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Eineinhalb Monate war der WWF World Heavyweight Title im Herbst 1998 vakant, nachdem Ligachef Vince McMahon ihn seinem Erzfeind Steve Austin aberkannte. Bei den Survivor Series 1998 sollte in einem großen Turnier ein neuer Titelträger gekrönt werden – nicht jedoch ohne dass McMahon alles tat, um ihm nicht genehme Wrestler als Titelträger zu verhindern.
Zwei Wrestler hatte der Boss besonders auf dem Kieker: Zum einen natürlich Austin, zum anderen The Rock, der nach seiner Loslösung von der Nation Of Domination dabei war, sich zu einem der größten Publikumslieblinge hinter der Rattlesnake zu entwickeln. Dabei trat er auch McMahon auf die Füße, der Rocky vor dem Turnier mehrmals zwang, seinen Platz darin und sogar seine WWF-Karriere aufs Spiel zu setzen. Dennoch schaffte er es genau wie Austin nach St. Louis zu den Series – wo sich die beiden Fanfavoriten mit weiteren Schikanen McMahons auseinander setzen müssen.
Austin besiegte in der ersten Runde McMahons Enforcer, den Big Bossman. Dieser ging aber hinterher mit seinem Schlagstock weiter auf Austin los, um ihn zu schwächen. Obwohl ausgeschieden, schickte McMahon den Bossman auch gegen Rocky ins Rennen, der ihn aber schnell mit einem Einroller besiegen konnte. Im Halbfinale dann gelang es Vince Austin aus dem Rennen zu werfen, indem Sohn Shane, der zuvor mit Austin verbunden zu sein schien, in dessen Match gegen Mankind gegen ihn turnte.
The Rock wird zum Corporate Champ
Und es war nicht die letzte Überraschung, die Vince im Ärmel haben sollte: Im Finale, wo Mankind auf The Rock traf, verhalf er mittels einer Neuauflage des Montreal Screwjobs ausgerechnet The Rock zum Sieg. Es stellte sich heraus, dass die angebliche Feindschaft zwischen Rock und McMahon ein reines Ablenkungsmanöver war. Rocky wurde zum „Corporate Champion“ und zum Kronjuwel von McMahons neuem Corporation-Stable. Daran änderte auch ein Stunner nichts, den der betrogen Austin Rocky zum Abschluss des Pay Per Views verpasste.
Mit Hilfe eines Gerichtsbeschlusses forderte Austin dann gleich am nächsten Tag bei RAW ein Titelmatch gegen Rocky ein, in das allerdings pausenlos McMahon und seine Corporation-Schergen eingriffen. Als sich dann auch noch Austins alter Erzrivale, der Undertaker einmischte und die Rattlesnake mit einer Schaufel niederschlug, musste das Match abgebrochen werden.
Austin musste sich bei Rock Bottom also erst einmal mit dem Taker auseinandersetzen. Er traf in einem Buried Alive Match auf den Deadman, in dem Austin gleichzeitig auch um seinen Platz im Royal Rumble Match kämpfen musste – um eine Gelegenheit zu erhalten, dem Champion bei WrestleMania gegenüber zu treten. Austin gewann dieses Match und wahrte damit seine Chance, Rock doch noch in die Finger zu kriegen.
Das Regelbuch wird zum Verhängnis
Vorher allerdings hatte Rocks zweiter Rivale Mankind beim ersten RAW des Jahres 1999 noch ein Titelmatch gegen Rocky – und Austin nutzte die Gelegenheit, in dem chaotischen Match das Zünglein an der Waage zu spielen: Er schlug Rocky mit einem Stuhl nieder und machte Mankind damit zum Champion.
Rocky aber schlug beim Rumble gleich doppelt zurück: Zum einen holte er sich den Titel von Mankind in einem I Quit Match zurück – zum anderen griff er in das Rumble Match ein und verhinderte den sicheren Sieg Austins. Stattdessen machte er keinen Geringeren als Vince McMahon höchstpersönlich zum Rumble-Sieger. The Rock verdiente sich damit ganz nebenbei auch ein 100.000-Dollar-Kopfgeld, das Vince auf die Eliminierung Austins ausgesetzt hatte.
Damit hieß es theoretisch also Rock gegen McMahon bei WrestleMania – aber natürlich sah McMahon keinen Grund, gegen seinen Champ anzutreten und trat seinen Posten als Top-Herausforderer ab. Er behielt sich aber vor, einen Ersatzmann zu benennen. Bei dem Plan funkte ihm aber Commissioner Shawn Michaels dazwischen, der im WWF-Regelbuch stöberte und einen Passus fand, dass wenn ein Rumble-Sieger seinen Herausforderposten nicht antreten mag, automatisch der zuletzt Eliminierte diese Rolle einnimmt – und das war Michaels’ texanischer Buddy Steve Austin.
Austin triumphiert bei Mania
Austin zeigte sich aber gönnerhaft und setzte seine Position in einem Steel Cage Match gegen McMahon aufs Spiel – er trug dabei aber auch den Sieg davon. Da Rock nach einem zwischenzeitlichen weiteren Verlust seines Titels diesen auch endgültig von Mankind zurück gewann, war der Weg frei für den Austin-Rock-Showdown bei WrestleMania. Als Höhepunkt des Vorgeplänkels für dieses Match gab es einen der berühmtesten RAW-Momente, in dem Austin in der letzten Show vor WrestleMania mit einem Bierlaster zum Ring fuhr und Rock, die McMahons und ihre komplette Baggage mit seinem Lieblingsgetränk voll spritzte.
Das Recht, Ringrichter in dem Match zu sein, erkämpfte sich Mankind, der aber bei WrestleMania von der Corporation ausgeschaltet wurde. McMahon ernannte sich darauf selbst zum Ringrichter und es sah düster aus für Austins Titelchancen. Wiederum aber gab Michaels den Rettungsengel und erinnerte McMahon daran, dass das Ringrichter Ernennen sein Job war. Er ließ das Match von einem unparteiischen Ref leiten und verbannte obendrein die Corporation vom Ring. Im Laufe des Matches schalteten dann jedoch Rock und McMahon den Unparteiischen aus und bearbeiteten Austin gemeinsam – worauf der geprügelte Mankind zum Ring trottete, McMahon k.o. schlug und seinen vorgesehenen Posten einnahm. Nach Beseitigung aller widrigen Umstände konnte Austin dann mit dem Stunner den Sieg und den Titelgewinn feiern.
Kampf um den Smokin’ Skull Belt
Doch Austin gab sich mit dem Gewinn des Gürtels nicht zufrieden. Er wollte nämlich seinen extra für ihn angefertigten Smokin’-Skull-Gürtel zurück, den Vince McMahon lange vorher von ihm konfisziert hatte. Vince – der sich nach WrestleMania aus der Fehde verabschiedete um sich um seine Probleme mit dem Undertaker zu kümmern – beauftragte Sohnemann Shane damit, sich um die Angelegenheit zu kümmern. Der übergab den Smokin’ Skull Belt an Rocky – und die beiden meinten zu Austin, dass er sich diesen Gürtel in einem Rückmatch bei Backlash holen müsse.
Austin wollte nicht so lange warten und forderte Rock auf, ihm diesen Gürtel schon vorher zurück zu geben. Doch der drohte stattdessen gar damit, den Gürtel in einen nahe liegenden Fluss zu schmeißen – ganz so wie es Austin mit Rockys Intercontinental Title gemacht hatte, um den sie sich im Jahr zuvor bekriegt hatten. Austin stellte Rocky an ebendieser Brücke – tappte aber in eine Falle und wurde schließlich selbst metertief ins kühle Nass geworfen.
Rocky kam dann in der Woche darauf beim letzten RAW vor Backlash in einem Leichenwagen zum Ring und hielt eine symbolische Beerdigung für Austin ab – der Smokin’ Skull Belt sollte an dessen Stelle in einem metertiefen Loch versenkt werden. Doch Austin war wider Rocks Erwarten ebenfalls vor Ort und verhinderte das. Erst fuhr er mit einem Monster Truck über Rocks neu gekauften Wagen, dann an den Ring über den Leichenwagen, ehe er sich den Grabredner vornahm. Nur Shane McMahon konnte mit einem Schaufelschlag verhindern, dass Austin seinen Gürtel an sich nahm.
Bei Backlash standen dann beide Gürtel auf dem Spiel – mit Shane McMahon als Gastringrichter. Der scheinbar sichere Triumph für Rocky wurde hier aber ausgerechnet von Vince McMahon abgewendet, der sich damit auf Versöhnungskurs mit Austin begab. Er schlug Shane mit dem Austin-Gürtel nieder, holte einen unparteiischen Ringrichter ins Geviert und ermöglichte Austin damit, das Match mit dem Stunner zu beenden, seinen geliebten Trademark-Gürtel wieder zu erringen und die Fehde mit Rocky endgültig zu beschließen.