This text is hidden because it is only available in German language. Please click this line if you do not care and want to view it anyway.
Wenn man an Underdogs-Storys aus der WWF denkt, fällt den meisten als erstes die Geschichte des 1-2-3 Kid ein. Dabei gab es in den Neunzigern noch eine ähnlich gelagerte Geschichte, die weit authentischer war - die von Barry Horowitz. Denn während der Kid nur ein scheinbarer Jobber war und von Anfang an geplant war, dass aus ihm ein Star werden sollte, war Horowitz ein echter Jobber. Acht Jahre lang endete er in der WWF jedes Match damit, dass er die Hallenlichter von unten sah - bis 1995 seine große Stunde schlug.
Horowitz trat gegen den Body Donna Skip, der kurz zuvor in der Federation debütiert hatte. Der Fitness-Fanatiker tat sich in erster Linie dadurch hervor, dass er mit seiner Freundin Sunny alles und jeden beleidigte, das nicht so einen Astralleib wie die beiden hatte. Das Match verlief wie alle Horowitz-Matches. Ein paar Offensiv-Aktionen konnte Horowitz anbringen, aber sein Gegner gewann dann doch die Oberhand und dominierte schließlich klar.
Doch Skip war sich seiner Sache zu sicher. Nach einer geglückten Aktion verhöhnte er Horowitz, indem er sich die Zeit nahm im Ring Liegestütze zu vollführen. Horowitz erkannte seine Chance und überraschte Skip mit einem Einroller, der ihn tatsächlich bis drei auf die Matte drückte. Während Skip und Sunny fassungslos waren, kochten bei Horowitz wie auch bei Kommentator Jim Ross die Emotionen über. „Horowitz wins! Horowitz wins!“ skandierte JR, der sich kaum mehr einkriegen mochte. Erstmals in seiner Karriere hatte Horowitz echten Grund, seine Trademark-Geste zu vollführen: Das sich selbst auf die Schulter klopfen.
Hakushi kommt Horowitz zu Hilfe
Der gedemütigte Skip setzte alles daran, den Fauxpas wieder auszubügeln und forderte Horowitz zu einem Rückmatch heraus. Horowitz musste Skip dabei nicht mal pinnen, er musste nur zehn Minuten mit ihm im Ring überstehen, ohne gepinnt zu werden. Und beflügelt von seinem Überraschungssieg zuvor schaffte Horowitz das ebenfalls und fuhr so den zweiten Sieg seiner WWF-Karriere ein.
Und es kam für Horowitz noch besser: Als er kurz darauf dem Japaner Hakushi gegenüber trat, sorgte Skip mit einem verfehlten Eingriff in das Match dafür, dass Horowitz auch hier siegreich war - sehr zum Unmut Hakushis. Die Fehde zwischen Horowitz und Skip spitzte sich so weit zu, dass Horowitz schließlich zu seinem ersten echten Pay Per View Match für die WWF kam.
Beim SummerSlam wollte Skip endlich seine Revanche bekommen und schien nach einem Superplex davor zu stehen, seinen Nemesis endlich klein zu kriegen. Doch da tauchte überraschend Hakushi auf und lenkte Skip ab, so dass Horowitz Skip ein weiteres Mal zum Sieg einrollen konnte.
Radford wird Aushilfs-Donna
Horowitz und Hakushi freundeten sich nach diesem Match an und Horowitz nahm sich des Japaners an, um ihm die amerikanische Kultur beizubringen. Auch Skip allerdings holte sich Verstärkung ins Boot und machte aus dem leicht moppeligen Grunger Rad Radford (Louie Spicolli) einen „Body Donna in Training“.
Der leicht unbedarfte Radford durfte für Skip in den Wochen darauf weitgehend die Drecksarbeit gegen Horowitz machen, bekam ihn aber auch nicht klein. Die Fehde der fünf sollte dann bei den Survivor Series gipfeln, als sich die „Underdogs“ Horowitz und Hakushi mit Unterstützung von Bob Holly und Marty Jannetty auf die erweiterten Body Donnas treffen sollten: Skip, Radford, Jean-Pierre LaFitte und Dr. Tom Pritchard.
Das Heel-Team wurde aber noch etwas durcheinander geschüttelt, als der Million Dollar Man Ted DiBiase seinem neuesten Schützling einen Platz darin kaufte: Ironischerweise handelte es sich dabei um den frisch zum Heel geturnten 1-2-3 Kid, der das Match dann auch bestimmen sollte, während die Skip, Horowitz und Co. eher in den Hintergrund traten. Der Kid schaltete Hakushi und Horowitz aus, der vorher noch Radford hatte eliminieren können. Skip wurde wiederum von Jannetty gepinnt, der dann zum Schluss aber auch dem Kid zum Opfer fiel. Damit war die Horowitz-Skip-Fehde eher unspektakulär beendet. Horowitz wurde mit der Zeit wieder schleichend zum Edeljobber degradiert, ehe er die Liga dann 1997 verließ.