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IWA Mid-South It's Clobberin' Time

Review

Article information
Published on:
16.09.2005, 10:55 
Category:
Author(s):
Promotion:

IWA Mid-South Wrestling presents

"IT'S CLOBBERING TIME"

17.06.2005 Midlothian, IL

 

Und wieder folgt ein Review zu einer IWA Mid-South Show. Ich hatte zuvor eigentlich alle Shows der Promotion gesehen. Es gab Höhepunkte, aber auch Shows welche etwas vor sich dahinplätscherten und nur von einzelnen Matches lebten, so daß man den Daumen zur Wertung in die Mitte gegeben hätte. Direkt eine Woche vor "It's Clobbering Time" fand der große IWA Event in der ehemaligen ECW Arena statt. "Something to Prove" hieß der Event und ich würde auch sagen, daß es ein prima Einstiegsevent von IWA war, da viele Stories erklärt wurden und es ne kurze Doku am Anfang gab. Dennoch war ich mit der Show auch nur mittelmäßig zufrieden. Das Problem mittlerweile ist, und das glaubt mir keiner der seit ECW Zeiten nichts mehr aus der Arena verfolgt hat, daß die Stimmung in dieser Halle wirklich das Grottigste war, was es zuletzt an IWA Crowds gegeben hat. 30 Fans sahen "A Country Boy can survive" und machten mehr Stimmung als die Fans in der ECW Arena. Außer dem Main Event gab es eigentlich durchweg Totenstille. Die Matches ansich waren "nur" im Okay-Gut Bereich mit Ausnahme des Main Events und evtl. noch des Gauntletmatches. Daher gibt es nur eine bedingte Empfehlung für den Philly-Event von meiner Seite aus.

Aber nun stand der nächste IWA Event an. Es waren 6 Tage vergangen und am Freitag Abend fand man sich in Midlothian wieder, einem Ort, wo die IWA zuletzt prima Fuß fassen konnte. Die Halle ist stets für IWA Verhältnisse solide gefüllt und war an diesem Abend sogar richtig voll. Es mag daran gelegen haben, daß viele Leute an diesem Freitag Abend noch dachten, daß CM Punk nun sein letztes IWA Match dort zeigen würde. Einen Abend später war er bei ROH gegen Austin Aries gebookt und ROH lies die Bombe platzen, die dann klarstellte, daß Punk noch ein paar Wochen independent auftreten werden sollte.

Die Show begann mit einer Multiperson-Promo, welche damit begann, daß Jimmy Jacobs seinen Titel nicht gegen Danny Daniels aufs Spiel setzen wollte, Alex Shelley rauskam und ihm anbot, daß er die Alternative wäre, den Titel gegen ihn aufs Spiel zu setzen, welches Ian Rotten ins Spiel brachte, welcher das Titelmatch zwischen Daniels & Jacobs bestehen lies und gleichzeitig noch den Indiana State Title mit aufs Spiel setzen lies. Recht unterhaltsamer Beginn, wonach direkt der Opener folgte.

Mark Wolf vs. Chandler McClure

Der Opener war, um ehrlich zu sein, missraten bis ins letzte Detail. Es wirkte wie ein schlecht eingeprobtes Theaterstück, was die beiden im Ring veranstelteten und Mark Wolf schien wirklich absolut außer Form zu sein. Einziges Highlight war Chandler McClures Finisher, der Touchdown, ansonsten darf man Ian Rotten auf Knien danken, daß dieses Match auch nicht zu lange dauerte.

 

Tag Team Title Match: The Iron Saints (Vito Thomaselli & Sal Thomaselli) vs. Trik Davis & Ryan Boz

Das zweite Match des Abends lieferte dafür bereits grundsolide Action. Schönes Tag Team Match, welches mit einem knallharten Double Axehandleblow von Ryan Boz begonnen wurde, worüber noch einige male im Kommentar gesprochen wurde *g*. Trik Davis und Ryan Boz hatten ihre Belts zuvor bei der Arena-Show im Tables-Elimination-Gauntlet verloren, die Iron Saints gingen aus diesem Match als die Sieger hervor und mussten sich nun in einem Rematch den Exchampions stellen. Die Iron Saints muss man zudem einfach lieben, da sie derzeit wohl zu den besten Tag Teams der Independentszene gehören und diese Gürtel auch verdient gewonnen haben. Das Match, um wieder zum Thema zurückzukommen, war von Anfang bis Ende unterhaltsam und auch gut. Das gewohnte Tag Team Tornado - The Ref has lost controll - Chaos kan nur kurz ins Spiel und so konnte sich auch ein schöner Matchverlauf ergeben.

 

Brad Bradley vs. Eric Priest

Brad Bradley ist eigentlich der Beweis, daß Big Men auch wrestlen können und das Brawler nicht gleichzeitig langweilig sein müssen und auch technische Elemente in ihre Matches einbauen können. Der Kampf ging zwar nicht gerade sehr lang, war aber in dieser Zeit wirklich gut geführt und von Eric Priest darf man in Zukunft auch noch einiges erwarten. Er gehört zu den vielen vielversprechenden neuen Stars bei IWA, welche sicher auch über die Grenzen dieser Promotion hinaus noch viel erreichen werden. In diesem Kampf versuchte sich Priest an gezielter Offensive gegen Bradleys Schulter, um den großen Mann unten zu halten. Was aber passieren kann, wenn eine Lariat angerannt kommt, welche einem den Kopf vom Rest des Körpers abtrennen könnte, kann ebenso halt auch die ganze bisherige Arbeit in einem Match für das Opfer zunichte machen.

 

Marek Brave vs. "Spyder" Nate Webb

Nun folgte Lightweightaction und Nate Webb stellte sich als der erste große Gegner für Marek Brave in dieser Hinsicht heraus. Das Match war sehr schnell geführt und bot einige unglaubliche Highlights. Es gab vom Top Rope eine Rana nach draußen, Marek Brave kickte Webbs Kopf mit einem Running Kick fast herunter (Achtet auf die Replays, OMG!) und auch ansonsten lies man den Fans in Midlothian nicht viele Chancen, Luft zu holen. Sehr spektakulär!

Ed Chuman, der wohl größte Non-Wrestling-Heel in der IWA Geschichte, kam nun heraus und gab bekannt, daß der Event in der ECW Arena nicht unter dem NWA Midwest Banner gelaufen ist. Philly sei nunmal weit außerhalb dieser Gegend und somit galt für diese Show nicht "... sanctioned by NWA Midwest". Dies habe natürlich folgen. Mickie Knuckles konnte ihren Traum bei diesem Event erfüllen und MissChiff den NWA Midwest / IWA Mid-South Womens Title abnehmen. Da die Show aber nicht von NWA Midwest abgesegnet war, würde der Titelwechsel nicht gelten. Mickie Knuckles kam heraus und es gab eine heftige Non-Verbale Auseinandersetzung zwischen ihr und Ed Chuman. Nun kam Jim Fannin zu Hilfe, der seit langer Zeit ein Auge auf Mickie Knuckles geworfen hatte. Er sagte, daß kein Mann Hand an Mickie Knuckles anlegen würde... außer ihm. Mit einer Clothesline streckte er sie nieder und trat danach weiter auf sie ein, bis Hilfe herbeieilte. Fannin warf Mickie vor, seine Liebe mit unötigen Feindlichkeiten erwiedert zu haben (Mickie verpasste Fannin für dessen Liebeserklärungen einst einen ordentlichen Tritt zwischen die Augen und zeigte sich auch ansonsten grundsätzlich abgeneigt) und jetzt seien die beiden Quitt.

 

Delirious vs. Tyler Black

Es folgte einer der derzeit aufstrebensten Indystars, Delirious, welcher weiterhin durchgeknallt bis über die Grenzen des Wahnsinns ist und zudem in jedem Match neue Spinnereien erfindet, welche die Fans zum Lachen bringen und den Gegner zum durchdrehen. Tyler Black war jedoch kein leichter Gegner für Delirious Spielchen, denn Black trotzte Delirious mit Nachäffen und schönen Kontersequenzen. Vom wrestlerischen her war das Match auch sehr schön anzusehen und setzte den bisher grundsoliden bis sogar richtig guten Faden der Show weiter fort.

 

Mickie Knuckles vs. Rain

Für dieses Match gab es nun eine besondere Regel. Einst wurde es als Non-Title-Match angekündigt und für Rain blieb es auch dabei. Mickie Knuckles musste jedoch dieses Match gewinnen, sonst würde der Womens Title wieder zurück an MissChiff gehen. Jim Fannin kam im Verlaufe des Matches an den Ring und feuerte Mickie Knuckles wieder an. Da sie ja nun quitt waren, konnte er seine Liebe für Mickie weiter fortsetzen. Rain hingegen hatte an diesem Abend ein Auftreten, daß einem die Konzentration raubte, sich hier aufs Wrestling zu konzentrieren. Man muss der Frau gestehen, daß sie von Show zu Show besser aussieht und... ähm... ich schweife ab, richtig?.... Das Match war, wie zu erwarten, ein wirklich grundsolides Womensmatch, welches Jim Fannin jedoch für Rain entschied, als er sie atackierte und somit für die DQ gegen Mickie Knuckles sorgte, was auch seine einzige Intension dabei war. Mickie wurde der Titel also aberkannt, was Ian Rotten rausbrachte, der Ed Chuman sagte, er könne den Gürtel mitnehmen, Mickie Knuckles sei nun in der Tat kein NWA Midwest / IWA Mid-South Womens Champion mehr, denn Ian Rotten beendete den IWA Anteil dieses Gürtels und versprach Mickie einen eigenen reinen IWA Mid-South Womens Title.

 

Alex Shelley vs. Arik Cannon

Ich sage es so gerne: MATCH OF THE NIGHT!!! Und für mich persönlich auch eins der besten Matches des bisherigen IWA Jahres. Absolut großartige und unglaublich flüssig ablaufende Matwrestlingsequenz in den ersten 10 Minuten des Matches. Für mich ist dies das bisher beste Arik Cannon Match in seiner IWA Karriere und damit stelle ich es noch über das bereits absolut unglaublich gute Match gegen American Dragon aus dem Jahr 2004. Das Match war ja nichtmal geplant, sondern musste recht spontan festgesetzt werden. Alex Shelley sollte zu diesem Zeitpunkt eigentlich in Deutschland sein, bzw auf dem Flug... halt nicht in den Staaten bei einer Wrestlingshow. Eigentlich war er für ein wXw World Titlematch gegen Robbie Brookside am nächsten Tag in Essen eingeplant, jedoch kam seine kurzfristige Rückverpflichtung von TNA dazwischen, so daß er am Sonntag wieder in Florida sein musste. Deswegen fiel sein gesamter Germanytrip aus und er hatte die Möglichkeit spontan ein Booking bei IWA anzunehmen. Das Match sollte man gesehen haben, wenn einem der Stil von Shelley oder Cannon zusagt. Wirklich absolut spitze!

 

IWA Lightheavyweight Titlematch: Josh Abercrombie vs. Brandon Thomaselli

Nun stand die erste Titelverteidigung von Josh Abercrombie an. Einen dankbar einfachen Gegner sollte er an diesem Abend nicht vorgesetzt bekommen. Brandon Thomaselli gehört bereits zu den besten Wrestlern bei IWA Mid-South und machte ihm das Leben an diesem Abend nicht viel einfacher. Ein wirklich grundsolides Titlematch mit einigen tollen Highlights wurde hier geboten. Besonders das Timing bei einigen Moves halte ich für absolut unglaublich. Vor allem Thomasellis Running Shooting Star Kick ist schon der Wahnsinn. Wärend sein Gegner etwas groggy durch den Ring maschiert, nimmt er Anlauf, zeigt aus dem Rennen heraus eine Shooting Star Press und erwischt seinen Gegner dann mit einem Kick an den Kopf. Für manche mag es vielleicht das eine Lightheavyweight-Style-Match zuviel an diesem Abend gewesen sein, aber ich muss sagen, solange diese Matches nicht in grundlose Spot-Präsentationen wie bei IWS übergehen und gar keinen Sinn mehr ergeben, außerdem längst nicht so gut getimed sind, wie bei den wirklich tollen IWA Lightweights, solange ist es auch in Ordnung *g*.

 

IWA Mid-South World Heavyweight Titlematch: Jimmy Jacobs vs. Danny Daniels

Nun bekam Danny Daniels erstmals seine faire Chance auf ein Rematch. Er verlor den Titel bei April Bloodshowers in einem grandiosen Match gegen Jimmy Jacobs, als dieser am Ende die Beine auf dem Seil hatte. Das Rematch war zwar nicht ganz auf dem Level des Vorgängers, konnte aber dennoch stark überzeugen. Es war ein sehr gutes Titlematch mit einem heftigen Brawl außerhalb des Ringes, wo Danny Daniels u.a. versuchte Jacobs gegen die Tür zu tacklen, welcher jedoch auswich, so daß Daniels selbst mit voller Wucht dort gegenprallte. Der fahrbare Kleiderständer kam auch noch ins Spiel, genauso wie eine Mülltonne. Halt Business as Usual für Titlematches in Midlothian. Der Hauptteil des Matches fand aber im Ring statt und wusste dort, wie bereits angedeutet, zu überzeugen.

 

CM Punk vs. Jerry Lynn

Es folgte CM Punks letztes IWA Mid-South Match, oder zumindest laut Ankündigung und dem Glauben von so ziemlich jedem Anwesendem! Und Punk bekam einen ordentlichen Gegner vorgesetzt. Jerry Lynn kam endlich aus seiner Auszeit wieder, wo er eine schwere Verletzung ausheilen lies. Er hatte an diesem Abend die Ehre unter bester Stimmung in der Halle auf Punk zu treffen und beiden boten ein wirklich tolles Match, welches sowohl als Main Event als auch als ein mögliches letztes CM Punk Match, absolut würdig war. Die Action ging hin und her und es war letztendlich Jerry Lynns Cradle Piledriver, der dem Kampf ein Ende setzte. Danach wurde CM Punk von Fans und IWA Wrestlern verabschiedet und die Szenen waren dort bereits so emotional, daß man beim Anschauen wirklich sehr traurig wird. Das schlimme ist, es war nicht CM Punks letztes Indymatch... Es war nichtmal CM Punks wirkliches letztes IWA Match und dennoch ist man hiernach schon sehr emotional berührt. Punk ist einfach ein so großartiger Wrestler.

 

Fazit: Die Show war unterm Strich für mich persönlich nach April Bloodshowers die zweitstärkste IWA Show des bisherigen Jahres. Alles was mir bei der ECW Arena Show in der Vorwoche gefehlt und nicht gefallen hat, wurde hier definitiv wieder ausgeglichen. Die Show war sehr IWA typisch und bot meiner Ansicht nach auch die richtige Menge an Star-Power. Nicht soviel, aber dennoch genug um den richtigen Anteil in der Suppe zu finden. Fehden wurden konsequent gut weitergeführt und vor allem auf die War Games Show wurde gut hingearbeitet. Ich persönlich kann die Show jedem nur ans Herz legen. Es hat richtig Spaß gemacht, diesen Event zu gucken. Mit über 3,5 Stunden hat der Event auch eine ordentliche Zeit.

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