts Spezielles und es war eigentlich nicht PPV-würdig.

Eddie: Der Opener war in der Tat richtig gut. Mit diesem Match merkt man, was in der Undercard/Midcard platziert sein sollte. Simples, gutes Wrestling, kleine Side Stories und Charaktere, die einem interessieren. Owen Hart ist definitiv einer derjenigen, die definitiv unter ihrem Potenzial geblieben sind oder eingesetzt wurden. Edge zeigt hier sein erstes richtig großes Potenzial. Vaders fehlende Motivation sollte in der WWF ja auch keine Überraschung gewesen sein, ich wäre an seiner Stelle auch nicht ganz enthusiastisch gewesen. Für Bradshaw war dieser Sieg zu diesem Zeitpunkt noch kein wirklicher Sprung nach oben, seine Zeit lässt noch einige Zeit auf sich warten. Beim Rest hat JoMo denke ich genug gesagt.

Fazit

JoMo: Ich fand den PPV sehr enttäuschend. Viel zu viel uninteressante Filler. Ein enttäuschender Main-Event. Owen vs. Edge und das überzeugende Steel Cage Match waren zu wenig für einen guten PPV. Ich kann leider nur 3 Punkte geben.

Eddie: So schlimm wie JoMo fand ich den PPV gar nicht. Mit dem Opener, dem Steel Cage Match und dem Main Event hat man drei Highlights, die alle auf ihre jeweilige Art und Weise unterhalten haben. Ich gebe dem PPV noch 5 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung