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WWE: Hintergründe zur Situation rund um Daniel Bryan

(12.06.2014) Rumors, written by Franjise

Published on:
12.06.2014, 14:30 
Source:
Wrestling Observer Newsletter

Es ist wohl die News-Story der Woche: Daniel Bryan ist es nach seiner Nacken-Operation auf nicht absehbare Zeit umöglich, aktiv in den Ring zu steigen. Aus diesem Grunde wurde ihm die WWE World Heavyweight Championship am vergangenen Montag abgenommen und ein Titelmatch für Money In The Bank angesetzt, um einen neuen Champion zu krönen. Die Entscheidung zu diesem Schritt soll bereits letzten Donnerstag oder Freitag gefallen sein, nachdem die jüngsten Testresultate des Mannes aus Aberdeen, Washington vorlagen.

Die nun entstandene Situation ist besonders für Daniel Bryan sehr schade. Schließlich gewann er nach monatelangem Kampf endlich den großen Titel und sollte mit einer ausgiebigeren Regentschaft, die mindestens bis zum SummerSlam geplant war, gewürdigt werden. So versuchte man seitens der WWE auch alles, Bryan Danielson genug Zeit einzuräumen, sich auszukurieren, ohne ihm den Titel abzunehmen. Doch so ehrbar dieser Schritt auch war, vor den Kameras wirkt das ganze Szenario natürlich etwas unglücklich gelöst, da man am Montag bei RAW praktisch komplett mit der Story, die man zuvor schrieb, gebrochen hat.

Aus diesem Grunde, so heißt es, sei Daniel Bryan vor drei Tagen auch nicht anwesend gewesen. Denn eigentlich wurde für die Montagsshow mit einem Auftritt des 33-Jährigen beworben, damit er auf die Ankündigung aus der Vorwoche von Stephanie McMahon reagieren könne. Am Ende entschloss man sich aber dazu, ihm den Titel ohne sein Beisein abzunehmen. Schließlich wäre es befremdlich gewesen, wenn er nach Wochen der Weigerung, in denen auch seine Frau Brie Bella ihren Job gekündigt hat, nun doch eingelenkt und der Authority das Gold ausgehändigt hätte.

Schließlich stellt sich nun die Frage, ob es nicht klüger gewesen wäre, Bryan den Titel sofort abzunehmen. Allerdings war dies nicht das erste Mal, dass die WWE viel Optimismus gezeigt hat, wenn es um die Genesung eines ihrer Superstars ging. Das jüngste Beispiel ist sicher die Story rund um Hell In A Cell 2012, als eigentlich ein Match zwischen CM Punk und John Cena fest eingeplant war. Doch aufgrund einer Verletzung war der Einsatz Cenas lange fraglich, sodass man sich kurz vor dem Pay Per View für Ryback als Ersatz-Herausforderer entschieden hat, dessen Streak somit früher als geplant gebrochen werden musste. Im Falle der aktuellen Situation wäre es daher sicherlich möglich und eventuell auch klüger gewesen, Bryan die Gürtel gleich abzunehmen und einen Übergangs-Champion zu krönen. Denn seitens der McMahon-Promotion wollte man von Anfang an nicht mehr als einen Special Event ohne großes Titelmatch auskommen, gleichwohl der Ausfall von PPV-Käufen aufgrund der komfortablen Network-Situation sicher kein Problem dargestellt hätte.

Nicht nur Daniel Bryan-Fans stellen sich nun natürlich die Frage, wann wir den Anführer des "YES Movements" wieder zurück im Ring sehen. Zu diesem Thema herrscht aktuell aber noch bedächtiges Schweigen. Fakt ist, dass Bryan inzwischen von der House Show am 12. Juli im Madison Square Garden gestrichen wurde. Dies war der einzige Auftritt, für den er neben seiner ursprünglich geplanten Titelverteidigung bei Money In The Bank beworben wurde. So war für den Event ursprünglich ein Street Fight zwischen ihm und Triple H um die WWE World Heavyweight Championship angesetzt.

Nach wie vor im Gespräch ist indes ein Match zwischen Daniel Bryan und Brock Lesnar beim SummerSlam. Neben der Frage, ob es überhaupt stattfindet, steht nun natürlich auch ein Fragezeichen darüber, ob es dabei um das große Gold gehen wird. Denn dieses wird nach dem 29. Juni ein anderer Mann in den Händen halten. Wer dies sein wird, ist bisher wohl noch völlig offen. Allerdings sollte man stark davon ausgehen, dass es sich bei dem neuen Champion um einen Heel handelt, auf den Bryan dann nach seiner Rückkehr Jagd machen kann. In Frage kämen somit vornehmlich Randy Orton, der immer ein Kandidat für solch einen Spot ist, Sheamus, dem ja schon seit geraumer Zeit ein möglicher Turn nachgesagt wird oder aber auch Cesaro oder Bray Wyatt, für die der Titelgewinn der entscheidende Schritt nach oben wäre.

Sollte man tatsächlich fest eingeplant haben, Brock Lesnar beim SummerSlam in ein Titelmatch zu stecken, Bryan bis dahin aber nicht wieder fit sein, wäre der Schweizer sicher eine interessante Alternative. Schließlich wäre eine Story "Paul Heyman Guy" vs. "Paul Heyman Guy" schnell geschrieben. Fraglich bleibt natürlich, ob die WWE Cesaro so schnell in so kurzer Zeit nach oben pushen möchte. Doch wie sagte Abraham Lincoln: "Die meisten Probleme sind nur maskierte Gelegenheiten." Vielleicht also gelingt es der WWE doch noch, aus der unglücklichen Lage am Ende etwas Positives zu generieren.