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Eigentlich hätte es alles so schön sein können: Nach zwei überraschend erfolgreichen ECW One Night Stand Shows, schafften es Rob van Dam gemeinsam mit seinem Mentor Paul Heyman nicht nur WWE Chairman Vince Mcahon davon zu überzeugen die ECW als eigenständigen Brand wiederzubeleben, sondern auch WWE Champion John Cena vor der ECW-Crowd im New Yorker Hammerstein Ballroom dessen World Title abzunehmen, um sich damit selbst zum neuen ECW World Champion krönen zu können.
Doch am Ende kam alles anders: Nicht nur, dass RVD am 03.07.2006 seinen WWE World Titel an Edge verlor. Nein, nur einen Tag später gelang es The Big Show auch van Dam den ECW Titel streitig zu machen. Diesmal aber nur, weil ausgerechnet der Mann, der stets hinter Rob van Dam gestanden hatte, ihm schließlich den entscheidenden Pinfall verweigerte – Paul Heyman!
“Phily Screwjob“ des Messias
Der überraschende Fahnenwechsel des ECW-Masterminds, von den Zuschauern mit lautenstarken “You Sold Out”-Chants beantwortet, wurde von der WWE in Anlehnung an das berühmte Vorbild aus Montreal sofort als „Phily Screwjob“ betitelt. Paul Heyman selbst verteidigte sich hingegen, indem er die Fans bezichtigte mit ihrer Unterstützung RVD in eine völlige Verausgabung, ja sogar beinahe ins Grabe, getrieben zu haben. Heyman als wahrer „Messias“ der ECW sei deshalb nicht zum Verräter sondern zum Märtyrer des Brands geworden, indem er seine Freundschaft zu RVD dem Allgemeinwohl der ECW geopfert habe.
Diesen Standpunkt sollte Heyman weiter verdeutlichen: Von ECW-Urgestein Tommy Dreamer auf seinen Sinneswandel angesprochen verpasste der selbsternannte Messias ihm bloß den „Judas Kuss“, um ihn dann von Test, nun ebenfalls einer von Heymans Getreuen, niederschlagen zu lassen und auch seine Probleme mit RVD löste er kurzer Hand: Mit einer 30-tägigen Suspendierung des ehemaligen Champions.
Sabu springt in die Bresche
Während RVDs Abwesenheit erwies sich The Big Show überraschenderweise als Fighting Champion. Er verteidigte seinen ECW Titel gegen Stars aus allen Brands, unter ihnen Größen wie Batista, Kane, den Undertaker und Ric Flair. Nur einen Gegner versuchte Paul Heyman von seinem neuen Schützling fernzuhalten: Rob van Dams Freund und ehemaligen Tag Team Partner, Sabu.
Doch wie nicht anders zu erwarten, verstand es der Neffe des Original Sheik auch äußerst sich selbst ins Spiel zu bringen. Zunächst attackierte er Big Show mehrfach nach dessen Titelverteidigungen, um sich dann über Matches gegen Kurt Angle und schließlich auch den zurückgekehrten Rob van Dam ein Titelmatch für den SummerSlam zu sichern. Doch obwohl die Hardcore Ikone mit dem Hünen durchaus aufnehmen konnte, sollte es weder beim PPV noch bei einem anschließenden Rematch zum großen Wurf reichen. Der Titel blieb stets in The Big Shows Händen.
Falsches Spiel um Hardcore Holly
So sollte Sabu schließlich nicht mehr The Big Show sondern Paul Heyman selbst, der es für nötig hielt seinen ehemaligen Zöglingen eine Lektion zu erteilen, unter Extreme Rules im Ring gegenüberstehen. In einem Match, das von zahlreichen Eingriffen geprägt war, sollte schließlich der neuste Helfer Heymans den Ausschlag für ihn geben: Hardcore Holly.
Nur zwei Wochen später sollte es aber eben dieser selbst in einem Extreme Rules Match mit Rob van Dam zu tun bekommen. In seinem vielleicht besten Match seit Jahren zog Holly zwar schließlich den Kürzeren, doch erntete dafür, nachdem er sich eine 24-Stich schwere Narbe am Rücken zuzog und mit dieser noch 15 weitere Minuten im Ring verblieb, auch den Respekt des Publikums. Motiviert von dieser Leistung forderte Holly in der folgenden Woche ein Rückmatch gegen RVD. Doch dieser verweigerte ihm dieses nicht nur, sondern ließ Hardcore Holly anschließend brutal von Test niederstrecken. Der Bund zwischen Heyman und Holly schien also nach kurzer Zeit schon wieder gebrochen. Doch als sich Holly zu seinem Comeback mit RVD alliierte, um The Big Show und Test gegenüberzutreten, wurde der Split zwischen Heyman und ihm schnell zur Farce, da Holly RVD trotzdem attackierte.
Entscheidung im Käfig
Van Dam gelang es währenddessen dennoch sich mit zwei Siegen über The Big Show das Recht auf ein Titelmatch zu sichern. Paul Heyman relativierte dieses jedoch indem er Ort und Art des Aufeinandertreffens festlegte und sich für ein Extreme Elimination Chamber bei December to Dismember entschied. Damit sollten neben RVD noch vier andere ECW-Stars eine Chance auf Big Shows Titel bekommen und natürlich hatte Heyman für zwei dieser Plätze seine Schützlinge Hardcore Holly und Test vorgesehen. Letzterer sollte seinen Spot für das Chamber auch ebenso wie Sabu und der Jungstar CM Punk erhalten, doch Holly wurde seine Chance buchstäblich in letzter Sekunde vom neusten Star des ECW-Rosters, Bobby Lashley, weggeschnappt.
In einem weiterem Duell gegen van Dam versuchte Hardcore Holly nun diesem seine Titelchance streitig zu machen, doch er blieb auch hier erfolglos. Erst die Attacke eines unbekannten gegen Sabu am Tage des Pay per Views sollte ihm letztlich doch ein Ticket für die Elimination Chamber verschaffen.
Doch im Endeffekt sollte es weder The Big Show noch Rob van Dam sondern ausgerechnet Bobby Lashley sein, der die Chamber schließlich als Champion verließ. Paul Heyman und The Big Show verließen nach dem Desaster beim December to Dismember nur zwei Tage später den ECW-Brand – Sabu und Rob van Dam sollten ihnen auf Grund anderer Umstände schon etwa ein halbes Jahr später folgen. So kannte das Ringen um die Werte der ECW am Ende also keinen Sieger und auch das potentielle Märchen um RVD und Paul Heyman fand schließlich das Ende einer Tragödie.
(Credits @ CM-User Babus)
- Ursprünglich war es vorgesehen, dass Rob van Dam den WWE und den ECW World Titel über einen deutlich längeren Zeitraum halten sollte. Gemeinsam mit Sabu wurde er jedoch im Juli 2006 wegen Marihuana-Besitz verhaftet und infolge dessen von der WWE für 30 Tage suspendiert.