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Der schwarze Samstag der WWF

Historischer Artikel

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Published on:
21.02.2003, 21:39 
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Am 14. Juli 1984 übernahm die World Wrestling Federation überraschend den Samstag Abend-Sendetermin auf WTBS von Georgia Championship Wrestling. Dieses Datum wurde seitdem von Wrestling-Fans als "schwarzer Samstag" bezeichnet, da die damalige Ausrichtung der WWF mit glamorösen Soap Opera Elementen überhaupt nicht mit dem athletischen Wrestlingsport übereinstimmte, der zuvor zu dieser Sendezeit geboten wurde. Die Einschaltquoten der Sendung fielen in den Keller und WTBS Besitzer Ted Turner drängte WWF Besitzer Vince McMahon zum Verkauf der Senderechte an Jim Crockett Promotions. Diese Entwicklung setzte den Grundstein für die Montagskriege der 90er Jahre, als McMahons WWF und Turners WCW jede Woche zur gleichen Sendezeit auf konkurrierenden Sendern um Zuschauer buhlten.

Georgia Championship Wrestling hatte erst kurz vor diesem Tag angefangen, ihre Sendung namens "World Championship Wrestling" Samstag abends auszustrahlen und ihre Fanbasis mit athletischem Oldschool Wrestling zu erfreuen. Mehrheitsbesitzer der Liga waren die populären Brüder Jack Brisco und Gerald Brisco und verantwortlicher Head Booker war Ole Anderson. Trotzdem die Liga eine stabile Basis und als einzige Mitgliederpromotion der National Wrestling Alliance einen nationalen TV-Vertrag vorzuweisen hatte, verkauften die Briscos ihre Anteile an Georgia Championship Wrestling - einschließlich des genannten TV-Vertrags - ausgerechnet an Vince McMahon und die World Wrestling Federation, welche zu dieser Zeit in ganz Amerika expandierte und das Ziel hatte, die alleinige Nummer 1 zu werden. Gleichzeitig traten Jack und Gerald Brisco als Offizielle der WWF bei, während Ole Anderson als alleinig Zurückgebliebener vor den Trümmern seiner Existenz stand.

Am sogenannten schwarzen Samstag erfolgte der offizielle Wechsel von Georgia Championship Wrestling zur WWF, jedoch ohne zuvorige Einweihung der Zuschauer, die mit der Erwartung eingeschaltet hatten, athletisches und sportliches Wrestling zu sehen. Was sie stattdessen vorgesetzt bekamen, war eine zusammengestellte Clip Show von anderen WWF Sendungen mit gelegentlichen House Show Squash Matches aus New York, Boston oder Philadelphia. Bereits in der zweiten Woche waren die Einschaltquoten für die Sendung konsequenterweise dramatisch gesunken. Die Zuschauerbasis hasste das WWF Produkt und ließ den Fernseher einfach aus, anstatt auf bessere Zeiten zu hoffen.

Im Mai 1985, ein gutes Jahr nach Übernahme der Senderechte, wurde der Druck seitens WTBS und Ted Turners für Vince McMahon zu groß und er verkaufte die Rechte an der Sendezeit und den Namen "Georgia Championship Wrestling" an Jim Crockett Jr. und seine Jim Crockett Promotions. Zu diesem Zeitpunkt begann eine bitterböse Fehde zwischen Vince McMahon und Ted Turner, die Jahre später in den Montagskriegen zwischen der WWF und der WCW gipfeln sollte.
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