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IWA Mid-South 11th Anniversary Show

Review

Article information
Published on:
29.03.2008, 21:48 
Category:
Author(s):
Promotion:
IWA Mid-South 11th Anniversary Show

Card:
1. Chrisjen Hayme vs. Ben McCoy
2. Devon Moore vs. Jason Hades vs. Troy Walters vs. Lucky vs. Justin Dredd vs. Dingo
3. Jack Thriller vs. Jimmy Jacobs
4. Deranged vs. Brandon Thomaselli
5. Chuck Taylor vs. Ricochet
6. Pinfalls Count Anywhere - Dysfunction & Silas Young vs. Josh Abercombie & Mickie Knuckles
7. BJ Whitmer vs. CJ Otis
8. Jason Dukes vs. Ian Rotten
9. Eddie Kingston vs. Michael Elgin vs. Roderick Strong
10. Joey Ryan & Karl "The Machine Gun" Anderson vs. Iron Saints
11. Barbed Wire Boards / Barbed Wire Bat Match - Freak Show vs. Insane Lane

Als kleine Einleitung für dieses Review sei gesagt, dass es sich von meinen bisherigen Einträgen unterscheiden wird. Ich möchte ab sofort nicht mehr Stück für Stück eine Show auseinander nehmen, sondern mehr einen generellen Eindruck der Show vermitteln bei der ich dann auch gewiss Dinge im Review hervorheben werde. Sterneratings will ich künftig auch nur noch in seltenen Fällen verwenden. Sätze können da doch viel mehr aussagen.

Schaut man sich eine IWA Mid-South Show von Ende des vergangenen Jahres an, so fällt auf, dass die Newcommer von 2007 erneut gut gereift sind. Hat man zum Beispiel bereits im Vorjahr, also Anfang 2006 den Kopf geschüttelt und sich gefragt, was die denn mit einem Chuck Taylor wollen, so wurde man schnell im Laufe des Jahres eines besseren belehrt. 2007 kam erneut eine Welle an neuen Wrestlern dazu und meiner Ansicht nach ist die Entwicklung dieser Leute wirklich sehr ordentlich. Einen Jack Thriller kann man mitlerweile auf die Cards packen und den Zuschauern damit mehr als nur einen halbherzigen Opener oder ein Füllermatch liefern, so wie es noch zu Beginn des Jahres der Fall war. Jack Thriller ist ein Wrestler, dem sicher noch irgendwo der Look fehlt. Dies umgeht er eigentlich ganz gut durch sein etwas "goofy" wirkendes Outfit und einer ansonsten eher humorvollen Heelrolle. Diese Heelrolle bekam aber an jenem Abend ein etwas ernsthafteres Upgrade... so hat er hier mit Jimmy Jacobs seine bisher beste Performance gezeigt und zugleich für mich das klare Match of the Night. Nachdem er in der Anfangsphase, welche etwas unsauber verlief, ein wenig Probleme mit Jacobs' schneller Gangart bekam und diesen Stil scheinbar noch ein wenig scheut, wurde das Match ab dem Moment richtig klasse, wo Thriller begann zu dominieren. Wirklich sehr schön, wie er konsequent stets auf seinen Figure Four Leglock Finisher hinarbeitet und dabei nicht in eine Standardroutine von Match zu Match verfällt, sondern wirklich jedes mal aufs neue überzeugen kann. Jacobs' schwaches Bein sollte ihm dann auch zum Verhängnis werden. Gefiel mir richtig gut.

Überascht war ich von Ian Rotten vs. Jason Dukes. Zweitgenannter Wrestler konnte mir bisher eigentlich immer nur ein Gähnen entlocken, aber dieses Match war eine wirklich sehr gelungene Mischung aus nicht allzu "graphic footage" beinhaltetendem Hardcore-stil und toller Matchstory. Das Match hatte eine schöne Spannung und Jason Dukes, welcher im Verlauf des Jahres eine Feindbildfunktion in der Liga einnahm, da er eben der NWA Repräsentant war, konnte wunderbar mit Ian mithalten. Und solch ein hartes und verbissenes Match um den NWA X-Division Title... das ist schon unique *g*.

Positiv hervorheben möchte ich auch den 6 Way nach dem Opener. 4 Wrestler davon kannte ich bisher noch gar nicht, unter anderem Dingo welcher oberflächlich betrachtet wie eine Art Mini-Me- Bryan Danielson aussieht. Devon Moore und Jason Hades hatten ja schon einige IWA Auftritte zuvor und konnten hier bereits ganz gute Routine in ein Match reinbringen, welches ansonsten von recht innovativer und tatsächlich auch sehr sauberer Spotaction gefüllt war. Jason Hades ist neben Thriller ein weiterer vielversprechender Newcommer der 2007er Generation und wusste zuletzt in mehreren Matches durchaus zu überzeugen.

Kingston vs. Strong vs. Elgin war zwar ein bischen entäuschend aber keinesfalls schlecht. Alle drei Wrestler boten in diesem Match halt pausenlose Stiffness-Action und teilten sich auf durchaus böse Art und Weise ordentlich aus. Kingston ist in der IWA Hard-Hitting Szene weiterhin der MVP und macht dies mit seinem Sieg hier auch deutlich.

Um jetzt aber nicht weiter ins Detail zu gehen lässt sich hier ein guter Strich unter die Show ziehen, denn alle weiteren Matches waren kurz gesagt im Bereich des Soliden bzw. Ordentlichem. Einzig zwei Matches konnten mich an diesem Abend wirklich gar nicht überzeugen. Dies war zum Einen das Aufeinandertreffen von Brandon Thomaselli und Derranged, wo beide nicht wirklich wussten, wie man auf einen gemeinsamen Nenner kommen könnte (des Weiteren hielt ich den Sieg von Derranged für absolut unpassend). Ansonsten war da noch das Abschlussmatch der Show welches einfach nur ein ideenloses Gewaltmatch von zwei Deathmatchwrestlern, welche ich sowieso abartig schlecht finde, war und solche Matches brauche ich wirklich gar nicht. Beiden Wrestlern gebührt mein Respekt für das, was sie hier einsteckten, aber ein gutes Match brachten sie mit der gezeigten Action meiner Meinung nach wirklich nicht zustande.

Fazit: Diesen Event kann man sich sicherlich angucken, wenn man einigermaßen hinter dem IWA Produkt steht oder einfach eine gewisse Indy-Vielfalt bei seinen zu guckenden Events pflegt. Letztendlich ist die Show sicher nichts Überragendes aber weis zu gefallen und hat durchaus ihren Charme. Was ein wenig traurig ist, ist hierbei sicher die absolute Mini-Crowd, die auch akustisch nicht viel hergibt, welche aber zugleich die finanzielle Problematik in Ian Rottens "Vielleicht war es das mit IWA" Rede ganz gut unterstreicht. Hiermit ist das Anouncement von Ian Rotten gemeint, in dem er vom Möglichen Aus der Promotion berichtete. So befand sich IWA 2007 offensichtlich sehr nah am absoluten KO Schlag und drohte nach 11 Jahren, in der sie EINIGEN(!) Wrestlern eine gute Starthilfe verschafft haben (u.a. CM Punk, Chris Hero und Colt Cabana, welche alle 3 mitlerweile sehr erfolgreiche Wrestler sind), wirklich für immer zu verschwinden. Letztendlich konnte man sich dann doch noch retten, musste aber für einen geplanten Neustart eine Pause von November bis März einlegen. Die Rede ist sehr emotional und sollte vielleicht auch ein Denkanstoß an die Leute sein, welche die bisherigen Cards von 2008 gleich wieder schlechtreden, obwohl a) die jungen Talente durchaus ihre Einsätze mit Leistung rechtfertigen und b) es eben nur so gehen kann, dass man nicht etliche teuren Leute einfliegen lässt, wenn man die Promotion endlich mal vom Rande des Existenzminimum wegbewegen möchte.
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