(Mai 2010) Ring Of Honor (ROH) ist die derzeit größte Independent-Liga und die drittgrößte Wrestling-Liga überhaupt in den USA, mit regelmäßigen Shows im Einzugsbereich mehrerer Großstädte der Ostküste der USA, darunter Philadelphia (PA), New York City (NY), Chicago (IL), Boston (MA) und Dayton (OH). Die Liga wurde im Frühjahr 2002 von RF Videos-Besitzer
Rob Feinstein gegründet, der all seine Anteile jedoch im Sommer 2004 an Cary Silkin verkaufen musste, nachdem er in einen Pädophilen-Skandal verwickelt worden war. Die Liga überstand diesen existenzgefährdenden Vorfall nur, weil der ehemalige Booker
Gabe Sapolsky und die damaligen Stars (darunter
Samoa Joe und
CM Punk) hart arbeiteten und den guten Ruf der Liga unter Wrestling-Fans verteidigten und stärkten.
Die Gründe für die wachsende Popularität der Liga in den USA sind vielschächtig: Besitzer Cary Silkin pocht auf ein solides Geschäftsmodell, in dem Risiken lange Zeit vorkalkuliert und öffentlichkeitswirksame Aktionen langfristig geplant werden. Passenderweise besaß der ehemalige Headbooker Sapolsky die Eigenschaft, Storylines über viele Monate im Voraus zu planen und diese auch stets zu einem Abschluss zu führen, um Fans nicht zu enttäuschen. Mittlerweile hat der Independent-Veteran
Adam Pearce das kreative Ruder übernommen, ihm zur Seite steht Manager- und Promoter-Legende
Jim Cornette, der auch "on Air" die Rolle des Commissioners übernimmt. Auch setzt die Liga auf starke Champions, die teilweise Monate oder Jahre die Titel der Liga halten und verteidigen. Den Rest besorgt ein Roster, welches seit vielen Jahren das Beste vom Besten der Independent-Szene mit jungen, hungrigen Stars vereinigt. ROH Wrestler sind generell eher jung und nicht national bekannt, dafür sehr athletisch, ehrgeizig und willens, sich einen Namen im Geschäft zu machen. Zu den heutigen Stars der Liga gehören daher selbstverständlich in Internet-Fankreisen weltweit beliebte Wrestler wie
Tyler Black,
Austin Aries,
Roderick Strong,
Chris Hero,
Claudio Castagnoli,
Davey Richards und
Kevin Steen.
Kooperationen mit der japanischen Wrestling-Liga
Pro Wrestling NOAH (und ehemals auch
Dragon Gate) sorgen für regelmäßige Gastauftritte von japanischen Stars wie
KENTA,
Naomichi Marufuji oder
Katsuhiko Nakajima; darüberhinaus veranstaltet Ring Of Honor pro Jahr eine handvoll Shows in Kanada und an der Westküste der USA. Der wichtigste Unterschied zu anderen Indy-Ligen ist jedoch, dass die Liga wöchentlich auf dem amerikanischen TV-Sender HDNet zu sehen ist. Zusätzlich veranstaltete ROH von Mitte 2007 bis Anfang 2009 national empfangbare Pay Per Views, die allerdings nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. Seit Ende 2009 versucht sich ROH an sogenannten "iPPVs", die auf GoFightLive.com angesehen werden können. Die verschiedenen Empfangsmöglichkeiten haben es der Liga unter anderem ermöglicht, ihre größten Stars unter PPV-Exklusivverträgen zu nehmen, um deren Abwerbung durch
World Wrestling Entertainment oder
Total Nonstop Action Wrestling vorzubeugen.