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ROH Generation Next

Review

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Published on:
14.08.2004, 17:11 
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Ring Of Honor presents:


Generation Next


22. Mai 2004 - Philadelphia, Pennsylvania (Event-Zelt)





Als die Grundidee von Star Trek um eine neue Serie erweitert werden sollte, als Captain Kirk und seine Crew abdankten und ein neues Team von dort an die unendlichen Weiten des Weltalls entdecken sollte, nannte man es "The Next Generation". Ring of Honor war am 22. Mai für einen ähnlichen Schritt bereit. Es sollte niemand abdanken, aber nachdem mit AJ Styles und Chris Daniels aufgrund des TNA-Konflikts zwei Wrestler auf unbekannte Zeit verloren gingen, war klar, daß neue Stars aufgebaut werden müssten. Generation Next war das Motto für diesen Event und wie sich später herausstellen sollte eine Vier-Mann-Bewegung von neuen Stars des Ring of Honor. An diesem Abend gab es ROH erstmals zumindestens halb Open Air zu sehen, da in einem großen Eventzelt mit offenen Seiten veranstaltete.



Generation Next begann mit einem Backstagesegment der Prophecy. Dan Maff offenbarte seine Gefühle wärend der Achterbahnfahrt der Vorwoche. Bei Round Robin Challenge III besiegten er und BJ Whitmer die Saints im Tag Team Title Match nur um eine Stunde später die Belts wieder an die Briscoes zu verlieren (Anmerkung: Die Briscoes verloren die Title ebenfalls eine knappe Stunde später wieder an die Saints). Maff kündigte an, daß das heutige Titlematch gegen die Second City Saints eine Must Win Situation sei in der es um die zukünftige Existenz der Prophecy ginge.


Colt Cabana präsentierte ebenfalls wieder seine Talkshow "Good Times - Great Memories" welche an diesem Abend Trent Acid zu Gast hatte. Acid gab zu, zu wissen, wer damals bei "At our Best" seinen Stuhlgang in den Taschen der Carnage Crew hinterlassen habe. Diese erschienen auch promt und wollten eine Antwort. Trent Acid versprach ihnen diese Antwort - zu späterer Stunde dieses Events.


Christopher Street Connection vs. Dunn & Marcos kam nicht zustande, als Alex Shelly, Roderick Strong, Austin Aries und Jack Evans den Ring stürmten und eine kleine Aufräumaktion starteten. Shelly verkündete, daß sie nicht, wie auf der Card geplant, gegeneinander antreten würden. Sie sein Generation Next und dies sei ihre Show. Daraufhin kam Special K an den Ring und es wurde promt ein Match zwischen ihnen und Generation Next, vertreten durch Evans, Aries und Strong, angeläutet.


1. Generation Next (Austin Aries, Jack Evans & Roderick Strong) vs. Special K (Angel Dust, Dixie & Izzy)


Der Opener der Show war wirklich schwach. Sehr typisches Special K Match: Viele Spots, kaum Wrestling im eigentlichen Sinne und eigentlich diesmal nichtmal unterhaltsam. Das Match endete durch ein Triple Cover nach einem 450° Splash von Aries, einem Backbreaker von Strong und einem 630° von Evans. Generation Next begann die Zusammenarbeit mit einem Sieg.


2. Alex Shelley vs. Hydro


Aus Sicht von Hydro war dies sicherlich ein Match, über das er sich freuen konnte, da er sonst nur in die Scramble & Co - Action gesteckt wird. Hier entstand jedoch ein eher Pure Wrestling typisches Match. Alex Shelly bearbeitete Hydros Nacken um letztendlich mit dem Bordercity Stretch das Match nach knapp 7 Minuten für sich zu entscheiden. Kein schlechtes Match, aber auch nichts besonderes.


Nach dem Match gab es viel Applaus für Alex Shelly und auch seinen Gegner aus dem Special K Stable. "The Next" bot daraufhin Hydro einen Platz in seiner Gruppierung an, dieser lehnte jedoch ab.


Nun sollte man endlich erfahren, wer im März die Taschen der Carnagecrew geschandet hat. Zu viert kamen sie in den Ring um auf ihre Opfer zu warten. Trent Acid erschien im Entrancebereich, dicht gefolgt von Danny Daniels, als Masada Loc atackierte und sich als Täter outete. Schwacher Turn der sofort in einem 6 Men Tornado Tag Match resultiere.


3. Carnage Crew (Loc, DeVito & Justin Credible) vs. Masada, Trent Acid & Danny Daniels


Dies war ohne Frage ein äußerst schlechtes Match welches keine Ordnung, keinen Aufbau und keine Highlights zu bieten hatte. Nach 6,5 Minuten purer Langeweile entschied Acid das Match mit einem Yakuzakick für sein Team. Es sind diese Momente wo man sich ganz besonders freut, daß ein Match zu ende ist.


Nun sollte John Walters auf Jimmy Rave treffen. Beide standen bereits im Ring, als Generation Next die beiden Atackierte und John Walters zusätzlich einen Piledriver verpassten. Mit diesem Segment endete die erste halbe Stunde der Generation Next Show. Bisher ein sehr untypischer ROH Event, der bis hierhin keinesfalls überzeugend war.


4. Jimmy Jacobs vs. Nigel McGuinness


Dies war das erste Match, was in so auch im Vorfeld geplant war und der Wendepunkt der Veranstaltung. Nach den Anfänglichen HUSS-Einlagen verlief das Match recht Gimmiklos seitens Jacobs. Das Match bot Pure Wrestling mit ein paar Spots und Highlights die das Ganze abrunden sollten. Nach ca. 9:20 Minuten konnte Nigel den Barbaric Berzerker zur Aufgabe zwingen. Mich hat das Match gut unterhalten und ich habe mein Lächeln nach dem doch eher missglückten Start der Show wiedergefunden :-)


5. NO DQ-, ROH Tag Team Titlematch: Second City Saints (CM Punk & Colt Cabana) vs. Prophecy (BJ Whitmer & Dan Maff)


Dan Maff und BJ Whitmer hatten nun die Chance, die Belts erneut von den Second City Saints zu erobern und diesmal auch mit nach Hause zu nehmen. Im Gegensatz zu Round Robin Challenge III bekam das Aufeinandertreffen der beiden Teams diesmal mehr Zeit und zumindest für 75% der Zeit den Ring zur Verfügung gestellt, nachdem es in der Vorwoche doch ein eher entäuschender Brawl wurde. Aber das war im Nachhinein sicher sinnvoll, da es sich hier um eine etwas größere Fehde handelte und man außerdem mehrere Matches bieten wollte. Das Pulver war also noch kein bischen verschossen und die Philadelphiafans waren die ersten die ein wirklich ernstes Aufeinandertreffen der beiden Teams um die Tag Team Title sahen. Kurz vor Ende des Matches verlagerte sich die Action auch nach draußen auf den Rasen. Stühle flogen, es wurde gebrawlt, ehe CM Punk im Ring nach knapp 20 Minuten mit dem Pepsi Plunge BJ Whitmer abfertigen konnte. Der Pinfall war dann nur noch Formsache. Auch dieses Match konnte man sehr schön genießen. Die meiste Zeit hielt es sich an die gewöhnlichen Tag Team Regeln und präsentierte die Saints, wie schon in den Vorwochen gegen die Briscoes, als gut zusammenarbeitendes Team mit vielen Double Team Strategien.


6. The Briscoe Brothers (Jay Briscoe & Mark Briscoe) vs. The Outcast Killaz (Diablo Santiago & Oman Tortuga)


In diesem Match fiel der Kommentar aufgrund technischer Störungen aus. Ich möchte das nutzen um darauf hinzuweisen, daß ROH es geschafft hat, den elanlosesten Co-Kommentator an Loveys Seite zu stellen, den ich je gehört habe. Punk, Morrow oder auch Allison Danger (die bei IWA auch ab und an länger mitkommentiert) wären da sicherlich die besseren Lösungen gewesen. Aber zurück zum Match:


Die Briscoes durften recht kurzen Prozess mit ihren Gegnern machen. Nach nicht einmal 5 Minuten war das Match entschieden. Eine Bewertung fällt mir daher sehr schwer, da es eben zu kurz war um mir einen Eindruck zu vermitteln.


Generation Next entschieden sich daraufhin erneut zu einem kurzen Besuch im Ring und wiesen die Briscoes freundlicherweise daraufhin, was sie mit Rave und Walters bereits getan haben. Sie würden auch ihren Platz jetzt gerne einnehmen, deshalb sollten die Briscoes entscheiden ob sie freiwillig gehen sollten, oder ob GN nachhelfen sollte. Mark und Jay zeigten sich wenig beeindruckt und boten an dieser Stelle ein Match an. Jimmy Rave und John Walters kamen nun zur Verstärkung herbeigerannt. Das 8 Men Tag Team Match konnte beginnen.


7. Generation Next (Alex Shelley, Austin Aries, Jack Evans & Roderick Strong) vs. Briscoe Brothers, John Walters & Jimmy Rave


Das ein solches Match über 40 Minuten geht, kommt nicht sehr häufig vor. In diesem Fall war jede Minute absolut gerechtfertigt, dann alle 8 Wrestler boten ein klasse Match. Ok, Jack Evans nehme ich aus dieser Wertung einmal raus. Er konnte sich hier zwar recht ordentlich am Riemen reißen und zeigte sicherlich sein bischer bestes Match in Ring of Honor, dennoch spielten die anderen 7 Wrestler in diesem Match eine Liga höher. Jay Briscoe und Roderick Strong boten für ein paar Minuten in diesem Match ein richtiges Strong Style Fest. Chops, harte Schläge, Uppercuts, Forearms, Tritte... so wie es laut Glory by Honor §1 Abs. 1 festgelegt wurde. Am meisten konnten in diesem Match meiner Meinung nach jedoch Austin Aries und John Walters überzeugen. Beide lieferten das bis zu diesem Tag beste Match, was ich soweit von ihnen gesehen habe und bekamen auch für ihre jeweiligen Teams die meiste Inringzeit. Auch Jimmy Rave hat in meinen Augen einmal mehr seinen Internetfreunden, die ihn so gerne auf dem Kicker haben, gezeigt was er zu bieten hat. Ich will jetzt nicht behaupten, daß er ein absoluter Topstar sei aber IMO wird er zu unrecht so unterschätzt. Vielleicht ist es sein "Ich sehe mal besser nach gar nichts aus" - Look, aber am wrestlerischen mangelt es ihm eigentlich nicht mehr.


Schon im Vorfeld zu diesem Match hatte Generation Next ja bereits Walters mit einem Piledriver den Nacken leicht verletzen können. In diesem Match wurde diese Stelle weiter bearbeitet und der Bordercity Stretch von Shelly war für Walters trotz längerem Durchhalten dann zu schmerzhaft um nicht aufzugeben. Generation Next gewann damit zum dritten mal an diesem Abend. Den Namen der Show geklaut, wahllos Leute atackiert und 100% auf Siege hinausgearbeitet - so etwas kann man einen Gelungenen Einstand nennen. Die Fans gaben hiernach Standing Ovations und brüllten "Match of the Year". Ich würde nicht ganz so weit gehen und sagen, daß es DAS Match des Jahres war, aber es war auf jeden Fall ein Kandidat auf diesen Titel.


8. ROH World Title Relaxed Rules Match: Samoa Joe vs. Homicide


Es war Main Event Zeit und die Joe vs. Homicide Fehde war zu diesem Zeitpunkt am kochen. Bei Do Or Die, fast genau ein Jahr zuvor, kam Homicide nah an den Titel ran, ehe er letztendlich das Match durch eine Ablenkung von Smokes und Low Ki verlor. Bei Empire State Showdown besiegte er Samoa Joe im Nontitlematch und bei Reborn Stage 1 standen sich beide erneut in einem Titlematch gegenüber. Cide dachte bereits, daß Match gewonnen zu haben, als er vom Ringrichter eines besseren belehrt wurde. In diesem Moment ist er durchgedreht, verlor nach einer Feuerballatacke das Match letztendlich durch DQ und ist seitdem auf einem Pfad der Zerstörung. Sein Ziel ist der World Title, sein Hinderniss ist Samoa Joe und seine Mittel sind durch keine Zurückhaltung gebremst.


Samoa Joe auf der anderen Seite hielt bis zu diesem Abend den Title bereits 14 Monate. Nie zuvor waren sich soviele Fans sicher, daß der Title wechseln würde, wie an diesem Abend. Das Match begann wärend des Luftschlangenflugs, mit einem schnell atackierenden Homicide, der keine Zeit verschwenden wollte. Im Ring ging die Action hin und her, keiner der beiden Wrestler konnte sich einen Vorteil erarbeiten. Außerhalb des Rings bot dieses Aufeinandertreffen eine neue Sorte von Hass in den Joe-Homicide Matches. Cide verfehlte Joe mit dem Dive nach draußen und flog durch einen selbst aufgestellten Tisch, griff zu alten Homicidemitteln und besorgte sich eine Gabel, mit der er Joe einen Stirnschlag verpasste. Im Ring kam Homicide daraufhin so nah an den Sieg und den Titelgewinn wie nie zuvor und doch war es am Ende Samoa Joe, der mit einem Brainbuster die Lichter bei Homicide ausknipste und seinen Title nach 20 Minuten verteidigte.


Im Anschluss gaben die Fans Standing Ovations für Homicide aber dieser hatte genug von den Fans und beleidigte sie verbal, ehe er noch mehr druchdrehte und auf Kameramänner, Tische, Stühle und Absperrung losging. Mit diesen Bildern endete die Show.


Fazit: Trotz des absolut verschlafenen Showopenings mit einer halben Stunde, die ich besser schnell vergesse, kann ich für Generation Next auf jeden Fall ein positives Fazit ziehen. Die Vorwochenshow "Round Robin Challenge III" war IMO eher schwächer und trotzdem noch gut. Sicherlich hat man mit Reborn 1 & 2 die Messlatte etwas höher gesetzt aber ich würde "Generation Next" letztendlich als gute ROH Show bezeichnen. Damit gesellt sich diese Show zu einer großen Menge von guten Shows, die zwar einige überragende Shows über sich gestellt haben, aber dennoch gut zu unterhalten wussten. Insgesamt war es auch etwas Entertainment-lastiger als sonst, hielt sich aber dennoch in Grenzen und belastete eigentlich nur die erste halbe Stunde. Dafür bekommt man eben andererseits über 2 Stunden gutes Material geboten. Ich empfehle "Generation Next" jedem, der ROH gerne und häufiger sieht. Wer sich jedoch nur die allerbesten Shows rauspicken will, der sollte sich nicht hierfür entscheiden. Mir persönlich hat es wieder Spaß gemacht, ich sehe ROH als meine Lieblingsliga an und freue mich ab diesem Punkt schon auf die kommenden Shows.
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