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Asien: Pro-Wrestling Shows in Nordkorea geplant

(20.05.2014) News, written by STRIGGA

Published on:
20.05.2014, 06:52 
Source:
theguardian.com, daily.co.jp, huffingtonpost.com

Am gestrigen Montag veröffentlichte die staatliche Nachrichtenagentur Nordkoreas die Meldung, dass die Volksrepublik am 30. & 31. August zwei "internationale Pro-Wrestling Events" abhalten wird. Die Shows werden, dies dürfte keinen Beobachter des japanischen Wrestlings überraschen, unter der Schirmherrschaft von Antonio Inoki produziert und organisiert.

Inoki, der für die ultrarechte Nippon Ishin no Kai (Partei zur Erneuerung bzw. Restauration Japans) im japanischen Oberhaus (Sangiin) sitzt und im letzten Jahr ohne Wissen des Parlaments eine ungenehmigte Reise nach Nordkorea unternahm, plante bereits 2011 eine Show seiner Inoki Genome Federation-Promotion in Nordkorea, die anlässlich des 100. Geburtstags des 1994 verstorbenen ehemaligen nordkoreanischen Diktators Kim Il-Sung, Großvater von Kim Jung Un, stattfinden sollte. (CAGEMATCH berichtete).

Nun scheinen die Planungen allerdings deutlich weiter zu sein als 2011, denn anders als vor drei Jahren deuten die Meldungen darauf hin, dass die Shows tatsächlich fest geplant sind, denn in der Pressemitteilung heißt es: "Weltbekannte Pro-Wrestler aus Japan, den USA und aus anderen Ländern werden an der Veranstaltung teilnehmen, die unter dem Thema von Unabhängigkeit, Frieden und Freundschaft abgehalten werden wird." Der 71-jährige Inoki soll bei der Verwirklichung dieses Ziels vom Vorsitzenden des nordkoreanischen International Martial Arts Games Committees (IMAGC) Jang Ung unterstützt werden. Als Rahmen für die Veranstaltungen will man eine Halle mit einem Fassungsvermögen von etwa 20.000 Zuschauern auswählen und insgesamt sollen ca. 20 Aktive an den Shows teilnehmen. Neben Pro-Wrestling Matches soll es dabei auch Exhibition Matches anderer Sportarten wie Tae Kwon Do geben.

Diese Meldung kommt zu einer Zeit, in der Japan und Nordkorea um die Verbesserung der bilateralen Beziehungen bemüht sind. Der japanische Außenminister Fumio Kishida teilte Reportern am Montag in Tokyo mit, dass Gespräche zwischen beiden Regierungen vom 26. - 28. Mai in Stockholm stattfinden werden. Der japanischen Regierung gehe es dabei in erster Linie um die Befreiung japanischer Staatsbürger, die von nordkoreanischen Agenten in den 1970er und 80er Jahren entführt wurden. Hintergrund der Gespräche könnte allerdings ebenfalls die Ankündigung der Volksrepublik sein, spezielle Handels- und Tourismuszonen einzurichten. Man möchte etwa mit der Eröffnung eines Skiressorts Geld durch Tourismus einnehmen, obwohl zuletzt immer wieder Touristen aus verschiedenen Gründen in nordkoreanische Gefangenschaft gerieten.

Trotz der scheinbar stichhaltigen Planungen sollte man angesichts dieser Ambivalenzen abwarten, ob der Wankelmut des nordkoreanischen Machthabers die Veranstaltungen letztlich wirklich zulässt.