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Lucha Underground: Verhandlungen mit Kandidaten für Roster stocken weiterhin

(07.09.2014) News, written by The Sick Lebowski

Published on:
07.09.2014, 00:44 
Source:
Wrestling Observer, PWInsider

Am mittlerweile vergangenen Samstag fiel der Startschuß für die von AAA und dem von Hollywood-Größe Robert Rodriguez geleiteten TV-Sender El Rey geplante neue Wrestlingshow Lucha Underground, aber noch immer gibt es erhebliche Verhandlungsprobleme zwischen der Produktion und den für das Projekt eingeplanten Wrestlern (wir berichteten). So seien offenbar immer noch viele Verträge nicht in trockenen Tüchern, da es immer noch erhebliche Unstimmigkeiten über die Inhalte der vorgelegten Arbeitspapiere gebe.

So sei die mögliche Vertragslänge über sieben Staffeln der Serie, was auch eine Länge von sieben Jahren bedeuten könnte, immer noch genau so ein Streitpunkt wie die garantierte Bezahlung der Wrestler. In den bisherigen Verträgen soll nämlich nur eine Bezahlung pro Auftritt vorgesehen seien, wobei nicht klar festgemacht sei, wie viele Auftritte die jeweiligen Wrestler garantiert bekommen. Trotzdem wolle die Produktion eine Art Exklusivrecht der Wrestler einfordern, bei der das Lucha Underground-Projekt an vorderster Stelle stehe, die Wrestler alle Auftritte außerhalb des Projekts von der Produktion absegnen lassen müssen und sie zwei Wochen vor den Tapings nicht mehr bei anderen Ligen antreten dürfen. Die Bezahlung pro Match soll dabei teilweise sogar noch niedriger angesetzt sein als die Summen, welche die Akteure für Auftritte bei anderen Independent-Shows kassieren könnten. So sollen selbst die bekanntesten Namen auf der Kandidatenliste nur eine Gage von $200 pro Match angeboten bekommen haben mit der Option, dass sich die Summe auf $500 pro Auftritt erhöhe, sollten sich die Personen zum Teil des Stammrosters entwickeln. Diese Angebote scheinen jedoch nicht endgültig zu sein, denn die beiden bereits bei der Produktion unter Vertrag stehenden Akteure B-Boy und Ricky Reyes sollen in ihren Arbeitspapieren eine höhere Summe als jene $200 pro Match feststehen haben.

Die erste Version der Verträge für die potentiellen Rosterkandidaten wurden diesen derweil am 29. August übermittelt. Andre Verdun, ehemaliger Independent-Wrestler unter dem Namen Youth Suicide und aktuell Anwalt und Repräsentant diverser von der Produktion kontaktierten Akteure aus Südkalifornien, sendete daraufhin am 01. September eine Liste zurück, welche Punkte in den Verträgen noch überarbeitet werden müssten, bevor jemand seiner Klienten in Erwägung ziehen würde, die Papiere zu unterschreiben. Daraufhin hätte man Verdun zugesagt, die Verträge würden nach den gemachten Vorschlägen überarbeitet werden. Als jedoch die neue Version der Verträge beim Anwalt eintraf, seien 90 % der geforderten Änderungen komplett ignoriert worden, während andere bereits zugesagte Abänderungen noch einmal komplett umgeschmissen seien worden. Die genannten Forderungen des Anwalts und seiner Klienten sollen dabei unter anderem eine genaue Klärung in den Verträgen beinhalten, dass die Tapings für Lucha Underground zwar Vorrang hätten, die Wrestler aber anderweitig auch ohne Zustimmung der Liga weiterhin frei für andere Bookings wären. Die Promotion hätte den Wrestlern zwar zugesagt, dass alle Vertragsprobleme beseitigt werden würden, dies sei bisher jedoch nicht in den überarbeiteten Verträgen zu sehen. Viele der Wrestler würden sich angesichts der schwierigen Verhandlungen nicht richtig wertgeschätzt fühlen, sondern die Produktion würde sie wie unbekannte Schauspieler behandeln, welche man problemlos austauschen könne. Dies scheint sogar Fakt zu sein, denn seit dem 29. August wurde eine weitere Gruppe an Akteuren engagiert, welche Promos für die Show aufnehmen und sich mit dem Showskript vertraut machen, so dass sie im Zweifelsfall die bisher für die Show vorgesehenen Wrestler ersetzen können, sollten diese die Verträge schließlich doch nicht unterschreiben.

Zu den schon genannten B-Boy und Ricky Reyes gibt es jedoch auch bereits weitere Namen, welche schon einen Vertrag für das Projekt unterschrieben haben. Dies seien Ex-WCW- und TNA-Star Konnan, welcher als Manager on air zu sehen sein wird, Karlee Perez alias Ex-WWE-Wrestlerin Maxine sowie Martin Casaus, der als Teilnehmer der 2011er Staffel von Tough Enough ebenfalls schon WWE-Luft schnuppern konnte. Auch für das Kommentatorenpult kann Lucha Underground namhaften Zuwachs verkünden, denn für diese Positionen wurden der ehemalige WCW- und AAA-Star Vampiro sowie Ex-WWE-Kommentator und Wrestler Matt Striker verpflichtet.

Einer derjenigen Wrestler, welcher ebenfalls ein Vertragsangebot für Lucha Underground erhalten haben und sogar einen großen Push bei der Show bekommen soll, ist Independent- und Japan-Star Ricochet. Hier könnte es bei einer angedachten Verpflichtung neben den oben genannten Verhandlungsproblemen noch zu weiteren vertraglichen Differenzen kommen, da Ricochet eigentlich aktuell bei WWNLIVE.com, dem Mutterkonzern der beiden Indy-Ligen EVOLVE Wrestling und Dragon Gate USA, unter Vertrag steht. Diese Verträge wurden in der Vergangenheit zwar auch schon von WWNLIVE.com aufgelöst, um Mitarbeitern einen Wechsel zur WWE zu ermöglichen, ob dies jedoch auch bei einer möglichen Vertragsunterschrift bei Lucha Underground der Fall sein würde, bleibt abzuwarten. Erhärtet wird der Fall dadurch, dass EVOLVE bereits zwei Shows für den 13. und 14. September in New York City angesetzt hat, an welchen Daten eigentlich auch Tapings für das El Rey-Projekt angesetzt sind, so dass Ricochet definitiv nur an einem der beiden Zwei-Tages-Events teilnehmen können wird.

Abseits der ganzen Probleme rund um die Vertragsverhandlungen gibt es jedoch auch noch etwas Positives zu berichten. Allgemeiner Erwartung zur Folge wird es neben der englischen Original-Fassung auf dem El Rey-Sender auch noch eine Zweitausstrahlung der Serie auf Spanisch auf einem der in den USA zahlreich vertretenen spanischsprachigen Kanäle geben, wobei hier der Sender UniMas im Gespräch ist. Der Sender, welcher vormals als TeleFutura bekannt war, ist derzeit hinter Univision und Telemundo der drittgrößte spanischsprachige Sender auf dem US-Markt und generiert in der Hauptsendezeit im Schnitt rund 720.000 Zuschauer, wobei der Hauptanteil dieser Seherschaft aus hispanischen Männern zwischen 18 und 34 besteht. Sollte Total Nonstop Action Wrestling also am Jahresende von Spike TV nicht mehr gesendet werden, die Lucha Underground-Serie einen Prime Time-Platz auf UniMas erhalten und die durchschnittlichen Zuschauerzahlen zur Hauptsendezeit des Kanals erreichen, wäre die Sendung mit einem Schlag gleich die zweitmeist gesehene Wrestlingshow, welche in den USA ausgestrahlt werden würde.