DeutschEnglish
Not logged in or registered. | Log In | Register | Password lost?

ROH This Means War

Review

Article information
Published on:
09.04.2006, 14:48 
Category:
Author(s):
Promotion:


Captain Hook wirft sein Auge auf

ROH - This means War – 29.10.2005 - Woodbridge, CT

Backstagepromo: Eine überglückliche Jade Chung erklärt, dass ihr Leben seit der Trennung von der Embassy viel schöner ist. Der Grund für ihr Lächeln scheint Roderick Strong zu sein, der gleich eine Kampfansage für Bryan Danielson parat hat: "Only the Strong survive" (Wortspiel!).



1. Claudio Castagnoli vs. Alex Shelley

Noch vor dem Match kommt Nigel McGuiness in den Ring und bezeichnet Claudios Sieg über ihn als Zufall. Double C holt sich noch schnell den Mick Foley Gedächtnispop, indem er Nigel verbessert, während dieser mit seiner Bret Hart Catchphrase weniger gut beim Publikum ankommt. Jedenfalls wird geklärt, dass Claudio einen weiteren Titleshot erhält, wenn er heute gegen Shelley nicht verliert...
Nach dieser netten Einführung startet das Match mit Chainwrestling und wir bekommen einige schöne Reversals zu sehen, der Schweizer scheint dabei Gefallen am Zeichen der Embassy gefunden zu haben und baut dieses immer wieder in seine Holds ein (sehr zum Misfallen von Prinz Nana). Beide versuchen früh mit ihren jeweiligen Trademark-Submissionmoves den Kampf für sich zu entscheiden, doch erst ein Monkeyflip über das Toprope und der anschließende Springboard Tornado DDT von Shelley bringt diesem einen deutlichen Vorteil. Anschließend dominiert Shelley Double C und holt sich dafür High Fives von Nigel und Nana, doch Claudio findet mit verschiedenen Variationen des Uppercuts zurück ins Match. Es gibt die ersten Nearfalls für Double C nach dem Matchkiller und dem delayed Vertical-Suplex, allerdings gelingt es Shelley in einer traumhaften Sequenz den Border City Strech anzubringen. Claudio kontert diesen jedoch in seinen Neutralizer, doch Shelley kämpft sich in die Seile. Die Ricola Bomb soll folgen, aber das 20 Minuten-Zeitlimit ist abgelaufen und das Match endet in einem Draw.

MR: **** Erstklassiger Opener mit flüssigen Kontern und starkem Matwrestling. Sicherlich das Breaktroughmatch für Claudio bei ROH

Selbst von McGuiness gibt es Anerkennung, jedoch nur für Alex Shelley, Double C dagegen hätte seine Chancen auf ein Titelmatch verspielt. Der Schweizer erinnert Nigel jedoch an dessen genaue Wortwahl und da er nicht verloren hat, bekommt er auch seinen Shot auf den Pure-Title. Jade Chung macht daraufhin den Run-In und ohrfeigt Nana, während McGuiness Double C mit seinem Bügeleisen eine Platzwunde zufügt.

2. Davey Andrews & Azrieal vs. Jason Blade & Kid Mikaze

Blade und Mikaze geben ihr ROH-Debüt und überzeugen sofort mit einigen high Impact Aktionen. Auch Azrieal glänzt mit einem schönen Dive nach draußen, doch Mikaze toppt diesen, indem er denselben Move mit Blade als Sprungbrett ausführt – als Dank bekommt Mikaze "Rufio" Chants vom Publikum (eine gewisse Ähnlichkeit zwischen ihm und dem Bewohner aus Nimmerland kann man wirklich nicht abstreiten ).Auch das Finish läuft für Mikaze alles andere als gut, denn zuerst muss er einen harten German Suplex von Andrews einstecken, um sich dann einem Double Stomp von Azrieal gegen den Nacken geschlagen zu geben.

MR: **1/4 Nettes, kurzweiliges Debüt. Es gibt sogar ein paar "Please come back" Chants und das nach gerade mal fünf Minuten Wrestling.

3. Ricky Reyes vs. Mitch Franklin

Wo wir gerade bei kurzen Matches sind: Reyes besiegt Franklin innerhalb einer halben Minute, na gut.

MR: 0 Squash

Backstagepromo: Bryan Danielson spricht die Erfolge von Roderick Strong an, doch den Titel hätte Strong damit noch lange nicht verdient.

4. Four Corner Survival: Nigel McGuinness vs. Kikutaro vs. BJ Whitmer vs. Nosawa

Kikutaro verteilt passend zu Halloween erst einmal Süßigkeiten an die Fans und auch Nosawa bekommt was ab. Damit ist schon mal klar, was uns hier erwartet und die beiden Non-ROH Regulars beginnen das Match dementsprechend. Jeden lustigen Spot hier aufzuzählen, würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen, doch die zwei kommen so gut beim Publikum an, dass jede Auswechslung der beiden mit Buhrufen begleitet wird. Highlight ist sicherlich der Austausch von Shining Wizards zwischen Kikutaro und Nosawa, der Kommentar von Dave Prazak tut sein Übriges dazu: "SHINING WIZAAAAARD – blocked". Die Flair Imitation von Kikutaro ist ebenfalls nicht zu verachten, während Whitmer und McGuinness für den nötigen Ernst sorgen. So ist es auch kein Wunder, dass Whitmer Kikutaro nach dem Wrist-clutch Exploder pinnen kann.

MR: *** Vielleicht bewerte ich den Kampf über, aber meinen Humor hat es getroffen, zusätzlich gab es auch noch ein paar schöne Wrestlingaktionen.

5. AJ Styles vs. Austin Aries

Dies ist laut ROH ein sogenanntes "Dreammatch" und ich kann mich dem nur anschließen. Die Fans chanten schon vor dem Kampf die jeweiligen Namen, wobei Aries deutlich mehr Unterstützung bekommt. Keiner der beiden kann sich zunächst einen Vorteil sichern, aber nachdem sowohl Styles, als auch Aries ihre Trademark-Dropkicks anbringen, übernimmt AJ das Kommando und punktet mit einem schönen Backbreaker. Eine Springboard Attacke von Styles kann Aries allerdings mit einem weiteren Dropkick abwehren und es folgt einer der schönsten Dives im Wrestling: Die heat seeking Missile. Zurück im Ring gibt nun Aries den Ton an und seine Offensive ist deutlich explosiver als die von Styles. Dieser kommt jedoch mit einer schönen Lariat zurück und ein Pumphandlebackbreaker bringt ihm einen Nearfall. Nach einem Missile Dropkick von Aries gibt es leider ein paar Kommunikationsprobleme und die Luft ist erst einmal raus, doch spätestens als Aries den Torture Rack in die Cruzifix Bomb kontert, ist das Publikum wieder da. Der Brainbuster folgt für 2, doch der 450 Splash wird letztendlich in den Super Styles Clash umgewandelt und bringt AJ den Sieg.

MR: ***1/4 Sicherlich ein gutes Match, doch ich hatte mir ehrlich gesagt mehr erwartet, gerade Styles hab ich schon deutlich besser gesehen.

Nach dem Kampf wird Aries mit Sprechchören gefeiert, bis Alex Shelley und Prinz Nana ihn attackieren. Jade Chung mischt sich ein weiteres Mal ein und verpaßt Nana einen swinging DDT. Ghanas einflußreichster Mann muss auch noch den Brainbuster von Aries einstecken und Nanas Selling ist einfach nicht von dieser Welt.

Intermissiontime: Jay Lethal hält eine Promo über seinen Mentor Joe und Christopher Daniels. Auch wenn die Promo kurz war, sie war grauenhaft.

6. B-Boy vs. Colt Cabana

B-Boy wird von den Kommentatoren als "Westcoast Rottweiler" bezeichnet, er ersetzt den abwesenden Homicide, der gesetzliche Probleme in New York klären muss, na gut. Cabana scheint sich aber eher für Julius Smokes zu interessieren und die beiden streiten sich, wer denn nun besser bellen kann. Die Vorteile im Match hat zunächst Cabana, der B-Boy eindeutig outwrestled, jedoch kommt der Rottweiler mit einigen härteren Aktionen wieder zurück und auch Smokes greift immer wieder zu Gunsten seines Schützlings ein. Das Match plätschert dann leider etwas vor sich hin und erst ein Tornado DDT von B-Boy, gefolgt von einem schönen Dropkick bringen wieder Feuer in den Kampf. Eine Lariat später hat Cabana jedoch das Match schon für sich entschieden.

MR: *3/4 Irgendwie hatte der Kampf keine richtige Struktur, zusätzlich fehlte hier eindeutig die Intensität.

Nach dem Match bekommt der Grim Reefer auch noch eine Lariat ab, bis auf einmal Homicides Musik ertönt. Der Anführer der Rottweilers steht auch schon im Ring und zwischen ihm und Cabana entsteht ein Brawl, in dem Homicide Cabana letztendlich mit dem Ace Crusher vom Apron durch einen Tisch befördert. Auch wenn dieses Segment ein klein wenig zu lang ging, es hatte 10x mehr Feuer als das Match zuvor.

7. Jay Lethal vs. Christopher Daniels

Allison Danger kommt alleine zum Ring und erklärt, dass Daniels aufgrund der Geburt seines Sohnes nicht anwesend ist, aber dafür bekommen wir einen ganz besonderen Ersatzmann:

7. Jay Lethal vs. Curry Man

Unter "Hot & Spicy" Chants tanzt tatsächlich der Curry Man zum Ring und wir bekommen natürlich einen Handshake zu sehen. Die ersten Ansätze eines Wrestlingmatches werden erst einmal von den Tanzeinlagen Curry Mans unterbrochen und nun fordern die Fans auch Lethal auf zu tanzen. Lethal lehnt zunächst ab, was ihm ordentlich Heelheat bringt, nur um dann den besten Hüftschwung seit Elvis Presley zu präsentieren, oder so ähnlich. Lethal läßt noch den "Roll-Man" folgen und die Fans lieben ihn dafür. Unter Buhrufen versuchen die beiden erneut ein Wrestlingmatch zu starten, doch auch diesesmal endet die Sequenz in einer musicalreifen Performance. In der Halle gibt es mittlerweile kein Halten mehr("Holy Shit") und so muss auch der Referee tanzen, gefolgt von Sister Allison, die sich allerdings weniger gut bewegt. Zu allem Überfluß kommt auch noch ein besoffener Jimmy Bower in die Kommentatorenkabine und lallt "Now that´s hot & spicy" ins Mikro. Diese 10 Minuten waren pures Comedygold, doch nun machen beide Wrestler ernst. Es entwickelt sich ein abwechslungsreicher Kampf, in dem Lethal mit einer Springboard Hurricanrana und einem Tope punkten kann. Doch auch Curry Man zeigt eine Springboard Aktion, gefolgt von einem Dropkick durch die Seile und einem Dive nach draußen. Wenig später zeigt Lethal eine schöne High Leg Clothesline vom zweiten Seil und zusätzlich noch einen Springboard DDT. Der diving Headbutt verfehlt allerdings sein Ziel, aber dafür kann Lethal den Spicy Drop verhindern und mit dem Dragonsuplex den Sieg einfahren.

MR: ***1/2 Wie bewertet man so ein Match? Ich wurde jedenfalls bestens unterhalten und das nicht nur in der ersten Hälfte des Kampfes.

Jimmy Rave hält in Ghana eine Promo und erklärt wie sehr er es haßt mit Toilettenpapier beworfen zu werden. Außerdem zählt er seine Erfolge in ROH auf und spricht eine Warnung an Generation Next aus. Gute Promo.

8. ROH World Title Match: Bryan Danielson (c) vs. Roderick Strong

Der Champ gegen den MVP 2005, das ist also definitiv ein würdiger Main Event. Beide Wrestler tasten sich erst einmal ab und wir bekommen jeweils cleane Breaks zu sehen, auch wenn etwas Gift vor allem beim Dragon mit im Spiel ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Champ in der Ringecke dann einen Chop folgen läßt, die gleiche Aktion von Strong hinterläßt jedoch sehr viel mehr Wirkung und Danielson nimmt sich daraufhin eine Auszeit außerhalb des Ringes. Ich möchte an dieser Stelle weniger auf die Wrestlingmoves eingehen, sondern vielmehr auf die Matchstory, denn diese macht den Kampf so interessant: Danielson versucht jedenfalls seinen Gegner zu dominieren, ja fast schon vorzuführen, dabei bedient er sich auch weniger schöner Aktionen, wie zum Beispiel Griffe in die Nase oder den Mund, aber Ref: Der Champ "has till five". Strong gelingt es hingegen seinen Gegner immer wieder mit krachenden Chops zu frustrieren und nachdem Danielson sich einmal mehr mit den Fans anlegt, kann Strong auch endlich einen seiner gefürchteten Backbreaker anbringen(nach etwa 20 Minuten Kampfzeit!). Sehr schön, dass sich dann auch die Arbeit vom Dragon später auszahlt, denn mit dem Surfboard, dem spinning Toehold und dem Figure four Leglock wird gezielt gegen die Knie des Herausforderers vorgegangen, so dass dieser Probleme hat seinen Stronghold anzusetzen. Im sehr gelungenen Finish tauschen die beiden stiffe Elbows aus, wobei es Strong gelingt den Champ auszuknocken. Jedoch kann Roderick daraus kein Kapital schlagen und so muss er sich kurze Zeit später einem heftigen Armbar geschlagen geben. Beide Wrestler haben noch weniger schöne Worte für einander übrig und es wird deutlich, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.

MR: ***3/4 Dieses Match ist noch viel schwieriger zu bewerten, als der Kampf zuvor. Die Stärken waren eindeutig die unglaubliche Intensität, sowie das Erschaffen einer glaubhaften Rivalität innerhalb eines Matches. Um diese Fehde zu erzeugen mußte Danielson natürlich das Tempo rausnehmen und so gut seine Offensive auf seinen neuen Charakter abgestimmt ist, manchmal wünscht man sich doch eine etwas flüssigere Moveabfolge. Trotzdem bleibt eindeutig ein positiver Eindruck zurück, aber ein MOTYC sehe ich persönlich nicht, sondern eben "nur" ein gutes Match mit einer tollen Story.

Backstagepromo: Chad Collyer antwortet auf die Herausforderung von Ace Steel, die beiden werden in Chicago aufeinandertreffen, jedoch nur in einem Tag Team Match.

Jim Cornette kündigt an, dass Bryan Danielson in Detroit auf Chris Sabin trifft, während Roderick Strong am Tag darauf sein Rematch bekommt.

Christopher Daniels kommt jetzt erst in der Halle an und ärgert sich, dass er schon wieder Curry Man verpaßt hat. BJ Whitmer und Lacey tragen nicht unbedingt dazu bei, dass Daniels Laune besser wird...

MVP: Bryan Danielson - Der American Dragon hat nicht nur einen starken ME hingelegt, sondern er hat es vor allem geschafft seinen Charakter weiterzuentwickeln und so auch seine letzten Kritiker überzeugt.

Fazit: This means War ist eine hervorragende Show, fünf gute bis sehr gute Matches, aber die eigentliche Stärke liegt in der perfekten Mischung verschiedener Stilrichtungen. Klare Empfehlung für jeden Wrestlingfan.

Number of comments: 0
Your Options:
    Other: