Einen Tag vor WrestleMania 25 in Texas lässt die WWE die nächste Legende aus dem Lone Star State hochleben. Wie Amarillo.com, eine lokale Nachrichtenseite aus der gleichnamigen Stadt, vermeldet, wird niemand geringerer als
Terry Funk in die Hall Of Fame aufgenommen. Es ist nur eine kurze Meldung mit einem knappen und zu seinem Naturell passenden O-Ton des Funkers: "Ich habe die Ehre nicht verdient." Es ist noch unklar, ob die Ehrung nur Terry Funk betrifft oder die
Funk Brothers, also Terry und
Dory Funk Jr. möglicherweise gemeinsam aufgenommen werden.
Funk ist den heutigen Fans vor allem als Hardcore-Legende bekannt, seine Verdienste um das Wrestling gehen aber viel weiter zurück. Terry Funk stieg 1965 im texanischen Amarillo-Territorium der National Wrestling Alliance ins Geschäft ein, das seinem Vater
Dory Funk Sr. gehörte. Er stieg dort von dort zu einem Star auf, der auch national eine Größe wurde. Ende 1975 nahm er
Jack Brisco in Florida den NWA World Title ab und wurde so zum Aushängeschild des großen Ligaverbunds. Er hielt den Titel 14 Monate lang, ehe er ihn in Toronto an
Harley Race verlor.
Funk und sein Bruder Dory wurden in den Siebzigern auch Stars in Japan, wo sie bei
All Japan Pro Wrestling zu einem der ersten US-Teams avancierten, das als Publikumslieblinge angenommen wurde. Funks Wrestlingstil war zur damaligen Zeit noch eher technisch geprägt, wobei er auch schon damals einen Ruf als kompromissloser Brawler hatte.
In den achtziger Jahren tauchte Funk erstmals für einen längeren Run in der WWF auf. Er teamte dort wieder mit Dory, der in der WWF "Hoss" hieß, forderte aber auch als Einzelwrestler unter anderem WWF Champion
Hulk Hogan heraus.
Einige Zeit nachdem er 1986 die WWF verließ, trat Funk - nicht zum letzten Mal - vom Wrestling zurück, es war aber sein erstes Comeback Ende der Achtziger, in dem Funk seinen vielleicht größten Auftritt aller Zeiten hatte: eine
hochgelobten Fehde bei World Championship Wrestlin gegen den NWA World Champion
Ric Flair.
In den Neunzigern erschloss sich Funk eine neue Fanbasis, als er im bereits überaus hohen Alter von Anfang 50 stilistisch voll auf das Hardcore-Wrestling umschwenkte und sich in den Dienst der aufstrebenden Liga
Extreme Championship Wrestling stellte - eine Verbindung, die der ECW und dem ECW World Title, den er zeitweise hielt, enorme Kredibilität verlieh. Ähnliches schaffte er in Japan mit
Mick Foley - die unglaublich brutalen Schlachten der zwei prägten Foleys Mythos als Hardcore-Ikone entscheidend mit.
Im Herbst 1997 folgte dann eine weitere Rücktrittserklärung - verbunden mit einer
großen, ligenunabhängigen Show in Amarillo, in der er sich im Main Event ganz uneigennützig für WWF World Champion
Bret Hart hinlegte - und von ECW-Boss
Paul Heyman zum ECW-Champion auf Lebenszeit ernannt wurde.
Funks Rücktritt vom Rücktritt folgte nach nur wenigen Monaten - und er kam dann wieder zur WWF, wo er mit seinem alten Feind
Cactus Jack als maskierter Chainsaw Charlie gegen die
New Age Outlaws um die WWF World Tag Team Titel antrat. Zwei Jahre später tauchte er noch einmal in der WCW auf, wo er als Commissioner und Kopf der erfolglosen Hardcore-Division fungierte.
Funk bleib auch danach rastlos, er blieb in der Indy-Szene aktiv, unter anderem für
Major League Wrestling, und die ECW-Nostalgie-Promotion
Hardcore Homecoming, zu Gunsten derer er auch einen Auftritt beim ersten ECW One Night Stand der WWE ablehnte. Beim zweiten ein Jahr später war Funk dann aber dabei und tat sich mit
Tommy Dreamer und
Beulah zusammen, um Mick Foley,
Edge und
Lita in einer brutalen Schlacht gegenüberzutreten (
Fehde). Es war Funks letzter großer Auftritt im Ring, es folgten noch einige Indy Matches - das letzte bekannte ist eines gegen
Jerry Lawler bei einer kleinen Liga in Oklahoma 2006.
Stillschweigend hat er sich danach aus dem aktiven Geschehen zurückgezogen und sich offenbar doch jetzt daran gehalten, nachdem seine Rücktritte vom Rücktritt zuvor Running Gags waren.
Quelle: Amarillo.com