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Der WWF European Title wurde einstmals als Gegenstück zum Intercontinental Titel eingeführt. Doch obwohl der erste Titelträger, der British Bulldog, ein Europäer war und den Titel zudem im Herzen Europas, in Berlin, gewinnen sollte, sollte der Titel nie wirklich den Glanz und Ruhm seines "großen Bruders" erreichen. Wohl auch, so behaupten zumindest manche Kritiker, weil von der zunächst beworbenen europäischen Identität des Titels im Endeffekt wenig übrig bleiben sollte. Zum Jahrtausendwechsel setzte sich ein Mann, von dem wohl wenige diese Aufgabe erwartet hätten, daran diesem Umstand ein Ende zu bereiten: Al Snow.
Al Snow als Vertreter Europas
Snow, der den WWF und ECW Fans bis dahin als verrückter, mit einem Schaufensterpuppenkopf redender Hardcore-Wrestler bekannt war, war es im August 2000 gelungen, Perry Saturn den European Title abzunehmen. Als neuer Champion Europas fühlte sich Al nun verpflichten "seinen" Kontinent auch angemessen zu vertreten und sollte dieser Einstellung bald entsprechend Ausdruck verleihen.
Fortan sollte Snow nämlich zu jeder seine Titelverteidigungen ein anderes europäisches Land vertreten: So erschien er zu einem Match gegen Tazz als Vertreter Deutschlands etwa mit Lederhosen, einer umgestalteten Entrance-Theme, in der die "Head"-Rufe nun durch ein nicht ganz akzentfreies "Kopf" ersetzt wurden und mit einem Foto von David Hasselhoff - von dem Amerika glaubt, dass er hierzulande kultisch verehrt würde.
Auch zu seinen weiteren Matches sollte Al Snow stets in der Aufmachung eines europäischen Landes erscheinen, wenngleich diese nie frei von Missverständnissen bleiben sollte. So verwechselte der European Champion etwa das Land Griechenland, zu englisch „Greece“, mit dem Filmklassiker "Grease" und erschien dementsprechend als John Travolta Double. Rumänien hingegen setzte Al mit "Transylvania" gleich und suchte deshalb seinen Gegner als Graf Dracula heim.
Ein Engländer versteht keinen Spaß
An der offenkundigen Unkenntnis Al Snows über den von ihm vertretenem Kontinent sollte sich natürlich ein Mann besonders stören: WWFs "Goodwill Ambassador" William Regal. Der Engländer beobachtete den Hauptteil der Titelverteidigungen Snows neben vom Kommentatorenpult und sollte sich dort zutiefst entsetzt über die unwürdige Porträtierung der europäischen Kultur und Al Snows vermeintlich unsportlichen Wrestling-Stil, an dem Regal vor allem der ständige Gebrauch eines unerlaubten Puppenkopfes missfiel, zeigen.
Schon bei Al Snows Match gegen X-Pac sollte es zu einem ersten Gerangel zwischen Regal und Snow kommen, aber nachdem Snow zu einer Titelverteidigung gegen Albert mit Hong Kong gar ein Land vertrat, was gar nicht in Europa liegt, war für Regal das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen gebracht. Nach dem Kampf attackiert er Snows hinterrücks und forderte diesen zu einem Titelkampf heraus.
Beim drauffolgenden RAW sollten sich Snow und Regal schließlich in einem kurzen, aber hartem Kampf gegenüberstehen, den der Herausforderer schließlich für sich entscheiden konnte. Auch ein Rematch, an dem gleichzeitig auch der vormalige Champion Perry Saturn beteiligt war, sollte an den neuen Titelverhältnissen nichts ändern. Und so beendete William Regal Al Snows Regentschaft als European Champion und führte darüber hinaus den Titel erstmals seit langer Zeit wieder in die Hände eines Europäers.