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ROH Final Battle 2005

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Published on:
31.08.2006, 14:35 
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Captain Hook wirft sein Auge dieses Mal auf



ROH: Final Battle 2005 - 17.12.2005 - Edison, NJ


Wir bekommen einige Highlights von Low Ki aus dem letzten Jahr zu sehen, Ki verspricht heute den GHC Junior Title zu holen, da er sich u.a. auch in Japan weiterentwickelt hat. Schönes Intro, das den Main Event nochmal hyped.


1. Jimmy Rave vs. Milano Collection AT

Milano kann gleich zu Beginn Rave mit seinem außergewöhnlichen Stil beeindrucken, u.a. mit dem Dropkick gegen den in den Seilen gefangenen Gegner. Ein weiterer Dropkick von Milano bleibt aber vorerst dessen letzte Aktion, denn Jimmy Rave findet nach einer Clothesline gegen den Nacken endlich ins Match. Zwar kann Milano ein drittes Mal seine heutige Lieblingsaktion anbringen(dieses Mal springt er den Dropkick sogar von draußen auf den Apron), aber Rave behält dank unfairer Aktionen die Oberhand. Mit dem swinging Crossface setzt dann auch der Kronjuwel sein erstes Glanzlicht. Milano erreicht zwar die Seile, muss dafür aber einige Schläge von Prinz Nana einstecken. Der Italiener weiß sich aber mit einem schönen Baseballslide zu helfen und zeigt danach einen gut plazierten Enzugiri gegen Rave. Milano hat nun Oberwasser und punktet mit einem flying Bodypress, nur um sich kurz darauf Ghanarea einzufangen, was Rave einen Nearfall einbringt. Nach einer Lariat sowie der Armani Shoe Exchange(ja, so nennt Milano tatsächlich seinen twisting Lionsault) wendet sich das Blatt noch einmal und ein weiterer Enzugiri trifft sein Ziel wieder punktgenau. Eine Art Package Piledriver wird geblockt und Rave zeigt einen Shining Wizard. Die Greetings from Ghana bringen Rave dann den Sieg und runden ein sehr erfolgreiches Jahr für den Kronjuwel ab.

MR: *** Guter, stimmungsvoller Opener. Leider war das Milanos letzter ROH-Auftritt, obwohl er doch in seinen wenigen Matches so überzeugte.


Backstagepromo: Bryan Danielson erklärt, dass es eine Ehre sei gegen NOAH-Superstar Naomichi Marufuji anzutreten. Deswegen ist er aber keineswegs eingeschüchtert, denn auf der Welt gibt es niemanden, der ihn besiegen kann.


2. Azrieal vs. Colt Cabana

Eigentlich sollte Cabana an dieser Stelle auf Homicide treffen, doch Cide verletzte sich bekanntlich bei Steel Cage Warfare an der Schulter, so dass wir nun dieses Match zu sehen bekommen. Azrieal versucht erst einmal für eine lockere Atmosphäre zu sorgen, indem er die üblichen Späße von Cabana imitiert, doch der ist dafür überhaupt nicht in Stimmung, da ihn die Fehde mit Homicide zu sehr mitgenommen hat. Spätestens als Cabana Azrieal mit voller Wucht ins Gesicht schlägt, hat das ehemalige Special-K Mitglied begriffen, dass ihm ein veränderter Colt Cabana gegenübersteht. Zwar setzt dieser neue Cabana weiterhin auf technisches Wrestling, doch viele Aktionen werden von ihm mit sehr viel mehr Biss ausgeführt, gerade Punches oder Chops. Azrieal braucht einige Zeit um sich darauf einzustellen, kann sich dann aber mit einem schönen Death Valley Driver den ersten Nearfall sichern. Cabana antwortet aber mit Schlägen, Shoulderblocks sowie einem Missile Dropkick und beendet das Match mit einer harten Lariat.

MR: *1/2 Homicide konnte als Gegner natürlich nicht adäquat ersetzt werden, weshalb man hier einzig und allein versuchte Cabanas neuen Charakter over zu bringen, was trotz eher schwachem Match gelang.

Direkt nach dem Match kommt Homicide zusammen mit Ricky Reyes in den Ring und erklärt, dass seine Schulterverletzung ihn zu einer sechs monatigen Pause zwingen würde. Dies sei Steve Corinos Schuld und deshalb soll Cabana seinen Freund vorwarnen, denn Homicide ist heute hier um Corino zu töten - classic. Cabana hingegen solle sich aus seinen Angelegenheiten raushalten.


3. Pure Title Match: Nigel McGuinness © vs. Claudio Castagnoli

Die Pure Title-Regeln besagen, dass jeder Wrestler nur drei Rope Breaks hat um das Match zu unterbrechen. Hat man alle drei Rope Breaks aufgebraucht, kann ein Submissionhold bzw. ein Pinfall nicht mehr durch den Griff in die Seile beendet werden. Des Weiteren sind Schläge mit der geschlossenen Hand streng verboten, bei der ersten Mißachtung dieser Regel erhält man ein "Warning", bei jedem weiteren Faustschlag bekommt man ein Rope Break abgezogen(sollten keine Rope Breaks mehr vorhanden sein, wird man disqualifiziert). Zusätzlich gibt es noch einen strikten 20-Count sollte sich ein oder beide Wrestler außerhalb des Ringes aufhalten. Der Pure Title wechselt auch bei Disqualifikation und Count Out.
Aufgrund Nigels unfairen Taktiken kommt es in diesem Match zu einer ROH-Premiere, nämlich zwei Referees. Während Todd Sinclair das Match innerhalb des Ringes leitet, steht Paul Turner außerhalb bereit, um so vor allem ein Auge auf Nigels Bügeleisen zu haben. Double C kommt mit dieser Situation zunächst sehr viel besser zurecht, da McGuinness den zweiten Ringrichter bei seinen Punches nicht mit einkalkuliert hat und so sein erstes Rope Break verliert. Auch Nigels Einsatz auf der Matte(er erarbeitet sich einen Vorteil, indem er sich mit den Füßen von den Seilen abstößt) wird mit einem Rope Break-Abzug bestraft und bis hierhin läuft so ziemlich alles schief für den Champion. Claudio versucht die Verärgerung seines Gegners mit schnellen Pinfalls auszunutzen, doch McGuinness rollt sich aus dem Ring, um etwas zu verschnaufen. Dort kommt es dann zur Diskussion mit Paul Turner und als Double C mit einem flying Uppercut durch die Seile fliegt, zieht Nigel Turner ins Schußfeld, womit der zweite Offizielle ausgeschaltet ist. Zurück im Ring hat McGuinness dann auch Oberwasser, indem er die Schulter des Herausforderers bearbeitet und so Claudio zu zwei Rope Breaks zwingt. Der Schweizer kämpft sich nach einem European Uppercut-Austausch jedoch nochmal ins Match und zeigt anschließend eine Art Northern Light Suplex. Einen Superplex kann McGuinness zwar verhindern, doch dafür fängt er sich seinen eigenen Finisher, die Towers of London ein und muss so sein letztes Rope Break opfern um nicht gepinnt zu werden. Nigel versucht danach seine Lariat anzubringen, trifft dabei aber Referee Todd Sinclair und nun sind beide Offizielle bewußtlos. Damit ist der Weg zum Bügeleisen frei, doch letztendlich ist es der Engländer, der mit dem Haushaltsgerät Bekanntschaft macht. Sinclair ist auch wieder auf den Beinen und zählt den Three Count, womit wir einen neuen Pure Champion haben. Doch wie sich herausstellt hat sich der zweite Referee genau in dem Moment erholt, als Double C das Bügeleisen einsetzte und so wird McGuinness im Nachhinein per DQ doch noch zum Sieger erklärt und darf seinen Titel behalten.

MR: ***1/2 Zwei Refbumps passen normalerweise nicht unbedingt zu ROH, dafür aber um so mehr in diese Fehde und die dazugehörige Matchstory. Die Wrestler harmonierten perfekt mit den beiden Ringrichtern und nebenbei gab es auch richtig gutes Wrestling zu sehen. Trotzdem ist dies alles andere als ein befriedigendes Ende für die Fehde.


4. Steve Corino vs. Alex Shelley

Ursprünglich sollte Shelley auf AJ Styles treffen, doch dieser zog sich eine Verletzung an der Lippe zu und mußte für Final Battle absagen. Auf die berühmten Ankündigungen von Corinos personal Announcer müssen wir heute leider verzichten, da Prinz Nana ihn zur Seite schubst, wofür er einen Schlag von Corino kassiert. Zwischen ihm und Shelley geht es dann gleich so richtig zur Sache und zur Abwechslung darf Steve Corino mal das Ohr seines Gegners bearbeiten. Außerhalb des Ringes kann sich aber Alex Shelley einen Vorteil sichern, indem er gegen den Arm von Corino vorgeht. Nachdem auch noch Prinz Nana mitmischt, soll der "King of Oldschool" mit der Schulter voran gegen einen Stuhl geworfen werden, doch letztendlich ist es Shelley, der mit dem Chair Kontakt aufnimmt. Corinos Aufbäumen wird erstmal mit einem Enzugiri gegen den angeschlagenen Arm gestoppt und nach dem cross Armbreaker zeigt Shelley einen schönen Tornado Arm DDT. Der nächste cross Armbreaker kann jedoch geblockt werden und Corino holt sich mit einem Kick sowie dem STO einen Nearfall. Wieder greift Prinz Nana ein, doch dieses Mal muss sowohl er, als auch Shelley eine Flatliner/DDT-Kombo einstecken. Es folgt eine Lariat sowie die Northern Light Bomb, doch Nana knockt den Referee aus. Dafür soll es auch schon mal eine Disqualifikation gegeben haben, aber heute paßt das natürlich nicht zum Match und so überrascht Shelley Corino mit einem Rollup für den Sieg.

MR: *3/4 Von diesen beiden Männern ist man deutlich Besseres gewohnt, aber die jeweiligen Kampfstile paßten nicht zusammen. Das schwache Finish läßt keinen der beiden gut aussehen.

Homicide stürmt anschließend in den Ring und attackiert Corino mit Tritten gegen dessen taubes Ohr. Als Homicide dann auch noch ein Abflußreinigungsmittel einsetzen will, macht Colt Cabana den Save, doch zusammen mit Julius Smokes können die Rottweilers die Oberhand gewinnen und so ist es Cabana, der das Mittel ins Gesicht geschüttet bekommt. Cabana übergibt sich daraufhin und wird von einigen Students in den Backstagebereich gebracht. Erneut ein gelungener Angle in dieser ausgezeichneten Fehde.


Jay Lethal soll im Ring nun Stellung zu seinem Heelturn bei Steel Cage Warfare nehmen, Lethal macht sich aber erst mal über Joes Gewicht lustig, um dann zu erklären, dass er einen Scheck seines ehemaligen Mentors zu sehen bekam und diese Summe verlangt er nun auch. Solange er aber im Schatten von Joe steht, kann er das nicht erreichen, daher der Turn. Lethal bezeichnet sich dann noch als "hottest Free Agent" im Wrestling, womit diese lahme Einleitung zum Four Corner Survival Match beendet ist.

5. Four Corner Survival: Samoa Joe vs. Christopher Daniels vs. Jay Lethal vs. BJ Whitmer

Samoa Joe bringt seinen kürzlich errungenen TNA X-Division Title zum Ring, aber heute gilt es seinen ehemaligen Schüler in die Finger zu bekommen, Lethal hingegen versucht alles um eine Konfrontation zu vermeiden. So tauschen also Joe und Whitmer zu Beginn des Matches harte Strikes aus und es ist nicht verwunderlich, dass BJ hier den Kürzeren zieht. Lethal hütet sich davor mit Whitmer zu wechseln, also tagt sich Daniels ins Match, der ja ebenfalls mitten in einer Fehde mit dem Samoaner steckt. Eine schöne Sequenz der beiden wird von Jay Lethal unterbrochen, der Joe beim Whip-In einen Kick verpaßt und ihn anschließend gegen die Absperrung wirft. Dass Lethal sich mit dieser Aktion ins Match eingewechselt hat, merkt er spätestens als Daniels ihn mit ein paar Forearms begrüßt. Dieses Mal ist es Whitmer, der den Matchfluß stört und das oberste Seil einfach nach unten zieht, so dass der Fallen Angel aus dem Ring fällt. Lethal und Whitmer bilden daraufhin eine Art Allianz und gehen die nächsten Minuten gemeinsam gegen Daniels vor. Als dann auch noch Lacey eingreift, geht Allison Danger dazwischen und wir bekommen einen kleinen Catfight zu sehen. Sehr schön auch, wie Lethal versucht einen Blick unter Dangers Nonnenkostüm zu werfen, ist das der Beginn einer Charakterentwicklung bei Jay Lethal? Jedenfalls nutzt Joe die Gelegenheit um sich endlich einzuwechseln, während Daniels den sichtlich überraschten Lethal ins Match zwingt und dieses Mal gibt es kein Entkommen für den guten Jay. Joe setzt seinem ehemaligen Schüler mit allem zu, was er zu bieten hat und die Fans lieben jede einzelne Sekunde. Whtimer gibt den Spielverderber und fängt sich dafür prompt den STJoe für 2 ein. BJ zeigt aber einen beeindruckenden Exploder , der allerdings ebenfalls nur für einen Nearfall reicht. Einen knallharten Death Valley Driver kann Whitmer dann nur überleben, da Lethal beim Pinfallversuch eingreift, doch auch Daniels ist wieder zur Stelle. Nach ein paar weiteren Nearfalls will Lethal das Match mit dem Dragon Suplex beenden, doch er fängt sich stattdessen den Rock Bottom sowie den Best!Moonsault!!Ever!!! ein. Wieder wird das Cover unterbrochen und nachdem Lethal und Whitmer aus dem Ring segeln, stehen sich Joe und Daniels zum Schlagabtausch gegenüber. Lethal bringt daraufhin den X-Division Title in den Ring, doch Joe ist es, der Daniels einen Muscle Buster auf den Gürtel verpaßt, allerdings kann Whitmer Joe wiederum mit einem Stuhlschlag ausschalten. Lethal nutzt die Situation aus und verpaßt BJ einen Springboard Dropkick, um dann den angeschlagenen Daniels nach dem diving Headbutt zu pinnen.

MR: ***3/4 Die letzten Minuten hatten wirklich tolle Nearfalls zu bieten und auch davor wußte man dank der Matchkonstellation einige schöne Storys zu erzählen(Lethal/Joe, Joe/Daniels, Daniels/Whitmer...). Jay Lethal kommt mit seinem neuen Charakter bisher deutlich besser zurecht und hat endlich etwas Frisches, das hat ihm in der Vergangenheit doch so gefehlt.


Intermissiontime: GMC erklärt zunächst, dass Colt Cabana auf dem Weg ins Krankenhaus ist. Anschließend übernimmt die Embassy das Interview und Prinz Nana verspricht, dass es 2006 Gold für sein Stable geben werde.


6. Ricky Reyes vs. Davey Andrews

Kaum hat das Match begonnen, schaltet man auch schon in den Backstagebereich, wo Corino gerade im Begriff ist die Halle zu verlassen. GMC versucht ihn zu interviewen, doch Corino meint nur, dass ROH kein sicherer Ort mehr wäre, solange Homicide sein Unwesen treibt. Dies sei sein letzter Auftritt für ROH gewesen. Zurück im Ring kann Reyes das Match mit dem Dragon Sleeper beenden...

MR: 0 Was für ein Blowoff dieser über Monate aufgebauten Fehde.

Anschließend zerstört Reyes noch die Top of the Class Trophy bis Austin Aries ihn attackiert. Aries schnappt sich das Mikro und beleidigt Reyes, angeblich hätte Rocky Romero seinen Partner bei den Havanna Pitbulls nur durchgezogen(Aries hat meiner Meinung nach durchaus einen vertretbaren Stanpunkt). Smokes kann seinen Schützling gerade noch zurückhalten und damit sind wir schon beim nächsten Match.


7. ROH Tag Team Title Match: Sal Rinauro & Tony Mamaluke © vs. Austin Aries & Roderick Strong

Aries & Strong erhalten diese Titelchance, da sie bei A Night of Tribute Samoa Joe & Jay Lethal besiegen konnten. Strong und Mamaluke beginnen das Match und während der Italiener Vorteile auf der Matte hat, kann Strong mit seiner Kraft und seinen Chops punkten. Auch im Duell mit Rinauro kann Roderick zeigen wie sehr er sich im Jahr 2005 weiterentwickelt hat. Generation Next zeichnet sich durch viele Tags aus und arbeitet jetzt schon besser zusammen, als die amtierenden Champs, während ihrer gesamten Titlereign. Die Chops von Strong sind dabei ein Highlight für sich, ebenso wie die gewohnt explosiven Aktionen von Austin Aries. Mamaluke setzt dem Ganzen ein Ende, indem er Aries bei einem Springboardmove nach draußen zieht und dessen Kopf gegen die Absperrung hämmert. Im Ring übernehmen die Tag Champs dann das Kommando und eines muss man Mamaluke lassen, er weiß wie man Heelheat zieht. Nachdem Aries einige Double Teammoves über sich ergehen lassen muss, gelingt ihm der Tag mit Strong und dieser nimmt es gleich mit beiden Gegnern auf. Rinauro steckt dabei seinen mittlerweile wohl zwanzigsten Chop ein, kann dann aber den Gutbuster mit einer wunderschönen Hurricanrana für 2 kontern. Aries wechselt sich wieder ein, doch Mamaluke verhindert den Frogsplash und zeigt einen Superplex. Rinauro kommt mit einem Springboard Body Splash hinterher geflogen, aber Strong kann ihn in der letzen Sekunde von seinem Partner runterziehen. Die Champs wollen das Match mit dem Snapshot beenden, doch Strong fegt Rinauro mit einem Big Boot aus dem Ring, während Aries einen Brainbuster gegen Mamaluke zeigt. Half Nelson Backbreaker gegen Rinauro, gefolgt vom 450 Splash und wir haben tatsächlich neue Tag Team Champions. Damit gewinnt Aries zum zweiten Mal hintereinander bei Final Battle einen Titel, während Strong sein MVP-Jahr mit seinem ersten ROH-Gürtel krönt. Die anschließende Siegesfeier sowie die versöhnlichen Handshakes sorgen für einen tollen ROH-Moment.

MR: **** Exzellentes Tag Team Match mit einem besonders starken Finish. Das Publikum sorgte dann noch für das gewisse Etwas und war heiß für den Titelwechsel. Auch wenn "Salmaluke" als Champs eher floppten, hier gaben sie ein tolles Heelteam ab und zeigten ein sehr gutes Match.


8. ROH World Title Match: Bryan Danielson © vs. Naomichi Marufuji

Marufuji hat einen von Bryan Danielsons Open Contracts unterschrieben und ist bis jetzt wohl der größte Star gegen den der American Dragon seinen Titel verteidigen muss. Das Match startet sehr ausgeglichen, also provoziert Danielson seinen Gegner mit ein paar Slaps. Marufuji nimmt die Einladung an und es gibt einen kleinen Austausch von Chops sowie Uppercuts. Der Champ versucht immer wieder das Match zu kontrollieren, doch Marufuji erweist sich das ein oder andere Mal als zu schnell und erwischt Danielson mit einem etwas verunglücktem Dropkick durch die Seile. Als sich der Kampf dann nach draußen verlagert, kann Danielson endlich das Kommando übernehmen und legt sich dabei einmal mehr mit den Fans an. Von nun an wird das Tempo vom ROH-World Champion bestimmt und zwar nur von ihm: Ein Surfboard gibt es nicht, wenn die Fans es verlangen, sondern wenn er es für angemessen hält. Auch das Publikum kann Marufuji in diesem Moment nicht helfen, denn Danielson unterbindet das Aufbäumen seines Gegners mit einem schönen DDT. Ein Figure four Leglock führt zu einem weiteren Slapaustausch und wieder versucht Marufuji ins Match zu finden, aber mehr als paar Ohrfeigen hat der Japaner bisher noch nicht gezeigt. Endlich blüht der NOAH-Superstar ein bisschen auf und trifft mit einigen Dropkicks. Ein Suplex befördert Danielson über die Seile, doch der anschließende Baseballslideversuch von Marufuji endet in der Ringabsperrung und der Champ zeigt wie man einen Dive richtig ausführt. Es folgt der Missile Dropkick sowie ein Double Underhook Suplex für 2, jedoch blockt Marufuji den Back Superplex und bringt Danielson in die Position für einen beeindruckenden Van Terminator. Nun bereitet der Japaner mit dem Superkick sein Finish vor, doch der Shiranui(Sliced Bread #2) wird mit dem roaring Elbow sowie einem Dragon Suplex beantwortet und bringen Danielson einen weiteren Nearfall. Der Champ setzt sofort mit Cattle Mutilation nach, doch Marufuji erreicht die Seile. Im zweiten Anlauf gelingt der Back Superplex und die zweite Cattle Mutilation wird in einen Coverversuch umgewandelt, wieder für 2. Nach so vielen Nearfalls schafft es Marufuji seinen Finisher anzusetzen, doch er ist zu erschöpft um zu covern. Als beide Wrestler wieder auf den Beinen sind folgt eine Rollup-Sequenz, in der Danielson seinen Gegner mit einem Pinfall überraschen kann. Die Fans chanten "Please come back" sowie "Marufuji" und dieser bedankt sich artig. Währenddessen wartet die komplette Embassy auf den American Dragon im Eingangsbereich, für den Champ stehen also harte Zeiten bevor.

MR: ***1/4 Ehrlich gesagt hatte ich mir von diesem Match deutlich mehr erwartet. Sicher, über die Abstimmungsschwierigkeiten kann man hinwegsehen, aber Naomichi Marufuji hielt sich doch sehr bedeckt und war zu keiner Zeit eine Bedrohung für den Titel. Die gewohnt starken letzten fünf Minuten sorgen dafür, dass man auch die achte Titelverteidigung von Danielson als überdurchschnittlich bezeichnen kann.


9. GHC Jr. Heavyweight Title Match: KENTA © vs. Low Ki

Dies ist bereits Low Kis zweite Chance auf den GHC Jr-Title, im September 2004 mußte sich der Rottweiler bei seiner ersten NOAH-Tour Yoshinobu Kanemaru nach einem tollen Match geschlagen geben. Die erste gelungene Aktion ist Low Kis Armbreaker in den Seilen und dieser Move unterstreicht gleich nochmal das Big Match Feeling. Das Abtasten besteht zwischen diesen beiden aus stiffen Kicks, Chops, Forearms sowie Slaps und Low Ki gewinnt die erste Runde nach einem gut plazierten Kick gegen KENTAs Hinterkopf. Der Japaner zeigt sich jedoch nur wenig beeindruckt und nach einem Flying Clothesline vom Top Rope springt KENTA über seinen Gegner hinweg um ihn mit einem lässigen Hackenkick zu treffen. Anschließend geht es in die zweite Strikerunde und wieder ist es Low Ki, der das Duell mit einem Koppo Kick abschließt. Danach tritt er KENTA aus dem Ring und kommt mit einem wunderschönen Springboard Clothesline nach draußen geflogen(die Hangtime von Ki ist wie immer enorm). Low Ki konzentriert sich nun auf die Rippen- und Magengegend seines Gegners um die Vorarbeit für seine Double Stomps zu leisten. Den ersten Double Stomp bekommen wir dann gleich zu sehen, als Ki einen Sunset Flip Versuch mit eben diesem Move beantwortet. Nachdem Ki weiter gegen KENTAs Rippen vorgeht, folgt ein weiterer Double Stomp, dieses Mal vom Top Rope gegen den in den Seilen hängenden KENTA. Dieser kann sich dann aber mit einem Powerslam im wahrsten Sinne des Wortes Luft verschaffen und punktet nun seinerseits mit Kicks sowie einem schönen Springboard Dropkick. Der Double Underhook Suplex und ein Falcon Arrow bringen KENTA nur Two Counts, also plaziert der Japaner seinen Gegner auf dem Top Rope. Damit läuft er Low Ki allerdings in die Falle, denn der Rottweiler blockt den Superplex und erwischt KENTA mit seinem verheerenden Three of Woe Double Stomp. Auch wenn das Cover nicht reicht, Ki hat nun deutliches Oberwasser und läßt Chops in bester Kobashi-Manier folgen. Nachdem KENTAs Angriff mit der Tidal Wave abgewehrt wird, setzt Low Ki mit Kawada Kicks nach, doch er läßt sich auf dem Weg zum Top Rope zu viel Zeit, so dass KENTA mit einem Sprung auf's oberste Seil einen beeindruckenden Super Falcon Arrow zeigen kann. Dies sorgt für einen heißen Nearfall, der aber nichts gegen den anschließenden Slapaustausch ist. Das Publikum ist mittlerweile voll im Match und nachdem Low Ki den Busaiku Knee Kick mit dem Ki Krusher kontert, glauben sogar einige Fans an einen Titelwechsel. Nach der Tidal Krush soll ein weiterer Ki Krusher folgen, doch KENTA sorgt mit einem Tiger Suplex für den nächsten Nearfall. Low Ki setzt all seine Kraft in einen Dropkick und den anschließenden Ghetto Stomp, doch wieder reicht es nur für einen Two Count. Der Herausforder hat nun sein komplettes Arsenal ausgepackt bis auf den waghalsigen Phoenix Splash, der allerdings nicht sein Ziel findet. Dies erweist sich als entscheidender Fehler, denn KENTA setzt mit dem perfekt getimeten Go to Sleep nach und holt sich mit dem Busaiku Knee Kick den Sieg. Die Fans feiern beide Wrestler und wie schon beim Kobashi-Tag Team Kampf bei Unforgettable macht der Rottweiler Low Ki eine Ausnahme und schüttelt die Hand seines Gegners.

MR: ****1/2 Sicherlich sind Vergleiche mit Joe vs. Kobashi angebracht, denn Ki und KENTA sind sozusagen die Jr-Heavyweight Version der beiden Schwergewichte. Allerdings fehlte ein klein wenig diese absolute Elektrizität, die Joe vs. Kobashi so einzigartig machte. Dennoch bot der Kampf alles, was man erwarten konnte, wenn zwei der stiffesten Juniors, die das Wrestling zu bieten hat gegeneinander antreten. Klasse!


Backstagepromo: Chritopher Daniels bereut es zutiefst Samoa Joe damals zu Ring of Honor gebracht zu haben, denn seitdem begegnet er Joe überall. Es sei nun an der Zeit diese Fehde zu beenden.


MVP: Low Ki – Wie erwähnt hat Ki alle Moves ausgepackt, die er in seinem Arsenal hat. Wie schon bei seinem ersten GHC-Jr-Titelkampf war er in Topform und man kann nur hoffen, dass er vielleicht irgendwann noch eine dritte Chance auf diesen Belt bekommt.


Fazit: Schon vor dem Main Event ist Final Battle dank dem Opener, der drei ROH-Titelkämpfe, sowie dem Four Corner Survival eine ausgezeichnete Show. Low Ki vs. KENTA macht daraus einen must-see Event und rundet das hervorragende Jahr 2005 für ROH perfekt ab.


Diskussion: http://www.cagematch.de/cgi-bin/cmboard/topic.cgi?forum=38&topic=23

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