Der erste Undisputed Champion der WWE-Geschichte
Chris Jericho nimmt sich aktuell mal wieder eine kleine Auszeit vom aktiven Wrestling. Doch auch wenn sein Fokus dadurch aktuell auf anderen Dingen, wie beispielsweise seiner Musikkarriere liegt, beschäftigt er sich nach wie vor mit dem Produkt seines Teilzeit-Arbeitgebers
World Wrestling Entertainment. So äußerte er sich in der "Busted Open satellite radio show" vor kurzem kritisch über die aktuelle Hauptstoryline rund um
Triple H und
Daniel Bryan. Die interessantesten Ausschnitte aus diesem Interview wollen wir euch daher selbstverständlich nicht vorenthalten.
Seine Hauptkritik bezieht sich auf die vielen Insider-Anspielungen in den Promos. Der gemeine Fan würde laut Y2J gar nicht verstehen, wenn ein
Kevin Nash zu
CM Punk sagt "You would never draw a dime" (übersetzt: "Du würdest niemals 10 Cent einspielen.") . "Ich denke wir alle leben in der Annahme, dass die Leute Dirt Sheets lesen und das Internet durchsuchen, doch 80 Prozent der Leute tun das eigentlich nicht. Ich bin ein großer Musik-Fan, ich lese Billboard (US-amerikanisches Musikmagazin, Anm. CAGEMATCH) und ich verfolge die Charts und lese die Interviews und bekomme mit, was so los ist, aber ich denke das 80 Prozent der Leute, die Musik mögen, das nicht machen. Genauso wenig wie 80 Prozent der Leute, die Filme mögen, nicht jede Woche die aktuellen Kritiken lesen", so Jerichos Begründung dazu. "Ich denke, wenn Leute sagen "Edge didn't draw a dime", soll das Heat ziehen. Doch das tut es nicht wirklich, da die Fans einfach nicht verstehen, was damit gemeint ist. (...) Also was? Er hat sich nie einen Stift genommen, hat einen Kreis gemalt und "10 Cent" in die Mitte des Kreises geschrieben. Ich meine, was soll "drawing a dime" wirklich bedeuten? Wir alle denken, dass jeder genauso viel über Wrestling weiß, wie wir das tun."
Weiter führt der 42-jährige Superstar aus, dass es ebenfalls wenig Sinn macht, wenn man in den Shows feststellt, dass
Big Show "pleite" ist und Geldprobleme hat. Denn die einzige Frage, die sich daraus für den Fan ergibt, wäre "Was hast du mit deinem ganzen Geld gemacht?". Jericho verglich das mit seiner Kindheit, als er bei Stampede Wrestling einen Wrestler namens
Goldie Rogers sah. "... er war ein Opening Match-Jobber und ich dachte mir: "Wenn ich genauso sein kann wie Goldie Rogers, sind meine Wünsche erfüllt, denn er verdient wahrscheinlich 150.000 Dollar jährlich." Dabei wusste ich eben nicht, dass er pro Nacht gerade einmal 50 Dollar verdiente und dabei ausgenommen wurde. Aber weil er im Fernsehen war, musste er für mich eigentlich auch reich sein. Und so müssen wir unsere WWE Superstars eigentlich darstellen."
Bevor er schließlich auch noch auf Daniel Bryan zu sprechen kam, übte er noch einige skeptische Worte gegenüber dem Konzept der Pre-Show. Denn diese werde als zu unbedeutend dargestellt, besonders, wenn dort ein Titelmatch stattfindet. Dabei sei es egal, ob es der Intercontinental Title, der World Title oder der Midget Title ist. Es ist ein frei-empfangbares Titelmatch und müsste laut Jericho auch dementsprechend groß präsentiert werden, damit die Leute sich dafür interessieren.
Abschließend äußerte ich Christopher Irvine, so Jerichos bürgerlicher Namen, noch zur Darstellung Daniel Bryans. Dabei verstehe er nicht, warum der inzwischen zweifache WWE Champion als klein und hässlich betitelt wird. "Mir ist das nie aufgefallen. Ich weiß nicht, wie groß er ist. Du siehst diese Männer im Ring und sie haben praktisch alle die gleiche Größe, es sei denn es ist Big Show oder
Rey Mysterio. Er hat also einen Bart, ok. Er ist hässlich, okay, wen interessiert es und wer sagt eigentlich, dass du hässlich bist. Vielleicht ist er unter dem Bart ja der heißeste Typ überhaupt. Ich weiß es nicht. Aber manchmal machen sie diese Dinge eben weil sie denken, dass sie damit Heat ziehen, doch ich bin mir nicht sicher, ob sie dieses Ziel damit auch erreichen."
